Plan für die wachsende Stadt: An Hamburgs Schulen werden 5.000 zusätzliche Kita-Plätze geschaffen

Hamburg ist eine wachsende Stadt - und eine sehr junge dazu: Mit einem Durchschnittsalter von 42,1 Jahren* ist die Hansestadt das jüngste Bundesland Deutschlands und wird auch in Zukunft einen hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen haben. Deshalb werden in den kommenden zehn Jahren allein 44 neue Schulen gegründet und an über 100 bestehenden Standorten umfangreiche Neubauten, Erweiterungsbaumaßnahmen und Sanierungen durchgeführt. Auch für die kleinsten Neu-Hamburger muss Platz geschaffen werden. Dafür soll die Kooperation von Schulen und Kitas intensiviert werden: In den kommenden fünf Jahren sollen an mindestens 50 Schulstandorten Kitas erweitert oder neu etabliert werden. Über 5.000 zusätzliche Kita-Plätze sollen so entstehen.

Die Versorgung an Kita-Plätzen wurde bereits in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. Denn die Kindertagesbetreuung hat erheblich an Bedeutung gewonnen: Kitas werden heute als erste institutionelle Bildungsetappe im Bildungssystem verstanden. Um den Kindern den Übergang in die Grundschule zu erleichtern, ist eine frühzeitige Abstimmung und Kooperation zwischen Tageseinrichtungen und Schulen erforderlich. Schon heute gibt es vielfältige Formen der Zusammenarbeit im Bereich der Ganztagsbetreuung. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, müssen allerdings auch weiterhin zusätzliche Kitas geschaffen werden.

Beide Aufgaben sollen künftig zusammengedacht werden: Bei der Entwicklung von Schulstandorten sollen zugleich auch Kita-Standorte errichtet werden. Dadurch ergeben sich vielfältige Synergien: Die pädagogischen Mitarbeiter können intensiver zusammenarbeiten, Übergänge und Kooperationen können noch besser gestaltet und Grundstücksflächenpotenziale besser genutzt werden. Mit dem Wachstum der Stadt wird so auch die Entwicklung der sozialen Infrastruktur vorangebracht. Für den Bau von schulintegrierten Kita-Flächen stellt der Senat in den kommenden Jahren fünf Millionen Euro zur Verfügung.  

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Niedrige Infektionszahlen: Lockerungen im Sport, bei Schulfahrten, Schnelltests und Abschlussfeiern

Endspurt! Noch anderthalb Wochen bis zu den Sommerferien. Die Infektionszahlen in Hamburg bleiben auf niedrigem Niveau, und auch aus den Schulen wurden in den letzten zehn Tagen lediglich 37 Infektionen aus 31 Schulstandorten gemeldet. Diese positive Entwicklung ermöglicht Spielräume für weitere Lockerungen. Das sind die wichtigsten Neuigkeiten in aller Kürze: Sport bis Klasse 7 ist generell wieder ohne Maske möglich, Schnelltests aus zugelassenen Testzentren werden anerkannt, Schulfahrten sind im Schuljahr 2021/22 wieder möglich und Abschluss- und Einschulungsfeiern können wie berichtet bereits im aktuellen Schuljahr wieder stattfinden. Die Präsenzpflicht bleibt zunächst bis zu den Herbstferien aufgehoben.

Die niedrigen Infektionszahlen schlagen sich in neuen Regelungen für den Vereinssport nieder, die für den Schulsport übernommen wurden. Zurzeit gilt die Regelung, dass beim Sportunterricht im Freien unter Aufsicht in allen Jahrgängen auf das Tragen einer Maske verzichtet wird. Neu ist die Regelung, dass Schülerinnen und Schülern von der Vorschule bis zur Jahrgangsstufe 7 künftig auch beim Sport in Sporthallen oder Innenräumen auf das Tragen einer Maske verzichteten können.

Neu ist auch, dass für die Teilnahme an Präsenzangeboten in der Schule eine dritte Testmöglichkeit zuzulassen wird. Zusätzlich zum Schnelltest zwei Mal pro Woche in der Schule oder alternativ einem negativen PCR-Testergebnis, das nicht älter als 48 Stunden ist, können Schülerinnen und Schüler künftig auch dann am Unterricht teilnehmen, wenn sie ein negatives Ergebnis eines Antigen-Schnelltests vorlegen, der aus einem der zahlreichen zugelassenen Testzentrum stammt und nicht älter als 24 Stunden ist.

Schulfahrten für das kommende Schuljahr 2021/22 können jetzt gebucht werden, vorausgesetzt eine coronabedingte kostenfreie Stornierung ist möglich. Für die Stornierungen gilt, dass diese bis zu drei Wochen vor Antritt der Fahrt erfolgen sollen. Dabei ist zu berücksichtigen, ob die aktuelle Hamburgische SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung weiterhin ein Verbot der Schulfahrten regelt und ob die Gültigkeit der Rechtsverordnung den Reisezeitraum erfasst. Die letzte gute Nachricht betrifft die schulischen Abschluss- und Einschulungsfeiern, die auch in diesem Schuljahr stattfinden dürfen. Gefeiert werden darf drinnen und im Freien – natürlich unter Einhaltung der coronabedingten Sicherheitsvorkehrungen. Mehr dazu im Newsletter» der letzten Woche.

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Angebot der Ferienbetreuung in den Sommerferien steht

Auch in den anstehenden Sommerferien bieten Hamburgs Schulen wieder eine Ferienbetreuung an. Die Angebotsvielfalt kann angesichts der Vorgaben des Infektionsschutzes zwar etwas anders ausgestaltet sein als in den Vorjahren, doch es ist allen Beteiligten ein Anliegen, für Kinder ein Programm anzubieten, das Spiel, Spaß, Bewegung und bei Bedarf auch die Teilnahme an den Lernferien miteinander verbindet. In dieser besonderen Situation der Pandemie steht das Angebot grundsätzlich auch jenen Eltern offen, die bisher keine Ferienbetreuung gebucht haben – vorausgesetzt es gibt noch verfügbare Plätze. Die Gebühren für eine nicht in Anspruch genommene Ferienbetreuung werden den Eltern erstattet.

Auch in den Sommerferien gelten die Vorgaben des Muster-Corona-Hygieneplans. So müssen Schülerinnen und Schüler, die an der Ferienbetreuung oder an den Lernferien teilnehmen, zwei Mal pro Woche einen Corona-Schnelltest unter Anleitung des Betreuungspersonals in der Schule durchführen. Ausgenommen von dieser Testpflicht sind nur Vorschulkinder sowie Genesene oder vollständig Geimpfte. Alle Beschäftigten und Schüler (außer Vorschulkinder) müssen außerdem medizinische Masken tragen, nur auf dem Schulhof und beim Essen darf die Maske abgesetzt werden. Ausnahmen von der Maskenpflicht sind bei Theater- und Musikkursen möglich, wenn ein Mindestabstand von 2,5 Metern in geschlossenen Räumen (1,5 Meter im Freien) eingehalten werden kann. Bei Sportangeboten kann analog zu den Regelungen für den Vereinssport bei Schülern bis 14 Jahren auf das Tragen einer Maske verzichtet werden.

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Corona-Lernrückstände aufholen:
Lehramtsstudierende für Programm „Anschluss“ gesucht

Die Pandemie sorgt bei vielen Schülerinnen und Schülern für Wissenslücken. Schätzungen zufolge haben die coronabedingten Schulschließungen deutschlandweit bei bis zu 20 Prozent aller Schüler zu deutlichen Lernrückständen geführt. Insbesondere für Viertklässler kann der Übergang in Klasse 5 schwierig werden. Damit der Anschluss an die weiterführenden Schulen gelingt, hat die Schulbehörde gemeinsam mit der ZEIT-Stiftung das neue Programm „Anschluss“ aufgelegt: Ab August sollen Lehramtsstudierende auf Honorarbasis als Mentorinnen und Mentoren nachmittags an den Schulen Lernförderkurse geben. Dafür werden jetzt weitere Lehramtsstudierende gesucht. Interessierte können sich bis zum 10. Juli online» bewerben.  

Geplant ist, dass die Schülerinnen und Schüler in kleinen Lerngruppen mit maximal fünf Schülern insbesondere in den Kernfächern Deutsch und Mathematik Versäumtes nachholen. Darüber hinaus sollen die Mentoren ihre Schüler in allen schulischen Fragen beraten und motivieren. Gesucht werden jetzt Lehramtsstudierende, die mit Beginn des neuen Schuljahrs 2021/22 zweimal pro Woche für jeweils zwei Stunden à 45 Minuten mit den Kindern lernen. Die Tätigkeit wird mit 20,28 Euro pro Förderstunde vergütet. Die Vorbereitung, Qualifizierung und Begleitung der Mentoren erfolgt in Kooperation mit der ZEIT-Stiftung, der Universität Hamburg sowie erfahrenen Experten des Landesinstituts für Lehrerbildung und Unterrichtsentwicklung.

Mit dem neuen Programm kann Hamburg zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Zum einen können Schüler ihre Lernlücken schließen, zum anderen kann die Stadt viele engagierte neue Nachwuchs-Pädagogen für Hamburgs Schulen gewinnen. Dabei ist das Programm „Anschluss“ nur einer von mehreren Bausteinen eines Konzepts zur Lernförderung, das die Hamburger Schulbehörde zurzeit erarbeitet. Erst vor kurzem hat die Stadt eine umfassende Förderoffensive mit 80 freiwilligen und kostenlosen Unterrichtsstunden pro Schulkind beschlossen, um Defizite auszugleichen. Weitere Bausteine sind die jetzt zum dritten Mal erfolgreich durchgeführten Hamburger Lernferien sowie die bereits bestehende Lernförderung für schwächere Schüler.

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Corona-Infektionen

Das sind die aktuellen Zahlen von infizierten Schülerinnen und Schülern sowie Schulbeschäftigten der letzten zehn Tage: Vom 1. bis 10. Juni wurden von den Schulen 37 Infektionen mit dem Corona-Virus gemeldet, davon 34 bei Schülerinnen und Schülern sowie drei bei Schulbeschäftigten. Ob sich die Schulbeteiligten in der Freizeit, in ihrer Familie oder in der Schule infiziert haben, steht nicht fest. In den letzten zehn Tagen wurden 422 Schülerinnen und Schüler sowie neun Schulbeschäftigte in vorsorgliche Quarantäne geschickt.

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Kontrastmittel und Programmiersprache:
Bundessiege bei „Jugend forscht“

Die Preisträgerinnen und Preisträger des 56. Bundeswettbewerbs Jugend forscht stehen fest. Unter Deutschlands besten Nachwuchswissenschaftlern sind auch Aruna Sherma und Lennart Christian Grabbel aus Hamburg. Alle Achtung: Die Forschungen der beiden Hamburger Schüler zeigen tiefes fachliches Verständnis. Herzlichen Glückwunsch! 

Bei einer Magnetresonanztomografie (MRT) wird für eine bessere Bildqualität ein Kontrastmittel verabreicht. Meist basiert es auf dem Element Gadolinium und hat den Nachteil, dass es sich im Gewebe anreichern und zu Erkrankungen führen kann. Aruna Sherma (19) von der Stadtteilschule Walddörfer hat an ihrer Schule und im Schülerforschungszentrum eine Alternative erforscht: Mithilfe aufwendiger chemischer Herstellungsverfahren entwickelte sie mehrere Varianten eines gadoliniumfreien Mittels, basierend auf Nanopartikeln aus Eisenoxid. Ihre Analysen überzeugten auch die Jury, die ihr einen 2. Preis zusprach. Zudem erhielt sie als Sonderpreis eine Einladung ans London International Youth Science Forum.

Den Preis des Bundespräsidenten erhielten Lennart Christian Grabbel (17) vom Gymnasium Farmsen und seine Berliner Forschungskollegen Paul Siewert (18) und Juri Kaganskiy (16). Auf Landesebene waren sie in Hamburg angetreten. Ihnen gelang es, ein Problem der theoretischen Informatik zu lösen, indem sie ein universelles FRACTRAN-Programm konstruierten, das gegenüber allen bislang bekannten um fast 40 Prozent kürzer ist. FRACTRAN war in den 1970er Jahren vom englischen Mathematiker John Conway erfunden worden. Die Programmiersprache war verblüffend einfach, aber für die Praxis zu lang. Die geschickte Optimierung der drei Jungforscher und ihre elegante Beweisführung beeindruckte die Bundesjury ebenso wie ihr tiefes fachliches Verständnis. Zusätzlich zum Bundessieg erhielten sie den Preis für eine außergewöhnliche mathematische Arbeit der Deutschen Mathematiker-Vereinigung e.V.

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Filmische Reportage: Projekt Young ClassX gibt Einblicke in die Probensituation in Corona-Zeiten

Chor in Zeiten von Corona? Das geht! An vielen Hamburger „The Young ClassX“-Schulen wurde auch während der Pandemie weitergesungen, nur eben anders als gewohnt. Die Kinder und Jugendlichen sangen in Kleingruppen in der Schulaula, mit Abstand auf dem Schulhof oder waren aus dem Kinderzimmer parallel zugeschaltet. Oft allein und doch immer tief miteinander verbunden. In einer filmischen Reportage gibt das Musikprojekt jetzt Einblicke in die Probensituationen von sieben Hamburger Schulen, darunter die Nelson-Mandela-Schule, die Geschwister-Scholl-Stadtteilschule und die Grundschule Neugraben. Der spannende Film ist ab Montag online»

Ganz egal ob im Grundschulalter oder kurz vorm Abitur – schnell wird klar, dass alle beteiligten Schülerinnen und Schüler Mut und Kraft aus der Musik ziehen, die ihnen dabei helfen kann, ihren aktuellen Alltag zu gestalten. Die Filmemacherin Lilli Thalgott und die Leiterin des Chormoduls, Maria-Ludwig-Petersen, nehmen die Zuschauer mit hinter die Kulissen und berichten über das Chorsingen an Hamburger Schulen in Zeiten der Pandemie in all ihren Facetten; behutsam, zerbrechlich, vor allem aber hoffnungsfroh. „Singen bereitet Freude – und hat ganz nebenbei auch schon immer Angst und Sorgen vertrieben. Daran kann zum Glück auch ein Virus nichts ändern“, betont Insa Müller, Geschäftsführerin der Young ClassX.

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Aktuelles: Diskussion zu Fake News – #dms21-Workshops – Startups im Unterricht – neue Lehrerzeitschrift

► Im Rahmen des Digitaltages 2021 informieren das Jugendinformationszentrum (JIZ) und Hamburgs Datenschutzbeauftragter Prof. Johannes Caspar über „Fake News“ in den sozialen Netzwerken. Mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl im September wird die Gefahr der Beeinflussung des demokratischen Diskurses durch Falschinformationen konkreter. Wichtig ist deshalb, die Risiken in digitalen Umgebungen zu kennen und die eigene Privatsphäre zu schützen. Neben Schülerworkshops und einem Informationsangebot für Eltern zum Thema findet am Freitag, 18. Juni, eine Online-Podiumsdiskussion statt, mit Friedrich-Joachim Mehmel, Präsident des Hamburgischen Oberverwaltungsgerichts a.D., Datenschützer Johannes Caspar, Wissenschaftsreferent Bendix Hügelmann und Lehrerin Anna Tietzel. Beginn ist um 18 Uhr. Anmeldung bis 17. Juni per Mail an medienbildung@datenschutz.hamburg.de, die Zugangsdaten werden zugeschickt.

► Innerhalb kurzer Zeit sind zahlreiche Hamburger Lehrerinnen und Lehrer dem Aufruf gefolgt, sich als Referenten für Workshops und Impulse zur Bildung in der digitalen Welt zu melden. Das Konzept, der Expertise der Lehrkräfte eine Bühne zu geben, ging damit auf und das Programm „Forum Digital macht Schule21 - #dmS21“ kann am 18. August starten. Geplant sind 40 Online-Workshops sowie Talk- und Diskussionsrunden am 18. und 19. August. Für die Teilnahme ist eine Registrierung notwendig, eine Anmeldung ist dann ab 1. August möglich. Das Programm und weitere Informationen zum Forum Digital macht Schule21 - #dmS21 gibt es hier»

► Wer in der Welt von morgen gut aufgestellt sein möchte, braucht ein breites Wissen und zeitgemäße Fähigkeiten – beispielsweise auf Nachhaltigkeit und sozial ausgerichteten Unternehmergeist. Wo anders als in der Schule können junge Menschen lernen, wie sie diesen entwickeln? In Hamburg können Lehrkräfte sich diesbezüglich fortbilden, digital und analog. Unter dem Programm-Titel "SEEd - Schule x Startups" entsenden Schulen drei bis fünf Lehrkräfte zu einer Fortbildung im Bereich Entrepreneurship Education. Im Anschluss an die Fortbildung können die Lehrkräfte das Erlernte an ihre Schüler weitergeben – mit Unterstützung durch die SEEd- Trainer und mit praktischer Begleitung durch Startup-Unternehmen. Der offizielle Projektauftakt ist als Kick-off Event am 20. August geplant. Interessierte Schulen können sich bis 30. Juni anmelden»

► Die aktuelle Ausgabe von „Hamburg macht Schule“ (2/2021), Hamburgs Zeitschrift für Lehrkräfte und Elternräte, legt den thematischen Schwerpunkt auf sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und berichtet über den schulischen Umgang mit Lebensformen und sexuellen Orientierungen. Weitere Themen sind unter anderem Corona-Testungen an Schulen, der digitale Fachkongress „23+Starke Schulen“ sowie Neugründungen von Schulen. Das Heft liegt an den Schulen und im Eingangsbereich der Schulbehörde, Hamburger Straße 131, aus und steht als Download» zur Verfügung.

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Interview mit Thomas Bressau:
Wettbewerbe laufen wie geschnitten Brot - trotz Corona

Thomas Bressau ist seit 2015 Wettbewerbsreferent der Schulbehörde. Wir haben mit ihm über die Beliebtheit des Kräftemessens, Begabungen und Wettbewerbe unter Corona-Bedingungen gesprochen.

Newsletter: Herr Bressau, wie war das Wettbewerbsjahr?

Thomas Bressau: Geschlossene Schulen, Kontaktverbote und Kohortenregelungen ließen Schlimmes vermuten. Corona hat zwar tatsächlich an vielen Stellen für gesunkene Teilnahmezahlen gesorgt, aber richtig „eingebrochen“ ist kein Wettbewerb. Es gab sogar Wettbewerbe, die in diesen Zeiten zugelegt haben.

NL: Welche sind das?

TB: Alle Wettbewerbe, für die man zuhause arbeiten konnte. Allen voran die kreativen Angebote wie Foto- oder Schreibwettbewerbe. Allein der Hamburger Märchenschreibwettbewerb hatte mehr als 800 Einsendungen – Rekord! Aber auch die erste Runde der Mathematik-Olympiade, die als Hausaufgabenrunde stattfindet, war höchst erfolgreich.

NL: Wo gab es die größten Einschnitte?

TB: Gemeinsames Theaterspielen war nicht möglich, aber auch das Forschen von Jugendlichen unterschiedlicher Klassenstufen war schwierig. Trotzdem hat es geklappt: Alle haben sich Gedanken gemacht, wie es doch noch gehen könnte. So entstanden zum Beispiel Theatercollagen. Und die Forschenden haben sich über Skype verständigt oder in der Schule in verglasten Räumen getrennt gearbeitet. Sie konnten sich sehen und per Handy hören.

NL: Das klingt nach großem Einfallsreichtum …

TB: Genau. Und hier ist auch den betreuenden Lehrkräften großer Dank auszusprechen. Schließlich hatten sie in diesem Jahr viele Herausforderungen zu bewältigen. Dass sie ihren Schülerinnen und Schülern die Wettbewerbe dennoch ans Herz gelegt und sie begleitet haben, ist ihnen hoch anzurechnen!

NL: Gab es denn auch Totalausfälle?

TB: In Teilen. „Jugend jazzt“, bei dem Bigbands angetreten wären, musste ebenso verschoben werden wie das „Hamburger Mehrsprachenturnier“. Und natürlich die Preisverleihungen. Sie sind immer das Sahnehäubchen, konnten aber nicht „live und in Farbe“ stattfinden. Und online machen sie keinen Spaß. Also wurden oft Urkunden und Preise verschickt. Ein bisschen fad…

NL: Auch das Hamburger Wettbewerbsfest im Rathaus musste ausfallen – wird es 2021 stattfinden?

TB: Ich bin im Austausch mit dem Rathaus. Der Termin ist reserviert, aber wir müssen im Herbst entscheiden. Das Fest ist der Höhepunkt des Jahres – eine Hamburgensie, um die uns andere Bundeländer beneiden. Es wäre schade, wenn es erneut ausfiele, aber Sicherheit geht vor!

NL: Das neue Wettbewerbsjahr steht bevor – wie sind die Aussichten?

TB: Die Wettbewerbsveranstalter planen – wie im vergangenen Jahr – erst einmal ganz normal. Sie haben Pläne B und C in der Schublade und haben auch in diesem Jahr schon gut auf die jeweilige Lage reagiert. Ich bereite gerade die neue Wettbewerbsbroschüre vor, auf 100 Seiten finden sich dann 88 Wettbewerbe – viele Klassiker, aber auch ein paar neue Angebote.

NL: Was zum Beispiel?

TB: Bei den Naturwissenschaften haben wir „Chemie – die stimmt“ aufgenommen, einen hervorragenden Wettbewerb zur Vorbereitung auf die Internationale Chemie Olympiade. Bei den kreativen Wettbewerben gibt es einen deutsch-französischen Comic-Wettbewerb und einen britischen Schreibwettbewerb, außerdem einen Wettbewerb zum ehrenamtlichen Engagement: „Ist doch Ehrensache“. Und gleich zwei neue Fotowettbewerbe gehen auch ins Rennen

NL: Wie fördert Hamburg diese 88 Wettbewerbe?

TB: In unterschiedlicher Weise. Wir machen sie bei den Schulen bekannt, stellen aber bei größeren Wettbewerben auch Ressourcen zur Verfügung: Lehrkräfte fungieren dann im Rahmen einer Abordnung zum Beispiel als Landeskoordination. Und in einigen Fällen sind wir auch finanziell beteiligt.

NL: Wettbewerbe laufen also gut – woran liegt das?

TB: Ja, die laufen wie geschnitten Brot. Für alle Interessen und Begabungen ist etwas dabei. Da kann sich jede und jeder im eigenen Feld austoben. Sich mit anderen zu messen und in Konkurrenz zu treten, befeuert die jungen Talente. Sie können zeigen, was sie drauf haben.

NL: Aber nicht alle können gewinnen …

TB: Ja, das ist richtig. Und es gibt Kritiker, die vor den Auswirkungen des Verlierens warnen. Aber das halten die Kinder und Jugendlichen aus. Im Gegenteil: Viele greifen im nächsten Jahr dann nochmal richtig an. Oder aus pädagogischer Perspektive gesprochen: Aus Niederlagen lernt man – nicht nur für das nächste Wettbewerbsjahr, sondern fürs Leben. Da läuft ja auch nicht immer alles auf Anhieb glatt.

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Zahl der Woche

Unsere Zahl der Woche ist die 9.205.000. Über neun Millionen (!) qualitativ hochwertige Schnelltests werden Hamburgs Schulen vom Beginn der Schnelltestungen am 15. März bis zum Start in das neue Schuljahr Anfang August erhalten (haben). Kostenpunkt: rund 45 Millionen Euro.

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