Ausbildungsbilanz für 2019: Zahl der Anfänger in Hamburg konstant – entgegen dem Bundestrend
Gute Nachrichten auf dem Hamburger Ausbildungsmarkt: Entgegen dem Bundestrend ist die Anzahl der Ausbildungsanfänger in der Hansestadt konstant geblieben. Insgesamt 19.180 junge Menschen haben in diesem Jahr ihre Berufsausbildung begonnen, der größte Teil davon hat sich für eine duale Ausbildung entschieden – das ist bundesweit Spitze. Bildungssenator Ties Rabe: „In Hamburg werden Jugendliche bereits in der Schule auf den Weg in den Beruf vorbereitet, und die Jugendberufsagentur hilft beim Übergang von der Schule in den Beruf. Das wirkt.“ Anders als in vielen anderen Bundesländern geht die Zahl der Ausbildungen nicht zurück: 2019 starteten rund 14.143 Anfänger in die duale Ausbildung, 23 mehr als im Vorjahr und sogar 209 mehr als 2017.
Auch die Chancen für junge Menschen mit schwierigeren Startbedingungen werden besser: 4.090 Anfänger in der dualen Ausbildung an staatlichen Berufsschulen bringen in diesem Jahr maximal einen Hauptschulabschluss mit. Und immerhin 40 Prozent der Ausbildungsanfänger haben das Abitur oder die Fachhochschulreife. Rabe: „Studium und Berufsausbildung sind gleichwertig, deshalb investieren wir kräftig in die berufliche Bildung. Fast alle 31 staatlichen Berufsschulen wurden saniert oder komplett neu gebaut.“ Mehr als 720 Millionen Euro investiert Hamburg allein in den Berufsschulbau und sichert dabei auch eine moderne IT-Ausstattung: Aus den Mitteln des Digitalpaktes kommen den berufsbildenden Schulen weitere rund 14 Millionen Euro zugute.
Rund 2.750 Berufsschüler (etwa 7,5 Prozent) kommen aus den acht Haupt-Herkunftsländern für Asylbewerber (plus 2.135 seit 2015/16). Damit neu zugewanderte Auszubildende auch sprachlich ihr Ausbildungsziel erreichen können, bieten die Berufsschulen sowohl innerhalb der Stundentafel als auch zusätzlich in Abstimmung mit den Betrieben während der betrieblichen Ausbildungszeit jeweils zwei Stunden pro Woche Sprachförderung an.
Neue Senatsdrucksache: Inklusion in Hamburg bundesweit herausragend
Die Ausstattung der Inklusion an Hamburger Schulen ist im Bundesvergleich herausragend. Dies geht aus einem neuen Bericht hervor, in dem der Senat zu den Maßnahmen zur Verbesserung der Inklusion an Hamburger Schulen Stellung nimmt. Bildungssenator Ties Rabe: "Seit Einführung der Inklusion in Hamburg sind sowohl Niveau als auch Qualität der Ausstattung der Schulen kontinuierlich gestiegen. Unterm Strich erhalten alle Schulen in Hamburg heute deutlich mehr finanzielle und personelle Mittel für die Umsetzung der Inklusion."
So haben sich insbesondere die Personalmittel seit Einführung der Inklusion mehr als verdoppelt. Der Zuwachs gehe deutlich über das hinaus, was notwendig gewesen wäre, um die steigenden Schülerzahlen zu kompensieren, heißt es in der vorgelegten Senatsdrucksache. Tatsächlich stieg die Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit einem Förderbedarf seit Einführung der Inklusion weniger stark als die der in Inklusion tätigen Pädagogen. Waren es im Jahr 2010 insgesamt 8.559 Schüler, sind es derzeit 12.764. Das ist ein Anstieg von etwa 50 Prozent (4.205 mehr). Im Vergleich dazu stieg die Anzahl der Stellen für die Inklusion mehr als doppelt so stark, um insgesamt 112 Prozent: von rund 700 Stellen im Jahr 2010 auf derzeit 1.515 Stellen.
Laut Bericht wird neben weiteren Maßnahmen in den nächsten Jahren vor allem auch beim Schulbau auf Inklusion geachtet. Gemeinsam mit der Schulbehörde hat Schulbau Hamburg die Bauoffensive Barrierefreiheit gestartet. Rund 100 Millionen Euro fließen in Neubau, Sanierung beziehungsweise Aus- und Umbau. Weitere mindestens 35 Millionen Euro werden für die Verbesserung der Barrierefreiheit bereits bestehender Gebäude verwendet.
Azubis trainieren Digitalisierung: Angehende Mechatroniker aus Nord und Süd im Wettkampf
Automatisierte Fertigungsstraßen finden in großen Fabrikhallen Platz, aber auch in den Räumen der Beruflichen Schule Farmsen Medien Technik (BS 19) - dort allerdings im Kleinformat. An den voll funktionstüchtigen Systemen analysierten und programmierten am vergangenen Donnerstag Hamburger Azubis mit ihren Kollegen aus Süddeutschland um die Wette. Als Mechatroniker werden sie zu Experten für Automatisierung ausgebildet und sind damit begehrte Fachkräfte in der Industrie 4.0. Mit sechs Berufsschulklassen pro Jahrgang und rund 861 Schülern in mechatronischen Berufen ist die BS 19 Kompetenzzentrum für diese Ausbildung.
Pierre, 24, wird Mechatroniker und ist Azubi beim Hamburger Unternehmen Beiersdorf: „Jeder Tag ist voller Spannung, ich weiß ja schließlich nie, welche Maschine heute womöglich von mir repariert werden muss.“ Wenn eine Störung vorliegt,sei es oft „wahre Detektivarbeit, den manchmal nur sehr kleinen Fehler zu finden.“ Wenn die Maschine dann wieder läuft, wischt sich Pierre den Schweiß von der Stirn – besonders wenn er schnell bei der Reparatur war: „Das sind tolle Erfolgserlebnisse.“
Bildungssenator Ties Rabe zeigte sich beeindruckt von den Fähigkeiten der Nachwuchskräfte: „Der digitale Wandel birgt große Chancen für junge Menschen. Deshalb haben wir die Verbesserung der digitalen Ausstattung zu unserem Schwerpunkt gemacht.“ Rabe ließ sich beim Wettbewerb genau erklären, wie Mechatroniker arbeiten und welche Chancen sie haben. „Das Einkommen kann sich sehen lassen“, sagte er und wies darauf hin: „Eine Ausbildung bietet sehr gute Chancen zum Berufseinstieg. Es muss nicht immer ein Studium sein, denn es gibt viele Ausbildungsberufe, die sehr gute Zukunftsperspektiven bieten.“ Parallel zum Wettkampf informierten sich außerdem rund 800 Stadtteilschüler auf der Berufsorientierungsmesse über Berufe.
Schulen räumen beim Hanse-Umweltpreis ab: Zwei Gymnasien und eine Grundschule ausgezeichnet
Um Naturräume in der Stadt zu fördern, zeichnet der Hamburger Naturschutzbund (NABU) seit mittlerweile 25 Jahren Natur- und Klimaschutzprojekte mit dem Hanse-Umweltpreis aus. Insgesamt 650 Bewerbungen sind seit 1994 eingegangen, knapp 80 Preisträger wurden für ihre gelungenen Umweltschutzprojekte mit insgesamt 100.000 Euro ausgezeichnet. Im Jubiläumsjahr 2019 haben vor allem Hamburgs Schulen die Jury mit ihren Umweltschutzprojekten überzeugt: Der erste, der zweite und auch der dritte Preis gingen an schulische Projekte. Bei der Preisverleihung sprach Bürgermeister Peter Tschentscher den Wettbewerbsteilnehmern seine Anerkennung aus.
Bereits seit Jahren gehören Hamburgs Schulen zu den fleißigsten Bewerbern um den Umweltpreis. Der mit 3.000 Euro dotierte erste Preis ging in diesem Jahr an das Albrecht Thaer Gymnasium in Stellingen. Die Schule setzt Umweltschutz und Nachhaltigkeit vorbildlich in ihrem Schulalltag um und überzeugte damit die Jury. So gibt es Pflanz- und Schulhofgestaltungstage, Urban Gardening-Projekte, ein umfassendes Recyclingkonzept, CO2-Messgeräte und einen Energiesparknopf in den Klassenräumen. Den 2. Platz (mit 2.000 Euro Preisgeld) belegt die Ganztagsgrundschule Sternschanze, die seit 2017 ihr vormals graues Schulgelände in der Altonaer Straße zu einem „NaturErlebnisSchulhof“ umgestaltet. Über den mit 1.000 Euro dotierten dritten Preis freuen sich Schülerinnen und Schüler des Hansa-Gymnasiums in Bergedorf, die mit ihrem „Jugend forscht“-Projekt Beanbag eine biologisch abbaubare Mülltüte entwickelt haben. Herzlichen Glückwunsch!
Podcast „Entscheider treffen Haider“: Bildungssenator plaudert aus dem Nähkästchen
Für das Podcast-Format „Entscheider treffen Haider“ trifft Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider erfolgreiche Menschen aus Hamburg und lässt sie erzählen, wie sie geworden sind, was sie sind. Nach Jung-von-Matt-Chef Peter Figge, Fritz-Kola-Erfinder Mirco Wolf Wiegert und Wimbledonsieger Michael Stich plaudert in der aktuellen Folge Bildungssenator Ties Rabe aus dem Nähkästchen und berichtet unter anderem über Krisen am Anfang der Karriere, Arbeitslosigkeit und ehrgeizige Eltern. Der Senator und der Chefredakteur kennen sich übrigens von früher – Rabe war als Redaktionsleiter beim Elbe Wochenblatt Chef vom damaligen Nachwuchsjournalisten Haider…
„#German Dream" an Schulen: Migranten berichten aus ihrem Leben - und inspirieren Jugendliche
Kurz vor den Herbstferien hatten die Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Poppenbüttel Besuch von drei prominenten Fußballspielern: Ivan Klasnic, ehemaliger Nationalspieler und Deutscher Meister (2004), Mark Pomorin (ehemals FC St. Pauli, Victoria Hamburg) und die ehemalige HSV-Kickerin Tugba Tekkal diskutierten mit den Neunt- und Zehntklässlern über Chancen im Leben und über die Hindernisse, die dabei im Weg stehen. Das Treffen fand im Rahmen der Initiative „German Dream“ statt, die im vergangenen Jahr von der Journalistin und Buchautorin Düzen Tekkal ins Leben gerufen wurde.
Unter dem Hashtag „#German Dream“ hatte Tekkal, selbst Tochter kurdisch-jesidischer Flüchtlinge, auf Twitter Menschen dazu aufgerufen, von ihrer Migrationsgeschichte zu erzählen. Viele Nicht-Deutsche folgten dem Aufruf und berichten davon, wie sie in Deutschland ihre Träume verwirklichen konnten. Etwa 150 von ihnen, darunter zahlreiche Politiker, Promis und auch weniger bekannte Menschen, gehen jetzt bundesweit in die Schulen, um als sogenannte Werte-Botschafter von ihren Erfahrungen zu berichten. Die Schüler der Stadtteilschule Poppenbüttel zeigten sich beeindruckt von den Erzählungen der Werte-Botschafter Tekkal, Klasnic und Pomorin. „Ihre Geschichten haben die Jugendlichen sehr bewegt und ermutigt, ihren eigenen Weg zu überdenken“, so Schulleiterin Frau Wohlers.
So berichtete Ivan Klasnic davon, wie es ist, der einzige Profi-Fußballspieler mit nur einer Niere zu sein. Mark Pomorin faszinierte die Jugendlichen mit der Geschichte seiner Adoption aus Ghana und berichtete von seinen Schwierigkeiten und den Erfahrungen mit Diskriminierung. Tugba Tekkal, deren Eltern in den 1970er Jahren nach Deutschland kamen, erzählte, wie schwer es für sie als Mädchen gewesen sei, Fußball zu spielen. In ihrer Kindheit habe sie ihre Fußballleidenschaft vor den Eltern verheimlichen müssen. Zum Glück hätten ihre Brüder sie beim heimlichen Spiel gedeckt. „Hindernisse können prägen und stark machen, wenn man nicht zulässt, dass sie einen dominieren“, gab Tekkal den Schülern mit auf den Weg.
„Frag den Rabe“: Elternarbeit – braucht man das, Herr Senator?
Mit unserer Rubrik "Frag den Rabe" wollen wir Schülern, Eltern, Lehrkräften, Mitarbeitern der Schulbehörde und allen anderen Bildungsinteressierten die Möglichkeit geben, Fragen rund um das Thema Schule und Bildung direkt an Hamburgs Bildungssenator zu richten. Am Dienstag hat Ties Rabe den letzten Kreiselternrat der allgemeinbildenden Schulen in Hamburg besucht. Der Elternrat einer jeden Schule entsendet je einen oder zwei Vertreter in den entsprechenden Kreiselternrat. Aber wie wichtig ist eigentlich die Elternarbeit an Schulen? Im Videoclip nimmt Rabe zu dieser Frage Stellung.
Die Theatergruppe der Stadtteilschule Bergedorf hat beim bundesweiten Schul- und Jugendtheaterwettbewerb „andersartig gedenken on stage“ den ersten Preis gewonnen. Bundesweit waren Theatergruppen aufgerufen, Biografien von Opfern der NS-Verbrechen ins Zentrum eines selbst entwickelten Bühnenstücks zu stellen. Unter den insgesamt 15 eingereichten Wettbewerbsbeiträgen – elf schulische und vier außerschulische – ermittelte die Jury sechs Preisträger. Das Gewinnerstück „Das Kinderkrankenhaus von Rothenburgsort. Oder: Keine Ahnung“ der Bergedorfer Theatergruppe aus dem Profil „Musik und Theater“ des Jahrgangs 10 erinnert aus der Gegenwartsperspektive heraus an die Kinder, die zwischen 1939 und 1945 in der ehemaligen Kinderklinik ermordet wurden.
Schulleiter Thimo Witting ist stolz auf seine Schülerinnen und Schüler: „Diese Auszeichnung für das Engagement und die Leistung der Schüler, sich mit den Verbrechen des Nationalsozialismus in dieser Form auseinanderzusetzen, berührt uns in der Schulgemeinschaft nachhaltig. In der heutigen Zeit, in der das Zusammenleben vom Gelingen lebt, die Unterschiedlichkeit aller als Bereicherung anzusehen und daraus ein auf Respekt und Würde bauendes Menschenbild zu entwickeln, helfen die Schüler uns allen, Ausdruck und Formen zu finden, für ein solches Miteinander einzustehen.“ Die Bergedorfer Theatergruppe wird am 19. November zur Preisverleihung nach Berlin reisen und dort ihr Stück noch einmal aufführen.
Weiterbildung macht glücklich – mehr dazu auf Instagram!
Sarah Ahadi will später in einem Modeverlag im Chefinnensessel sitzen. Ihre Ausbildung zur Mediengestalterin war der erste Schritt, um diesen Traum zu verwirklichen. Für den weiteren Weg Richtung Führungsetage macht Sarah es sich abends nach der Arbeit auf dem Sofa bequem. Allerdings nicht zur Entspannung, sondern um am Laptop online mit ihrer Weiterbildungsklasse zu diskutieren und zu lernen. Von ihrer Motivation, ihren Zielen und Plänen erzählt Sarah in den kommenden Wochen auf Instagram»
Auf Instagram spricht die junge Frau auch mit Bildungssenator Ties Rabe und erklärt ihm beispielsweise ihr virtuelles Lernprogramm. Zugleich informiert der Instagram-Feed über Kosten und Fördermittel wie beispielsweise Meisterprämie - seit Januar gibt es in Hamburg für jeden Abschluss einer beruflichen Weiterbildung 1.000 Euro Prämie - oder Aufstiegs-BaföG. Sarah kommt ihrem Ziel dank Weiterbildung auf jeden Fall einen großen Schritt näher: Denn der Abschluss zum Beispiel als Fachwirtin – oder in anderen Berufen als Betriebswirt oder Technikerin - ist auf dem gleichen Qualifikationsniveau wie ein Bachelorstudium. Zudem führt er zur allgemeinen Hochschulzugangsberechtigung. Also: Reinschauen lohnt sich!
Unsere Zahl der Woche ist die 7. Die Schulbehörde beteiligt sich an der hamburgweiten Instagram-Challenge #7TageHamburg», an der diverse Hamburger Behörden und Bezirksämter sowie die Feuerwehr teilnehmen und spannende Einblicke in die öffentliche Verwaltung geben. Am heutigen Freitag geht es um das Thema Nachhaltigkeit. Schauen Sie doch mal vorbei!