• Erstes Zentralabitur in Hamburg: Bestanden! • Auswertung des Abiturs 2014: Schulen in sozial schwacher Lage schneiden schlechter ab • Mathematikunterricht: Schulsenator kündigt Verbesserungsmaßnahmen an • Preis der Handelskammer: Hamburgs beste Ganztagsschule liegt in Steilshoop • 15.000 Bio-Brotboxen verteilt: Gesunde Snacks für Hamburgs Erstklässler
9.017 Schülerinnen und Schüler haben in diesem Jahr ihr Abitur bestanden - Hamburgs erstes Zentralabitur in allen Fächern. Zum ersten Mal wurden in 27 Unterrichtsfächern identische Aufgaben gestellt. Damit sind die schriftlichen Abiturprüfungen erstmals an allen Hamburger Schulen gleich schwer. Außerdem wurden Teile der Prüfungsaufgaben in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Englisch gleichzeitig auch in fünf anderen Bundesländern verwendet. Ebenfalls neu: Um den Unterrichtsausfall zu verringern, wurden die schriftlichen Prüfungen von Januar/Februar auf April/Mai verschoben. Die Schüler sind mit dem neuen Zentralabitur gut klargekommen: Der Notendurchschnitt an den staatlichen Schulen liegt kaum verändert bei 2,45 (Vorjahr 2,46). Schulsenator Ties Rabe: "Hamburgs Schüler haben die neuen Abituraufgaben gut bewältigt. Damit ist die Grundlage gelegt, um jetzt Schritt für Schritt das Hamburger Abitur aufzuwerten."
Wie in den anderen Bundesländern ist auch in Hamburg die Zahl der Abiturienten weiter angestiegen (Vorjahr 8.592). Die meisten Absolventen kommen von den staatlichen Gymnasien (5.042) und den Stadtteilschulen (2.508). An den drei besten Hamburger Gymnasien schafften die Abiturienten einen Notendurchschnitt von 1.92 (Helene-Lange-Gymnasium in Harvestehude), 2,08 (Gymnasium Buckhorn in Volksdorf) und 2,1 (Charlotte-Paulsen-Gymnasium in Wandsbek). Bei den Stadtteilschulen liegt die Stadtteilschule Winderhude mit einem Abi-Durchschnitt von 2,28 vorn, gefolgt von der Max-Brauer-Schule (2,31) und der Stadtteilschule Walddörfer (2,39). Die Abiturnote sagt allerdings nichts über die Qualität der Schule aus. Senator Ties Rabe: "Entscheidend ist, wie gut eine Schule das Potenzial ihrer Schüler fördert. Eine Schule mit weniger guten Abiturnoten kann trotzdem eine sehr gute Schule sein, wenn sie das Potenzial ihrer Schülerinnen und Schüler voll ausschöpft."
Besonders viele Abiturienten gab es in diesem Jahr an den Gymnasien Grootmoor in Wellingsbüttel (158) und Christianeum in Othmarschen (148) sowie an den Stadtteilschulen Goethe-Schule Harburg (128) und Julius-Leber-Schule in Schnelsen (125). Zum ersten Mal führten die Geschwister-Scholl-Stadtteilschule, die Stadtteilschule Altrahlstedt, die Stadtteilschule Oldenfelde und die Stadtteilschule Lurup Schüler zum Abitur.
Abitur: Schulen in sozial schwacher Lage schneiden schlechter ab – egal ob Gymnasium oder Stadtteilschule
5.042 Gymnasiasten und 2.508 Stadtteilschüler haben 2014 erstmals das neu eingeführte Zentralabitur bewältigt. Beim Vergleich der Durchschnittsnoten in den schriftlichen Abiturprüfungen fällt zunächst auf, dass die Abiturienten der Gymnasien besser abschneiden als die der Stadtteilschulen. Die Durchschnittsnote liegt bei den Gymnasien bei 2,67, bei den Stadtteilschulen bei 3,16. Allerdings verschwindet diese Differenz fast vollständig, wenn man Gymnasien und Stadtteilschulen mit gleichem Sozialindex vergleicht. Hier wird deutlich, dass nicht die Schulform entscheidend für den Notendurchschnitt ist, sondern die soziale Lage der Schule.
Die Auswertung des Abiturs hat gezeigt, dass Schülerinnen und Schüler aus sozial benachteiligten Stadtteilen oder bildungsfernen Familien in den schriftlichen Abiturprüfungen schlechter abschneiden. Der Notendurchschnitt von Schulen in sozial schwachen Stadtteilen (Sozialindex 1 oder 2) liegt bei 3,33 und damit deutlich unter dem Notendurchschnitt von Schulen in bevorzugten Wohngebieten (KESS 5 oder 6: Durchschnittsnote 2,63). Die soziale Lage erklärt auch, warum Gymnasial-Schüler in den schriftlichen Abiturprüfungen grundsätzlich etwas bessere Noten (Notendurchschnitt 2,67) erzielen als Stadtteilschüler (Notendurchschnitt 3,16). Vergleicht man dagegen nur Gymnasien und Stadtteilschulen mit ähnlicher Sozialstruktur, so reduziert sich der Unterschied zwischen den Schulformen von 0,5 Notenpunkten auf nur noch 0,1. Schulsenator Ties Rabe: "Vor diesem Hintergrund ist es eine großartige Leistung der Stadtteilschulen, dass sie viele Kinder ohne Gymnasialempfehlung so zum Abitur führen, dass sie auch die neuen zentralen Prüfungen gut bestehen."
Mathematikunterricht: Schulsenator kündigt Verbesserungsmaßnahmen an
In den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch mussten Hamburgs Abiturienten erstmals teilweise dieselben schriftlichen Abituraufgaben lösen wie ihre Mitschüler in Bayern, Sachsen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Hamburg hat - bislang als einziges Bundesland - die zentralen Abiturprüfungen ausgewertet. Das Ergebnis: Während sich die Durchschnittsnote aller Abiturienten durch die neuen Rahmenbedingungen kaum verändert hat, sind die schriftlichen Prüfungen etwas schlechter ausgefallen als die Vorzensuren, die die Schüler in der Oberstufe erworben haben. Zensieren Hamburgs Lehrkräfte in der Oberstufe zu freundlich?
Die Abweichung zur schriftlichen Prüfung beträgt an den Gymnasien 0,2 Notenabstand, an den Stadtteilschule 0,47. Ties Rabe: "In einzelnen Schulen und Kursen gibt es allerdings erheblich größere Abweichungen zwischen der Vornote und der Note der schriftlichen Abiturarbeit. Ich gehe davon aus, dass die Oberstufenkoordinatoren und die Fachlehrer diese Differenzen jetzt erörtern werden. Das Ziel muss sein, auch im Unterricht klare Maßstäbe anzulegen."
Die Vorzensuren aus der Oberstufe fließen zu zwei Dritteln in die Abiturnote ein, die Noten in der schriftlichen Abiturprüfung zu einem Drittel. Ausgerechnet im Kernfach Mathematik sind in vielen Stadtteilschulen die im Unterricht vergebenen Noten (Durchschnitt 2,73) erheblich besser als die Noten im schriftlichen Abitur (Durchschnitt 3,63). "Der deutliche Unterschied zwischen Vor- und Prüfungsnote zeigt, dass die Mathematiknoten im Unterricht an vielen Stadtteilschulen zu gut ausfallen", so Ties Rabe. Hier soll künftig darauf geachtet werden, dass im Mathematikunterricht die Noten nach einheitlichen Maßstäben vergeben werden. Die in Hamburg mehrfach nachgewiesenen Mathematik-Probleme ließen sich allerdings nur mit einer umfassenden Strategie beheben, die den gesamten Unterricht von Grund-, Mittel- und Oberstufe in den Blick nehme. "Deshalb werden wir in den nächsten Wochen mit Expertinnen und Experten sprechen und Verbesserungen für den Mathematikunterricht erarbeiten", so der Senator.
Hamburgs beste Ganztagsschule liegt in Steilshoop: Handelskammer zeichnet Grundschule Appelhoff aus
Zum zweiten Mal hat die Handelskammer Hamburg den mit 5.000 Euro dotierten Preis "Hamburgs beste Ganztagsschule" vergeben. Die Auszeichnung soll das Engagement der Ganztagsschulen würdigen und "die positive Entwicklung der Hamburger Schulpolitik beflügeln", so Handelskammer-Präses Fritz Horst Melsheimer. Von den 14 Bewerbern belegte die Grundschule Appelhoff in Steilshoop den ersten Platz. Die ehemalige integrative Regelschule wurde 2005 zunächst in eine offene Ganztagsschule umgewandelt und ist seit dem Schuljahr 2012/13 gebundene Ganztagsschule. Schulsenator Ties Rabe begrüßte die Initiative, einen Preis für Ganztagsschulen ins Leben zu rufen. "Das ist eine kluge Idee, ein wichtiges und richtiges Signal", so Rabe. Und außerdem passend, denn: "Auch die Entscheidung, Hamburgs Schulen in Ganztagsschulen umzuwandeln, ist ein wichtiges und richtiges Signal und endlich einmal eine richtige Reform."
Das zeigen auch die jüngsten Anmeldezahlen für die Ganztagsangebote: Zum Schuljahresbeginn waren 74,5 Prozent aller Hamburger Grundschülerinnen und -schüler für die ganztägige Betreuung angemeldet - ein Anstieg um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In nur drei Jahren hat der Hamburger Senat die Zahl der Ganztagsgrundschulen vervierfacht und die Zahl der Betreuungsplätze für Schulkinder von 20.000 auf 44.000 mehr als verdoppelt. Inzwischen sind 202 der 204 Grundschulen Ganztagsschulen, die die Nachmittagsbetreuung entweder in Eigenregie organisieren (GTS-Modell) oder in Kooperation mit einem Träger der Jugendhilfe (GBS-Modell).
Die prämierte Grundschule Appelhoff - eine GTS-Schule - überzeugte die Jury vor allem durch ihr verbindliches Ganztagsangebot, das eine "Schule aus einem Guss" erst möglich macht. Punkten konnte die Schule außerdem mit ihren individuellen Übungszeiten, die die sonst übliche Hausaufgabenbetreuung ersetzen sowie mit tollen Sportangeboten, Theaterprojekten und ausgefallenen Kursangeboten wie "Kristalle züchten" oder "Graffiti stricken". Die Schule habe sich außerdem ein Leitbild erarbeitet, an dem alle Lehrkräfte, Mitarbeiter, Eltern und Schüler engagiert mitgewirkt haben, lobte die Jury. In den nächsten Wochen wird der Schülerrat darüber entscheiden, was mit dem Preisgeld von 5.000 Euro geschehen soll. Schulleiter Stefan Kauder hat bereits eine Ahnung: "Schon seit längerem gibt es bei den Schülern den Wunsch nach einem Spielgerät für den Schulhof, wofür bislang das Geld fehlte." Den zweiten und dritten Platz belegten das Goethe-Gymnasium in Lurup und die Grundschule Am Johannisland in Neugraben.
15.000 Bio-Brotboxen verteilt: Gesunde Snacks für Hamburgs Erstklässler
Eine Scheibe Brot, eine Möhre, Erdbeeraufstrich, Kindertee, ein Sesamriegel und ein Tütchen Müsli, all diese leckeren, gesunden Snacks - natürlich in Bio-Qualität - und dazu noch ein kleines Bilderbuch passen in die gelben Klickboxen, die am vergangenen Montag an rund 15.000 Erstklässler der Hansestadt ausgegeben wurden. Angesichts so vieler Brotdosen packten die Botschafter der Hamburger Bio-Brotbox-Initiative selbst mit an: Schulsenator Ties Rabe verteilte in der Grundschule Sternschanze gemeinsam mit Fernseh-Starköchin Sarah Wiener, Feldhockeyspieler Moritz Fürste und Hamburg 1-Moderator Bedo insgesamt 138 Bio-Brotboxen an die aufgeregten ABC-Schützen. "Gesundes Essen ist wichtig", betonte Senator Rabe. "Denn wer sich in der Schule konzentrieren und etwas in den Kopf bekommen will, der muss auch etwas im Bauch haben." Gleichzeitig appellierte der Bildungspolitiker an alle Eltern, Kinder nicht mit leerem Magen zur Schule zu schicken.
Die Aktion, an der 244 Grund- und Förderschulen teilnehmen, wurde erstmals vor neun Jahren in Hamburg initiiert. 40 Bio-Erzeuger sponsern in diesem Jahr die Aktion. Inzwischen ist die Hansestadt Teil eines Netzwerks von 75 örtlichen Initiativen in 16 Bundesländern. Deutschlandweit wurden in diesem Jahr gut 180.000 Bio-Brotboxen verteilt, also an mehr als ein Viertel aller Schulanfänger. Ziel der Aktion ist es, Kinder mit gesunden, regional erzeugten Lebensmitteln zu versorgen und sie an die Realitäten biologischer Landwirtschaft heranzuführen.
• Presserecht: Behörde ist zur Auskunft verpflichtet
• Kronzeuge der G8-Gegner stellt sich gegen Rückkehr zu G9
Foto: SIZ
Print und Online: Aktuelles aus dem Schulbereich
• Welche Rechte haben Eltern in der Schule? Wie kann ich mich in den Elternrat wählen lassen? Welche Schulformen und Beratungsstellen gibt es eigentlich in Hamburg? Diese und weitere Fragen beantwortet das Handbuch "Wir reden mit", ein Nachschlagewerk für alle Eltern, die sich im schulischen Bereich engagieren oder engagieren möchten. Die aktuelle Ausgabe des jährlich erscheinenden Elternratgebers, herausgegeben von der Behörde für Schule und Berufsbildung, liegt ab sofort in den Schulbüros oder als Download» bereit.
• Neu erschienen ist der Elternratgeber "Kulturelle und religiöse Vielfalt in der Schule". Die 40-seitige Broschüre ist Ratgeber und Orientierungshilfe für alle Eltern rund um die zentralen Themen, die sich aus der kulturellen und religiösen Vielfalt der Hamburger Schülerinnen und Schüler ergeben: religiöse Feste und Feiern, Sport- und Schwimmunterricht, Sexualerziehung und Schulfahrten. Das Heft ist ab sofort in insgesamt acht Sprachen in vielen Schulen zu bekommen oder als Download» im Internet.
• Übersichtlicher, klarer, besser strukturiert: Eltern, Lehrkräfte und Schüler, die sich über Inklusion in Hamburg informieren möchten, finden ab sofort auf der Website www.hamburg.de/inklusion-schule alles Wissenswerte. Der Internetauftritt der Behörde für Schule und Berufsbildung zum Thema wurde grundlegend überarbeitet und hat zudem eine neue Internet-Adresse (URL) bekommen.
• Facebook, Twitter oder Spiegel Online - junge Menschen informieren sich zunehmend im Internet, was gerade in der Welt passiert. Doch wie funktioniert eigentlich guter Journalismus im Internet? Dazu bietet der Verein Junge Presse Hamburg (jphh) vom 26. bis 28. September das Onlinejournalismus-Seminar "Ins Netz gegangen" an. Junge Menschen zwischen 14 bis 24 Jahren können sich bis zum 21. September anmelden. Infos unter www.jphh.de
Soll an Hamburgs Gymnasien wieder das G9-Abitur eingeführt werden? Mit dieser Grundsatzfrage beschäftigen sich zurzeit die betroffenen Schüler, Eltern, Lehrer und Schulleitungen an den 60 Gymnasien der Hansestadt. Die Behörde hat die Schulkonferenzen aufgefordert, bis zum 23. Mai ein Meinungsbild abzugeben. Aber auch alle anderen Hamburger sind aufgerufen, sich zum Thema zu äußern. Um ein möglichst breites Stimmungsbild aus der Stadt zu bekommen, hat die Schulbehörde ein E-Mail-Postfach eingerichtet: g8g9@bsb.hamburg.de. Zahlreiche Zuschriften sind bereits eingegangen. Alle Mails werden gesammelt und im Amt für Bildung transparent ausgewertet.
Ganztagsangebot an Gymnasien verbessert: Mehr Geld und kleinere Gruppen
Ganztagsangebote gibt es nicht nur an Hamburgs Grundschulen, sondern sind zunehmend auch an den Gymnasien gefragt. Für viele berufstätige Eltern ist es wichtig, ihre Kinder zuverlässig betreut zu wissen, für andere stehen einzelne qualifizierte Angebote im Vordergrund. Um das Nachmittagsangebot für die 5. bis 8. Klassen zu verbessern, werden jetzt die Mittel für das kommende Schuljahr deutlich angehoben: Standen den Gymnasien bisher rund 650.000 Euro für zusätzliche Betreuungsangebote bis 16 Uhr zur Verfügung, sind dafür künftig bei gleichen Anmeldezahlen knapp eine Million Euro vorgesehen - das ist eine Steigerung von 48 Prozent.
Die Höhe der Zuwendungen an jedem einzelnen Gymnasium orientiert sich künftig an den tatsächlichen Anmeldezahlen. Je mehr Schüler sich für die kostenlose Betreuung zwischen 13 und 16 Uhr anmelden, desto mehr Geld steht den Gymnasien für ergänzende Angebote zur Verfügung - wohlgemerkt zusätzlich zu den ohnehin schon bestehenden Neigungskursen und Hausaufgabenhilfen am Nachmittag mit einem jährlichen Gesamtvolumen von rund 2,6 Millionen Euro. Auch bei den Gruppengrößen gibt es deutliche Verbesserungen: Hier soll in Zukunft das soziale Umfeld der Schulen stärker berücksichtigt werden. So dürfen die Gruppen bei Gymnasien, die in sozial schwächeren Stadtteilen liegen (KESS-Faktor 1 und 2), ab dem nächsten Schuljahr aus höchstens 20 Schülern bestehen, bei Gymnasien mit KESS-Faktor 3 und 4 ist die Gruppengröße auf 23 begrenzt, bei KESS 5 und 6-Gymnasien liegt die Obergrenze bei 26 Schülern, das sind immerhin noch zwei Schüler je Gruppe weniger zuvor - bislang lag die Obergrenze bei 28 Schülern.
Bilingualer deutsch-türkischer Unterricht: Erfolgreiche Kooperation wird fortgesetzt
Rund 45 Prozent der Hamburger Schülerinnen und Schüler haben Eltern mit ausländischen Wurzeln, viele stammen aus der Türkei. Die Hansestadt sieht in der Mehrsprachigkeit von Kindern großes Potenzial, gute Muttersprachenkenntnisse behindern das Deutschlernen nicht - ganz im Gegenteil. Zahlreiche Schulen bieten deshalb Türkisch an, das gilt besonders für die drei bilingualen Schulen, die mehrere Fächer komplett auf Türkisch unterrichten: die Grundschule Lämmersieth, die Heinrich-Wolgast-Grundschule und die Stadtteilschule am Hafen. In zwei Jahren werden die ersten Schüler aus den bilingualen Klassen ihr Abitur mit Türkisch als Prüfungsfach ablegen können.
2003 zunächst als Schulversuch in den 1. Klassen der beiden Grundschulen gestartet, hat sich das deutsch-türkische Projekt inzwischen etabliert. An den Grundschulen werden regelmäßig bilinguale Klassen eingerichtet, die Stadtteilschule am Hafen ist als weiterführende Schule dazugekommen. Dabei geht es nicht nur um das Erlernen der Sprache, sondern auch um interkulturelles Lernen. In den bilingualen Klassen unterrichten Hamburger und von der Türkei entsandte Lehrkräfte gemeinsam. Damit die gute Zusammenarbeit beider Staaten fortgeführt wird, unterzeichneten Schulsenator Ties Rabe und der türkische Bildungsminister Prof. Dr. Nabi Avci am vergangenen Montag eine Kooperationsvereinbarung zur Fortsetzung der bilingualen deutsch-türkische Klassen. Ähnliche bilinguale Projekte gibt es mit den Bildungsministerien in Spanien, Portugal und Italien.
Realschulabschluss: Niveau sinkt nicht Prüfungen in Klasse 10 sind eher schwerer geworden
Sind die schriftlichen Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss (MSA), dem früheren Realschulabschluss, in Hamburg leichter geworden? Eine Zeitung berichtete in der vorletzten Woche über einen Schüler, der sich über zu leichte Deutsch-Aufgaben bei den zentralen Abschlussprüfungen beschwert hatte. Schulpolitiker griffen das Thema sogleich argwöhnisch auf: Soll hier etwa durch leichtere Prüfungen die Schulstatistik geschönt werden? Dieser Verdacht wird allein schon durch die Zahlen widerlegt: Seit Einführung der neuen Prüfungsordnung 2010/11 ist der Notendurchschnitt bei den Realschulabschlüssen nicht besser, sondern sogar eher schlechter geworden. Ein klarer Fingerzeig dafür, dass die Qualität der Abschlussprüfungen in Hamburg nicht sinkt. So erreichten die Schülerinnen und Schüler im Fach Deutsch im Schuljahr 2012/13 einen Zensurendurchschnitt von 3,8, während sie drei Jahre früher noch einen Durchschnitt von 3,3 erreichten. Schulsenator Ties Rabe: „Wir werden darauf achten, dass das Anspruchsniveau der schriftlichen Abschlussprüfungen in Hamburg auf keinen Fall sinkt.“
In Sachen Klimaschutz sind die Schülerinnen und Schüler aus den Elbvororten offenbar Experten. Das Gymnasium Rissen hat beim höchstdotierten deutschen Energiesparwettbewerb für Schulen, „Klima & Co“, einen Sonderpreis in Höhe von 10.000 Euro gewonnen. Besonders beeindruckt zeigte sich die Jury des von BP Europa SE und dem Zeitbild Verlag organisierten Wettbewerbs vom systemischen Ansatz der Hamburger Gymnasiasten.
Ihr Projekt „Ökobilanzen - Wie viel Co2 emittiert das Gymnasium Rissen“ umfasst die Jahrgänge 5, 6, 10 und 12 (S3). Es ist in drei Phasen unterteilt: In der ersten Phase erarbeiten die Oberstufenschüler des Profils „Erde-Mensch“ eine CO2-Bilanz der Schule, die sich an den Handlungsfeldern des Klimaschutzplans Wärme, Strom, Ernährung, Beschaffung und Mobilität orientiert. Die Schüler malen Plakate, um die CO2-Bilanz für die einzelnen Handlungsfelder dezidiert auszuweisen. Diese Plakate sind dann die Grundlage für die zweite Phase, in der Schüler des „Klimakurses“ der Klasse 10 die Ergebnisse der Oberstufenschüler nutzen: Sie erarbeiten einen Maßnahmenkatalog, um die CO2-Emissionen der Schule zu reduzieren und entwickeln handlungsorientierte Stationen für die Klimatage der fünften und sechsten Klassen. In der dritten Phase wird am Gymnasium Rissen für die fünften und sechsten Jahrgangsstufen je ein Klimatag durchgeführt. So werden schon die jüngsten Schüler der Schulgemeinschaft für verschiedene Klimaaspekte sensibilisiert. Und das Besondere ist: Für die Organisation und Durchführung der Klimatage sind die Zehntklässler verantwortlich. So lernen die Schüler nicht nur etwas über Klimaschutz, sondern übernehmen auch Verantwortung.
Der Preis wurde am 21. Mai in Berlin verliehen. Mit dem Preisgeld sollen Teile des von den Schülern in der zweiten Projektphase entwickelten Maßnahmenkatalogs umgesetzt werden.
Befragung der Schulkonferenzen: G9-Initiative wollte kein eigenes Argumentationspapier
In einem Schreiben an alle Schulen beklagt sich die Initiative "G9-Jetzt-HH", sie habe nicht die Möglichkeit erhalten, ihre Position den Schulkonferenzen angemessen darzustellen. Es wird behauptet, "ein Link zur Argumente-Seite der Homepage der Volksinitiative" sei "die einzige Information, die Schulsenator Rabe der Volksinitiative für ihre Position und Begründung in den Schulen zugestanden hatte". Das ist falsch. Der Senator persönlich hat der Initiative angeboten, in einem offiziellen Behördenschreiben an sämtliche Schulkonferenzen die entsprechenden schriftlichen Werbematerialien beizulegen. Diesen Vorschlag hat die Initiative abgelehnt, sie erlaubte der Schulbehörde lediglich, in einem offiziellen Behördenschreiben den Link auf die Homepage der Initiative zu nennen.
Landeswettbewerb „Jugend musiziert“: Längst nicht mehr nur Klassik
Ein Blick in den Saal, am Klavier sitzt eine junge Frau, es ist mucksmäuschenstill. Ganz zart erklingen die ersten Töne von Frédéric Chopins Nocturne cis-Moll. Ein paar Meter weiter wartet ein junger Mann mit seiner E-Gitarre auf seinen großen Auftritt. Der 13-Jährige will die Jury mit Jack Thammarats "On the way" und Phil Collins "You'll be in my heart" überzeugen. Beim Hamburger Landeswettbewerb "Jugend musiziert", der am vergangenen Wochenende ausgetragen wurde, geht es schon längst nicht mehr nur um Klassik. Vor acht Jahren haben sich die Veranstalter in Richtung Pop geöffnet, was zu einem Anstieg der Teilnehmerzahl geführt hat. 227 junge Musiktalente haben beim diesjährigen Landeswettbewerb mitgemacht. 87 Preisträger werden über Pfingsten zum Bundeswettbewerb nach Braunschweig fahren.
Am Sonntag, 13. April, findet im Forum der Musikhochschule, Harvestehuder Weg 12, das Konzert der Hamburger Preisträger statt. Beginn ist um 11 Uhr, der Eintritt ist frei. Das Konzert der Bundespreisträger findet am Samstag, 21. Juni, im Spiegelsaal des Museums für Kunst und Gewerbe am Steintorplatz statt. Eintritt: fünf Euro. Übrigens: Im nächsten Jahr wird der Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" in Hamburg ausgetragen!
Frisch aus der Druckerpresse: Leitfaden für Hamburgs Erstwähler
Im praktischen Pocketformat hat die Landeszentrale für politische Bildung einen übersichtlichen "Infoblock" mit Spiralbindung für Hamburgs Erstwähler herausgebracht. Witzig aufgemacht mit leicht verständlichen Texten, einem Quiz und lustigen Schaubildern werden die Aufgaben und die Arbeit von Bürgerschaft, Senat und Bezirksversammlung erklärt und die Bürgerschafts- und Bezirksversammlungswahlen erläutert. Erhältlich im Infoladen der Landeszentrale und im Jugendinfozentrum, Dammtorstraße 14, oder als Download»
EU-Projekttag: Hochrangige Politiker stehen Schülern Rede und Antwort
Der 31. März ist für Hamburgs Schülerinnen und Schüler eine gute Gelegenheit, hochrangige Politiker einmal aus nächster Nähe zu erleben. Im Rahmen des bundesweiten EU-Projekttags an Schulen, der am kommenden Montag zum achten Mal durchgeführt wird, stehen EU-Parlamentarier, Bundestags- und Bürgerschaftsabgeordnete, Senatoren, Staatsräte sowie Wirtschafts- und Gewerkschaftsvertreter den Schülern Rede und Antwort. Angekündigt sind diesmal unter anderem Bürgermeister Olaf Scholz, Staatsrat Wolfgang Schmidt und der Bundestagsabgeordnete Jürgen Klimke.
Das Amt für Bildung gibt einen neuen Newsletter in digitaler Form heraus
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit einem neuen Newsletter möchten wir interessierte Eltern, Schülerinnen und Schüler, Schulleitungen, Lehrkräfte und weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Schulen sowie die schulisch interessierte Öffentlichkeit künftig regelmäßig über aktuelle Bildungsthemen informieren. In der Vergangenheit hat es immer wieder Anfragen gegeben, die uns gezeigt haben, dass die bisherigen Informationsmittel wie Rundschreiben der Behörde, Zuschriften anderer Behörden oder Pressemitteilungen nicht ausreichen, um komplexe Sachverhalte und Veränderungen im schulischen System umfassend darzustellen. Unser Ziel ist es, alle Akteure und Interessierten im Bereich Schule und Berufsbildung umfassend zu informieren. Dazu greift unser Newsletter regelmäßig mehrere Themen in sehr kurzer Form auf und bietet Links zu weiterführenden Informationen. Der Newsletter wird in erster Linie an Schulleitungen, Elternräte, Kreiselternräte, Schülervertretungen und Lehrkräfte verschickt. Weitere Interessierte können den Newsletter ebenfalls beziehen.
Hamburgs Lehrer haben gewählt: Ende November 2013 beteiligten sich rund 12.400 Pädagoginnen und Pädagogen an der Wahl der Lehrerkammer. 83,6 Prozent der Stimmen gingen an die Gewerkschaft Erziehung Wissenschaft (GEW), 16,4 Prozent an den Deutschen Lehrerverband (DLH). Damit besetzt die GEW 34 der insgesamt 40 Sitze, der DLH die restlichen sechs Plätze. Auf der konstituierenden Sitzung am 23. Januar wird eine neue Vorsitzende oder ein neuer Vorsitzender gewählt. Die Lehrerkammer, in der Kollegen aller Hamburger Schulformen vertreten sind, berät laut Schulgesetz die Behörde "bei allen das Schulwesen betreffenden Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung". 14 Mitglieder des frisch gewählten Gremiums haben bereits vorher in der Kammer mitgearbeitet, 26 Personen kommen neu hinzu. Der noch amtierende Kammervorsitzende Lorenz Iversen stellt sich nicht mehr zur Wahl, da seine Pensionierung bevorsteht. Die Wahlbeteiligung hat sich gegenüber der letzten Wahl 2005 kaum verändert: Damals waren es rund 69 Prozent, jetzt sind es rund 67 Prozent.
Wie fördert Hamburg seine Talente? Welche Hilfsangebote gibt es für begabte und hochbegabte Kinder und Jugendliche in der Stadt, welche Beratungsstellen für Eltern und Lehrkräfte? Antworten auf diese Fragen liefert der "Begabtenlotse" von Bildung & Begabung, dem größten deutschen Online-Portal zur Talentförderung. Unter www.begabungslotse.de finden Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer Informationen, Anregungen, Ansprechpartner und Anlaufstellen. Alle sechs Wochen wird in einem Länder-Special ein anderes Bundesland vorgestellt. Das Länder-Special Hamburg zeigt schulische Konzepte von der Grundschule bis zur Stadtteilschule auf, präsentiert außerschulische Lernorte und informiert über individuelle Förderung.
Auch Hamburgs Politiker haben die Begabtenförderung im Visier. Auf der letzten Sitzung des Schulausschusses am 9. Januar ließen sich die Abgeordneten von hochkarätigen Sachverständigen umfassend über das Thema informieren. Unter den geladenen Experten war auch eine "Betroffene", eine junge Frau, die anschaulich von ihren schulischen Erfahrungen als Hochbegabte berichtete. Entgegen der landläufigen Meinung machte sie klar, dass Hochbegabte an Hamburgs Schulen oft sehr gut gefördert werden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass etwas über zwei Prozent aller Schüler hochbegabt sind. Die deutliche Mehrheit kommt in der Schule gut zurecht.
Inklusion an Schulen: „Ressource ist nicht alles!“
Der Hamburger Verein „Leben mit Behinderung“ warnt davor, die Probleme bei der Inklusion allein auf einen angeblichen Personalmangel zurückzuführen. Zwar gebe es durchaus an Schulen Probleme, die mit fehlenden Pädagogen- und Helferstunden zusammenhingen. Andererseits würden viele Eltern behinderter Kinder von sehr guten Erfahrungen berichten – und nebenan in der gleichen Schule mit gleicher Ausstattung würden andere Eltern über weniger gute Erfahrungen klagen. „Wir wissen: Ohne Ressource ist alles nichts, aber Ressource ist nicht alles!“, betont Martin Eckert, Geschäftsführer des Vereins. Überall dort, wo mit guten Konzepten, angemessenen Ressourcen und der Beteiligung aller Inklusion entwickelt werde, sei das Projekt auf einem guten Weg. Über Inklusion müsse umfassend nachgedacht werden – „und das nicht nur unter dem finanzielle Aspekt“, so Eckert.
Das 2010 mit dem Schulgesetz eingeführte Wahlrecht der Eltern sei der richtige Weg, so anstrengend er auch an einigen Schulen sein mag. Eckert: „Alle gemeinsam müssen aber sehr sorgfältig vermeiden, dass behinderte Schülerinnen und Schüler wegen ihres Förderbedarfes im sozial‐emotionalen Bereich oder auch wegen umfassendem Assistenzbedarf bei einer erheblichen Behinderung als die Verursacher aller Probleme an den Schulen herhalten. Unsere Kinder sind behindert, sie sind sicher manchmal auch herausfordernd, sie sind aber mehr als ressourcenverbrauchende Problemkinder.“
Der Verein „Leben mit Behinderung“ hat mit einer Pressemitteilung auf einen Zeitungsartikel zum Thema „Inklusion überfordert viele Schulen“ reagiert. Vollständige Pressemitteilung»
Neue Broschüre: Berufswunsch - Lehrerin oder Lehrer an einer berufsbildenden Schule
Hamburg braucht in den kommenden Jahren qualifizierten Lehrernachwuchs an berufsbildenden Schulen. Zukunftssicherheit, Abwechslung und Kreativität, Praxisnähe und gute Karrierechancen - es gibt viele Gründe, sich für diesen Beruf zu entscheiden. Die neue Broschüre "Berufswunsch: Lehrerin oder Lehrer an einer berufsbildenden Schule" informiert über den Weg in die Lehrtätigkeit an berufsbildenden Schulen. Entwickelt wurde sie gemeinsam durch das Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB), das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI), die Universität Hamburg und die Technische Universität Hamburg-Harburg. Die Broschüre ist auf der Internetseite des HIBBs als Download » abrufbar .
www.hamburg.de
Frisch aus der Druckerpresse: Neue Broschüren für Eltern
Soeben ist die neue Broschüre "Den richtigen Weg wählen - Schuljahr 2014/15" erschienen. Sie informiert Eltern von Viertklässlern über die Angebote von 117 Stadteilschulen und Gymnasien und gibt einen Überblick über die Anmeldeschulen mit Kontaktdaten und Ansprechpartnern. Eine beigefügte Karte zeigt alle staatlichen weiterführenden Schulen, Sonderschulen und Regionale Bildungs- und Beratungszentren auf einen Blick. Im Anhang finden sich zudem wichtige Internetadressen zum Thema Schule. Die Broschüre gibt es auch online »
Für Eltern von künftigen Erstklässlern wird am 18. Dezember die Broschüre "Zum Schulanfang - Hamburgs Grundschulen Schuljahr 2014/15" in den Grundschulen verteilt. Die Broschüre informiert über die Angebote der staatlichen Hamburger Grundschulen, die beigelegte Karte zeigt alle Standorte auf einen Blick. Auch diese Broschüre gibt es online »
Das Amt für Bildung gibt einen neuen Newsletter heraus
In eigener Sache
Sehr geehrte Damen und Herren,
in einer Medienstadt werden auch die seltsamsten und absurdesten Nachrichten gern aufgegriffen, um hohe Wellen zu schlagen und Politik zu machen. Nur so ist die Meldung einer Hamburger Tageszeitung zu angeblichen Geheimplänen über die Zukunft der Hamburger Gymnasien zu erklären. Wer diese Zeitung nicht liest, muss jetzt nicht weiterlesen. Allen anderen sage ich gern, was sie doch sowieso schon wissen: Der Hamburger Senat steht fest zum Schulfrieden und zum Elternwahlrecht. Wir werden niemandem vorschreiben, welche Schulform die Kinder besuchen sollen. Wir sind froh und glücklich über Hamburgs leistungsfähiges Schulsystem mit seinen hervorragenden Stadteilschulen und Gymnasien. Dieses Schulsystem werden wir bewahren und stärken. Darauf können Sie sich verlassen.