Senator eröffnet erste Demokratiemesse – Bürgermeister ehrt Gewinner von „Demokratisch handeln“
Zum ersten Mal hat die Landeszentrale für politische Bildung zu einer Demokratiemesse mit dem Titel „Wir sind Zukunft“ eingeladen – mit beachtlicher Resonanz: Aus dem Stand heraus hatten sich rund 650 Kinder und Jugendliche, aber auch junge und ältere Erwachsene angemeldet, um in der Patriotischen Gesellschaft über aktuelle Themen politischer Bildung zu diskutieren. Bildungssenator Ties Rabe eröffnete am Mittwoch die Messe. „Unsere Gesellschaft braucht demokratische Teilhabe und lebt vom Mitmachen“, betonte Rabe. Die Messe sei ein zentraler Eckpfeiler der Offensive der Landeszentrale, die politische Jugend- und Demokratiebildung in Hamburg zu stärken.
Aus diesem Grund war es Rabe auch ein besonderes Anliegen, die Verteilung der Sachmittel in Höhe von jährlich 300.000 Euro zugunsten der politischen Bildung Jugendlicher und junger Erwachsener umzuschichten. Die Hälfte aller Aktivitäten und Sachmittel der Landeszentrale dienen jetzt der politischen Jugendbildung. Das Geld ist gut investiert: Etwa drei Viertel der Teilnehmenden der Demokratiemesse waren jünger als zwanzig Jahre, ein Viertel erwachsene Bildungsmultiplikatoren. Sie kommen aus Schulen, Jugendclubs, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und vertreten Hamburger Behörden sowie Träger politischer Bildung, Vereine und Initiativen, Museen und Gedenkstätten. Die Demokratiemesse bot ein umfangreiches Programm mit Interviews, Podiumsdiskussionen, Podcasts, Graphic Recording, Planspielen und Ausstellungen.
Eine Woche zuvor hatte Bürgermeister Peter Tschentscher alle Hamburger Teilnehmenden des bundesweiten Schülerwettbewerbs „Demokratisch Handeln“ ins Rathaus eingeladen. Insgesamt 27 Projekte von Schulen, Klassen oder einzelnen Schülern waren eingereicht worden. Den ersten Platz machte das Filmprojekt „Andere Zeiten. Gleiche Fehler?“ des Gymnasiums Finkenwerder, die Zweitplatzierung ging an das Theaterstück „Gedenken neu denken?“ des Helmut Schmidt Gymnasiums in Wilhelmsburg und den dritten Platz holten die Projekttage „Mitgestaltung von Schule“ der Beruflichen Schule Sozialpädagogik Alten Eichen.
Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten: Gymnasium Buckhorn ist „Landesbeste Schule“
Der Kampf um das Frauenwahlrecht, die Revolution von 1848, Sturmfluten in der Geschichte oder die Studentenbewegung 1968: Dies sind nur einige der Themen, zu denen bundesweit rund 5.600 Schülerinnen und Schüler beim 26. Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten geforscht haben. Insgesamt 1.992 Beiträge von Teams oder Einzelpersonen sind bei der Körber-Stiftung in diesem Jahr eingegangen – 170 Beiträge davon kommen aus Hamburg. Am gestrigen Donnerstag zeichnete Bildungssenator Ties Rabe die Hamburger Preisträger aus – und durfte gleichzeitig das Gymnasium Buckhorn als landesbeste Schule küren. Am 19. November wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die fünf Erstpreisträger auf Bundesebene in Schloss Bellevue in Berlin ehren.
Der mit 1.000 Euro dotierte Preis „Landesbeste Schule“ wird über ein Punktesystem errechnet, welches die Zahl der Landessiege und Förderpreise berücksichtigt. Dabei hatte das Gymnasium Buckhorn klar die Nase vorn. Ein Zehntklässler der Schule recherchierte beispielsweise in Berliner Museen und in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, um die Aussagen seiner Großmutter und Großtante, die aus der DDR in die BRD geflohen waren, besser verstehen zu können. Ein Schüler der Klasse 11 erforschte, wie sich Hexenverfolgung in Hamburg gestaltet hat, eine weitere Elftklässlerin untersuchte die Flucht ihrer Großmutter aus Ostpreußen. Doch auch die Arbeiten aus den anderen Schulen waren spannend. So spürten etwa 23 Schüler der Klasse 11 der Julius-Leber-Schule der Frage nach, welche Bedeutung die Musik für die Gesellschaft in der Nachkriegszeit hatte.
Seit 1973 richten die Hamburger Körber-Stiftung und das Bundespräsidialamt den Geschichtswettbewerb aus, der auf eine gemeinsame Initiative des damaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann und des Stifters Kurt A. Körber zurückgeht. Ziel ist es, bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für die eigene Geschichte zu wecken, Selbstständigkeit zu fördern und Verantwortungsbewusstsein zu stärken. Ausgeschrieben wird der mit bislang über 146.500 Teilnehmern und rund 33.500 Projekten größte historische Forschungswettbewerb für junge Menschen in Deutschland in einem zweijährigen Turnus und zu wechselnden Themen.
Hamburgs „Meisterprämie“ kommt an: Schon 176 frisch gebackene Meister mit 1.000 Euro belohnt
Seit Anfang des Jahres belohnt Hamburg Absolventinnen und Absolventen der Meisterprüfung mit einer Prämie von 1.000 Euro. 176 frisch gebackene Meister konnten bereits von der Prämie profitieren, darunter Handwerksmeister aus den Bereichen Kfz-Technik, Heizungs- oder Gartenbau sowie Wirtschaftsfachwirte und Personalfachkaufleute aus dem Bereich Handel und Dienstleistung. Die Prämie soll die Absolventen, die für Kurse und Materialien in der Regel selbst aufkommen müssen, entlasten und ihren Einsatz würdigen. Damit leistet Hamburg als eines der wenigen Bundesländer einen eigenen Beitrag, um berufliche und akademische Bildung finanziell gleichzustellen.
Bildungssenator Ties Rabe: „Wer sich für eine berufliche Fortbildung entscheidet, soll diese ohne finanzielle Hürden bewältigen.“ Dafür setzt sich Hamburg auch auf Bundesebene ein: Da die dort versprochenen Verbesserungen noch bis voraussichtlich 2020 auf sich warten lassen, hat der Senat für Hamburg die Initiative ergriffen und sorgt aus eigener Kraft für mehr Gerechtigkeit. Rabe: „Mit der Meisterprämie leisten wir einen Beitrag, den beruflichen Aufstieg langfristig finanziell an das Studium anzugleichen.“ Insgesamt sechs Millionen Euro stellt die Stadt hierfür in den nächsten zwei Jahren zur Verfügung. Die Zahl der Anträge steigt seit Einführung der Prämie im Januar kontinuierlich, insgesamt sind bis Mitte Juni 228 Anträge eingegangen.
Die neue Prämie erhalten alle, die eine Weiterbildung nach Handwerksordnung oder Berufsbildungsgesetz erfolgreich abschließen und deren Wohnsitz oder Arbeitsplatz in Hamburg liegt. Nicht nur Meister können die Prämie nutzen, sondern alle Fortbildungsabsolventen mit Abschlüssen auf den Niveaus 6 und 7 nach dem DQR (Deutscher Qualifikationsrahmen). Beantragt werden kann die Prämie über die Geschäftsstelle Meisterprämie der Handwerkskammer, Mail: meisterpraemie@hwk-hamburg.de
„Frag den Rabe“: Heute: Müssen Schüler sich eigentlich politisch engagieren, Herr Senator?
Mit unserer Rubrik „Frag den Rabe“ wollen wir Schülern, Eltern, Lehrkräften, Mitarbeitern der Schulbehörde und allen anderen Bildungsinteressierten die Möglichkeit geben, Fragen rund um das Thema Schule und Bildung direkt an Hamburgs Bildungssenator zu richten. Vor dem Hintergrund der fortdauernden Fridays for Future-Demos und der gerade beendeten Demokratiemesse antwortet Ties Rabe in dieser Woche auf die Frage: Müssen Schüler sich eigentlich politisch engagieren, Herr Senator?
Volkshochschule boomt: Knapp 15 Prozent mehr Anmeldungen im Jubiläumsjahr
1919 wurde die Volkshochschule in Hamburg gegründet – zeitgleich mit der Universität Hamburg, der Bavaria Film und den weltweit agierenden Unternehmen Danone und Kawasaki. Doch längst nicht alles, was vor hundert Jahren gegründet wurde, erfreut sich heute noch so großer Beliebtheit wie die Hamburger Volkshochschule. In ihrem Jubiläumsjahr erfährt die Weiterbildungseinrichtung einen regelrechten Boom: Im Vergleich zum Vorjahr haben sich aktuell 14,7 Prozent mehr Interessierte zu einem der rund 8.700 angebotenen Kurse angemeldet.
Die 100 Jahre sieht man der Volkshochschule nicht an. 2019 ist sie weitaus mehr als Strickkurs, Makramee oder Ikebana. Ein Blick in das derzeitige Programm zeigt, wie modern und vielfältig Hamburgs größte Weiterbildungseinrichtung ist. Neben vielen Angeboten rund um die Digitalisierung und die berufliche Weiterbildung leistet die Volkshochschule einen entscheidenden Beitrag zur Integration unserer Gesellschaft. So haben beispielsweise in der Folge des Zuzugs vieler Geflüchteter allein in den Jahren 2016 und 2017 insgesamt 25.000 Menschen in Hamburg Deutsch-Sprachkurse der Volkshochschule besucht. Übrigens: Am morgigen Sonnabend, 22. Juni, startet um 15.30 Uhr auf Kampnagel das „VHStival“, ein großes Kulturfest der Volkshochschule. Der Eintritt ist frei.
Umwelt- und Klimaschutz aktiv mitgestalten: 65 Hamburger Umweltschulen ausgezeichnet
65 Hamburger Schulen wurden am vergangenen Montag im Umweltzentrum Gut Karlshöhe zur Umweltschule gekürt. Für die nächsten zwei Jahre dürfen die prämierten Schulen den Titel „Umweltschule in Europa – Internationale Nachhaltigkeitsschule“ tragen. Um die begehrte Auszeichnung zu erhalten, müssen mindestens zwei Projekte eingereicht werden, die Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung fördern. In diesem Jahr überzeugten unter anderem Energieassistenten, die in den Klassen helfen, Energie zu sparen, neue Unterrichtseinheiten zu fairem Konsum, bienenfreundliche Schulgärten und-gebäude oder auch ein Repair-Café für die Schul- und Stadtteilgemeinschaft.
28 der 65 ausgezeichneten Umweltschulen sind gleichzeitig Klimaschulen mit schuleigenen Klimaschutzplänen. Unterstützt werden die Umweltschulen bei ihren Projekten von einem Netzwerk aus gut 20 Partnern aus dem Hamburger Natur- und Umweltschutz. Die Hamburger Umweltschulen sind Teil einer internationalen Ausschreibung, an der sich weltweit 52.000 Schulen in mehr als 68 Staaten beteiligen. In Deutschland wird die Ausschreibung von der Deutschen Gesellschaft für Umwelterziehung durchgeführt.
Im Interview: Uta Wiesner, lockt Schüler und Lehrkräfte raus in die Natur
Im BSB-Newsletter-Interview kommen Menschen aus der Schulwelt zu Wort und berichten von ihrer Arbeit. Heute: Lehrerin und Umweltwissenschaftlerin Uta Wiesner, seit neun Jahren Koordinatorin der Bildungsangebote im Hamburger Umweltzentrum Gut Karlshöhe in Bramfeld.
Newsletter: Frau Wiesner, früher standen Sie im Klassenzimmer, heute arbeiten Sie in einem alten Gutshaus, umgeben von Bauernrosen, Schafen und Hühnern. Gut Karlshöhe – das klingt nostalgisch.
Uta Wiesner: Stimmt, das Gutshaus wurde tatsächlich um 1850 erbaut. Das Umweltzentrum gibt es aber erst seit 30 Jahren. Viele denken, es liegt weit außerhalb, aber es ist eine grüne Oase mitten in der Stadt, mit der S-Bahn nur 20 Minuten von der Innenstadt entfernt.
Newsletter: Was erwartet die Besucher hier?
Uta Wiesner: Wir sind ein Erlebnisort für Jung und Alt. Auf neun Hektar – das entspricht etwa 18 Fußballfeldern – gibt es viel zu entdecken, vor allem die Natur selbst. Es gibt einen Entdeckerrundweg, einen Bauerngarten und eine Streuobstwiese, dazu Schafe, Hühner und Bienen, Wald, einen Teich, ein Energiehaus, das moderne Heiztechniken vorführt, ein Restaurant, Seminarräume und natürlich unsere Erlebnisausstellung „jahreszeitHAMBURG“ im ehemaligen Stallgebäude.
Newsletter: Die Schulbehörde unterstützt das Umweltzentrum mit einer Lehrerstelle. Warum?
Uta Wiesner: Umweltbildung ist unser zentrales Anliegen. Unsere Besucher können sich aktiv mit Umwelt- und Klimaschutz auseinandersetzen. Unter den 70.000 Besuchern jährlich sind etwa 500 Kita-Gruppen und Schulklassen, für die wir besondere Angebote haben, etwa die Kinderforscherwerkstatt. Und für Lehrkräfte bieten wir Fortbildungen zu Nachhaltigkeitsthemen an.
Newsletter: Die Sommerferien stehen vor der Tür. Was bietet das Gut für alle, die nicht verreisen?
Uta Wiesner: Eine ganze Menge! Neben den genannten Angeboten haben wir ein tolles Ferienprogramm für drinnen und draußen, mit einem Upcyclingworkshop, Hühnerführungen, einem Jungschäferkurs – da geht es hinaus auf die Weide -, Theater- und Malkursen sowie Töpferkursen.
Hamburgs neue Schulleitungen und Stellvertretungen
Monat für Monat werden an Hamburgs insgesamt 374 staatlichen Schulen neue Schulleitungen und stellvertretende Schulleitungen eingestellt. In der letzten Sitzung vor den Sommerferien war die Deputation fleißig und hat insgesamt 30 Personalien zugestimmt. Im Grundschulbereich begrüßen wir die neuen Schulleitungen Bert Carsten Biehl (Schule Moorflagen), Dennis Frey (Schule An der Isebek), Nina Löb (Schule Windmühlenweg), Paul Harald Richter (Schule Klein Flottbeker Weg), Ingrid Reinhard (Schule Ochsenwerder) und Beate Sommer (Schule Friedrich-Frank-Bogen). Neue Stellvertreter sind Tatyana Aurich (Grundschule Heidhorst), Jacob Bohmann (Schule Beim Pachthof), Friederike von Essen (Grundschule Mendelstraße), Anja Frotscher (Westerschule Finkenwerder), Tatjana Hopp (Schule Vizelinstraße), Dennis Johannsen (Marie-Beschütz-Schule), Hannes Klukas (Schule Forsmannstraße), Ulrike Christine Korn (Schule Buckhorn), Ulrike Rehbein (Schule Bandwirkerstraße) und Christine Willamowius (Schule Fahrenkrön). An der Schule Ballerstaedtweg gibt es gleich zwei Wechsel in der Führung: Ilka Olderog-Enge wird neue Schulleiterin und Dr. Daniel Wirszing stellvertretende Schulleitung.
Im Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte wurde Cord Haack-Schulz als Schulleiter eingesetzt, an der Schule Tegelweg Ilona Reichenbach-Bläsing. Weiter geht es mit den Stadtteilschulen: Als neue Schulleitungen beginnen Dr. Ingo Straub an der Ilse-Löwenstein-Schule, Dr. Niko Gärtner an der Stadtteilschule Kirchwerder, Stephan Ropeter an der Stadtteilschule Fischbek/Falkenberg, Peter Bulicke an der Julius-Leber-Schule, Jan Pohl an der Stadtteilschule Alter Teichweg, Carsten Temming an der Stadtteilschule Eppendorf und Claus Schilke an der Otto-Hahn-Schule. Neue stellvertretende Schulleiterin an der Stadtteilschule Kirchwerder wird Christine Putfarken. Im Gymnasialbereich gibt es zwei neue Personalien: Als Schulleiterin treten Anja Lindenau am Gymnasium Altona und Silke Remp am Gymnasium Alstertal ihren Dienst an. Herzlich willkommen!
Unsere Zahl der Woche ist die 6.140. So viele Stockwerkesind die Beschäftigten der Hamburger Schulbehörde am Donnerstag vergangener Woche hoch- und runtergelaufen oder auch gegangen. Mitgemacht haben Kolleginnen und Kollegen aus den Bürogebäuden in der Hamburger Straße 31, 37, 41, 125, 131 und dem Holsteinischen Kamp. Anlass für die Treppensteiger-Challenge war der hamburgweite „Active City Day“, der zu mehr Bewegung anregen sollte. Gewinner waren übrigens die sportlichen Kollegen aus dem 6. Stock im 16-stöckigen Mutterhaus mit insgesamt 794 gelaufenen Treppen! Für die ersten drei Plätze gibt es zur Belohnung jeweils einen gesunden Obstkorb.