Lernferien an Hamburgs Schulen: Angebot geht in den Herbstferien in die nächste Runde
Die Lernferien sind in Hamburgs Schulen gut angekommen: Rund 6.900 Schülerinnen und Schüler haben in der zweiten Hälfte der Sommerferien freiwillig in der Schule gelernt. Drei Viertel der Hamburger Schulen (241 von 323) hatten insgesamt 968 Lerngruppen organisiert, in denen Schülerinnen und Schüler versäumten Unterrichtsstoff nachholen konnten. Für die Herbstferien sind jetzt weitere Angebote geplant. So können alle Schulen, die im Sommer keine Lernferien organisiert hatten, diese nun in den Herbstferien vom 5. bis 16. Oktober anbieten. Doch auch Schulen, die bereits im Sommer Lernferien angeboten haben, können das zweiwöchige Angebot im Herbst erneut bereitstellen. 108 Schulen haben angekündigt, erneut Lernferien anzubieten.
Das Angebot richtet sich vorrangig an Schülerinnen und Schüler mit Lernschwächen oder Sprachförderbedarf von der Vorschule bis Klasse 9. Die Schule entscheidet nach pädagogischen Gesichtspunkten, welche Schüler an den Lernferien teilnehmen können und bespricht das mit den Eltern. Die Teilnahme ist kostenlos und freiwillig. Die Organisation der Lernferien obliegt den Schulen. Die Erfahrungen aus den Sommerferien haben jedoch gezeigt, dass tägliche Lernangebote in festen Gruppen von acht bis zwölf Schülern am sinnvollsten sind. Pro Woche sollten die Schüler nicht mehr als 15 Stunden á 45 Minuten lernen, das entspricht zwei Stunden und 15 Minuten Lernzeit pro Tag.
Neubau fertig: Stadtteilschule Lurup ist umgezogen in „eine der schönsten Schulen Hamburgs“
Gibt es ein neues Vier-Sterne-Hotel im angesagten skandinavischen Stil in Lurup? Von außen betrachtet könnte man das angesichts des auffällig schicken, architektonisch gelungenen Neubaus in der Flurstraße zumindest annehmen. Doch sind es keine Touristen, die das Gebäude gerade bezogen haben, sondern die rund 1.000 Schülerinnen und Schüler plus 120 Lehrkräfte der Stadtteilschule Lurup. Anders als geplant konnte das Gebäude nicht passgenau zu Beginn des Schuljahres übergeben werden. Doch auch wenn noch nicht alle Umzugskartons ausgepackt sind und an den Außen- und Sportanlagen noch gebaut wird, ist die Freude über den Einzug groß. „Das ist eine der schönsten Schulen Hamburgs“, freut sich Schulleiter Joachim Hinz. „Das Gebäude ist etwas ganz Besonderes, nicht nur für unsere Schülerinnen und Schüler, sondern für den ganzen Stadtteil.“
Rund 38 Millionen Euro hat die Stadt in den 12.600 Quadratmeter großen Neubau investiert, die Bauzeit betrug drei Jahre. Bislang war die Stadtteilschule Lurup auf drei Standorte – Altonaer Volkspark (Klassen 5 und 6), Veermoor (Klassen 7 bis 9) und Luruper Hauptstraße (Klassen 10 bis 13) – verteilt und ist jetzt auf der ehemaligen Fläche des Jonny-Arfert-Sportplatzes zusammengeführt worden. Zentraler Punkt des neuen Schulhauses ist das Foyer, an das Mehrzweckraum, Speisebereich, Mediathek und die im Untergeschoss liegenden Sporthallen angrenzen, die für die Vereinsnutzung auch direkt von außen zugänglich sind. Ebenfalls im Neubau untergebracht ist die Community School mit zusätzlichen Angeboten der Jugendarbeit und der Erwachsenenbildung, die aus der Schule kurzerhand ein Stadtteilzentrum macht, übrigens nach skandinavischem Vorbild.
Hinter den öffentlichen Bereichen des Foyers befinden sich die Fachklassenräume. Die Unterrichtsräume für die Klassenstufen 5 bis 7 befinden sich im ersten Obergeschoss, wo auch der Lehrertrakt mit Einzelbüros der Schulleitung und der Fachleiter, Räume für Schulsozialarbeit, ein Elternsprechzimmer, ein Erste-Hilfe-Raum sowie eine Lehrerlounge und eine Bibliothek angeordnet sind. Die Unterrichtsräume für die Studienstufe 12 und 13 befinden sich im zweiten Obergeschoss. Die moderne Gebäudearchitektur findet sich auch in der Innengestaltung wieder. So gibt es beispielsweise integrierte, mit besonderen Sitzmöbeln gestaltete Wandflächen, die gleich mehreren Funktionen gerecht werden können, und WLan in allen Räumen sowie digitale Tafeln in den Klassen- und Fachräumen. So macht Lernen und Lehren richtig Spaß!
Medienportal MUNDO: Erstes länderübergreifendes Projekt gestartet – unter Hamburgs Federführung
Im Rahmen des DigitalPakts Schule gibt es zurzeit mehrere länderübergreifende Vorhaben, die von unterschiedlichen Bundesländern gemeinsam bearbeitet werden. Eines dieser Vorhaben ist das Medienportal MUNDO» mit der zugehörigen Austauschplattform Sodix. Das Portal stellt Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern qualitativ und lizenzrechtlich geprüfte Materialien für den Unterricht zur Verfügung. MUNDO/Sodix ist das erste länderübergreifende Projekt, das jetzt in einem Teilbereich abgeschlossen wurde. Die Bildungsmedien sind ab sofort alle frei nutzbar. Die Federführung des Projekts hat Hamburg.
MUNDO verfügt über eine Suchfunktion mit bestimmten Suchkriterien – beispielsweise einer Jahrgangsstufe oder einem Fach –, um die geeigneten Bildungsmedien leichter zu finden. Das Portal stellt Arbeitsblätter, Filme, Hörfunksendungen und Bilder zur Verfügung und ist daher insbesondere für Lehrkräfte hilfreich, die für ihre Unterrichtsvorbereitung Medien suchen, die sie in Arbeitsblätter und ähnlichen Formaten nutzen wollen.
Das Angebot an Bildungsmedien wird vom Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (FWU) kuratiert und gepflegt. MUNDO wird kontinuierlich ausgebaut, um neue Lerninhalte ergänzt und funktional erweitert. Die im Hintergrund agierende Austauschplattform Sodix, die gerade aufgebaut wird, sorgt dafür, dass Länder, Rundfunkanstalten und weitere Inhalte-Produzenten diese Bildungsmedien zur Verfügung stellen können und Länder diese Inhalte in das eigene Landesportal importieren können.
Das digital learning lab (dll), das vor zwei Jahren in Hamburg an den Start ging, hält demgegenüber ganze Unterrichtskonzepte bereit. Im dll stehen komplette Unterrichtseinheiten oder Unterrichtskonzepte mit Tools und Materialen zum Download für alle Fächer zur Verfügung.
Erfahrungen im Lockdown: „Wir müssen eine neue Realität schaffen“- Vier Referendare im Interview
Die Corona-Pandemie hat den Schulalltag komplett auf den Kopf gestellt. Besonders schlimm war die Zeit des Lockdowns im Frühjahr, als das öffentliche Leben beinahe vollständig zum Erliegen kam. Am 22. März einigten sich Bund und Länder auf strenge Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen, Millionen Deutsche konnten nicht mehr arbeiten oder blieben im Homeoffice, Schulen und Kitas blieben geschlossen. Wir haben mit vier angehenden Lehrerinnen und Lehrern gesprochen, die ihren Vorbereitungsdienst in dieser schwierigen Zeit absolviert haben. In einer kleinen Gesprächsrunde berichten die jungen Nachwuchslehrkräfte von ihren ganz unterschiedlichen Erfahrungen während der Schulschließung.
Robert Groß, der im Frühjahr an der Gretel Bergmann Schule in Neuallermöhe unterrichtet hat, war während des Lockdowns am meisten damit beschäftigt, wie er alle Schülerinnen und Schüler erreichen könnte. „Es hat sich schnell herausgestellt, dass die Kinder medial sehr unterschiedlich ausgestattet sind. Dann zu versuchen, eine Chancengleichheit aufrecht zu erhalten, war schon schwierig“, so Groß. Johanna Bäßler von der Katharinenschule in der Hafencity erinnert sich daran, wie sehr die Lehrkräfte an ihrer Grundschule auf die Mitarbeit der Eltern angewiesen waren. Zwar sei die Website mit Lernangeboten schnell fertig gewesen, doch damit sei ja noch nicht garantiert gewesen, dass jedes Kind damit habe arbeiten können. Alle vier Nachwuchspädagogen sind sich einig, dass Fernunterricht keine echte Alternative zum Präsenzunterricht ist. „Schule ist ein Raum des sozialen Lernens, des persönlichen Wachsens, der Interaktion. Das kann Fernunterricht allein nicht leisten“, so Andreas Trabert von der Max Brauer Stadtteilschule in Altona.
Zu Fuß zur Schule: 82 Hamburger Grundschulen beteiligen sich an internationalen Aktionswochen
Der internationale „Zu Fuß zur Schule“-Tag, an dem normalerweise die Preise übergeben werden, muss in diesem Jahr coronabedingt leider ausfallen. Die dazugehörigen drei Aktionswochen jedoch finden trotzdem statt: Seit vergangenem Montag bis zum 2. Oktober sind alle großen Hamburgerinnen und Hamburger aufgerufen, das „Elterntaxi“ mal zu Hause zu lassen, und alle kleinen Hamburger sind aufgerufen, stattdessen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Roller zur Schule zu kommen. In diesem Jahr beteiligen sich 82 Schulen an der Aktion - eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den vergangenen Jahren, in denen sich immer zwischen 60 und 70 Schulen beteiligt hatten.
„Für mich ist das ein überraschender Erfolg, denn ich hatte gedacht, dass die Corona-Regeln eine hohe Beteiligung verhindern würden“, freut sich Matthias Dehler, Referent für Mobilitäts- und Verkehrserziehung. Statistisch gesehen wird mittlerweile jeder vierte Grundschüler mit dem Auto zur Schule gebracht, wodurch der Verkehr rund um die Schulen immer mehr zunimmt. Der Fußweg zur Schule schont nicht nur die Umwelt – rund 1.000 Kilogramm CO2 werden allein an einem einzigen Tag eingespart -, sondern stärkt gleichzeitig das Selbstvertrauen der Kinder.
Seit dem Jahr 2000 gibt es den jährlichen internationalen „I walk to school“-Tag, in Deutschland werden sogar schon seit 1994 Zu-Fuß-zur-Schule-Aktivitäten durchgeführt. Dabei sollen Kinder lernen, sich möglichst früh sicher und eigenständig im Straßenverkehr zu bewegen. Im Rahmen der Aktion können die Grundschüler bis zu den Herbstferien dafür Stempel sammeln und sich jeweils hierfür einen kleinen Preis verdienen. Darüber hinaus hatte die Polizei Hamburg im Rahmen der diesjährigen „Aktion Schulwegsicherung“ zum Schulanfang drei Wochen lang täglich Verkehrskontrollen durchgeführt und wird auch weiterhin Geschwindigkeitskontrollen im Bereich von Schulen durchführen und die Fahrer sogenannter „Elterntaxis“ für Gefahren sensibilisieren.
"Multikulturelles Ereignis": Koordinatoren des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen im Interview
Der Bundeswettbewerb Fremdsprachen» zählt zu den beliebtesten Wettbewerben und wird sogar von der Kultusministerkonferenz (KMK) empfohlenen. Am 6. Oktober endet die Bewerbungsfrist für Teams, Solistinnen und Solisten. Aus diesem Anlass haben wir ein Interview mit den beiden Hamburger Landeskoordinatoren Michael Junker und Torsten Nilsson geführt. Sie berichten, wie der Wettbewerb funktioniert, wer teilnehmen kann und warum es sich lohnt, seine Sprachkenntnisse unter Beweis zu stellen.