Die Themen der Woche

• Neue Studie zum Ganztagsausbau: Hamburg und Sachsen spitze
• Schulbegleitungen: Mehr Geld und weniger Verwaltungsaufwand für Eltern
• Erstes großes Zentralabitur in Hamburg: Durchschnittsnote bleibt stabil
• Neue Berufsoberschule: Die ersten 75 Absolventen haben ihr Abitur in der Tasche
• Zum ersten Mal Abitur: Vier Hamburger Stadtteilschulen feiern ihre Absolventen
• Wenn zwischen Abitur-Vornote und Prüfungsnote eine Lücke klafft
• Bilingualer deutsch-türkischer Unterricht: Erfolgreiche Kooperation wird fortgesetzt

http://www.bsb-hamburg.de/?id=79#schulwunsch• Deutsch-Abitur: Prüfungsaufgaben bleiben streng geheim

• Ganztag: Behörde startet Qualitätsoffensive

• Rückkehr zu G9? Auch Ihre meinung ist gefragt

• Landesschulbeirat warnt vor G9 an Gymnasien

• Presserecht: Behörde ist zur Auskunft verpflichtet

• Kronzeuge der G8-Gegner stellt sich gegen Rückkehr zu G9

Neue Studie zum Ganztagsausbau: Hamburg und
Sachsen spitze, der Rest der Republik hinkt hinterher

Der Ausbau der Ganztagsschulen in Hamburg schreitet zügig voran. Im Schuljahr 2012/13 besuchten mit 89.400 Kindern und Jugendlichen fast zwei Drittel (61,7 Prozent) eine ganztägige Schule - vor zehn Jahren waren es gerade mal 5,7 Prozent. Damit liegt die Hansestadt weit über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 32,3 Prozent. Das belegt eine gerade veröffentlichte Studie des Essener Bildungsforschers Prof. Klaus Klemm im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Dabei hat Klemm noch nicht einmal das aktuelle Schuljahr untersuchen können. Mittlerweile besuchen fast 70 Prozent der Hamburger Grundschüler nachmittags die Ganztagsschule, bis auf drei Ausnahmen sind alle Grundschulen Ganztagsschulen.

Zurzeit geht bundesweit jeder dritte Schüler ganztags zur Schule. Die Nachfrage ist jedoch deutlich höher: Rund 70 Prozent aller Eltern wünschen sich einen Ganztagsplatz für ihr Kind. Die Lücke zwischen derzeitigem Ganztagsangebot und Elternwunsch beträgt damit bundesweit rund 2,8 Millionen Ganztagsplätze. Zwischen den Bundesländern gibt es allerdings deutliche Unterschiede im Ganztagsausbau. Im vergangenen Schuljahr gingen in Sachsen 79,1 Prozent, in Hamburg 61,7 Prozent der Schüler ganztags zur Schule, in Baden-Württemberg hingegen waren es 18,9, in Bayern sogar nur 12,4 Prozent. Sachsen und Hamburg sind demnach die einzigen Bundesländer, die nach Berechnungen der Wissenschaftler bis 2020 ein flächendeckendes Angebot an Ganztagsplätzen anbieten können. Hier allerdings irren die Wissenschaftler. Schon im laufenden Schuljahr 2013/14 - also ein Jahr nach dem Berichtszeitraum der Studie - sind in Hamburg bereits 98 Prozent aller allgemeinen Schulen Ganztagsschulen. Mit Blick auf den eher zögerlichen Ausbau in den übrigen Bundesländern plädiert Jörg Dräger, Vorstand der Bertelsmann Stiftung, dafür, jedem Schüler bundesweit einen Rechtsanspruch auf den Besuch einer Ganztagsschule einzuräumen. Ansonsten werde es noch mehr als 20 Jahre dauern, bis der Elternwunsch nach Ganztagsunterricht erfüllt werden könne.

Mehr Information:
Pressemeldung der Bertelsmann Stiftung»
Klemm-Studie»

Rückkehr zu G9? Auch Ihre Meinung ist gefragt!

Soll an Hamburgs Gymnasien wieder das G9-Abitur eingeführt werden? Mit dieser Grundsatzfrage beschäftigen sich zurzeit die betroffenen Schüler, Eltern, Lehrer und Schulleitungen an den 60 Gymnasien der Hansestadt. Die Behörde hat die Schulkonferenzen aufgefordert, bis zum 23. Mai ein Meinungsbild abzugeben. Aber auch alle anderen Hamburger sind aufgerufen, sich zum Thema zu äußern. Um ein möglichst breites Stimmungsbild aus der Stadt zu bekommen, hat die Schulbehörde ein E-Mail-Postfach eingerichtet: g8g9@bsb.hamburg.de. Zahlreiche Zuschriften sind bereits eingegangen. Alle Mails werden gesammelt und im Amt für Bildung transparent ausgewertet.

Schulbegleitungen: Mehr Geld und
weniger Verwaltungsaufwand für Eltern

In Hamburg sorgen Schulbegleiter Tag für Tag dafür, dass Schülerinnen und Schüler mit erheblichen sozial-emotionalen Beeinträchtigungen oder speziellen Behinderungen am normalen Unterricht in einer Regelschule teilnehmen können. Diese Schulbegleiter mussten bisher in einem komplizierten und oft langwierigen Verfahren von den Eltern beantragt werden. Um die Eltern zu entlasten, hat die Schulbehörde das Verfahren jetzt vereinfacht: Ab dem nächsten Schuljahr erfolgt die Zuweisung eines Schulbegleiters deutlich schneller und ist zugleich mit weniger Verwaltungsaufwand verbunden. Außerdem wurden die Mittel für die Begleitung von Kindern mit emotionalen Entwicklungsstörungen noch einmal erhöht - von bisher 3,5 Millionen Euro auf künftig über 5 Millionen Euro.

Von einer Kürzung kann also nicht die Rede sein, im Gegenteil: Noch nie gab es so viele Schulbegleitungen wie in diesem Jahr. Wurden in den Schuljahren 2010/11 und 2011/12 gerade mal 80 Anträge bewilligt, stieg diese Zahl 2012/13 bereits auf 279 und ein Jahr später auf 386 Fälle. Für das nächste Schuljahr wird der Finanzrahmen noch einmal erhöht. Gleichzeitig wird die Schulbehörde in Zukunft besser darauf achten, dass Schulbegleiter nur für wirklich bedürftige Kinder zugewiesen werden. Prüfungen haben ergeben, dass Eltern in manchen Schulen sehr oft, in anderen hingegen viel zu selten Anträge gestellt haben. Dadurch sind erhebliche Unterschiede in der Versorgung entstanden. In einigen Regionen haben Schulen und Eltern das Nachsehen, weil Schulen und Eltern in anderen Regionen deutlich über dem Bedarf versorgt sind. Diese ungerechte Verteilung wird es künftig nicht mehr geben: Beim neuen Antragsverfahren zählt der tatsächliche Bedarf und nicht die erfolgreiche Bewältigung bürokratischer Hürden.

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Erstes großes Zentralabitur in Hamburg:
Durchschnittsnote bleibt stabil

Herzlichen Glückwunsch! 9.017 Schülerinnen und Schüler haben 2014 in Hamburg ihr Abitur bestanden. Die Durchschnittsnote von 2,43 hat sich im Vergleich zum Vorjahr (2,46) kaum geändert - trotz veränderter Rahmenbedingungen. So gab es an Hamburgs Gymnasien und Stadtteilschulen in fast allen Fächern erstmals die gleichen schriftlichen Prüfungsaufgaben, wodurch das Abi an allen Schulen gleich schwer ist. Außerdem mussten Hamburgs Abiturienten ihr erstes großes Zentralabitur schreiben: Die zentralen schriftlichen Prüfungen in den Kernfächern Mathematik, Deutsch und Englisch umfassten zum ersten Mal Aufgabenteile, die gleichzeitig auch in Bayern, Sachsen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein im Abitur verwendet wurden ("6-Länder-Abitur").

In allen sechs Bundesländern fanden sämtliche Abiturprüfungen am selben Tag statt - ein absolutes Novum in der Bildungsgeschichte Deutschlands. Auch das ist neu: Erstmals wurde das Abitur nicht wie bisher schon im Januar/Februar geschrieben, sondern erst im April/Mai. Dadurch wird der sonst übliche Leerlauf vermieden, den Schülern steht deutlich mehr reguläre Unterrichts- und Lernzeit zur Verfügung. Schulsenator Ties Rabe: "Diese Veränderungen sind ein großer Schritt hin zu mehr Bildungsgerechtigkeit und zur Sicherung der Qualität des Hamburger Abiturs. In Hamburg machen sehr viele Schüler das Abitur. Das ist gut so. Aber diese hohe Bildungsbeteiligung darf nicht damit erkauft werden, dass die Qualität des Abiturs gesenkt wird. Die jetzt eingeleiteten Veränderungen tragen dazu bei, das Hamburger Abitur im Bundesvergleich gut aufzustellen."

Zum Schluss noch einige Ergebnisse: Von den 9.290 Schülern der gymnasialen Oberstufe, die zu den schriftlichen Prüfungen angetreten sind, haben 9.017 das Abitur bestanden (Vorjahr: 8.548). 3,7 Prozent haben nicht bestanden (Vorjahr: 3,1 Prozent). 142 Schülerinnen und Schüler haben an 62 Schulen mit der Traumnote 1,0 abgeschlossen (Vorjahr: 109). Spitzenreiter ist das Gymnasium Buckhorn mit acht 1,0er-Abiturienten. Die Abi-Durchschnittsnote liegt an den Gymnasien bei 2,3, an den Stadtteilschulen bei 2,6 und an den Beruflichen Gymnasien bei 2,7.

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Neue Berufsoberschule: Die ersten 75 Absolventen
haben ihr Abitur in der Tasche

Erst die Friseurlehre, später Abitur und Studium: Der Senat hat die Möglichkeiten der beruflichen Bildung in den vergangenen drei Jahren deutlich ausgebaut. In Hamburg können Jugendliche und junge Erwachsene nicht nur auf den Gymnasien, Stadtteilschulen oder beruflichen Gymnasien das Abitur machen, sondern ihre Fachhochschul- oder Hochschulreife auch später nach abgeschlossener Berufsausbildung erlangen. An der neuen Berufsoberschule haben junge Menschen seit dem Schuljahr 2012/13 die Möglichkeit, nach der Berufsausbildung erneut die Schulbank zu drücken und das Abitur zu machen. Bereits im Sommer letzten Jahres schafften 76 Schüler der Jahrgangsstufe 12 ihre Fachhochschulreife, jetzt gab es die ersten Abiturienten: 75 Absolventen des 13. Jahrgangs haben ihre Abiturzeugnisse bekommen - einer mit der Traumnote 1,0.

Das neue Angebot wird gut angenommen: Im Schuljahr 2012/13 meldeten sich erstmalig 93 Schülerinnen und Schüler für die neue Schulform an, im Schuljahr 2013/14 nahmen bereits 227 junge Menschen das Bildungsangebot an, und für das kommende Schuljahr 2014/15 liegen inzwischen 368 Anmeldungen vor. Die Berufsoberschule gibt es in Hamburg an sechs Standorten in den vier Ausbildungsrichtungen Gestaltung, Gesundheit und Soziales, Technik sowie Wirtschaft und Verwaltung. Schüler mit abgeschlossener Berufsausbildung, die bereits die Fachhochschulreife in der Tasche haben, können die Jahrgangsstufe 12 überspringen und direkt in die Jahrgangsstufe 13 einsteigen.

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Ganztagsangebot an Gymnasien verbessert:
Mehr Geld und kleinere Gruppen

Ganztagsangebote gibt es nicht nur an Hamburgs Grundschulen, sondern sind zunehmend auch an den Gymnasien gefragt. Für viele berufstätige Eltern ist es wichtig, ihre Kinder zuverlässig betreut zu wissen, für andere stehen einzelne qualifizierte Angebote im Vordergrund. Um das Nachmittagsangebot für die 5. bis 8. Klassen zu verbessern, werden jetzt die Mittel für das kommende Schuljahr deutlich angehoben: Standen den Gymnasien bisher rund 650.000 Euro für zusätzliche Betreuungsangebote bis 16 Uhr zur Verfügung, sind dafür künftig bei gleichen Anmeldezahlen knapp eine Million Euro vorgesehen - das ist eine Steigerung von 48 Prozent.

Die Höhe der Zuwendungen an jedem einzelnen Gymnasium orientiert sich künftig an den tatsächlichen Anmeldezahlen. Je mehr Schüler sich für die kostenlose Betreuung zwischen 13 und 16 Uhr anmelden, desto mehr Geld steht den Gymnasien für ergänzende Angebote zur Verfügung - wohlgemerkt zusätzlich zu den ohnehin schon bestehenden Neigungskursen und Hausaufgabenhilfen am Nachmittag mit einem jährlichen Gesamtvolumen von rund 2,6 Millionen Euro. Auch bei den Gruppengrößen gibt es deutliche Verbesserungen: Hier soll in Zukunft das soziale Umfeld der Schulen stärker berücksichtigt werden. So dürfen die Gruppen bei Gymnasien, die in sozial schwächeren Stadtteilen liegen (KESS-Faktor 1 und 2), ab dem nächsten Schuljahr aus höchstens 20 Schülern bestehen, bei Gymnasien mit KESS-Faktor 3 und 4 ist die Gruppengröße auf 23 begrenzt, bei KESS 5 und 6-Gymnasien liegt die Obergrenze bei 26 Schülern, das sind immerhin noch zwei Schüler je Gruppe weniger zuvor - bislang lag die Obergrenze bei 28 Schülern.

 

Zum ersten Mal Abitur:
Vier Hamburger Stadtteilschulen feiern ihre Absolventen

Den Schülern, Eltern und Lehrkräften war die Einzigartigkeit des Augenblicks deutlich anzumerken: Diese Abi-Feier ist etwas ganz Besonderes. An vier Hamburger Stadtteilschulen wurden in diesem Jahr zum ersten Mal Abitur-Zeugnisse vergeben. Schulsenator Ties Rabe nahm die Feierlichkeiten zum Anlass, den insgesamt 100 frisch gebackenen Abiturienten der Stadtteilschulen Oldenfelde, Altrahlstedt, Lurup und Geschwister-Scholl-Stadtteilschule persönlich zu gratulieren. "Das erste Abitur an einer Stadtteilschule - das ist eine starke Leistung! Ihr habt etwas bewiesen, was immer noch von vielen bezweifelt wird: dass junge Menschen über sich hinauswachsen und höchste Ziele erreichen können. Damit macht ihr vielen Menschen Mut", so Rabe.

An der Stadtteilschule Lurup haben alle 12 Schülerinnen und 14 Schüler des Abiturjahrgangs die allgemeine Hochschulreife bestanden. Die beste Schülerin schaffte ihr Abitur mit einem Notendurchschnitt von 1,8. An den Stadtteilschulen Oldenfelde und Altrahlstedt, die eine gemeinsame Oberstufe haben, schafften insgesamt 45 Schülerinnen und Schüler das Abitur - in Oldenfelde 25 und in Altrahlstedt 20, einer hat nicht bestanden. Bester Abi-Notendurchschnitt an der Stadtteilschule Oldenfelde: 1,9, an der Stadtteilschule Altrahlstedt 1,6. An der Geschwister-Scholl-Stadtteilschule bestanden 29 Schülerinnen und Schüler das Abitur, drei sind durchgefallen. Bester Notendurchschnitt: 1,6.

Wenn zwischen Abitur-Vornote und Prüfungsnote eine Lücke klafft,
liegt es meist an der Zensurvergabe der Lehrer

Nach zwei Jahren Büffeln in der gymnasialen Oberstufe und den anschließenden Abitur-Prüfungen ist es geschafft: 9.017 Schülerinnen und Schüler haben in Hamburg ihr Abitur bestanden. Die Abiturnote setzt sich zu 66 Prozent aus den Noten für die Kurse der zweijährigen Oberstufe und zu 33 Prozent aus den Noten für die Abiturprüfung zusammen. Das schriftliche Zentralabitur zeigt jetzt: An den meisten Schulen weichen die Noten für die Kurse und die Prüfungsnoten kaum voneinander ab, was auf eine realistische Zensurenvergabe in den Oberstufenkursen hindeutet. Doch in einigen Fällen klafft eine Lücke zwischen Vor- und Prüfungsnote: In Deutsch mit acht Punkten vorzensiert, in der Abi-Klausur nur drei Punkte - wie kann das sein?

Bei einem Vergleich der Vornoten des Abiturjahrgangs 2013 mit den Prüfungsnoten zeigte sich: An den meisten Gymnasien und Stadteilschulen stimmen die Noten für die Oberstufenkurse mit den Noten im Zentralabitur überein. Die Differenzen machen in der Regel durchschnittlich weniger als einen Punkt aus, das sind weniger als 0,3-Notenwerte. In einigen Fällen jedoch kommt es tatsächlich zu ganz erheblichen Differenzen zwischen Vornote und Abiturprüfungsnote. Überwiegend sind es bestimmte Fachlehrer, die mit der Vornote erheblich daneben liegen. Manchmal aber zensieren die Lehrkräfte sogar an ein und derselben Schule sehr unterschiedlich. Ferner ist die Kursnote an einigen Stadtteilschulen grundsätzlich zu hoch, an einigen Gymnasien eher zu niedrig.

Senator Ties Rabe: "Genau aus diesem Grund haben wir zentrale Abiturprüfungen flächendeckend eingeführt. Wir werden jetzt genau hinschauen, wo die zentralen Abiturarbeiten deutlich andere Ergebnisse gebracht haben als die vorangegangenen Kursnoten. Dann werden wir mit den betroffenen Schulen und Lehrkräften die Differenzen erörtern."

Projekt SchulMentoren gestartet:
Unterstützung für Schulen in sozial schwieriger Lage

 

Bilingualer deutsch-türkischer Unterricht:
Erfolgreiche Kooperation wird fortgesetzt

Rund 45 Prozent der Hamburger Schülerinnen und Schüler haben Eltern mit ausländischen Wurzeln, viele stammen aus der Türkei. Die Hansestadt sieht in der Mehrsprachigkeit von Kindern großes Potenzial, gute Muttersprachenkenntnisse behindern das Deutschlernen nicht - ganz im Gegenteil. Zahlreiche Schulen bieten deshalb Türkisch an, das gilt besonders für die drei bilingualen Schulen, die mehrere Fächer komplett auf Türkisch unterrichten: die Grundschule Lämmersieth, die Heinrich-Wolgast-Grundschule und die Stadtteilschule am Hafen. In zwei Jahren werden die ersten Schüler aus den bilingualen Klassen ihr Abitur mit Türkisch als Prüfungsfach ablegen können.

2003 zunächst als Schulversuch in den 1. Klassen der beiden Grundschulen gestartet, hat sich das deutsch-türkische Projekt inzwischen etabliert. An den Grundschulen werden regelmäßig bilinguale Klassen eingerichtet, die Stadtteilschule am Hafen ist als weiterführende Schule dazugekommen. Dabei geht es nicht nur um das Erlernen der Sprache, sondern auch um interkulturelles Lernen. In den bilingualen Klassen unterrichten Hamburger und von der Türkei entsandte Lehrkräfte gemeinsam. Damit die gute Zusammenarbeit beider Staaten fortgeführt wird, unterzeichneten Schulsenator Ties Rabe und der türkische Bildungsminister Prof. Dr. Nabi Avci am vergangenen Montag eine Kooperationsvereinbarung zur Fortsetzung der bilingualen deutsch-türkische Klassen. Ähnliche bilinguale Projekte gibt es mit den Bildungsministerien in Spanien, Portugal und Italien.

Realschulabschluss: Niveau sinkt nicht
Prüfungen in Klasse 10 sind eher schwerer geworden

Sind die schriftlichen Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss (MSA), dem früheren Realschulabschluss, in Hamburg leichter geworden? Eine Zeitung berichtete in der vorletzten Woche über einen Schüler, der sich über zu leichte Deutsch-Aufgaben bei den zentralen Abschlussprüfungen beschwert hatte. Schulpolitiker griffen das Thema sogleich argwöhnisch auf: Soll hier etwa durch leichtere Prüfungen die Schulstatistik geschönt werden? Dieser Verdacht wird allein schon durch die Zahlen widerlegt: Seit Einführung der neuen Prüfungsordnung 2010/11 ist der Notendurchschnitt bei den Realschulabschlüssen nicht besser, sondern sogar eher schlechter geworden. Ein klarer Fingerzeig dafür, dass die Qualität der Abschlussprüfungen in Hamburg nicht sinkt. So erreichten die Schülerinnen und Schüler im Fach Deutsch im Schuljahr 2012/13 einen Zensurendurchschnitt von 3,8, während sie drei Jahre früher noch einen Durchschnitt von 3,3 erreichten. Schulsenator Ties Rabe: „Wir werden darauf achten, dass das Anspruchsniveau der schriftlichen Abschlussprüfungen in Hamburg auf keinen Fall sinkt.“

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„Klima & Co“: Gymnasium Rissen gewinnt
bundesweiten Energiesparwettbewerb

In Sachen Klimaschutz sind die Schülerinnen und Schüler aus den Elbvororten offenbar Experten. Das Gymnasium Rissen hat beim höchstdotierten deutschen Energiesparwettbewerb für Schulen, „Klima & Co“, einen Sonderpreis in Höhe von 10.000 Euro gewonnen. Besonders beeindruckt zeigte sich die Jury des von BP Europa SE und dem Zeitbild Verlag organisierten Wettbewerbs vom systemischen Ansatz der Hamburger Gymnasiasten.

Ihr Projekt „Ökobilanzen - Wie viel Co2 emittiert das Gymnasium Rissen“ umfasst die Jahrgänge 5, 6, 10 und 12 (S3). Es ist in drei Phasen unterteilt: In der ersten Phase erarbeiten die Oberstufenschüler des Profils „Erde-Mensch“ eine CO2-Bilanz der Schule, die sich an den Handlungsfeldern des Klimaschutzplans Wärme, Strom, Ernährung, Beschaffung und Mobilität orientiert. Die Schüler malen Plakate, um die CO2-Bilanz für die einzelnen Handlungsfelder dezidiert auszuweisen. Diese Plakate sind dann die Grundlage für die zweite Phase, in der Schüler des „Klimakurses“ der Klasse 10 die Ergebnisse der Oberstufenschüler nutzen: Sie erarbeiten einen Maßnahmenkatalog, um die CO2-Emissionen der Schule zu reduzieren und entwickeln handlungsorientierte Stationen für die Klimatage der fünften und sechsten Klassen. In der dritten Phase wird am Gymnasium Rissen für die fünften und sechsten Jahrgangsstufen je ein Klimatag durchgeführt. So werden schon die jüngsten Schüler der Schulgemeinschaft für verschiedene Klimaaspekte sensibilisiert. Und das Besondere ist: Für die Organisation und Durchführung der Klimatage sind die Zehntklässler verantwortlich. So lernen die Schüler nicht nur etwas über Klimaschutz, sondern übernehmen auch Verantwortung.

Der Preis wurde am 21. Mai in Berlin verliehen. Mit dem Preisgeld sollen Teile des von den Schülern in der zweiten Projektphase entwickelten Maßnahmenkatalogs umgesetzt werden.

Befragung der Schulkonferenzen: G9-Initiative
wollte kein eigenes Argumentationspapier

In einem Schreiben an alle Schulen beklagt sich die Initiative "G9-Jetzt-HH", sie habe nicht die Möglichkeit erhalten, ihre Position den Schulkonferenzen angemessen darzustellen. Es wird behauptet, "ein Link zur Argumente-Seite der Homepage der Volksinitiative" sei "die einzige Information, die Schulsenator Rabe der Volksinitiative für ihre Position und Begründung in den Schulen zugestanden hatte". Das ist falsch. Der Senator persönlich hat der Initiative angeboten, in einem offiziellen Behördenschreiben an sämtliche Schulkonferenzen die entsprechenden schriftlichen Werbematerialien beizulegen. Diesen Vorschlag hat die Initiative abgelehnt, sie erlaubte der Schulbehörde lediglich, in einem offiziellen Behördenschreiben den Link auf die Homepage der Initiative zu nennen.

Landeswettbewerb „Jugend musiziert“:
Längst nicht mehr nur Klassik

Ein Blick in den Saal, am Klavier sitzt eine junge Frau, es ist mucksmäuschenstill. Ganz zart erklingen die ersten Töne von Frédéric Chopins Nocturne cis-Moll. Ein paar Meter weiter wartet ein junger Mann mit seiner E-Gitarre auf seinen großen Auftritt. Der 13-Jährige will die Jury mit Jack Thammarats "On the way" und Phil Collins "You'll be in my heart" überzeugen. Beim Hamburger Landeswettbewerb "Jugend musiziert", der am vergangenen Wochenende ausgetragen wurde, geht es schon längst nicht mehr nur um Klassik. Vor acht Jahren haben sich die Veranstalter in Richtung Pop geöffnet, was zu einem Anstieg der Teilnehmerzahl geführt hat. 227 junge Musiktalente haben beim diesjährigen Landeswettbewerb mitgemacht. 87 Preisträger werden über Pfingsten zum Bundeswettbewerb nach Braunschweig fahren.

Am Sonntag, 13. April, findet im Forum der Musikhochschule, Harvestehuder Weg 12, das Konzert der Hamburger Preisträger statt. Beginn ist um 11 Uhr, der Eintritt ist frei. Das Konzert der Bundespreisträger findet am Samstag, 21. Juni, im Spiegelsaal des Museums für Kunst und Gewerbe am Steintorplatz statt. Eintritt: fünf Euro. Übrigens: Im nächsten Jahr wird der Bundeswettbewerb "Jugend musiziert" in Hamburg ausgetragen!

Vollständiger Bericht»

Frisch aus der Druckerpresse: Leitfaden für Hamburgs Erstwähler

Im praktischen Pocketformat hat die Landeszentrale für politische Bildung einen übersichtlichen "Infoblock" mit Spiralbindung für Hamburgs Erstwähler herausgebracht. Witzig aufgemacht mit leicht verständlichen Texten, einem Quiz und lustigen Schaubildern werden die Aufgaben und die Arbeit von Bürgerschaft, Senat und Bezirksversammlung erklärt und die Bürgerschafts- und Bezirksversammlungswahlen erläutert. Erhältlich im Infoladen der Landeszentrale und im Jugendinfozentrum, Dammtorstraße 14, oder als Download»

EU-Projekttag:
Hochrangige Politiker stehen Schülern Rede und Antwort

Der 31. März ist für Hamburgs Schülerinnen und Schüler eine gute Gelegenheit, hochrangige Politiker einmal aus nächster Nähe zu erleben. Im Rahmen des bundesweiten EU-Projekttags an Schulen, der am kommenden Montag zum achten Mal durchgeführt wird, stehen EU-Parlamentarier, Bundestags- und Bürgerschaftsabgeordnete, Senatoren, Staatsräte sowie Wirtschafts- und Gewerkschaftsvertreter den Schülern Rede und Antwort. Angekündigt sind diesmal unter anderem Bürgermeister Olaf Scholz, Staatsrat Wolfgang Schmidt und der Bundestagsabgeordnete Jürgen Klimke.

Das Amt für Bildung gibt einen neuen Newsletter in digitaler Form heraus

Sehr geehrte Damen und Herren, 
  
mit einem neuen Newsletter möchten wir interessierte Eltern, Schülerinnen und Schüler, Schulleitungen, Lehrkräfte und weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Schulen sowie die schulisch interessierte Öffentlichkeit künftig regelmäßig über aktuelle Bildungsthemen informieren. In der Vergangenheit hat es immer wieder Anfragen gegeben, die uns gezeigt haben, dass die bisherigen Informationsmittel wie Rundschreiben der Behörde, Zuschriften anderer Behörden oder Pressemitteilungen nicht ausreichen, um komplexe Sachverhalte und Veränderungen im schulischen System umfassend darzustellen. Unser Ziel ist es, alle Akteure und Interessierten im Bereich Schule und Berufsbildung umfassend zu informieren. Dazu greift unser Newsletter regelmäßig mehrere Themen in sehr kurzer Form auf und bietet Links zu weiterführenden Informationen. Der Newsletter wird in erster Linie an Schulleitungen, Elternräte, Kreiselternräte, Schülervertretungen und Lehrkräfte verschickt. Weitere Interessierte können den Newsletter ebenfalls beziehen.

 

Ihr Norbert Rosenboom,
Landesschulrat

Lehrerkammer:
12.400 Pädagogen haben gewählt

Hamburgs Lehrer haben gewählt: Ende November 2013 beteiligten sich rund 12.400 Pädagoginnen und Pädagogen an der Wahl der Lehrerkammer. 83,6 Prozent der Stimmen gingen an die Gewerkschaft Erziehung Wissenschaft (GEW), 16,4 Prozent an den Deutschen Lehrerverband (DLH). Damit besetzt die GEW 34 der insgesamt 40 Sitze, der DLH die restlichen sechs Plätze. Auf der konstituierenden Sitzung am 23. Januar wird eine neue Vorsitzende oder ein neuer Vorsitzender gewählt.
Die Lehrerkammer, in der Kollegen aller Hamburger Schulformen vertreten sind, berät laut Schulgesetz die Behörde "bei allen das Schulwesen betreffenden Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung". 14 Mitglieder des frisch gewählten Gremiums haben bereits vorher in der Kammer mitgearbeitet, 26 Personen kommen neu hinzu. Der noch amtierende Kammervorsitzende Lorenz Iversen stellt sich nicht mehr zur Wahl, da seine Pensionierung bevorsteht. Die Wahlbeteiligung hat sich gegenüber der letzten Wahl 2005 kaum verändert: Damals waren es rund 69 Prozent, jetzt sind es rund 67 Prozent.

Mehr Information:
www.lehrerkammer.hamburg.de
www.dl-hamburg.de 

Hochbegabte im Visier:
Talentförderung in Hamburg

Wie fördert Hamburg seine Talente? Welche Hilfsangebote gibt es für begabte und hochbegabte Kinder und Jugendliche in der Stadt, welche Beratungsstellen für Eltern und Lehrkräfte? Antworten auf diese Fragen liefert der "Begabtenlotse" von Bildung & Begabung, dem größten deutschen Online-Portal zur Talentförderung. Unter www.begabungslotse.de finden Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer Informationen, Anregungen, Ansprechpartner und Anlaufstellen. Alle sechs Wochen wird in einem Länder-Special ein anderes Bundesland vorgestellt. Das Länder-Special Hamburg zeigt schulische Konzepte von der Grundschule bis zur Stadtteilschule auf, präsentiert außerschulische Lernorte und informiert über individuelle Förderung.

Auch Hamburgs Politiker haben die Begabtenförderung im Visier. Auf der letzten Sitzung des Schulausschusses am 9. Januar ließen sich die Abgeordneten von hochkarätigen Sachverständigen umfassend über das Thema informieren. Unter den geladenen Experten war auch eine "Betroffene", eine junge Frau, die anschaulich von ihren schulischen Erfahrungen als Hochbegabte berichtete. Entgegen der landläufigen Meinung machte sie klar, dass Hochbegabte an Hamburgs Schulen oft sehr gut gefördert werden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass etwas über zwei Prozent aller Schüler hochbegabt sind. Die deutliche Mehrheit kommt in der Schule gut zurecht.

Inklusion an Schulen: „Ressource ist nicht alles!“

Der Hamburger Verein „Leben mit Behinderung“ warnt davor, die Probleme bei der Inklusion allein auf einen angeblichen Personalmangel zurückzuführen. Zwar gebe es durchaus an Schulen Probleme, die mit fehlenden Pädagogen- und Helferstunden zusammenhingen. Andererseits würden viele Eltern behinderter Kinder von sehr guten Erfahrungen berichten – und nebenan in der gleichen Schule mit gleicher Ausstattung würden andere Eltern über weniger gute Erfahrungen klagen. „Wir wissen: Ohne Ressource ist alles nichts, aber Ressource ist nicht alles!“, betont Martin Eckert, Geschäftsführer des Vereins. Überall dort, wo mit guten Konzepten, angemessenen Ressourcen und der Beteiligung aller Inklusion entwickelt werde, sei das Projekt auf einem guten Weg. Über Inklusion müsse umfassend nachgedacht werden – „und das nicht nur unter dem finanzielle Aspekt“, so Eckert.

Das 2010 mit dem Schulgesetz eingeführte Wahlrecht der Eltern sei der richtige Weg, so anstrengend er auch an einigen Schulen sein mag. Eckert: „Alle gemeinsam müssen aber sehr sorgfältig vermeiden, dass behinderte Schülerinnen und Schüler wegen ihres Förderbedarfes im sozial‐emotionalen Bereich oder auch wegen umfassendem Assistenzbedarf bei einer erheblichen Behinderung als die Verursacher aller Probleme an den Schulen herhalten. Unsere Kinder sind behindert, sie sind sicher manchmal auch herausfordernd, sie sind aber mehr als ressourcenverbrauchende Problemkinder.“

Der Verein „Leben mit Behinderung“ hat mit einer Pressemitteilung auf einen Zeitungsartikel zum Thema „Inklusion überfordert viele Schulen“ reagiert. Vollständige Pressemitteilung»

Neue Broschüre: Berufswunsch - Lehrerin oder Lehrer
an einer berufsbildenden Schule

Hamburg braucht in den kommenden Jahren qualifizierten Lehrernachwuchs an berufsbildenden Schulen. Zukunftssicherheit, Abwechslung und Kreativität, Praxisnähe und gute Karrierechancen - es gibt viele Gründe, sich für diesen Beruf zu entscheiden. Die neue Broschüre "Berufswunsch: Lehrerin oder Lehrer an einer berufsbildenden Schule" informiert über den Weg in die Lehrtätigkeit an berufsbildenden Schulen. Entwickelt wurde sie gemeinsam durch das Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB), das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI), die Universität Hamburg und die Technische Universität Hamburg-Harburg. Die Broschüre ist auf der Internetseite des HIBBs als Download » abrufbar .

Frisch aus der Druckerpresse:
Neue Broschüren für Eltern

Soeben ist die neue Broschüre "Den richtigen Weg wählen - Schuljahr 2014/15" erschienen. Sie informiert Eltern von Viertklässlern über die Angebote von 117 Stadteilschulen und Gymnasien und gibt einen Überblick über die Anmeldeschulen mit Kontaktdaten und Ansprechpartnern. Eine beigefügte Karte zeigt alle staatlichen weiterführenden Schulen, Sonderschulen und Regionale Bildungs- und Beratungszentren auf einen Blick. Im Anhang finden sich zudem wichtige Internetadressen zum Thema Schule. Die Broschüre gibt es auch online »

Für Eltern von künftigen Erstklässlern wird am 18. Dezember die Broschüre "Zum Schulanfang - Hamburgs Grundschulen Schuljahr 2014/15" in den Grundschulen verteilt. Die Broschüre informiert über die Angebote der staatlichen Hamburger Grundschulen, die beigelegte Karte zeigt alle Standorte auf einen Blick. Auch diese Broschüre gibt es online »

Das Amt für Bildung gibt einen neuen Newsletter heraus

In eigener Sache

Sehr geehrte Damen und Herren,

in einer Medienstadt werden auch die seltsamsten und absurdesten Nachrichten gern aufgegriffen, um hohe Wellen zu schlagen und Politik zu machen. Nur so ist die Meldung einer Hamburger Tageszeitung zu angeblichen Geheimplänen über die Zukunft der Hamburger Gymnasien zu erklären. Wer diese Zeitung nicht liest, muss jetzt nicht weiterlesen.
Allen anderen sage ich gern, was sie doch sowieso schon wissen:
Der Hamburger Senat steht fest zum Schulfrieden und zum Elternwahlrecht. Wir werden niemandem vorschreiben, welche Schulform die Kinder besuchen sollen. Wir sind froh und glücklich über Hamburgs leistungsfähiges Schulsystem mit seinen hervorragenden Stadteilschulen und Gymnasien. Dieses Schulsystem werden wir bewahren und stärken.
Darauf können Sie sich verlassen.

Herzliche Grüße
Ihr Ties Rabe