Deutlich mehr Ausbildungsplätze:
325 Referendare starten in den Schuldienst

Am heutigen Freitag beginnt für 325 Referendarinnen und Referendare der „Ernst des Lebens“: Die neuen Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (LIV) – so die offizielle Bezeichnung – werden in den kommenden 18 Monaten im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) und in den Schulen ausgebildet. Anders als in anderen Bundesländern gibt es in Hamburg immer noch deutlich mehr Bewerber als Ausbildungsplätze. Von den aktuellen 966 Bewerbern wurde rund ein Drittel angenommen. Bildungssenator Ties Rabe: „Um die bislang gute Lehrerversorgung in Hamburg langfristig zu sichern, erhöhen wir die Zahl der Ausbildungsplätze um über 40 Prozent.“ Die Aufstockung macht sich bereits jetzt bemerkbar: Heute starten 67 Referendare mehr in den Schuldienst als ursprünglich geplant. 

Seit Jahren bietet Hamburg den Lehramtsstudenten 855 Referendariatsplätze an. Da die Ausbildung eineinhalb Jahre dauert, können rechnerisch jedes Jahr rund zwei Drittel der Referendare – etwa 570 – ihre Ausbildung beenden. Von Februar 2019 bis August 2020 wird die Zahl der Ausbildungsplätze jetzt in vier Halbjahresschritten um 360 auf insgesamt 1.215 Plätze angehoben, wodurch sich die Zahl der Absolventen auf 810 pro Jahr erhöhen wird. Doch damit nicht genug: Damit die Hansestadt auch künftig vom bundesweiten Lehrermangel verschont bleibt, wurden weitere Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehört beispielsweise die Überarbeitung der Zulassungsbedingungen. In der neuen Zulassungsverordnung zählen nicht mehr nur der Notendurchschnitt und eventuelle Mangelfächer als Kriterium, sondern es werden auch solche Bewerber bevorzugt eingestellt, die im Rahmen ihres Studiums oder während der Wartezeit bereits in Schulen gearbeitet haben.  

Die meisten Bewerber (500) haben sich für das Lehramt an Gymnasien beworben, 112 beginnen heute ihr Referendariat an dieser Schulform. Für das Lehramt an Grundschulen und in der Sekundarstufe I werden 92 angehende Lehrkräfte ausgebildet, 61 für das Lehramt an berufsbildenden Schulen und 60 für das Lehramt Sonderpädagogik. Das Durchschnittsalter der Nachwuchslehrkräfte liegt bei 31,5 Jahren, der Notendurchschnitt quer über alle Schulformen beträgt 1,6. Die meisten neu Eingestellten sind weiblichen Geschlechts, der Anteil an männlichen Kollegen liegt aktuell bei 28 Prozent. Nur noch 18 der 325 neuen Referendare haben einen Migrationshintergrund, am höchsten ist der Anteil am Gymnasium (15). Das ist ein deutlich niedrigerer Prozentsatz als in den Vorjahren, in denen der Anteil stabil über 20 Prozent lag.

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BERTINI-Preisverleihung:
Vier Auszeichnungen für 50 couragierte Jugendliche

Am 27. Januar, dem internationalen Gedenktag für die Opfer des Holocaust, wird in Hamburg traditionell der BERTINI-Preis für Zivilcourage verliehen. Der mit jährlich insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis würdigt Jugendliche, die in besonderer Weise Erinnerungsarbeit im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus leisten. Zum 21. Mal wurden am vergangenen Sonntag im Ernst-Deutsch-Theater 50 junge Menschen für ihren Einsatz gegen Gewalt und Unrecht ausgezeichnet. In seiner Rede»warnte Bildungssenator Ties Rabe eindringlich vor einer Wiederholung der Geschichte. Es beginne mit bestimmten Feindbildern, die in den Köpfen der Menschen damals wie heute herumspukten. „Diese Entwicklung steigert sich, wenn dumme, skrupellose und verbrecherische Politiker diese Feindbilder immer lauter in der politischen und öffentlichen Debatte verwenden. Eine kleine Gruppe wird sozusagen zur ‘Mutter aller Probleme’ erklärt“, so Rabe.

In den vergangenen Jahren wurden rund 1.900 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 24 Jahren ausgezeichnet. Benannt wurde der Preis nach dem Roman „Die Bertinis“, in dem der Hamburger Schriftsteller und Publizist Ralph Giordano das Schicksal seiner Familie während der NS-Zeit schildert. Daran anknüpfend will der BERTINI-Preis Projekte fördern, die sich gegen Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen einsetzen und Spuren vergangener Unmenschlichkeit sichtbar machen. Vier Projekte wurden in diesem Jahr prämiert. Die Preisträger: „Aus der Reihe tanzen – ein Theaterprojekt zur Hamburger Swing-Jugend“ von 18 Schülerinnen und Schülern der Bugenhagen-Schule Alsterdorf, „Kein deutscher Land“, ein Theaterprojekt von 19 Schülerinnen und Schülern des Helmut-Schmidt-Gymnasiums, „Von Hamburg nach Majdanek“, ein Projekt von 12 Schülerinnen und Schülern des Lise-Meitner-Gymnasiums und „Ich gebe den Steinen ein Gesicht“, ein Kunstprojekt von Nele Borchert, Schülerin am Albert-Schweitzer-Gymnasium.

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Im Interview:
Anja Fährmann, von Beruf „Schulwunsch-Erfüllerin“

Im BSB-Newsletter gibt’s ein neues Format: das Interview. In unregelmäßigen Abständen kommen an dieser Stelle Menschen aus der Schulwelt zu Wort und berichten von ihrer Arbeit. Heute: Anja Fährmann (45), gelernte Juristin und Referentin für Schulorganisation in der Schulbehörde.

Newsletter: Frau Fährmann, die Anmelderunde für die ersten Klassen ist vorbei, nächsten Freitag endet die Anmeldewoche für Klasse 5. Als Teil eines dreiköpfigen Teams müssen Sie in den nächsten Wochen Tausende Schülerinnen und Schüler auf Hamburgs Schulen verteilen. Im Stress?

Anja Fährmann: Die Schulorganisation läuft natürlich das ganze Jahr über, es gibt vieles vorzubereiten und zu besprechen, aber es stimmt: Die Hauptsaison ist jetzt.   

Newsletter: Wie muss man sich Ihre Tätigkeit vorstellen?

Anja Fährmann: Unser Ziel ist, so viele Erstwünsche wie möglich zu erfüllen und dabei Räume und Ressourcen im Blick zu behalten. Dabei müssen gesetzliche Vorgaben eingehalten werden, wie beispielsweise die Klassengröße nicht zu überschreiten oder Geschwisterkinder in derselben Schule unterzubringen. Das ist nicht so leicht zu erklären – vielleicht stellen Sie sich alle Schulen auf der Karte von Hamburg als Zahnräder vor. Drehen wir an einem Rädchen, drehen sich alle mit. Die Rädchen sind die Erst- Zweit- und Drittwünsche der Kinder, die oft auch über Bezirksgrenzen hinweg führen.Kurz gesagt: Mein Job ist wie eine Mischung aus Tetris und Domino.

Newsletter: In Hamburg gilt die freie Schulwahl, Eltern können drei Wünsche angeben. Erst wenn an der Wunschschule mehr Anmeldungen eingehen als Plätze vorhanden sind, werden die Schulplätze nach den gesetzlichen Vorgaben vergeben. Im Vorjahr wurden rund 95 Prozent der Erstwünsche erfüllt. Haben Sie einen Tipp, wie man einen Platz an einer Wunschschule bekommt?

Anja Fährmann: Ich rate unbedingt dazu, alle drei Wünsche zu nutzen. Viele Eltern geben nur den Erstwunsch an, weil sie glauben, dann bessere Chancen zu haben. Doch wenn die Erstwunschschule voll und kein Zweitwunsch angegeben ist, teilt die Behörde – nachdem alle anderen Zweit- und Drittwünsche berücksichtigt worden sind – eine Schule in Wohnortnähe zu. Dann ist die Enttäuschung manchmal groß, vor allem bei den Eltern. Doch das muss nicht sein, denn zwei Faktoren, die für den späteren Lernerfolg wichtig sind, kann man durch die Schulwahl ohnehin nicht beeinflussen: den guten Draht zum Lehrer, und ob die Mitschüler nett sind.

Newsletter: Die Entscheidung für die richtige Schule ist für viele Eltern nicht leicht. Wie können sie diese aufregende Zeit gut überstehen?

Anja Fährmann: Es hilft, wenn Eltern entspannt an die Sache herangehen und das Thema Einschulung gerade gegenüber dem Kind nicht so hoch hängen. Ich sage immer: Das Glück des Kindes hängt nicht vom ersten Schultag ab. Kinder kommen in den Systemen gut klar und gehen auch nicht unter, wenn sie nicht an ihrer Wunschschule sind. Oftmals stellt sich die ungewünschte Schule im Nachhinein als gute Wahl heraus.

Newsletter: Sprechen Sie hier aus eigener Erfahrung?

Anja Fährmann: Als meine Tochter, mittlerweile 13, in die fünfte Klasse wechseln sollte, haben wir uns eingehend informiert und einen Plan gemacht, welche Schulen wir uns angucken wollten. Gleich beim ersten Tag der offenen Tür begrüßte uns eine Schülerin mit einem Kaninchen auf dem Arm und erzählte von der Zoo-AG an ihrer Schule. Was soll ich sagen? Meine Tochter wollte sich keine weiteren Schulen mehr anschauen. Die Entscheidung war gefallen. Nicht pädagogische Konzepte oder bilinguale Angebote waren ausschlaggebend, sondern ein Kaninchen! Aber es war eine gute Entscheidung – obwohl die Zoo-AG dann voll war.

Newsletter: Die am meisten angewählten Schulen wechseln jedes Jahr. Woran liegt das?

Anja Fährmann: Das ist oft einfach nur der „Spielplatzfunk“. Wenn Eltern hören, dass eine tolle Lehrerin in Elternzeit geht, eine fähige Schulleitung pensioniert wird oder Baumaßnahmen anstehen, kann aus der Wunschschule schnell eine weniger gefragte Schule werden. Es gibt da riesige Schwankungen. Auch der „Ruf“ einer Schule basiert oft auf irrationalen Erfahrungen Einzelner, die dann übers Internet verbreitet werden.

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Zeugnissorgen? Hotline für Schülerinnen und Schüler hilft weiter

Am Donnerstag haben rund 240.000 Schülerinnen und Schüler in Hamburg ihre Halbjahreszeugnisse bekommen, die wichtige Hinweise auf die Entwicklung der schulischen Leistungen enthalten. Für alle Kinder, Jugendlichen und Eltern, denen dieses Zeugnis Sorgen bereitet, haben die Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (ReBBZ) der Schulbehörde eine Hotline eingerichtet. Unter der Telefonnummer 4 28 99 20 02 sind noch bis heute 16 Uhr erfahrene Berater im Einsatz. Schulpsychologen, Sozialpädagogen und Lehrkräfte können dabei helfen, Ursachen für schulische Schwierigkeiten zu finden und Wege aus einer Krisensituation aufzeigen. Die Beratung ist vertraulich und auf Wunsch auch anonym. Ausschließlich für Schüler bieten die ReBBZ zusätzlich einen E-Mail-Beratungsservice an: schueler-zeugnisdienst@bsb.hamburg.de

Hier gibt es alle 13 Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (ReBBZ) im Überblick»

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Hamburgs neue Schulleitungen und stellvertretende Schulleitungen

Monat für Monat treten an Hamburgs insgesamt 374 staatlichen Schulen neue Schulleitungen und stellvertretende Schulleitungen ihren Dienst an. In ihrer letzten Sitzung hat die Deputation insgesamt 26 Personalien zugestimmt. Im Grundschulbereich werden Marco Horst Fritzler (Schule Sander Straße), Christine Gefäller (Schule Dempwolffstraße), Svenja Otto (Schule Sterntalerstraße), Thomas Hawellek (Elbinselschule) und Ingo Worofka (Schule Röthmoorweg) als Schulleitung eingesetzt; als stellvertretende Schulleitung sind Stephanie Alexander-Seidel (Schule Stockflethweg), Lucia Claßen (Schule Alsterdorfer Straße), Tobias Rudnik (Grundschule Goosacker), Felix Dunkel (Schule Schenefelder Landstraße) und Margit Röbke (Grundschule Karlshöhe) mit im Boot.

Neue Leitungen an den Stadtteilschulen: Martin Homp (Stadtteilschule Oldenfelde), Christine Andrea Kühne (Stadtteilschule Niendorf) und Catherine Lötsch (Fritz-Schumacher-Schule); stellvertretende Leitungen: Lars Freitag (Goethe-Schule-Harburg), Patricia Rittich (Stadtteilschule Ehestorfer Weg), Thorsten Scheffner (Stadtteilschule Niendorf) und Boris Speer (Stadtteilschule Bramfeld). 

An den Gymnasien werden Joachim Hagner (Gymnasium Blankenese), Stefan Prigge (Christianeum) und Dr. phil. Cornelius Motschmann (Gymnasium Dörpsweg) zum neuen Schulleiter ernannt, Sabine Güldenpfennig (Gymnasium Bondenwald) zur neuen Schulleiterin. Als stellvertretende Schulleitungen werden Filippa Hallier (Gymnasium Lohbrügge), Christian Thobaben (Gymnasium Meiendorf), Florian Wessel (Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium), Christiane Canstein (Wilhelm-Gymnasium) und Anke Fröhlich (Gymnasium Oldenfelde) eingesetzt. Herzlich willkommen!

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Hauptpersonen gesucht:
Kampagne wirbt für mehr Azubis in der Pflege

Eine Ausbildung in der Pflege lohnt sich. Dafür werben in Hamburg Schulbehörde und Gesundheitsbehörde gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern im Rahmen der Pflegeberufe-Reform, die 2020 in Kraft tritt. Für die geplante Kampagne brauchen sie Hauptpersonen, die ihre Geschichte erzählen. Menschen, die wirklich in der Pflege arbeiten oder lernen. Fachkräfte aus Kinder-, Alten- oder Krankenpflege, die lebendig von ihrer Arbeit überzeugen. Gesucht werden Geschichten, die bewegen und junge Menschen dazu motivieren, selbst einen Beruf in der Pflege zu ergreifen. Vorschläge und Ideen bitte per Mail an: geschichten@bgv.hamburg.de. Oder per Post an: Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, Stichwort: Geschichten/Pflege, Billstraße 80, 20539 Hamburg

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Zahl der Woche: 325

Senator Ties Rabe begrüßte heute 325 angehende Lehrerinnen und Lehrer in der Aula des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI). Da der Platz nicht für alle Nachwuchspädagogen ausreichte, wurde die Begrüßung kurzerhand in einem zweiten Saal am Weidenstieg auf Videoleinwand übertragen.

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