Hamburger Klassenhaus: Schnell und hochwertig Schulen erweitern durch neue modulare Bauweise
Angesichts rasant steigender Schülerzahlen werden in Hamburg in den kommenden Jahren mehr als 100 Schulen zusätzliche Schülerinnen und Schüler aufnehmen und weiteren Platz benötigen. Einen Schwerpunkt bildet die ein- oder mehrzügige Erweiterung von Grundschulen. Für die schnelle und trotzdem qualitativ hochwertige Erweiterung der Schulen wurde 2018 das Hamburger Klassenhaus entwickelt, ein modulares Schulgebäude mit kurzer Planungs- und Bauzeit. Acht dieser modularen Bauten wurden bereits fertiggestellt, 14 weitere werden gerade gebaut und sechs sind in Planung.
Das Hamburger Klassenhaus ist ein vollwertiges, solides Schulgebäude, das hochwertige Energiestandards erfüllt und die gleiche Lebenszeit wie konventionelle Schulgebäude hat. Der frei einzuteilende Grundriss ermöglicht die Gestaltung unterschiedlicher Raumkonzepte: von der traditionellen Klassenraumstruktur über Lerncluster bis hin zu offenen Lernlandschaften. Die Schulen werden in die Planung einbezogen und entscheiden über die Raumaufteilung, die zu ihren Bedürfnissen, ihrer Lernkultur und ihrem pädagogischen Konzept passt.
An der Schule Fabriciusstraße, einer aktuell noch dreizügigen Grundschule in Bramfeld, steht das neue Klassenhaus kurz vor der Fertigstellung. Die Aufteilung der Räume wurde entsprechend den Wünschen der Ganztagsschule umgesetzt: Der dreigeschossige Neubau beherbergt auf rund 1.350 Quadratmetern vier Fachräume, acht Klassenräume, weitere Gruppenräume sowie vielfältig nutzbare Lernfelder, die flexibel über die Räumlichkeiten verteilt sind. Die Aufteilung ist luftig, die Wände sind farbenfroh gestrichen, alle Räume haben Fenster zu den Fluren, sodass Lehrkräfte aus den Klassen- und Fachräumen heraus auch alle Kinder, die in kleinen Gruppen auf den Fluren lernen, im Blick behalten können. Schulleiterin Birgit Möller: „Für die Lerninseln auf den Fluren habe ich Sofas bestellt, schließlich sitzen die Kinder nicht den ganzen Tag in der Klasse.“
Der Gestaltung der Innenräume ging ein langer Planungsprozess voraus mit dem gesamten Kollegium, dem Ganztagsausschuss, dem Elternrat, der Schulkonferenz und den Elbkindern, dem Träger am Nachmittag. Möller: „Wir haben zusammen geplant, recherchiert, uns Fachkräfte zur Beratung eingeladen und andere Schulen angeschaut. Das hat zwar viel Zeit gekostet, aber auch wirklich Spaß gemacht.“ In einem zweiten Schritt folgte die detaillierte Planung mit dem Bauträger. „Alles wurde entsprechend unseren Wünschen umgesetzt“, betont die Schulleiterin. Die drei Etagen des neuen Klassenhauses sind in Jahrgänge aufgeteilt, zu jeder Klasse gehört ein eigener Gruppenraum. Der Flur eines Stockwerks hingegen, mit seinen Sitznischen und Arbeitsecken, gehört allen Klassen der Etage gemeinsam. Die Schule Fabriciusstraße zeigt beispielhaft, wie das Hamburger Klassenhaus mit seiner räumlichen Flexibilität den pädagogischen Konzepten einer Schule angepasst werden kann. „Hier kann der gute Ganztag voll ausgestaltet werden“, so die Schulleiterin.
Änderungen nach den Herbstferien: Präsenzpflicht gilt wieder, Kohortentrennung wird aufgehoben
Sieben Wochen nach den Sommerferien lässt sich feststellen, dass der Start ins neue Schuljahr gut gelungen ist. Wie schon in der Vergangenheit verläuft eine Infektion mit dem Corona-Virus unter Schülerinnen und Schülern weiterhin ausgesprochen milde, schwere Verläufe kommen extrem selten vor. Gleichzeitig gibt es anders als im letzten Jahr keine Anzeichen für Ausbruchgeschehen oder Infektionsketten an den Schulen. Das zeigt, dass sich die umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen mit frühzeitigen Impfangeboten für alle Schulbeschäftigten, regelmäßigen Tests, Masken- und Lüftungspflicht sowie den jetzt eingeführten Luftfiltergeräten bewährt haben. Vom 4. bis 17. Oktober stehen die Herbstferien vor der Tür. Danach wird es zwei wichtige Änderungen geben.
Die erste Änderung betrifft die Präsenzpflicht, die während der Pandemie aufgehoben war. Ab dem 18. Oktober, am ersten Schultag nach den Ferien, wird die Präsenzpflicht wieder eingeführt. Das heißt, alle Schülerinnen und Schüler müssen den Präsenzunterricht und die Präsenzangebote der Schule besuchen. Eine Ausnahme gibt es nur, wenn Schüler oder ihre im Haushalt lebenden Angehörigen besonderen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind. In diesem Fall können sie weiterhin zu Hause bleiben. Voraussetzung hierfür ist wie bisher ein ärztliches Attest. Eine Abfrage an Schulen hat ergeben, dass von den über 185.000 Schülern an den staatlichen allgemeinbildenden Schulen nur rund 850 aufgrund der aufgehobenen Präsenzpflicht dem Unterricht ferngeblieben sind, das sind gerade mal rund 0,46 Prozent.
Die zweite Änderung nach den Herbstferien betrifft die sogenannte Kohortentrennung, also die Trennung der Schüler nach Jahrgangsstufen. Wegen der verbesserten Sicherheitsmaßnahmen und der geänderten Quarantäneregelungen kann nach den Herbstferien die Kohortentrennung draußen, an der frischen Luft, stufenweise aufgehoben werden. Ab dem 18. Oktober müssen Kinder der Vorschulklassen und der Klassen 1 bis 4 der Grundschulen, speziellen Sonderschulen und Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (ReBBZ) auf dem Außengelände der Schule nicht mehr nach Jahrgangsstufen oder Kohorten getrennt werden.
Das gilt auch für Vertretungsfälle: Wenn aufgrund personeller Engpässe der Vertretungsunterricht nur so organisiert werden kann, dass eine Schulklasse oder eine Gruppe aus einer Schulklasse mit einer anderen Schulklasse zusammen unterrichtet werden muss, dann ist das zu Vertretungszwecken künftig auch dann zulässig, wenn die beiden Schülergruppen aus unterschiedlichen Kohorten kommen. Die Pflicht zur Trennung der Kohorten bei den regulären Unterrichts- und Kursangeboten sowie Arbeitsgemeinschaften bleibt hingegen weiterhin in Kraft.
Schulbau in Rissen: Stadtteilschule und Gymnasium bekommen neues Oberstufenhaus
Der Senat hat der geplanten Erweiterung der Stadtteilschule und des Gymnasiums in Rissen zugestimmt. Für die Oberstufen beider Schulen soll auf einem kleinen Teil der so genannten Brünschenwiesen in Rissen ein neues Schulgebäude mit Außengelände entstehen. Gebäude und Schulhof werden besonders ökologisch und naturnah gestaltet. Im Gegenzug soll der größte Teil der Brünschenwiesen dauerhaft als Natur- und Grünfläche erhalten bleiben und nicht bebaut werden. Der Senat verbindet mit diesem Plan die Forderung der Schulen nach größeren Schulgebäuden mit der Forderung von Bürgerinitiativen, die sich für den Erhalt der Brünschenwiese eingesetzt hatten.
Bis 2030 werden die Schülerzahlen in Rissen um bis zu 20 Prozent steigen. Um für die künftigen Schülerinnen und Schüler mehr Platz zu schaffen, sollen Stadtteilschule und Gymnasium Rissen ein zusätzliches Oberstufengebäude bekommen. Die einzige als Schulerweiterungsfläche ausgewiesene Fläche sind die Brünschenwiesen. Das rund 2,7 Hektar große Gelände wird jedoch von vielen Rissener Bürgerinnen und Bürgern als naturnaher Erlebnis- und Erholungsraum geschätzt. Gemeinsam mit der Bürgerinitiative „Rettet die Brünschenwiesen“ wurde nun ein Konzept entwickelt, um die Schulerweiterung mit der Sicherung des Naturraums Brünschenwiesen in Einklang zu bringen.
Der Plan sieht vor, dass das neue Schulgebäude lediglich auf einem Viertel der Brünschenwiesen gebaut werden soll. Dreiviertel der Fläche, rund zwei Hektar, werden für die Schulerweiterung nicht in Anspruch genommen und sollen künftig nicht mehr bebaut werden. Deshalb werden nur die notwendigsten Räume im Rahmen des Neubaus realisiert und besondere Fachräume wie Chemie- oder Theaterräume weiterhin am Hauptstandort genutzt werden. Dadurch konnte der Neubau für die rund 400 Oberstufenschülerinnen und -schüler auf 3.000 Quadratmeter nutzbare Fläche und weniger als 2.000 Quadratmeter Grundfläche begrenzt werden. Die Schul-Außenanlagen werden naturnah gestaltet und nur in geringem Umfang versiegelt, der Baumbestand wird - soweit es irgend geht - erhalten bleiben. Besonderes Augenmerk wird auf den Erhalt der Knicks gelegt, die für den Artenreichtum eine wichtige Rolle spielen.
Jetzt in den Beruf starten: Noch rund 900 freie Ausbildungsplätze in Hamburg
Das Ausbildungsjahr hat zwar bereits begonnen, es stehen jedoch noch rund 900 freie Plätze zur Verfügung. „Es gibt viel zu entdecken, denn vor Ihnen liegt das Berufsleben. Ihr Berufsleben!“, mit diesen Worten haben sich jetzt alle Partner der beruflichen Bildung in einem offenen Brief» an Hamburger Jugendliche gewandt. Handelskammer und Handwerkskammer, Agentur für Arbeit, DGB Nord und UV Nord sowie Schul- und Sozialbehörde möchten die Jugendlichen damit für den Berufseinstieg motivieren: „Gut ausgebildet können Sie persönliche Ziele erreichen und die Welt mitgestalten“, so der Appell der Partner. Das Angebot ist groß und reicht von bekannten Berufen wie Fachinformatiker oder KFZ-Mechatronikerin bis hin zu neuen Berufen wie beispielsweise Kaufmann im E-Commerce.
Die offenen Stellen sind online auf den Lehrstellenportalen der Handwerkskammer und der Handelskammer zu finden. Die Agentur für Arbeit Hamburg ermöglicht Jugendlichen über die Ausbildungshotline (040) 2485 1188 ein sofortiges Beratungsgespräch, um den Wunsch nach einer Ausbildung 2021 zu realisieren. Unterstützung bei allen Fragen rund um den Berufseinstieg bietet auch die Jugendberufsagentur Hamburg – sowohl in den bezirklichen Beratungsstellen als auch direkt an den Schulen.
Die Hamburger berufsbildenden Schulen bieten jungen Menschen bis 25 Jahre, die sich bereits für einen Beruf entschieden haben, aber bisher keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, mit 600 Plätzen in der Berufsqualifizierung (BQ) einen Start in eine vollwertige Ausbildung mit Ausbildungsplatzgarantie. Danach ist auch die trägergestützte Ausbildung im Programm „BQ-Anschluss“ der Sozialbehörde gesichert. Der Einstieg in BQ ist das gesamte Jahr über möglich. Darüber hinaus kann der berufliche Einstieg gut über eine Einstiegsqualifizierung (EQ) gelingen, einem Langzeitpraktikum, das in Ausbildung übergeht. Dazu informiert die Berufsberatung.
Das sind die aktuellen Zahlen von infizierten Schülerinnen und Schülern sowie Schulbeschäftigten der letzten zehn Tage: Vom 14. bis 23. September wurden von den Schulen 313 Infektionen mit dem Corona-Virus gemeldet, davon 304 bei Schülerinnen und Schülern sowie neun bei Schulbeschäftigten. Ob sich die Schulbeteiligten in der Freizeit, in ihrer Familie oder in der Schule infiziert haben, steht nicht fest. In den letzten zehn Tagen wurden 1.061 Schülerinnen und Schüler sowie neun Schulbeschäftigte in vorsorgliche Quarantäne geschickt.
Computergestütztes Analyseverfahren für neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler gestartet
Nach guten Erfahrungen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Bremen, Thüringen und dem Saarland ist in diesem Jahr auch in Hamburg das Analyseverfahren „2P – Potenzial & Perspektive“ an den Start gegangen. 2P bietet Lehrkräften die Möglichkeit, die Kompetenzen neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher zu erheben. Das Programm ist speziell für Schülerinnen und Schüler mit keinen oder geringen Deutschkenntnissen im Alter von 10 bis 20 Jahren entwickelt worden, die in den letzten Jahren vermehrt in das deutsche Schulsystem aufgenommen wurden.
Dabei absolvieren Schülerinnen und Schüler leicht zu handhabende 45-minütige Online-Tests zu Lernständen in den Fächern Deutsch als Zweitsprache, Mathematik und Englisch, aber auch zu kognitiven Basiskompetenzen, methodischen Kompetenzen und dem Feld der Berufsorientierung. Zudem können biografische Informationen hinterlegt werden – und auch eine Deutsch-Zertifizierung bietet 2P. Die Ergebnisse stehen den Lehrkräften schon Minuten nach dem Test zur Verfügung.
In der Folge können Unterricht und Förderung für jeden einzelnen Jugendlichen passgenau geplant werden. Werden die Tests in Abständen wiederholt, wird auch die Entwicklung sichtbar und Fördermaßnahmen können angepasst werden. Alle weiterführenden Schulen haben Anfang des Jahres einen Zugang zum Programm erhalten, konnten sich in Fortbildungen schulen lassen und nutzen 2P nun schon eine Weile. Und auch die Schülerinnen und Schüler selbst haben einen eigenen Zugang zu ihren Ergebnissen und sehen so, wo sie stehen.
Die Rückmeldungen zeigen, dass 2P in Hamburg gut angenommen wird. Projektleiter Eric Vaccaro berichtet: „1.243 Schülerinnen und Schüler wurden bereits angelegt, 1.105 Tests durchgeführt, das ist schon jetzt fast die Hälfte aller neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler in den IVK-Klassen und AvM-Maßnahmen. Tendenz: steigend. Das ist ein tolles Ergebnis!“
Aktuelles: JeKi-Konzertreihe gestartet – Podcast zu Gleichstellung - Gaming Festival „PLAY21“
► Seit 2010 gibt es in ausgewählten JeKi-Schulen jährlich drei Konzerte von Profi-Musikern für die JeKi-Kinder. Ziel ist es, das Interesse der Kinder am Instrumentalspiel und am eigenen Musizieren zu fördern. Nach der coronabedingten Zwangspause ist es nun wieder möglich, dass JeKi-Kinder die Instrumente, die sie selbst erlernen, hautnah auf der Bühne erleben. Anfang September wurde die vierte Staffel der Konzertreihe in der Adolph-Diesterweg- Schule eröffnet. Auf YouTube» ist ein Ausschnitt des Eröffnungskonzerts zu sehen. Mehr Information»
► Die Gleichstellungsbeauftragen der Schulbehörde haben einen neuen Podcast» gestartet, in dem über aktuelle und wichtige Themen der Gleichstellung informiert wird und Interviews mit Expertinnen und Experten sowie Beschäftigten der Verwaltung und dem pädagogischen Personal an Schule zu hören sein werden. In der ersten Folge der Reihe, „Wir über uns“, stellen sich die beiden Teams der Gleichstellungsbeauftragten für das pädagogische Personal an Schule» sowie für das technische und Verwaltungspersonal» vor. Übrigens: Im Team der Gleichstellungsbeauftragten für das technische und Verwaltungspersonal hat Anna Winko die Stellvertretung übernommen.
► Vom 5. bis 13. November findet online und in Präsenz die „PLAY21”» statt, das Creative Gaming Festival mit Angeboten auch für Schulklassen. Unter dem Motto Restart Together! stellt die PLAY21 aktuelle Fragen: Welche Rolle spielen Games in der (post-)pandemischen Gesellschaft? Wie bringen sie uns in einer globalen Krise zusammen? Wie werden Games zu alternativen Orten der Begegnung und wie verändert Corona die Spielekultur? Auf dem Programm stehen eine spielbare Ausstellung, Talkrunden, Workshops, Speakers‘ Corner - die Bühne für alle, Minetest Playground, Machinima-Kino, Fortbildungen, Interaktive Shows und die Verleihung der 7. Creative Gaming Awards. Anmeldung ab 15. Oktober, der Eintritt ist frei.
Unsere Zahl der Woche ist die 55. Sie viele Impfangebote für Schülerinnen und Schüler wurden an Hamburgs weiterführenden Schulen in Kooperation mit Mobilen Impfteams oder niedergelassenen Ärzten bereits organisiert oder sind gerade in der Umsetzung.