Start für 14.715 neue Fünftklässler -
95 Prozent kommen an ihre Wunschschule

Trotz der in Hamburg geltenden freien Schulwahl ist es Schulleitungen und Schulbehörde erneut gelungen, fast alle Schulwünsche zu erfüllen: 95 Prozent aller zukünftigen 14.715 Fünftklässlerinnen und Fünftklässler können ab August ihre Wunschschule besuchen. Schon seit Jahren liegt diese Quote deutlich über 90 Prozent. Bildungssenator Ties Rabe: „Darüber freue ich mich sehr. Hamburg bietet Eltern und Kindern innerhalb kurzer Entfernungen zahlreiche weiterführende Schulen zur freien Auswahl. Deshalb ist es jedes Jahr eine große und nicht einfache Aufgabe, möglichst vielen Schülerinnen und Schülern den Platz an ihrer Wunschschule zu geben.“

Die Gesamtzahl der künftigen Fünftklässler bleibt auf dem Niveau des Vorjahres. An den 63 staatlichen Gymnasien werden nach den Sommerferien voraussichtlich 7.513 Schülerinnen und Schüler eingeschult (60 weniger als im Vorjahr), an den 59 staatlichen Stadtteilschulen werden es 6.999 sein (41 mehr als im Vorjahr). Zwar liegen die Gymnasien mit 51,8 Prozent der Aufnahmen leicht vor den Stadtteilschulen (48,2 Prozent), aber bei den beliebtesten Einzelschulen haben die Stadtteilschulen die Nase vorn. Die meisten Fünftklässler kommen an die Heinrich-Hertz-Schule in Winterhude (208 Schüler in neun Parallelklassen), gefolgt von der Gyula Trebitsch Schule Tonndorf (184 Schüler), der Julius Leber Schule in Schnelsen (184) und der Stadtteilschule Fischbek-Falkenberg (182) in Harburg mit jeweils acht Parallelklassen, also ausschließlich Stadtteilschulen.

Bei den Gymnasien sind das Helmut-Schmidt-Gymnasium in Wilhelmsburg, die Gymnasien Allee in Altona, Ohmoor in Niendorf, Rahlstedt, Süderelbe und das Walddörfer-Gymnasium in Volksdorf mit je 168 aufgenommenen Schülerinnen und Schülern und jeweils sechs Parallelklassen die Spitzenreiter der diesjährigen Aufnahmerunde. In den 277 neuen fünften Klassen der Gymnasien befinden sich durchschnittlich 27,1 Schüler in einer Klasse, bei den Stadtteilschulen sind es 22,3 Schüler pro Klasse. In beiden Schulformen liegt der Durchschnittswert unter der Obergrenze von 23 beziehungsweise 28 Schülern pro Klasse.

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Hamburg hält an Abiturprüfungen fest –
GEW-Vorschlag „nicht zu Ende gedacht“

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte am letzten Wochenende gefordert, die Abiturprüfungen in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie notfalls ausfallen zu lassen. Von diesem Vorstoß hält Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe überhaupt nichts. „Dieser Vorschlag ist nicht zu Ende gedacht: Ohne ordentliche Abiturprüfungen müssen die Schülerinnen und Schüler bei Bewerbungen und Karriere jahrelang Nachteile befürchten, auch die rechtlichen Folgen sind schwer zu übersehen“, so Rabe. Es sei verantwortungslos, wenige Wochen vor den entscheidenden Abitur-Klausuren ohne jede Not hunderttausende junger Menschen in neue Ungewissheit und die Schulen in neue chaotische Diskussionen zu stürzen.

Rabe betont: „Selbstverständlich finden die Abiturprüfungen in diesem Jahr statt!“ Schließlich lernten die Schüler seit Monaten zusammen mit ihren Lehrkräften für ihre Abschlussprüfungen. Um die Prüfungen sicherer zu machen, hätten die Schulen und die Schulbehörde zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen organisiert, zudem machten alle Schüler vor jeder Prüfung einen Schnelltest. Rabe: „Es gibt keinen vernünftigen Grund, jetzt die Prüfungen abzusagen.“

Bereits Anfang Februar hatte die Schulbehörde die Abiturprüfungen mit einem Bündel von Maßnahmen den erschwerten Bedingungen durch die Corona-Krise angepasst. Um faire Bedingungen zu schaffen, wurden den Prüflingen unter anderem mehr Zeit, mehr Auswahlmöglichkeiten, eine gezieltere Vorbereitung sowie zusätzliche Unterstützungen ermöglicht. Darüber hinaus hatte die Kultusministerkonferenz vereinbart, dass die 2021 erworbenen Abschlüsse denen früherer und späterer Jahrgänge gleichwertig sind und von allen Ländern gegenseitig anerkannt werden. 

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Hamburgisches Schulgesetz: Neuer Paragraf ermöglicht Videokonferenzen im Distanzunterricht

Um Schülerinnen und Schülern trotz der Einschränkung des Präsenzunterrichts gute Bildung zu gewährleisten, setzen Hamburgs Schulen seit Beginn der Corona-Pandemie Videokonferenzsysteme im Distanzunterricht ein. Der rechtliche Rahmen dafür wurde jetzt durch die Einfügung eines neuen Paragrafen im Hamburgischen Schulgesetz (HmbSG) verbessert: Der neue § 98 c ermöglicht den Einsatz von Videotechnik in Echtzeitübertragung - sogenanntes „Streaming“ - beispielsweise zur Übertragung des Unterrichts auf heimische Computer im Fernunterricht. Damit ist gesetzlich gewährleistet, dass Streaming aus dem Unterricht möglich ist, wenn die durch § 98 c vorgegebenen inhaltlichen, technischen und organisatorischen Rahmenbedingungen beachtet werden.

Den Schulen steht dafür der „Orientierungsrahmen zur Durchführung von Videokonferenzen anlässlich des schulischen Distanzunterrichts“ zur Verfügung, in dem unter anderem Vorgaben zur zulässigen Einsatzform der Videokonferenzen („Streaming“ und keine Aufzeichnung) gemacht werden, zur Gewährleistung der Vertraulichkeit, zu technischen und organisatorischen Vorkehrungen (beispielsweise zum Schutz der einzelnen Videokonferenzen) und zum geeigneten Nutzerkreis. Außerdem enthält der Orientierungsrahmen pädagogisch-didaktische Vorschläge zum sinnvollen Einsatz von Videokonferenzsystemen im schulischen Kontext.

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Corona-Infektionen

Das sind die aktuellen Zahlen von infizierten Schülerinnen und Schülern sowie Schulbeschäftigten der letzten zehn Tage: Vom 30. März bis 8. April meldeten 327 Schulbeteiligte eine Infektion mit dem Corona-Virus. Darunter waren 307 Schülerinnen und Schüler sowie 20 Schulbeschäftigte. Ob sich die Schulbeteiligten in der Freizeit, in ihrer Familie oder in der Schule infiziert haben, steht nicht fest. In den letzten zehn Tagen wurden 815 Schülerinnen und Schüler sowie 51 Schulbeschäftigte in vorsorgliche Quarantäne geschickt. 

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Pfiffige Idee: Lehrer vom Gymnasium Rissen kreiert
Corona-Teströhrchen-Halter aus dem 3D-Drucker

Seit Dienstag müssen alle Schülerinnen und Schüler, die am Präsenzunterricht teilnehmen, zwei Mal pro Woche einen Selbst-Schnelltest machen. Rückmeldungen aus den Schulen zeigen, dass das bisher problemlos klappt: Mit dem Wattestäbchen einen Abstich aus der Nase nehmen, die Probe mit der Flüssigkeit im Teströhrchen vermischen und das Ganze dann auf den Teststreifen tropfen - fertig. Etwas knifflig ist nur das Befüllen der Röhrchen, diese sind nämlich etwas kippelig. Viele Schulen behelfen sich kurzerhand mit einer Wäscheklammer, die das Röhrchen hält. Tobias Schmitt, Mathe- und Physiklehrer am Gymnasium Rissen hat sich eine etwas fachmännischere Lösung ausgedacht: stabile Teströhrchen-Halter aus dem 3D-Drucker. 

„Wir testen immer montags und mittwochs in der ersten Stunde“, erzählt er. Damit zügig getestet werden kann, befüllen die Lehrkräfte die Röhrchen bereits vor Beginn der Stunde mit der Pufferflüssigkeit und stellen diese zusammen mit Tupfern und Testkassetten für die Schüler bereit. Schmitt: „Die Halter im 3D-Drucker herzustellen kam mir in den Sinn, weil ich aufgrund eines anderen Projektes mit der Konstruktion von Bauteilen aller Art bereits Erfahrungen gesammelt hatte.“ Gesagt, getan: 35 Halter kann er gleichzeitig drucken, rund 22 Stunden dauert die Prozedur. „Bisher wurden knapp über 100 Halter gedruckt, je nach Bedarf können weitere nachproduziert werden“, so Schmitt. Das Prinzip eines 3D-Druckers sei dem Prinzip normaler Drucker sehr ähnlich, erläutert er, nur dass anstatt Tinte Kunststoff aus dem Druckkopf „extrudiert“ werde. Dadurch entstehe ein dreidimensionaler Körper, der vorher am PC mit CAD-Programmen erstellt wurde.

Bei den Schülern kommen die wiederverwendbaren Halter sehr gut an. „Mittlerweile interessieren sich sogar zahlreiche Schüler für die Technik des 3D-Drucks“, freut sich der Lehrer, der im MINT-Wahlbereich auch das Projekt „Formel 1 in der Schule“ betreut. So sei zusätzlich eine pädagogische Dimension entstanden, die gar nicht geplant war. Ob die Halter irgendwann als „Souvenir“ mit nach Hause genommen werden, wird sich zeigen. Schmitt: „Eine Erinnerung an die Corona-Zeit braucht man wohl eher nicht, aber wer weiß.“

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Behörden gemeinsam gegen Rechtsextremismus -
Digitale Hinweisstelle nimmt Arbeit auf

Laut Hamburger Verfassungsschutz können rechtsterroristische Bedrohungen weiterhin jederzeit und an jedem Ort entstehen. Aktivitäten verlagern sich verstärkt ins Internet und erhöhen die Reichweite rechtsextremistischer Propaganda. Auch nehmen Rechtsextremisten immer häufiger Ängste der Bevölkerung auf und verstärken diese - die aktuellen Versuche, an die Protestbewegung gegen die Corona-Maßnahmen anzudocken, sind hierfür ein Beispiel. Um diesen wachsenden Herausforderungen entgegenzutreten, wollen Hamburgs Behörden für Soziales, Inneres, Bildung, Justiz, Wissenschaft sowie Kultur und Medien jetzt noch stärker zusammenarbeiten.     

In Hamburg ist das seit 2013 bestehende Landesprogramm gegen Rechtsextremismus „Hamburg – Stadt mit Courage“, das 2019 fortgeschrieben wurde, die Grundlage für die vielen staatlichen und zivilgesellschaftlichen Aktivitäten gegen Rechtsextremismus. Jetzt soll die bestehende ressortübergreifende Zusammenarbeit ausgeweitet und neu strukturiert werden. Die Fachexpertise der Behörden soll in einem Behördenkompetenznetzwerk gebündelt und dadurch neue Impulse gesetzt werden.

#denBlickschärfen: Ab sofort können antisemitische, rassistische und rechte Vorfälle in Hamburg bei der neuen Hinweisstelle „memo“» online gemeldet werden. Die digitale Hinweisstelle gehört zu dem Hamburger Projekt empower – Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (Träger Arbeit und Leben e. V.). Betroffene, Angehörige und auch unbeteiligte Zeugen können hier anonym einen Hinweis geben, wenn sie einen antisemitischen Übergriff, rassistische Schmierereien oder rechte Hetze beobachtet oder erlebt haben. Durch die systematische Sammlung und Dokumentation soll deutlich werden, wie oft es in Hamburg zu antisemitischen, rassistischen oder rechten Vorfällen kommt.

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Aktuelles: Journalisten im Unterricht - Messe "Einstieg" - Geschichtenfinder-Tag - Wechsel an der BHH

► Man sieht sie im Fernsehen, hört sie im Radio oder liest von ihnen – jetzt kommen Journalistinnen und Journalisten in die Schulen. Anlässlich des Internationalen Tages der Pressefreiheit diskutieren sie in der ersten Maiwoche digital mit Schülerinnen und Schülern darüber, was freie und unzensierte Berichterstattung bedeutet, informieren in Online-Workshops über Gefahren durch Falschmeldungen und Hassbotschaften und beantworten Fragen zu ihrer Arbeit. Initiator ist die bundesweite Initiative „Journalismus macht Schule“», die die Medienkompetenz von Schülern durch Unterrichtsbesuche von Journalisten verbessern will. Die Werkstattgespräche richten sich an Klassen ab Jahrgangsstufe 9. Anmeldung für Lehrkräfte per E-Mail unter schule@message-online.com            

► Coronabedingt findet Deutschlands größte Berufswahlmesse „Einstieg Hamburg Online“» am 15. April nur digital statt. Von 13 bis 18 Uhr können Schülerinnen und Schüler virtuell Betriebe und Ausbildungsstätten kennenlernen, es gibt Praktikumsangebote, Stellen für Auszubildende oder Infos zum nächsthöheren Schulabschluss. Teilnehmende können öffentliche Videochats zu bestimmten Themen in Gruppenräumen oder Einzelberatungen in privaten Chats wählen, aber natürlich kann man auch einfach nur zuhören. Um sich in dem großen Angebot mit über 80 Anbietern gut orientieren zu können, empfiehlt sich vorab der Online-Interessenscheck. Das Angebot ist kostenlos. Wer mitmachen möchte, registriert sich und erhält einen Zugangs-Link zur Messe.

► Im Oktober startete parallel zum Vorstellungstermin der Viereinhalbjährigen das Projekt Buchstart 4 ½, bei dem über 19.400 Bücherrucksäcke mit dem Hamburger Geschichtenbuch ausgegeben wurden. Am 21. April folgt nun der zweite Projektbaustein: der Geschichtenfinder-Tag. Für Vorschulkinder sollte dieser Tag ursprünglich im Rahmen eines Besuchs in der örtlichen Bücherhalle stattfinden, doch wegen der Corona-Pandemie wird die Veranstaltung nun dezentral an den Schulen stattfinden. Damit der Geschichtenfinder-Tag umgesetzt werden kann, finden Lehrkräfte sämtliche Geschichten und zusätzliche Materialien wie Bastelvorlagen und Ausmalbilder zum Download»

► An der neuen Beruflichen Hochschule Hamburg (BHH») gibt es einen personellen Wechsel: Professorin Dr. Jutta Franke nimmt die Funktion der Gründungspräsidentin mit Wirkung vom 1. April nicht weiter wahr. Franke war seit dem 15. Juli 2020 für den Aufbau der Hochschule, die im September ihren Studienbetrieb aufnehmen wird, verantwortlich. Franke wird weiterhin für die BHH tätig sein, als Professorin für Personalmanagement und Unternehmensführung. Prof. Dr. Dieter Euler hat die Funktion des Gründungspräsidenten der BHH nun kommissarisch übernommen. Der emeritierte Professor für Wirtschaftspädagogik an der Universität St. Gallen (Schweiz) und renommierte Berufsbildungsforscher hat maßgeblich an der Entwicklung des innovativen Modells der studienintegrierenden Ausbildung mitgewirkt.

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Zahl der Woche

Unsere Zahl der Woche ist die 191.030. So viele Schnell-Selbsttests sind bis einschließlich 1. April an Hamburgs Schulen innerhalb von 7 Tagen durchgeführt worden. Dabei fielen insgesamt 213 Tests positiv aus, davon 190 bei Schülerinnen und Schülern (0,13 Prozent) sowie 23 bei Schulbeschäftigen (0,05 Prozent). Personen mit positivem Schnelltest verlassen umgehend die Schulen und führen einen PCR-Test durch, um eine mögliche Infektion zu verifizieren, weil die eingesetzten Schnell-Selbsttests häufiger "falsch-positive" Ergebnisse zeigen. Positive PCR-Testergebnisse, also bestätigte Infektionen, fließen dann in die Gesamtstatistik von Infektionen bei Schulbeteiligten ein.

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