Hamburgs Berufsorientierung bewährt sich in der Corona-Krise

Am 1. Dezember dieses Jahres öffnete sich für Dennis Vatter eine Tür, und zwar nicht nur im Adventskalender. Für den 17-Jährigen öffnete sich die Tür ins Berufsleben, denn er begann seine Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten. Gerechnet hatte junge Mann damit in diesem Jahr nicht mehr. Die Bewerbungsphase war pandemiebedingt zäh, er startete deshalb nach Klasse 10 in der Ausbildungsvorbereitung (Av) an der Beruflichen Schule St. Pauli. Das Konzept der Av, Praxiserfahrung und enge Begleitung, funktionierte sofort: Und Dennis konnte nach nur wenigen Wochen doch noch als Azubi durchstarten.

Die gute Begleitstruktur für Jugendliche in Hamburg ist ein Erfolg, das betonte Bildungssenator Ties Rabe bei der Pressekonferenz zu den diesjährigen Übergangszahlen. In diesem Jahr schafften 41 Prozent der Schulabgängerinnen und -abgänger (1.692 Jugendliche) aus Hamburgs Stadtteilschulen direkt nach Abschluss von Klasse 10 den Übergang ins Berufsleben. Trotz der Corona-Pandemie übertrifft diese Übergangsquote leicht den Wert vor der Corona-Pandemie (2019: 40,4 Prozent, 1.698 Jugendliche; 2020: 38,2 Prozent, 1.635 Jugendliche). Dank weiterer Fördermaßnahmen schaffen sogar über 70 Prozent aller Schulabgängerinnen und Schulabgänger spätestens ein Jahr nach ihrem Schulabschluss nach Klasse 10 den Übergang in Ausbildung und Beruf.

Dank eines mehrstufigen Bildungs- und Beratungsangebotes gelingt den Schülerinnen und Schülern der Stadtteilschulen der Übergang von der Schule in den Beruf deutlich besser als früher. In der ersten Stufe werden die Schülerinnen und Schüler bereits in den Klassenstufen 9 und 10 im Rahmen des neuen Schulfaches „Berufsorientierung“ mit Berufspraktika und Unterrichtsangeboten auf die spätere Ausbildung vorbereitet. Danach beraten und unterstützen die Jugendberufsagenturen die Schulabgängerinnen und Schulabgänger direkt bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Wer keinen Ausbildungsplatz gefunden hat, wird in den Berufsschulen aufgenommen und über die Bildungsangebote „Ausbildungsvorbereitung Dual (AvDual)“ und „Berufsqualifikation (BQ)“ im zweiten Anlauf in eine Ausbildung vermittelt. Schafften früher nur 25 Prozent der Schulabgänger nach Klasse 10 direkt den Übergang in eine Ausbildung, sind es heute rund 40 Prozent, nach einem Jahr Dank des „zweiten Anlaufs“ sogar rund zwei Drittel.

Nicht immer klappt es so schnell wie bei Dennis mit dem Start in den Beruf. Georgina Geisler (16) ist noch auf der Suche. Mit dem Traum von der Kosmetikausbildung hat es nicht geklappt. In der Ausbildungsvorbereitung sind nun Begleitung und Berufsberatung an ihrer Seite. „Es gilt zunächst, Orientierung zu geben“, sagt Sozialpädagoge Simon Barth, der die Jugendlichen insbesondere auch bei der Praktikumssuche unterstützt. Seine Kollegin aus der Berufsberatung, Claudia Wüst, bestätigt: „Wir suchen gemeinsam nach Perspektiven, die zum Wunschberuf passen. Und wenn es zunächst nicht klappt zum Beispiel mit der Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker, dann machen wir uns auf die Suche nach Alternativen in der Branche, zum Beispiel in dem Beruf Fahrzeuglackierer.“ Der Weg sei dann zum Beispiel, über eine Ausbildung den nächsthöheren Schulabschluss zu erlangen und Schritt für Schritt weiter Richtung Wunschberuf zu gehen.  

Mehr Information»

nach oben

Neuer Regionaler Bildungsatlas online:
Wie schaut es mit der Bildung in meinem Stadtteil aus?

2014 ging die erste Version des Regionalen Bildungsatlas Hamburg erstmals online. Das Portal ist eine interaktive Informationsquelle für regionale Bildungsdaten und bietet eine Vielzahl an Daten und Informationen zu den Themen Bevölkerung, Schulen, Kindertagesstätten und Krippen sowie zu öffentlichen Freizeitangeboten. Interessierte erfahren jedoch nicht nur, wo genau sich welche Bildungseinrichtung befindet, sondern auch, welche regionalen und sozialräumlichen Unterschiede es gibt, wie die einzelnen Angebote angenommen werden und welche Ergebnisse durch die Nutzung der Angebote erzielt werden. Der Bildungsatlas wurde nun komplett neu aufgesetzt und steht jetzt aktualisiert und mit erweiterten Funktionen am neuen Ort im Geo-Portal des Landesbetriebs Geoinformation und Vermessung bereit.

Die Bedienung ist dabei sehr intuitiv: Der Nutzer hat die Möglichkeit, auf interaktiven Karten bestimmte Bildungsdaten anzuklicken und sich diese auf Stadtteilebene – oder sogar auf einzelne Straßenzüge bezogen – anzeigen zu lassen. So kann man sich beispielsweise informieren, wo in Hamburg die meisten Kinder und Jugendlichen leben, wie die Sozialstruktur in diesen Gebieten ist oder wie hoch der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Gymnasialempfehlung in einem bestimmten Schuljahr war. Darüber hinaus kann man sich die soziodemographischen Rahmenbedingungen vor Ort anzeigen lassen. Das interaktive Format des Online-Atlas macht es möglich, Bildungskennzahlen – schulische und außerschulische - mit den Kennzahlen der soziodemographischen Daten vor Ort in Kombination darzustellen.  

Der Regionale Bildungsatlas Hamburg ist im Rahmen des Bundesprogramms „Lernen vor Ort“ des Bundesbildungsministeriums unter Federführung des Instituts für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ) erstellt worden.

Mehr Information»

nach oben

Die Stadtteilschule Bramfeld trägt Orange:
Schüleraktion zum Tag gegen Gewalt gegen Frauen

Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November setzen Schülerinnen und Schüler zweier PGW-Profilkurse der Stadtteilschule Bramfeld ein ganz besonderes Zeichen. Die Jugendlichen stellten mit Hilfe ihrer beiden Lehrerinnen eine Spendenaktion auf die Beine, mit der sie auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen wollten. Im Vorfeld des weltweiten Aktionstages wurden Bauchläden gestaltet, Süßigkeiten gekauft sowie rund 200 orange-farbene Masken bestellt, die dann am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen in der ersten und zweiten großen Pause auf dem Schulhof gegen eine Spende ausgegeben wurden. „Insgesamt 300 Euro sind auf diese Weise zusammengekommen“, berichtet PGW-Kursleiterin Asiye Aysin.

Die Idee zur Aktion hatten die Oberstufenschülerinnen Lina (17) und Sofia (18). Die jungen Frauen waren durch die laufenden Ermittlungen im Fall einer Vergewaltigungstat im Hamburger Stadtpark vor rund einem Jahr auf das Thema aufmerksam geworden. Der brutale Überfall auf eine 15-Jährige, der sich unweit des Lebensmittelpunkts der beiden Schülerinnen ereignet hatte, wie auch die Statistiken, die von Gewalt gegen Frauen und Mädchen weltweit zeugen, hatten bei Lina und Sofia die Erkenntnis geweckt, etwas tun zu müssen. „Mit der Aktion wollten die Schülerinnen ein Zeichen setzen und das Thema sichtbar machen“, erklärt Lehrerin Aysin.

Dass die Masken orange sind, hat einen Grund: Im Rahmen einer Recherche im Unterricht sind die Schüler auf die Aktion „Orange the World“ gestoßen, eine Kampagne der Vereinten Nationen. Die Farbe Orange symbolisiert dabei eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen. Analog dazu setzten die Schülerinnen und Schüler aus Bramfeld „Orange den Schulhof“ um. Das gesammelte Geld soll nun dem Förderverein des Hamburger Notrufs für vergewaltigte Frauen und Mädchen e.V. zugute kommen. Und im kommenden Jahr wird wieder zu „Die Stadtteilschule Bramfeld trägt Orange“ aufgerufen!

nach oben

Ausgezeichnetes Engagement:
Verdienstmedaille für ehemalige Lehrerin und „Wettbewerbs-Fee“

Dr. Elke Hertel ist mit der Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes ausgezeichnet worden. In dieser Woche nahm die ehemalige Lehrerin und langjährige Wettbewerbsreferentin der Hamburger Schulbehörde die Auszeichnung von Bürgermeister Peter Tschentscher in Empfang. Die Medaille wird für herausragendes und über Jahrzehnte geleistetes ehrenamtliches Engagement verliehen.

Zeitlebens setzt sich Elke Hertel für Hamburgs älteste Städtepartnerschaft ein: Sie organisierte Ausstellungen und kulturhistorische Projekte – und führt noch heute regelmäßige Schüleraustausche des Gymnasiums Lohbrügge mit der St. Petersburger Schule 72 durch. Auch ihr Einsatz für die russische Sprache wurde gewürdigt: Sie war maßgeblich an der Aufgabenentwicklung für den Bundeswettbewerb Fremdsprachen beteiligt, hatte die Idee zum bundesweiten Sprachenturnier des Wettbewerbs und brachte nach der Wiedervereinigung ehrenamtlich Lehrerfortbildungen für Projektunterricht und Methoden des offenen Unterrichts in die neuen Bundesländer. Und auch das Hamburger Mehrsprachenturnier ist ihre Erfindung. Darüber hinaus ist Elke Hertel ehrenamtlich als Autorin für Familien- und Zeitgeschichte aktiv.

nach oben

Corona-Infektionen

Das sind die aktuellen Zahlen von infizierten Schülerinnen und Schülern sowie Schulbeschäftigten der letzten zehn Tage: Vom 23. November bis 2. Dezember wurden von den Schulen 981 Infektionen mit dem Corona-Virus gemeldet, davon 890 bei Schülerinnen und Schülern sowie 91 bei Schulbeschäftigten. Ob sich die Schulbeteiligten in der Freizeit, in ihrer Familie oder in der Schule infiziert haben, steht nicht fest. In den letzten zehn Tagen wurden 1.015 Schülerinnen und Schüler sowie 97 Schulbeschäftigte in vorsorgliche Quarantäne geschickt.

nach oben

Aktuelles: Neue „Hamburg macht Schule“ – neue „Einblicke“ – JMS-Film – Instagram-Adventskalender

Die aktuelle Ausgabe von „Hamburg macht Schule“ (4/2021), Hamburgs Zeitschrift für Lehrkräfte und Elternräte, legt den thematischen Schwerpunkt auf den Ganztag. Berichtet wird unter anderem über die Arbeit des Ganztagsausschusses, über Ganztag aus Kindersicht und multiprofessionelle Kooperationen. Weitere Themen befassen sich mit der Corona-Pandemie und den Auswirkungen auf den schulischen Alltag, aufgezeigt an Einzelbeispielen. Das Heft wird in den nächsten Tagen an den Schulen und im Eingangsbereich der Schulbehörde, Hamburger Straße 131, ausgelegt und steht als Download» zur Verfügung.

Die Broschüre „Einblicke“ ist seit vielen Jahren ein „Bestseller“ der Landeszentrale für politische Bildung. Sie ermöglicht einen Rundumblick auf die Stadt: auf ihre politischen Gremien, auf die Verwaltung, auf Wahlen, Volksentscheide, Parteien und Mitwirkungsmöglichkeiten, auf Bezirke, das Rathaus, den Senat, die Bürgerschaft und die Gerichtsbarkeit in Hamburg. Jetzt ist die 10. Auflage der Broschüre erschienen, neu überarbeitet und gewohnt informativ. Die Publikation gibt es kostenlos im Infoladen der Landeszentrale, Dammtorwall 1, und als Download»

Mit einem Jahr Verspätung hat der Film zum 20-Jährigen Bestehen der Staatlichen Jugendmusikschule (JMS) Premiere gefeiert. Das ursprünglich für letztes Jahr geplante Festkonzert zum runden Geburtstag, bei dem auch der Film gezeigt werden sollte, musste coronabedingt ausfallen und fand nun am 13. November statt. Jetzt kann der Film» - wie auch ein Mitschnitt des Festkonzerts» – online gestreamt werden. Der Film gewährt einen Blick hinter die Kulissen und zeigt, was den besonderen Zauber dieses Hauses ausmacht. 

Der Dezember ist angebrochen und überall wird es weihnachtlich, auch auf dem Instagram-Kanal der Schulbehörde: Im BSB-Adventskalender zeigen 24 Grund- und Stadtteilschulen, Gymnasien und Berufliche Schulen, was sie besonders macht, denn Hamburgs Schulen haben viel zu bieten. Ist Ihre Lieblingsschule auch dabei? Einfach jeden Tag bis Weihnachten auf Instagram» nachschauen. Viel Spaß!

nach oben

Hamburgs neue Schulleitungen und Stellvertretungen

Monat für Monat werden an Hamburgs insgesamt 376 staatlichen Schulen neue Schulleitungen und stellvertretende Schulleitungen eingestellt. Im November hat die Amts- und Behördenleitung folgenden Personalvorschlägen zugestimmt: Im Grundschulbereich wurden als stellvertretende Schulleiterin Lena Lange an der Schule Anna-Susanna-Stieg in Schnelsen und Sabine Appelt an der Schule Schulkamp in Nienstedten bestellt. In der Schule Nymphenweg in Marmstorf mit Zweigstelle in Hausbruch, einer Schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung, wurde Barbara Stegert als Schulleiterin bestellt. Herzlich willkommen!

nach oben

Zahl der Woche

Unsere Zahl der Woche ist die 1.804. So viele Schülerinnen und Schüler haben im zurückliegenden Jahr einen ersten Preis in einem Wettbewerb gewonnen – alleine, im Team, in der Klasse oder Mannschaft. Normalerweise würden nun alle im Rahmen des Wettbewerbsfests im Hamburger Rathaus geehrt werden, doch aufgrund der Corona-Lage musste die Ehrung abgesagt werden. In den nächsten Tagen werden deshalb 1.804 Urkunden und Preise per Post an die Schulen versandt.

nach oben