„Die Schreibstarken": Neues Schreibtraining soll flüssiges Schreiben an Grundschulen verbessern

Bildungsstudien deuten immer wieder darauf hin, dass bis zu einem Fünftel aller Schülerinnen und Schüler nicht flüssig schreiben kann. Damit ist die Fähigkeit gemeint, Buchstaben, Wörter und Sätze schnell, mühelos und ohne Fehler aufzuschreiben. Nur wer dies beherrscht, ist in der Lage, schwierigere Texte zu schreiben. Ein neu entwickeltes Schreibtraining soll jetzt die Schreibflüssigkeit von Grundschulkindern verbessern. In einem Pilotprojekt testen zurzeit rund 1.000 Dritt- und Viertklässler aus jeweils fünf Grundschulen in Hamburg und Berlin das neue Fördermaterial mit dem vielversprechenden Namen „Die Schreibstarken“.  

Entwickelt wurde das Material vom Mercator-Institut» für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln in Zusammenarbeit mit der Hamburger Schulbehörde und der Berliner Senatsbildungsverwaltung. Die Entwicklung und Pilotierung eines Schreibtrainings für Grundschulen setzt die Strategie zur gezielten Förderung der sprachlichen Basiskompetenzen fort. Bereits seit eineinhalb Jahren setzen knapp 70 Hamburger Schulen ein systematisches Lesetraining um. Bildungssenator Ties Rabe: „Neben dem Lesen ist das Schreiben eine zweite ganz zentrale Kompetenz, die alle Schülerinnen und Schüler gut beherrschen müssen, um gut in der Schule und im Leben zurechtzukommen. Wir dürfen insbesondere in der jetzigen Zeit keine Gelegenheit auslassen, die bei vielen Schülern pandemiebedingt entstandenen Lernrückstände aufzuholen.“

Die Wissenschaftler des Mercator-Instituts erheben die Leistungen der beteiligten Schülerinnen und Schüler vor und nach dem Einsatz. Im Anschluss überarbeitet das Forschungsteam das Training, damit es dann an weiteren Grundschulen in Hamburg und Berlin eingeführt werden kann. 

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Bundesweites Netzwerk „Schule ohne Rassismus“:
Hamburg hat jetzt eine Landeskoordination

Beleidigungen, Hetze oder Mobbing auf Grund von Aussehen, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religionszugehörigkeit oder Herkunft soll es an Hamburger Schulen nicht geben. Bereits 51 Hamburger Schulen setzen sich aktiv gegen jegliche Form von Diskriminierung ein. Sie tragen das Siegel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ und sind Teil des gleichnamigen bundesweiten Netzwerks, dem aktuell rund 3.600 Schulen mit über einer Million Schülerinnen und Schüler angehören. Zur Unterstützung der aktiven und künftigen „Schulen ohne Rassismus“ hat die Schulbehörde vergangene Woche zwei Landeskoordinatoren eingesetzt.

Deutschlandweit gibt es das Netzwerk seit 1995, in Hamburg wurde das Siegel 2006 erstmals verliehen, zuletzt im August an die Stadtteilschule Flottbek. Weitere fünf Schulen sind aktuell Anwärterschulen für das Siegel. Um Teil des Netzwerks werden zu können, müssen sich mindestens 70 Prozent aller Personen, die an einer Schule lernen und lehren, gegen Diskriminierung einsetzen und jährlich mit mindestens einem Projekt dazu aktiv werden. Außerdem muss sich die Schule einen Paten suchen, der eine klare Haltung gegen Diskriminierung hat. Die Landeskoordination arbeitet mit außerschulischen Partnern zusammen, die die Schülerinnen und Schüler bei der Umsetzung ihrer Projektideen fachlich unterstützen, berät bei Veranstaltungen und Aktionen und ist erster Ansprechpartner für Schulen, die neu in das Programm aufgenommen werden möchten.

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Im Interview: Die neue zweiköpfige Landeskoordination des Netzwerks „Schule ohne Rassismus“

Hamburg hat erstmals eine Landeskoordination für das bundesweite Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ eingesetzt. Johanna Jöhnck, Lehrerin an der Elisabeth-Lange Schule, und Christoph Berens, ehemaliger Lehrer an der Stadtteilschule am Hafen und seit drei Jahren am Landesinstitut tätig, koordinieren und unterstützen künftig Hamburger Schulen in ihrem Engagement gegen Rassismus und Diskriminierung. Im Interview geben beide einen Einblick in ihre Arbeit.

Newsletter: Frau Jöhnck, Herr Berens, was hat Sie veranlasst, sich dem Thema Rassismus/Gewalt an Schulen zu widmen? Gibt es persönliche Erfahrungen?

Berens: Ich reagiere allergisch gegen jedwede Form der Diskriminierung, privat und somit auch selbstverständlich beruflich. Insbesondere mit Jugendlichen über Rassismus, Rassismuserfahrungen und anderen Formen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit zu diskutieren und sich dagegen zu engagieren, war für mich immer ein Leitmotiv meines Berufs.

Jöhnck: Als weiße Nordeuropäerin bin ich klar nicht von Rassismus betroffen, als Lehrerin bin ich jedoch mittelbar ständig damit konfrontiert, denn viele meiner Schüler:innen haben Rassismuserfahrungen und ihre Eltern ebenfalls. Deshalb war es für mich schon immer wesentlich für meinen Beruf, mich mit Rassismus und meiner Rolle auseinanderzusetzen. Mein Arbeitsschwerpunkt Prävention von Rechtsextremismus und Antisemitismus hat seinen Ursprung in den rechtsextremen Anschlägen der 1990er Jahre, die mich stark bewegt und geprägt haben.

Newsletter: Können Sie ein paar Beispiele nennen, mit denen sich Schulen als „Schule ohne Rassismus“ qualifiziert haben?

Jöhnck: Zunächst muss es ja zu einem Meinungsbildungs- und Abstimmungsprozess an den Schulen innerhalb der Schüler:innenschaft kommen. Das hat oft einen Auslöser, etwa die geplante oder durchgeführte Abschiebung einer Mitschülerin. Die Ideen, mit denen sich die Schüler:innen bewerben sind sehr vielfältig. Ob das dann ein Aktionstag ist oder sich die Schüler:innen eine Diskussionsreihe zutrauen, hängt von ihrer Erfahrung mit eigenen Projekten ab. Viele Schulen arbeiten auch konkret mit ihren Pat:innen zusammen, veranstalten also Konzerte oder Sportveranstaltungen, die parallel auf ein bestimmtes Phänomen aufmerksam machen.

Berens: In den Schulen in Hamburg finden sehr viele öffentlichkeitswirksame Aktivitäten statt. Aber gerade im direkten Kontakt im Umgang miteinander möchten wir sensibilisieren. Wir möchten eine Atmosphäre an den Schulen unterstützten, in der sich alle aus der Schulgemeinschaft zum Beispiel gegen herabwürdigende Zuschreibungen einsetzen und sich trauen, dagegen zu engagieren. 

Newsletter: Wie wollen Sie dazu beitragen, dass weitere Schulen in das Programm aufgenommen werden?

Berens: Durch passende und attraktive Angebote für die Schulen, aber insbesondere auch für Schüler:innen möchten wir für das Netzwerk werben, so dass möglichst viele Schulen sich ebenfalls in der Richtung engagieren wollen. 

Jöhnck: Genau! Wir werden jetzt erst einmal das bestehende Netzwerk stärken und uns den aktuellen Anwärterschulen widmen. Wenn das Engagement der Schulen über die schulinterne Öffentlichkeit hinaus bekannt wird, dann wird auch das Netzwerk davon profitieren und wachsen.

Newsletter: Sollte es nicht eine Selbstverständlichkeit sein, Schule ohne Rassismus zu sein? Warum braucht es ein solches Programm?

Berens: Es ist vermessen zu glauben, dass es eine Schule komplett ohne Rassismus und Diskriminierung geben kann. Dieses Schild, dieses Programm soll eine Selbstverpflichtung, eine Art mahnender Zeigefinger sein, sich täglich gegen jegliche Form der Diskriminierung einzusetzen. Für mich wäre es ein großer Erfolg, wenn möglichst viele Schüler:innen die Erfahrung machen, dass sich Engagement gegen Diskriminierung „lohnt“.

 Jöhnck: Das sehe ich auch so! Schulen, aber vor allem Schüler:innen, sehen sich ja sehr häufig dem Anspruch ausgesetzt, die bessere Gesellschaft zu repäsentieren. Da wird eine (politische) Haltung gefordert, Engagement erwartet und gleichzeitig werden die Forderungen der Kinder und Jugendlichen infantilisiert und damit abgewertet. Das kann man gut am Umgang mit der Initiative fridays for future sehen. Unsere Aufgabe als Landeskoordination ist es deshalb sicherlich auch, das Engagement der Schüler:innen zu stützen und das kann durchaus bedeuten, dass sich Aktionen zur Sensibilisierung für Rassismus und Antisemitismus vor allem den Erwachsenen widmen - dem gesamten pädagogischen Personal oder den Eltern.  

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In Hamburg sagt man „smoin“:
Engagement von Bildungsstiftungen und Ehrenamt an Schulen

Hamburg ist mit 1.400 Stiftungen Deutschlands „Stiftungshauptstadt“. Viele engagieren sich im Bereich der Bildung. Und auch das Engagement von Trägern des freiwilligen Engagements ist umfangreich. So umfangreich, dass es schwierig ist, den Überblick zu behalten. Eine neue Broschüre der Schulbehörde schafft nun diesen Überblick: „smoin – smart & hanseatisch“. 

Hamburgs Bildungsstiftungen bieten Stipendien für Schülerinnen und Schüler, haben erfolgreiche Programme zur Lernförderung und Berufsorientierung auf den Weg gebracht. Hinzu kommt eine Vielzahl von Trägern des freiwilligen Engagements: Sie fördern Hamburgs Kinder und Jugendliche mit Mentoring- und Patenschaftsprogrammen, stärken ihre Lesefähigkeiten und unterstützen sie in der Persönlichkeitsentwicklung.

Die 121-seitige Broschüre bietet übersichtliche Informationen zu 100 Angeboten aus den Bereichen Soziales Lernen, Lernförderung, Lese- und Schreibförderung, Berufsorientierung und Stipendien. Jedes Programm wird kompakt auf einer Seite vorgestellt. Enthalten sind alle relevanten Infos zum Programm, zur Zielgruppe, zu Bewerbungsmodalitäten, eventuell anfallenden Kosten und Ansprechpersonen. Links zu Internetseiten und sozialen Medien sowie ein QR-Code zum schnellen Zugriff auf die jeweilige Homepage runden die Seiten ab.

Die „smoin“ kann per E-Mail bestellt werden (thomas.bressau@bsb.hamburg.de) und ist online» abrufbar. Für aktuelle Infos gibt es „smoin“ auch bei Instagram und Twitter. Beide Accounts heißen @smoinhh.

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Corona-Infektionen

Das sind die aktuellen Zahlen von infizierten Schülerinnen und Schülern sowie Schulbeschäftigten der letzten zehn Tage: Vom 7. bis 16. September wurden von den Schulen 411 Infektionen mit dem Corona-Virus gemeldet, davon 392 bei Schülerinnen und Schülern sowie 19 bei Schulbeschäftigten. Ob sich die Schulbeteiligten in der Freizeit, in ihrer Familie oder in der Schule infiziert haben, steht nicht fest. In den letzten zehn Tagen wurden 1.482 Schülerinnen und Schüler sowie 23 Schulbeschäftigte in vorsorgliche Quarantäne geschickt.

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Koordinieren will gelernt sein: Über 50 Ganztagskoordinatorinnen und -koordinatoren ausgebildet

Im Frühjahr 2020 hat das Ganztagsreferat der Schulbehörde damit begonnen, neue Ganztagskoordinatorinnen und -koordinatoren systematisch für ihre Aufgaben zu schulen. Bis dahin wurden eher vereinzelt halbtägige Fortbildungen über die Serviceagentur „Ganztägig lernen“ angeboten sowie einschlägige Erfahrungen aus der Praxis über Netzwerke geteilt. Nun sollten die Fortbildungen professionalisiert und verstetigt werden. Inzwischen sind die ersten drei Durchgänge abgeschlossen – mit durchweg positiver Resonanz, berichtet Dr. Arne Offermanns, Leiter des Sachgebiets Inhaltliche Gestaltung und Kooperationen im Ganztagsreferat. Im Dezember startet die nächste Fortbildung, die bereits jetzt gebucht online» werden kann. 

„Unser Ziel war, dass wir uns der Ganztagskoordination konzentrierter und systematischer annehmen“, erklärt Offermanns. Die Fortbildungen bestehen aus drei halb- oder ganztägigen Modulen, je nach Schulform. Die erste Runde der ganztägigen Schulungen zur GTS-Koordination endete im Herbst letzten Jahres, die zweite Runde wurde kurz vor den Sommerferien 2021 abgeschlossen. Offermanns: „Insgesamt haben wir über 50 neue Ganztagskoordinatoren und -koordinatorinnen für ihre Aufgabe fit gemacht.“ Darüber hinaus wurde für die Lehrkräfte an GBS-Schulen eine eigene, deutlich kleinere Fortbildung mit sieben Teilnehmenden auf den Weg gebracht. Allerdings ist auch das Feld der GBS-Schulen deutlich kleiner: Von den rund 350 allgemeinbildenden Schulen sind 126 GBS-Schulen - nicht alle mit eigenem Ganztagskoordinator. Insbesondere an kleineren GBS-Schulen kümmert sich vielfach die Schulleitung selbst um die Arbeit.

Beide Fortbildungen sind inhaltlich ähnlich aufgebaut: Im ersten Modul geht es um die Rahmenbedingungen, die Rolle der Ganztagskoordinatorin, auch um Ressourcen und Rechtliches, etwa Honorarverträge oder Aufsichtsrechtsfragen. Im zweiten Modul steht die Praxis im Vordergrund: die Koordination von Kursen, Angeboten und Betreuung, also das Alltagsgeschäft. In Modul 3 stehen konzeptionelle Fragen an: Was möchte eigentlich der Ganztag? Was ist ein guter Ganztag? GTS-Schulungsleiter Detlef Peglow: „Qualität ist ein wichtiger Bestandteil, und wir haben hier die Zeit, das Thema zu vertiefen.“ In der GBS-Schulung wiederum geht es am letzten (halben) Tag vor allem um die Gestaltung guter Kooperationen.

Vollständiger Bericht»

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Zahl der Woche

Unsere Zahl der Woche ist die 14.805. So viele Male wurden im August unsere FAQ» aufgerufen. Die Website mit den häufig gestellten Fragen rund um das Corona-Virus wird bei Änderungen im Muster-Hygiene-Plan der Schulbehörde und aufgrund von Hinweisen aus Hamburgs Schulen oder häufig gestellten Fragen von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften oder Eltern ständig aktualisiert. Übrigens: Die Seite gibts in unterschiedlichen Sprachen.

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