Koalitionsverhandlungen: Einigung auf
Milliarden-Investitionen für Bildung und Forschung

In der Bildungspolitik haben sich CDU, CSU und SPD auf ein 13-Milliarden-Programm für Schulen, Hochschulen und Forschung verständigt. Bildungssenator Ties Rabe, der für die SPD-regierten Bundesländer die Themen Schule und Berufsbildung verhandelte, ist zufrieden: „Hamburgs Schulen können sich jetzt über richtig viel Rückenwind für einen Ausbau der Computer- und digitalen Medientechnik freuen.“ In den nächsten fünf Jahren stellt der Bund dafür fünf Milliarden Euro zur Verfügung, das sind allein für Hamburg rund 120 Millionen Euro. Mehr Geld gibt es auch für den Schulbau und den Ganztag, Azubis können sich auf einen „Mindestlohn für Auszubildende“ freuen, und angehende Meister, Techniker und Fachwirte werden bei den Kosten für Aufstiegsfortbildungen entlastet.

Der „Digitalpakt“ zwischen Bund und Ländern sieht vor, digitale Medien in allen Unterrichtsfächern und Klassenstufen einzusetzen. Rabe: „Digitale Technik bestimmt zunehmend Beruf und Freizeit, Wirtschaft, Arbeitswelt und Gesellschaft. Deshalb wollen wir, dass in allen Klassenstufen und Unterrichtsfächern Laptop und Smartphone genauso selbstverständlich eingesetzt werden können wie Schulbuch, Arbeitsheft und Stifte.“ Die Schulen profitieren auch von weiteren Investitionsmitteln für den Ausbau von Ganztagsschulen: So wird der Bund zusätzlich zu seinem bereits laufenden 3,5-Milliarden-Programm den Ländern noch einmal zwei Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Beide Programme addieren sich in Hamburg auf einmalig 100 Millionen Euro für den Schulbau. Rabe: „Angesichts des Hamburger Wachstums können wir das zusätzliche Geld gut gebrauchen.“

Zugleich einigten sich die Koalitionspartner darauf, den Ganztag an Grundschulen zu verbessern. Bis 2025 soll es für Grundschüler einen bundesweiten Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung- und Betreuung geben. Was in Hamburg schon jetzt Wirklichkeit ist, ist bundesweit noch ungelöst: Es fehlen weit mehr als eine Million Plätze für Bildung und Betreuung am Nachmittag. Rabe: „Hamburgs Eltern haben diesen Rechtsanspruch bereits jetzt. Und der Bedarf ist riesig: Über 80 Prozent der Grundschüler bleiben nachmittags in der Schule. Das hat vielen Politikern die Augen geöffnet. Ich habe mich deshalb sehr dafür eingesetzt, dass wir auch bundesweit energisch vorankommen. Doch einfach wird es nicht: Bund und Länder werden in den nächsten acht Jahren noch viel zu tun haben, um die rechtlichen, finanziellen und organisatorischen Voraussetzungen für den Ausbau zu schaffen.“

Wichtige Verbesserungen soll es auch für die berufliche Bildung geben. Zum 1. Januar 2020 soll es einen „Mindestlohn für Auszubildende“ geben, die so genannte Mindestausbildungsvergütung. Und wer den beruflichen Aufstieg wagt, soll künftig noch stärker entlastet werden. Insbesondere die teuren Gebühren für Meister-, Techniker- und Fachwirtausbildung sollen deutlich stärker erstattet und perspektivisch sogar vollständig vom Staat übernommen werden.

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Grundsteinlegung: Stadtteilschule Lurup bekommt neues Schulgebäude mit vier Sporthallen

Die Stadtteilschule Lurup, die derzeit noch auf drei Standorte – Vorhornweg, Veermoor und Luruper Hauptstraße – verteilt ist, soll am Hauptstandort an der Luruper Hauptstraße zentralisiert werden. Dafür ist auf der Fläche des ehemaligen Jonny-Arfert-Sportplatzes an der Flurstraße ein riesiger Erweiterungsbau geplant, der auf insgesamt 12.600 Quadratmetern ausreichend Platz für die rund 900 Schülerinnen und Schüler sowie 120 Lehrkräfte der Klassen 5 bis 10 bietet. Doch damit nicht genug: Ebenfalls im neuen Gebäude untergebracht werden vier Sporthallen sowie die sogenannte „Community School“, eine Art Stadtteilzentrum mit Angeboten aus den Bereichen Bildung, Kultur, Freizeit und Jugend. Gestern wurde der Grundstein für den Schulneubau gelegt. Die Baukosten betragen insgesamt rund 35 Millionen Euro. Fertigstellung ist für Juni 2019 geplant. 

Wie die umliegende Wohnbebauung mit Einzel- und Reihenhäusern wird das neue Schulhaus nicht in die Höhe, sondern in die Breite gebaut. Das Gebäude erstreckt sich über eine Länge von 170 Metern und einer Breite von 85 Metern. Neuer zentraler Punkt  der Schule ist das lichtdurchflutete Foyer, an das der Mehrzweckraum, die Mensa, die „Community School“, die Mediathek und die im Untergeschoss liegenden Einfeld- und Zweifeldsporthallen angrenzen. Die vier Sporthallen, die auch von Vereinen genutzt werden, können direkt über einen Außenzugang betreten werden. Die Unterrichtsräume für die Klassenstufen 5 bis 7 befinden sich im ersten Stock, in dem auch der Lehrertrakt mit Einzelbüros der Schulleitung und der Fachleiter, Räume für Schulsozialarbeit, ein Elternsprechzimmer, ein Erste-Hilfe Raum sowie eine Lehrerlounge und eine Bibliothek angeordnet sind. Die Unterrichtsräume für die Klassenstufen 8 bis 10 befinden sich im zweiten Obergeschoss.  

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Richtfest an der Grundschule Nettelnburg

Noch kein Jahr ist es her, dass die alten Pavillons und die Pausenhalle abgerissen wurden. Gerade mal zehn Monate später feierte jetzt die Grundschule Nettelnburg (Bergedorf) Richtfest für ihren Neubau. Dabei sah es im Frühjahr 2017 gar nicht so aus, als ob das Bauvorhaben schnell über die Bühne gehen würde. Denn die Pfahlgründung hatte ziemlich viel Zeit in Anspruch genommen: 120 Pfähle mussten in den weichen Boden gerammt werden, bis der Baugrund ausreichend tragfähig war und das Fundament gegossen werden konnte. Von Anfangsschwierigkeiten war beim Richtfest am vergangenen Mittwoch allerdings nichts mehr zu spüren. Bereits im Juni sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Die offene Ganztagsschule im Bezirk Bergedorf bekommt einen zweigeschossigen Neubau, der an die denkmalgeschützen Bestandsbauten angepasst ist. Neu- und Altbau sind dabei durch eine gläserne Pausenhalle – anstelle des alten Foyers – miteinander verbunden. Im neuen Gebäude ist ausreichend Platz für Unterrichtsräume, Fachräume, eine Bibliothek und eine Mensa, die zum Veranstaltungsraum umfunktioniert werden kann. Die Schule Nettelnburg beherbergt 15 Grundschulklassen und drei Vorschulklassen mit insgesamt 410 Schülerinnen und Schülern, die von 34 Lehrkräften unterrichtet werden. Die Stadt investiert rund 6,5 Millionen Euro in den Neubau.

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Neue Köpfe: Elternkammer, Lehrerkammer und Landesschulbeirat wählen neuen Vorstand

Langjährigen Beobachtern der Elternkammer Hamburg wird auffallen, dass der neu gewählte Vorstand des Gremiums aus ehemaligen Vorsitzenden besteht: Als Vorsitzende wählte die Kammer einstimmig Antje Müller (Marion Dönhoff Gymnasium), die zuvor das Amt der stellvertretenden Vorsitzenden inne hatte. Als ihre Stellvertretung wurde Gerrit Petrich (Gymnasium Süderelbe) in den Vorstand gewählt. Petrich war bereits 2014 Vorsitzender der Elternkammer.

Die Lehrerkammer Hamburg hat am 25. Januar einen neuen Vorsitzenden gewählt: Kai Kobelt, der an der Beruflichen Schule gewerbliche Logistik und Sicherheit (BS27) unterrichtet, tritt die Nachfolge von Dr. Engelbert Prolingheuer an. Als seine Stellvertreter wurden Moritz Lund (Stadtteilschule Wilhelmsburg), Kerstin Mögle (Grundschule Stübenhofer Weg) und Jan-Dirk Strauer (Charlotte-Paulsen-Gymnasium) gewählt.

Nach rund 20 Jahren wurde im November der langjährige Vorsitzende des Landesschulbeirats (LSB), Prof. Dr. Reiner Lehberger, mit einem Senatsempfang im Hamburger Rathaus verabschiedet. Am 22. Januar wählte das Gremium Dr. Thomas Hägele von der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) zum neuen Vorsitzenden, Helmuth Sturmhoebel vom Verband freier Weltanschauungsgemeinschaften zu seinem Stellvertreter. Neue Beisitzer sind Angela Hellberg (Handelskammer Hamburg), Gerrit Petrich (Elternkammer) und Oliver Thieß (Handwerkskammer).

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6. SCHULBAU Messe in Hamburg:
„Zukunftsfähige Schulbauten 2050“

Wie lernen und lehren wir in Zukunft, was sind Leitbilder für die Planungskultur und inwiefern ist das "Cradle to Cradle"-Prinzip ein Erfolgsfaktor beim Bildungsbau? Schulbau-Spezialisten aus dem gesamten Bundesgebiet saßen am Eröffnungstag auf dem Podium, um über "Zukunftsfähige Schulbauten 2050" zu diskutieren. Zum sechsten Mal lockte der SCHULBAU Salon Hamburg wieder zahlreiche Besucher ins Kreuzfahrtterminal in Altona. Mit dabei war in diesem Jahr auch Bildungssenator Ties Rabe, der den Schulbau Preis 2018 überreichte. Zum ersten Mal hatten die Veranstalter den Wettbewerb interdisziplinär ausgerichtet: als Zusammenarbeit zwischen Studenten der Architektur und der Pädagogik. Für den Wettbewerb 2017/2018 wurde die Neuerstellung einer Grundschule und einer weiterführenden Schule im Elbinselquartier in Wilhelmsburg ausgewählt.

Seit 2011 hat Hamburg mehr als 1,3 Milliarden Euro in den Neubau und die Sanierung von allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen investiert - allein für 2018 sind Baumaßnahmen mit einem Volumen von 300 Millionen Euro geplant. Kein Wunder also, dass die SCHULBAU Messe wieder gut besucht war. Vom Architekten bis zum Fachplaner, von Behördenvertretern bis zu Schulleitern, von Kiel bis Wien: Mehr als 2.600 am Schulbau Beteiligte haben sich an den beiden Tagen über unterschiedliche Architektur- und Pädagogikkonzepte informiert.

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