Die Themen der Woche

• Mehr Schüler, mehr Lehrer: Hamburg investiert kräftig weiter in Bildung
• Gewaltiges Ausbauprogramm: Stadt investiert 320 Millionen Euro in den Schulbau
• Steigende Flüchtlingszahlen: Schulbehörde richtet weitere 26 Vorbereitungsklassen ein
• Fünf Quadratmeter Schulhof pro Kind? Schulsenator will Uralt-Richtlinie ändern
• Achtung, Autofahrer: ABC-Schützen sind unterwegs!
• Print und Online: Aktuelles aus dem Schulbereich

Mehr Schüler, mehr Lehrer:
Hamburg investiert kräftig weiter in Bildung

Gibt der Hamburger Senat eigentlich genug Geld für die Bildung aus? Diese Frage kann mit einem klaren Ja beantwortet werden. Zwar muss auch die Hansestadt wie alle anderen Länder sparen, allerdings nicht im Bildungsbereich. Um dem Anstieg der Schülerzahlen gerecht zu werden, wird hier weiter kräftig investiert: Für kleinere Klassen, für mehr Lehrkräfte und Pädagogen, für besseren Schulbau und für eine bessere Ausstattung der Schulen hat der Senat in dieser Legislaturperiode die Ausgaben für den Bereich Schule um über 170 Millionen gesteigert.

Um guten Unterricht sicherzustellen, brauchen Schulen gut qualifiziertes Personal. Deshalb werden zwei Drittel des Gesamtetats der Schulbehörde für Lehrkräfte, Sozialpädagogen und Erzieher ausgegeben. 17.216 Lehrer unterrichten zurzeit in Hamburg, hinzukommen 2.023 Sozialpädagogen und Erzieher - so viele wie nie zuvor. Allein in den letzten dreieinhalb Jahren wurden zusätzlich rund 1.400 Pädagogen eingestellt. Ein Vergleich zwischen 2011 und 2014 zeigt eine Steigerung um rund 8,5 Prozent (997 Stellen) bei den Lehrkräften sowie um rund 31,6 Prozent (399 Stellen) bei Erzieherinnen und Erziehern sowie Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen an den allgemeinbildenden Schulen. Da die Schülerzahl im gleichen Zeitraum aber nur um rund 3,9 Prozent angestiegen ist, wird deutlich, dass ein Großteil des zusätzlichen Personals - rund 900 der insgesamt 1.400 neuen Lehrkräfte und pädagogischen Kräfte - allein zur Verbesserung der Unterrichtsqualität eingestellt wurde. Auf diese Weise hat sich das Schüler-Lehrer-Verhältnis enorm verbessert. Heute kommen im Durchschnitt 8,5 Pädagogen auf 100 Schüler, 2010 waren es noch 7,6 Pädagogen. Am meisten haben die Grund- und Stadtteilschulen von der massiven Personalaufstockung profitiert, die Stadtteilschulen sind inzwischen sogar von allen staatlichen Schulen diejenigen mit der besten Personalausstattung (8,9 Pädagogen pro 100 Schüler im Schuljahr 2013/14).

Gewaltiges Ausbauprogramm: Stadt investiert
320 Millionen Euro pro Jahr in den Schulbau

Endlich wird genug Geld in den Schulbau investiert: Für Neubau, Sanierung und Instandhaltung der staatlichen Schulen hat Hamburg im Jahr 2013 insgesamt 320 Millionen Euro ausgegeben. Auch in den kommenden Jahren wird kräftig weiter investiert. Bis 2019 fließen jedes Jahr rund 300 Millionen Euro in Baumaßnahmen an Hamburgs allgemeinbildenden Schulen, weitere 50 Millionen Euro gehen pro Jahr an die Berufsschulen. Damit haben sich die Investitionen in den Schulbau mehr als verdoppelt. Zum Vergleich: In den Jahren 2002 bis 2010 hat die Stadt jährlich nur rund 150 Millionen Euro investiert. "Der Schulbau ist in den vergangenen Jahren sträflich vernachlässigt worden", so Schulsenator Ties Rabe. "Wir wollen den Verfall der Schulgebäude jetzt stoppen und Platz für wachsende Schülerzahlen schaffen."

Für das gewaltige Schulausbauprogramm werden klare Maßstäbe angelegt, die erstmals genau festlegen, wieviel Platz Schülerinnen und Schüler benötigen. Die Schulplanung geht davon aus, dass beispielsweise für eine Grundschulklasse von 19 Kindern ein Klassenraum mit einer Größe von 72 Quadratmetern angemessen ist. Hinzu kommen noch zwölf Quadratmeter für Differenzierungsräume, sodass der zugrundeliegende Maßstab bei großzügigen 82 Quadratmetern liegt. Zum Vergleich: Früher hatten die Klassenräume eine durchschnittliche Größe von rund 50 Quadratmetern.

Damit es beim Ausbauprogramm gerecht zugeht, wurden in den vergangenen zwei Jahren alle Hamburger Schulen vermessen. Die Erhebungen sind noch nicht abgeschlossen, doch bereits jetzt steht fest, dass viele Schulen viel zu klein, einige aber auch zu groß sind. Ties Rabe: "Es kann nicht sein, dass sich in der einen Schule die Schüler wie die Ölsardinen drängen, während die andere Schule zahlreiche leerstehende Klassenräume aufweist." Die Zuweisung nach den neuen Maßstäben soll nun für mehr Gerechtigkeit sorgen. Davon profitieren die meisten Schulen, weil sie den ersehnten Schulbau bekommen. "Die wenigen Schulen mit hohen Leerständen werden wir uns genau angucken und in Gesprächen mit der Schule Lösungen für eine optimale Nutzung der Schulgebäude entwickeln", so Senator Rabe.

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Steigende Flüchtlingszahlen: Schulbehörde richtet
weitere 26 Vorbereitungsklassen ein

Schulbeginn nach den Sommerferien, das ist für die rund 223.200 Schülerinnen und Schüler der Hansestadt Normalität. Für 1.736 Kinder und Jugendliche ist der erste Schultag dagegen überhaupt nicht selbstverständlich. Die meisten sind mit ihren Eltern oder auch allein als Flüchtlinge nach Hamburg gekommen, viele von ihnen sprechen kein Wort Deutsch, manche waren nie zuvor in einer Schule. In besonderen Klassen werden sie auf den Unterricht in einer Regelschule vorbereitet - eine gewaltige Aufgabe für die Schulbehörde, denn die Zahl der Flüchtlinge hat sich im vergangenen Jahr fast verdoppelt.

Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ist die Anzahl der Erstanträge auf Asyl im ersten Halbjahr 2014 gegenüber dem ersten Halbjahr 2013 um 56,8 Prozent gestiegen. Entsprechend hoch ist die Zahl der neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler in Hamburg. Wurden im Februar 2013 noch 864 Flüchtlingskinder in Hamburg registriert, waren es im Februar 2014 bereits 1.356. Zum Schuljahresbeginn 2014/15 ist die Zahl noch einmal gestiegen, auf derzeit 1.736. Die Zahl der neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler hat sich also in den letzten anderthalb Jahren mehr als verdoppelt. Analog zur wachsenden Zahl an Flüchtlingskindern musste auch die Zahl der besonderen Klassen stark ausgebaut werden.

Flüchtlingskinder, die in ihrem Heimatland eine Schule besucht haben, aber kein oder kaum Deutsch sprechen, werden in Hamburg in sogenannten "Internationalen Vorbereitungsklassen" (IVK) unterrichtet. Dort bleiben sie im Durchschnitt ein Jahr, bis sie am Unterricht in einer normalen Klasse teilnehmen können. Für Kinder und Jugendliche, die noch nie auf einer Schule waren und weder lesen noch schreiben können, wurden sogenannte "Alphabetisierungsklassen" eingerichtet. Durch den Flüchtlingszustrom hat sich die Zahl der IV- und Alpha-Klassen in den vergangenen anderthalb Jahren fast verdoppelt, von 77 (August 2012) auf 139 (Februar 2014). Zum Schuljahresbeginn wurden weitere sieben Alpha-Klassen und 19 IV-Klassen eingerichtet. Die Klassen mit durchschnittlich zwölf Schülern verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet. Nach den Erfahrungen der Vorjahre wird der Flüchtlingszustrom im zweiten Halbjahr noch zunehmen.

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Fünf Quadratmeter Schulhof pro Kind?
Schulsenator will Uralt-Richtlinie ändern

Die Schulbehörde wolle sämtliche Schulgrundstücke so verkleinern, dass pro Kind nur fünf Quadratmeter Fläche übrig bleiben. Mit dieser Meldung schreckten Politiker jetzt Schulen, Eltern und Öffentlichkeit auf. Schulsenator Ties Rabe dazu in der Bürgerschaft: "Das ist dummes Zeug. Wenn es so eine Richtlinie geben sollte, werden wir sie ändern. Kinder brauchen viel Platz."

Prüfungen in der Schulbehörde ergaben jetzt: Tatsächlich führte die Hansestadt Hamburg im Jahr 1983 eine Richtlinie ein, nach der Schulhöfe mindestens fünf Quadratmeter Fläche pro Kind aufweisen sollen. Die Richtlinie war bundesweit abgestimmt und damals von vielen Bundesländern übernommen worden. Bis heute findet sich dieser Hinweis in zahllosen Schriftstücken der Behörde, wurde seit 1983 von keinem Senator - gleich welcher Parteizugehörigkeit - sonderlich beachtet, aber auch nicht modernisiert. Das soll jetzt anders werden. Senator Rabe: "Die Schulwelt hat sich seit 1983 erheblich geändert. Bis zu 75 Prozent aller Kinder nehmen am Ganztag teil. Da brauchen wir neue Maßstäbe."

Achtung, Autofahrer:
Rücksicht auf Erstklässler nehmen!

Rund 16.100 kleine ABC-Schützen sind in dieser Woche in Hamburgs staatlichen und privaten Schulen eingeschult worden. Für Autofahrer heißt das: 16.100 Verkehrsanfänger, die ganz besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Denn für Erstklässler ist nicht nur die Schule, sondern auch der Weg dorthin eine ganz neue Erfahrung. Schulsenator Ties Rabe: "Kinder benötigen zum Schulanfang besonders viel Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme, denn sie bewegen sich noch unsicher im Straßenverkehr, können Geschwindigkeit und Entfernung nicht einschätzen und über parkende Autos nicht hinwegschauen." Allein im letzten Jahr verunglückten 697 Kinder durch Verkehrsunfälle auf Hamburgs Straßen, davon 261 mit dem Rad, 178 als Fußgänger und 258 als Mitfahrer in Fahrzeugen. Um Autofahrer auf die neuen Verkehrsteilnehmer hinzuweisen, verteilte der Senator vor der Grundschule Mümmelmannsberg Informations-Flyer in Form einer Schultüte. Die "Schultüten"-Aktion ist eine Gemeinschaftsaktion der Schulbehörde, der Hamburger Polizei und der Unfallkasse Nord und findet bereits zum 17. Mal in Hamburg statt.

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Print und Online: Aktuelles aus dem Schulbereich

• Welche Rechte haben Eltern in der Schule? Wie kann ich mich in den Elternrat wählen lassen? Welche Schulformen und Beratungsstellen gibt es eigentlich in Hamburg? Diese und weitere Fragen beantwortet das Handbuch "Wir reden mit", ein Nachschlagewerk für alle Eltern, die sich im schulischen Bereich engagieren oder engagieren möchten. Die aktuelle Ausgabe des jährlich erscheinenden Elternratgebers, herausgegeben von der Behörde für Schule und Berufsbildung, liegt ab sofort in den Schulbüros oder als Download» bereit.

• Neu erschienen ist der Elternratgeber "Kulturelle und religiöse Vielfalt in der Schule". Die 40-seitige Broschüre ist Ratgeber und Orientierungshilfe für alle Eltern rund um die zentralen Themen, die sich aus der kulturellen und religiösen Vielfalt der Hamburger Schülerinnen und Schüler ergeben: religiöse Feste und Feiern, Sport- und Schwimmunterricht, Sexualerziehung und Schulfahrten. Das Heft ist ab sofort in insgesamt acht Sprachen in vielen Schulen zu bekommen oder als Download» im Internet.

• Übersichtlicher, klarer, besser strukturiert: Eltern, Lehrkräfte und Schüler, die sich über Inklusion in Hamburg informieren möchten, finden ab sofort auf der Website www.hamburg.de/inklusion-schule alles Wissenswerte. Der Internetauftritt der Behörde für Schule und Berufsbildung zum Thema wurde grundlegend überarbeitet und hat zudem eine neue Internet-Adresse (URL) bekommen.

• Facebook, Twitter oder Spiegel Online - junge Menschen informieren sich zunehmend im Internet, was gerade in der Welt passiert. Doch wie funktioniert eigentlich guter Journalismus im Internet? Dazu bietet der Verein Junge Presse Hamburg (jphh) vom 26. bis 28. September das Onlinejournalismus-Seminar "Ins Netz gegangen" an. Junge Menschen zwischen 14 bis 24 Jahren können sich bis zum 21. September anmelden. Infos unter www.jphh.de

Erfolgsmodell: Kostenlose Nachhilfe
gehört an Hamburgs Schulen zum festen Lernangebot

 

http://www.bsb-hamburg.de/?id=79#schulwunsch• Deutsch-Abitur: Prüfungsaufgaben bleiben streng geheim

• Ganztag: Behörde startet Qualitätsoffensive

• Rückkehr zu G9? Auch Ihre meinung ist gefragt

• Landesschulbeirat warnt vor G9 an Gymnasien

• Presserecht: Behörde ist zur Auskunft verpflichtet

• Kronzeuge der G8-Gegner stellt sich gegen Rückkehr zu G9

Rückkehr zu G9? Auch Ihre Meinung ist gefragt!

Soll an Hamburgs Gymnasien wieder das G9-Abitur eingeführt werden? Mit dieser Grundsatzfrage beschäftigen sich zurzeit die betroffenen Schüler, Eltern, Lehrer und Schulleitungen an den 60 Gymnasien der Hansestadt. Die Behörde hat die Schulkonferenzen aufgefordert, bis zum 23. Mai ein Meinungsbild abzugeben. Aber auch alle anderen Hamburger sind aufgerufen, sich zum Thema zu äußern. Um ein möglichst breites Stimmungsbild aus der Stadt zu bekommen, hat die Schulbehörde ein E-Mail-Postfach eingerichtet: g8g9@bsb.hamburg.de. Zahlreiche Zuschriften sind bereits eingegangen. Alle Mails werden gesammelt und im Amt für Bildung transparent ausgewertet.

Ganztagsangebot an Gymnasien verbessert:
Mehr Geld und kleinere Gruppen

Ganztagsangebote gibt es nicht nur an Hamburgs Grundschulen, sondern sind zunehmend auch an den Gymnasien gefragt. Für viele berufstätige Eltern ist es wichtig, ihre Kinder zuverlässig betreut zu wissen, für andere stehen einzelne qualifizierte Angebote im Vordergrund. Um das Nachmittagsangebot für die 5. bis 8. Klassen zu verbessern, werden jetzt die Mittel für das kommende Schuljahr deutlich angehoben: Standen den Gymnasien bisher rund 650.000 Euro für zusätzliche Betreuungsangebote bis 16 Uhr zur Verfügung, sind dafür künftig bei gleichen Anmeldezahlen knapp eine Million Euro vorgesehen - das ist eine Steigerung von 48 Prozent.

Die Höhe der Zuwendungen an jedem einzelnen Gymnasium orientiert sich künftig an den tatsächlichen Anmeldezahlen. Je mehr Schüler sich für die kostenlose Betreuung zwischen 13 und 16 Uhr anmelden, desto mehr Geld steht den Gymnasien für ergänzende Angebote zur Verfügung - wohlgemerkt zusätzlich zu den ohnehin schon bestehenden Neigungskursen und Hausaufgabenhilfen am Nachmittag mit einem jährlichen Gesamtvolumen von rund 2,6 Millionen Euro. Auch bei den Gruppengrößen gibt es deutliche Verbesserungen: Hier soll in Zukunft das soziale Umfeld der Schulen stärker berücksichtigt werden. So dürfen die Gruppen bei Gymnasien, die in sozial schwächeren Stadtteilen liegen (KESS-Faktor 1 und 2), ab dem nächsten Schuljahr aus höchstens 20 Schülern bestehen, bei Gymnasien mit KESS-Faktor 3 und 4 ist die Gruppengröße auf 23 begrenzt, bei KESS 5 und 6-Gymnasien liegt die Obergrenze bei 26 Schülern, das sind immerhin noch zwei Schüler je Gruppe weniger zuvor - bislang lag die Obergrenze bei 28 Schülern.

 

Projekt SchulMentoren gestartet:
Unterstützung für Schulen in sozial schwieriger Lage

 

Bilingualer deutsch-türkischer Unterricht:
Erfolgreiche Kooperation wird fortgesetzt

Rund 45 Prozent der Hamburger Schülerinnen und Schüler haben Eltern mit ausländischen Wurzeln, viele stammen aus der Türkei. Die Hansestadt sieht in der Mehrsprachigkeit von Kindern großes Potenzial, gute Muttersprachenkenntnisse behindern das Deutschlernen nicht - ganz im Gegenteil. Zahlreiche Schulen bieten deshalb Türkisch an, das gilt besonders für die drei bilingualen Schulen, die mehrere Fächer komplett auf Türkisch unterrichten: die Grundschule Lämmersieth, die Heinrich-Wolgast-Grundschule und die Stadtteilschule am Hafen. In zwei Jahren werden die ersten Schüler aus den bilingualen Klassen ihr Abitur mit Türkisch als Prüfungsfach ablegen können.

2003 zunächst als Schulversuch in den 1. Klassen der beiden Grundschulen gestartet, hat sich das deutsch-türkische Projekt inzwischen etabliert. An den Grundschulen werden regelmäßig bilinguale Klassen eingerichtet, die Stadtteilschule am Hafen ist als weiterführende Schule dazugekommen. Dabei geht es nicht nur um das Erlernen der Sprache, sondern auch um interkulturelles Lernen. In den bilingualen Klassen unterrichten Hamburger und von der Türkei entsandte Lehrkräfte gemeinsam. Damit die gute Zusammenarbeit beider Staaten fortgeführt wird, unterzeichneten Schulsenator Ties Rabe und der türkische Bildungsminister Prof. Dr. Nabi Avci am vergangenen Montag eine Kooperationsvereinbarung zur Fortsetzung der bilingualen deutsch-türkische Klassen. Ähnliche bilinguale Projekte gibt es mit den Bildungsministerien in Spanien, Portugal und Italien.

Realschulabschluss: Niveau sinkt nicht
Prüfungen in Klasse 10 sind eher schwerer geworden

Sind die schriftlichen Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss (MSA), dem früheren Realschulabschluss, in Hamburg leichter geworden? Eine Zeitung berichtete in der vorletzten Woche über einen Schüler, der sich über zu leichte Deutsch-Aufgaben bei den zentralen Abschlussprüfungen beschwert hatte. Schulpolitiker griffen das Thema sogleich argwöhnisch auf: Soll hier etwa durch leichtere Prüfungen die Schulstatistik geschönt werden? Dieser Verdacht wird allein schon durch die Zahlen widerlegt: Seit Einführung der neuen Prüfungsordnung 2010/11 ist der Notendurchschnitt bei den Realschulabschlüssen nicht besser, sondern sogar eher schlechter geworden. Ein klarer Fingerzeig dafür, dass die Qualität der Abschlussprüfungen in Hamburg nicht sinkt. So erreichten die Schülerinnen und Schüler im Fach Deutsch im Schuljahr 2012/13 einen Zensurendurchschnitt von 3,8, während sie drei Jahre früher noch einen Durchschnitt von 3,3 erreichten. Schulsenator Ties Rabe: „Wir werden darauf achten, dass das Anspruchsniveau der schriftlichen Abschlussprüfungen in Hamburg auf keinen Fall sinkt.“

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„Klima & Co“: Gymnasium Rissen gewinnt
bundesweiten Energiesparwettbewerb

In Sachen Klimaschutz sind die Schülerinnen und Schüler aus den Elbvororten offenbar Experten. Das Gymnasium Rissen hat beim höchstdotierten deutschen Energiesparwettbewerb für Schulen, „Klima & Co“, einen Sonderpreis in Höhe von 10.000 Euro gewonnen. Besonders beeindruckt zeigte sich die Jury des von BP Europa SE und dem Zeitbild Verlag organisierten Wettbewerbs vom systemischen Ansatz der Hamburger Gymnasiasten.

Ihr Projekt „Ökobilanzen - Wie viel Co2 emittiert das Gymnasium Rissen“ umfasst die Jahrgänge 5, 6, 10 und 12 (S3). Es ist in drei Phasen unterteilt: In der ersten Phase erarbeiten die Oberstufenschüler des Profils „Erde-Mensch“ eine CO2-Bilanz der Schule, die sich an den Handlungsfeldern des Klimaschutzplans Wärme, Strom, Ernährung, Beschaffung und Mobilität orientiert. Die Schüler malen Plakate, um die CO2-Bilanz für die einzelnen Handlungsfelder dezidiert auszuweisen. Diese Plakate sind dann die Grundlage für die zweite Phase, in der Schüler des „Klimakurses“ der Klasse 10 die Ergebnisse der Oberstufenschüler nutzen: Sie erarbeiten einen Maßnahmenkatalog, um die CO2-Emissionen der Schule zu reduzieren und entwickeln handlungsorientierte Stationen für die Klimatage der fünften und sechsten Klassen. In der dritten Phase wird am Gymnasium Rissen für die fünften und sechsten Jahrgangsstufen je ein Klimatag durchgeführt. So werden schon die jüngsten Schüler der Schulgemeinschaft für verschiedene Klimaaspekte sensibilisiert. Und das Besondere ist: Für die Organisation und Durchführung der Klimatage sind die Zehntklässler verantwortlich. So lernen die Schüler nicht nur etwas über Klimaschutz, sondern übernehmen auch Verantwortung.

Der Preis wurde am 21. Mai in Berlin verliehen. Mit dem Preisgeld sollen Teile des von den Schülern in der zweiten Projektphase entwickelten Maßnahmenkatalogs umgesetzt werden.

Befragung der Schulkonferenzen: G9-Initiative
wollte kein eigenes Argumentationspapier

In einem Schreiben an alle Schulen beklagt sich die Initiative "G9-Jetzt-HH", sie habe nicht die Möglichkeit erhalten, ihre Position den Schulkonferenzen angemessen darzustellen. Es wird behauptet, "ein Link zur Argumente-Seite der Homepage der Volksinitiative" sei "die einzige Information, die Schulsenator Rabe der Volksinitiative für ihre Position und Begründung in den Schulen zugestanden hatte". Das ist falsch. Der Senator persönlich hat der Initiative angeboten, in einem offiziellen Behördenschreiben an sämtliche Schulkonferenzen die entsprechenden schriftlichen Werbematerialien beizulegen. Diesen Vorschlag hat die Initiative abgelehnt, sie erlaubte der Schulbehörde lediglich, in einem offiziellen Behördenschreiben den Link auf die Homepage der Initiative zu nennen.

Landeswettbewerb „Jugend musiziert“:
Längst nicht mehr nur Klassik

Ein Blick in den Saal, am Klavier sitzt eine junge Frau, es ist mucksmäuschenstill. Ganz zart erklingen die ersten Töne von Frédéric Chopins Nocturne cis-Moll. Ein paar Meter weiter wartet ein junger Mann mit seiner E-Gitarre auf seinen großen Auftritt. Der 13-Jährige will die Jury mit Jack Thammarats "On the way" und Phil Collins "You'll be in my heart" überzeugen. Beim Hamburger Landeswettbewerb "Jugend musiziert", der am vergangenen Wochenende ausgetragen wurde, geht es schon längst nicht mehr nur um Klassik. Vor acht Jahren haben sich die Veranstalter in Richtung Pop geöffnet, was zu einem Anstieg der Teilnehmerzahl geführt hat. 227 junge Musiktalente haben beim diesjährigen Landeswettbewerb mitgemacht. 87 Preisträger werden über Pfingsten zum Bundeswettbewerb nach Braunschweig fahren.

Am Sonntag, 13. April, findet im Forum der Musikhochschule, Harvestehuder Weg 12, das Konzert der Hamburger Preisträger statt. Beginn ist um 11 Uhr, der Eintritt ist frei. Das Konzert der Bundespreisträger findet am Samstag, 21. Juni, im Spiegelsaal des Museums für Kunst und Gewerbe am Steintorplatz statt. Eintritt: fünf Euro. Übrigens: Im nächsten Jahr wird der Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" in Hamburg ausgetragen!

Vollständiger Bericht»

Frisch aus der Druckerpresse: Leitfaden für Hamburgs Erstwähler

Im praktischen Pocketformat hat die Landeszentrale für politische Bildung einen übersichtlichen "Infoblock" mit Spiralbindung für Hamburgs Erstwähler herausgebracht. Witzig aufgemacht mit leicht verständlichen Texten, einem Quiz und lustigen Schaubildern werden die Aufgaben und die Arbeit von Bürgerschaft, Senat und Bezirksversammlung erklärt und die Bürgerschafts- und Bezirksversammlungswahlen erläutert. Erhältlich im Infoladen der Landeszentrale und im Jugendinfozentrum, Dammtorstraße 14, oder als Download»

EU-Projekttag:
Hochrangige Politiker stehen Schülern Rede und Antwort

Der 31. März ist für Hamburgs Schülerinnen und Schüler eine gute Gelegenheit, hochrangige Politiker einmal aus nächster Nähe zu erleben. Im Rahmen des bundesweiten EU-Projekttags an Schulen, der am kommenden Montag zum achten Mal durchgeführt wird, stehen EU-Parlamentarier, Bundestags- und Bürgerschaftsabgeordnete, Senatoren, Staatsräte sowie Wirtschafts- und Gewerkschaftsvertreter den Schülern Rede und Antwort. Angekündigt sind diesmal unter anderem Bürgermeister Olaf Scholz, Staatsrat Wolfgang Schmidt und der Bundestagsabgeordnete Jürgen Klimke.

Das Amt für Bildung gibt einen neuen Newsletter in digitaler Form heraus

Sehr geehrte Damen und Herren, 
  
mit einem neuen Newsletter möchten wir interessierte Eltern, Schülerinnen und Schüler, Schulleitungen, Lehrkräfte und weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Schulen sowie die schulisch interessierte Öffentlichkeit künftig regelmäßig über aktuelle Bildungsthemen informieren. In der Vergangenheit hat es immer wieder Anfragen gegeben, die uns gezeigt haben, dass die bisherigen Informationsmittel wie Rundschreiben der Behörde, Zuschriften anderer Behörden oder Pressemitteilungen nicht ausreichen, um komplexe Sachverhalte und Veränderungen im schulischen System umfassend darzustellen. Unser Ziel ist es, alle Akteure und Interessierten im Bereich Schule und Berufsbildung umfassend zu informieren. Dazu greift unser Newsletter regelmäßig mehrere Themen in sehr kurzer Form auf und bietet Links zu weiterführenden Informationen. Der Newsletter wird in erster Linie an Schulleitungen, Elternräte, Kreiselternräte, Schülervertretungen und Lehrkräfte verschickt. Weitere Interessierte können den Newsletter ebenfalls beziehen.

 

Ihr Norbert Rosenboom,
Landesschulrat

Lehrerkammer:
12.400 Pädagogen haben gewählt

Hamburgs Lehrer haben gewählt: Ende November 2013 beteiligten sich rund 12.400 Pädagoginnen und Pädagogen an der Wahl der Lehrerkammer. 83,6 Prozent der Stimmen gingen an die Gewerkschaft Erziehung Wissenschaft (GEW), 16,4 Prozent an den Deutschen Lehrerverband (DLH). Damit besetzt die GEW 34 der insgesamt 40 Sitze, der DLH die restlichen sechs Plätze. Auf der konstituierenden Sitzung am 23. Januar wird eine neue Vorsitzende oder ein neuer Vorsitzender gewählt.
Die Lehrerkammer, in der Kollegen aller Hamburger Schulformen vertreten sind, berät laut Schulgesetz die Behörde "bei allen das Schulwesen betreffenden Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung". 14 Mitglieder des frisch gewählten Gremiums haben bereits vorher in der Kammer mitgearbeitet, 26 Personen kommen neu hinzu. Der noch amtierende Kammervorsitzende Lorenz Iversen stellt sich nicht mehr zur Wahl, da seine Pensionierung bevorsteht. Die Wahlbeteiligung hat sich gegenüber der letzten Wahl 2005 kaum verändert: Damals waren es rund 69 Prozent, jetzt sind es rund 67 Prozent.

Mehr Information:
www.lehrerkammer.hamburg.de
www.dl-hamburg.de 

Hochbegabte im Visier:
Talentförderung in Hamburg

Wie fördert Hamburg seine Talente? Welche Hilfsangebote gibt es für begabte und hochbegabte Kinder und Jugendliche in der Stadt, welche Beratungsstellen für Eltern und Lehrkräfte? Antworten auf diese Fragen liefert der "Begabtenlotse" von Bildung & Begabung, dem größten deutschen Online-Portal zur Talentförderung. Unter www.begabungslotse.de finden Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer Informationen, Anregungen, Ansprechpartner und Anlaufstellen. Alle sechs Wochen wird in einem Länder-Special ein anderes Bundesland vorgestellt. Das Länder-Special Hamburg zeigt schulische Konzepte von der Grundschule bis zur Stadtteilschule auf, präsentiert außerschulische Lernorte und informiert über individuelle Förderung.

Auch Hamburgs Politiker haben die Begabtenförderung im Visier. Auf der letzten Sitzung des Schulausschusses am 9. Januar ließen sich die Abgeordneten von hochkarätigen Sachverständigen umfassend über das Thema informieren. Unter den geladenen Experten war auch eine "Betroffene", eine junge Frau, die anschaulich von ihren schulischen Erfahrungen als Hochbegabte berichtete. Entgegen der landläufigen Meinung machte sie klar, dass Hochbegabte an Hamburgs Schulen oft sehr gut gefördert werden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass etwas über zwei Prozent aller Schüler hochbegabt sind. Die deutliche Mehrheit kommt in der Schule gut zurecht.

Inklusion an Schulen: „Ressource ist nicht alles!“

Der Hamburger Verein „Leben mit Behinderung“ warnt davor, die Probleme bei der Inklusion allein auf einen angeblichen Personalmangel zurückzuführen. Zwar gebe es durchaus an Schulen Probleme, die mit fehlenden Pädagogen- und Helferstunden zusammenhingen. Andererseits würden viele Eltern behinderter Kinder von sehr guten Erfahrungen berichten – und nebenan in der gleichen Schule mit gleicher Ausstattung würden andere Eltern über weniger gute Erfahrungen klagen. „Wir wissen: Ohne Ressource ist alles nichts, aber Ressource ist nicht alles!“, betont Martin Eckert, Geschäftsführer des Vereins. Überall dort, wo mit guten Konzepten, angemessenen Ressourcen und der Beteiligung aller Inklusion entwickelt werde, sei das Projekt auf einem guten Weg. Über Inklusion müsse umfassend nachgedacht werden – „und das nicht nur unter dem finanzielle Aspekt“, so Eckert.

Das 2010 mit dem Schulgesetz eingeführte Wahlrecht der Eltern sei der richtige Weg, so anstrengend er auch an einigen Schulen sein mag. Eckert: „Alle gemeinsam müssen aber sehr sorgfältig vermeiden, dass behinderte Schülerinnen und Schüler wegen ihres Förderbedarfes im sozial‐emotionalen Bereich oder auch wegen umfassendem Assistenzbedarf bei einer erheblichen Behinderung als die Verursacher aller Probleme an den Schulen herhalten. Unsere Kinder sind behindert, sie sind sicher manchmal auch herausfordernd, sie sind aber mehr als ressourcenverbrauchende Problemkinder.“

Der Verein „Leben mit Behinderung“ hat mit einer Pressemitteilung auf einen Zeitungsartikel zum Thema „Inklusion überfordert viele Schulen“ reagiert. Vollständige Pressemitteilung»

Neue Broschüre: Berufswunsch - Lehrerin oder Lehrer
an einer berufsbildenden Schule

Hamburg braucht in den kommenden Jahren qualifizierten Lehrernachwuchs an berufsbildenden Schulen. Zukunftssicherheit, Abwechslung und Kreativität, Praxisnähe und gute Karrierechancen - es gibt viele Gründe, sich für diesen Beruf zu entscheiden. Die neue Broschüre "Berufswunsch: Lehrerin oder Lehrer an einer berufsbildenden Schule" informiert über den Weg in die Lehrtätigkeit an berufsbildenden Schulen. Entwickelt wurde sie gemeinsam durch das Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB), das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI), die Universität Hamburg und die Technische Universität Hamburg-Harburg. Die Broschüre ist auf der Internetseite des HIBBs als Download » abrufbar .

Frisch aus der Druckerpresse:
Neue Broschüren für Eltern

Soeben ist die neue Broschüre "Den richtigen Weg wählen - Schuljahr 2014/15" erschienen. Sie informiert Eltern von Viertklässlern über die Angebote von 117 Stadteilschulen und Gymnasien und gibt einen Überblick über die Anmeldeschulen mit Kontaktdaten und Ansprechpartnern. Eine beigefügte Karte zeigt alle staatlichen weiterführenden Schulen, Sonderschulen und Regionale Bildungs- und Beratungszentren auf einen Blick. Im Anhang finden sich zudem wichtige Internetadressen zum Thema Schule. Die Broschüre gibt es auch online »

Für Eltern von künftigen Erstklässlern wird am 18. Dezember die Broschüre "Zum Schulanfang - Hamburgs Grundschulen Schuljahr 2014/15" in den Grundschulen verteilt. Die Broschüre informiert über die Angebote der staatlichen Hamburger Grundschulen, die beigelegte Karte zeigt alle Standorte auf einen Blick. Auch diese Broschüre gibt es online »

Das Amt für Bildung gibt einen neuen Newsletter heraus

In eigener Sache

Sehr geehrte Damen und Herren,

in einer Medienstadt werden auch die seltsamsten und absurdesten Nachrichten gern aufgegriffen, um hohe Wellen zu schlagen und Politik zu machen. Nur so ist die Meldung einer Hamburger Tageszeitung zu angeblichen Geheimplänen über die Zukunft der Hamburger Gymnasien zu erklären. Wer diese Zeitung nicht liest, muss jetzt nicht weiterlesen.
Allen anderen sage ich gern, was sie doch sowieso schon wissen:
Der Hamburger Senat steht fest zum Schulfrieden und zum Elternwahlrecht. Wir werden niemandem vorschreiben, welche Schulform die Kinder besuchen sollen. Wir sind froh und glücklich über Hamburgs leistungsfähiges Schulsystem mit seinen hervorragenden Stadteilschulen und Gymnasien. Dieses Schulsystem werden wir bewahren und stärken.
Darauf können Sie sich verlassen.

Herzliche Grüße
Ihr Ties Rabe