540 neue Lehrkräfte an Hamburgs Schulen: Herzlich willkommen!
"Was Lehrerinnen und Lehrer sagen, was sie vorleben, wie sie unterrichten - das ist wichtig, denn es wird unsere Stadt, unsere Gesellschaft und unsere Zukunft prägen." Mit diesen herzlichen Worten begrüßte Bildungssenator Ties Rabe am vergangenen Sonnabend 540 neue Lehrkräfte, die in diesen Tagen - frisch aus dem Referendariat entlassen - ihren Dienst antreten.
Der größte Anteil der neuen Lehrkräfte (181) geht an die Stadtteilschulen, 146 haben sich für das Gymnasium entschieden, 129 starten ihre Laufbahn an Grundschulen, weitere 22 an den Sonderschulen und 62 beginnen an einer Berufsschule. Insgesamt geht das neue Schuljahr mit einem Rekord an den Start: Erstmals unterrichten über 20.000 Lehrkräfte und Pädagogen an Hamburgs Schulen. Dank der hohen Anzahl an Lehrern und pädagogisch-therapeutischen Fachkräften können weiterhin eine hohe Unterrichtsqualität und kleine Klassen sichergestellt werden. Das in Hamburg sehr gute Schüler-Pädagogen-Verhältnis kann erhalten werden: Durchschnittlich betreut ein Lehrer 11,4 Schüler - ein Spitzenwert im Bundesvergleich.
Fünf Jahre Jugendberufsagenturen in Hamburg: Vorbild für ganz Deutschland
Bürgermeister Olaf Scholz besuchte am Montag die Berufliche Schule für Medien und Kommunikation, um gemeinsam mit rund 200 Mitarbeitern das fünfjährige Bestehen einer Hamburger Erfindung zu feiern: der Jugendberufsagentur (JBA). Die Hansestadt war nicht nur das erste Bundesland mit einer flächendeckenden Einrichtung dieser Art, sondern gleichzeitig Vorreiter für ganz Deutschland - das Konzept Jugendberufsagentur wurde in den Koalitionsvertrag von Union und SPD aufgenommen. "Die Jugendberufsagentur ist ein Versprechen, dass Hamburg sich kümmert", betonte Olaf Scholz in seiner Rede. "Denn uns ist es wichtig, wie es mit Hamburgs Jugendlichen nach der Schule weiter geht", so der ehemalige Bundesarbeitsminister.
Die Mitarbeiter der Jugendberufsagenturen beraten und informieren alle Jugendlichen unter 25 Jahren in Fragen rund um die Themen Ausbildung, Berufswahl und Studium. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Ansprechpartner - Berufsberater der Arbeitsagentur, des Jobcenters, des HIBB und der Bezirksämter - befinden sich alle unter einem Dach. Der Erfolg lässt sich in Zahlen messen: Während die Zahl der Jugendlichen, die nach der Schule sofort eine Ausbildung begannen, 2012 noch bei 1.338 lag, stieg deren Zahl bald deutlich an und liegt heute (2016) bei 1.777 Jugendlichen.
Die Jugendberufsagenturen wollen Schulabgänger an der Schnittstelle zwischen Schule und Berufsleben begleiten - und sie wenn nötig auch anschieben. Denn Ziel ist, alle Jugendlichen nach der Schule zu erfassen und zu begleiten, ausnahmslos. Aus diesem Grund bietet die Jugendberufsagentur auch eine "aufsuchende Beratung" an: Falls Jugendliche sich nicht zurückmelden, nehmen JBA-Mitarbeiter telefonisch oder per Post Kontakt auf. Scholz: "Niemand darf verloren gehen."
Geschichte in Nullen und Einsen: Digitales Hamburg-Geschichtsbuch jetzt online
Wer war doch gleich die Zitronenjette? Und was hatte der Seeräuber Störtebeker mit Hamburg zu tun? Diese und weitere Fragen der Hamburger Geschichte beantworten über 40 Historiker und Nachwuchs-Forscher im ersten digitalen Hamburg-Geschichtsbuch. Unter www.geschichtsbuch.hamburg.de können Bürger ab sofort online in über 280 Texten, Quellen und Medien stöbern und so mehr über die Geschichte ihrer Stadt erfahren. Der Clou: Zusätzlich gibt es zu jeder Epoche für Lehrkräfte, Dozenten und Schüler zahlreiche Unterrichtsmaterialien, Spiele und Projektideen - und das alles kostenlos.
Angefangen bei der Vor- und Frühgeschichte um 8000 vor Christus bis hin zur Wiedervereinigung 1989/90 sind die historischen Ereignisse in 19 Epochen gegliedert, die den sozialen, wirtschaftlichen, politischen Wandel der Hansestadt kennzeichnen. Bildungssenator Ties Rabe über das Projekt: "Schüler werden ihren Spaß daran haben, zu erkunden, wie ihre Stadt zu dem geworden ist, was sie ist. So etwas habe ich mir als Lehrer immer gewünscht." Neben der Schulbehörde und der Körber-Stiftung unterstützen die Arbeitsstelle für Hamburgische Geschichte, die Forschungsstelle für Zeitgeschichte, der Verein für Hamburgische Geschichte, die Landeszentrale für politische Bildung und der Verband der GeschichtslehrerInnen die neue Website. Die Sammlung wird ständig erweitert.
Einschulung: Autofahrer, bitte Rücksicht nehmen – Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern gestiegen
Anfang der Woche konnte man in ganz Hamburg wieder zahlreiche aufgeregte kleine Menschen mit riesigen bunten Schultüten sehen. Rund 16.500 ABC-Schützen wurden am Montag und Dienstag an Hamburgs Grundschulen eingeschult. Insgesamt werden im neuen Schuljahr 2017/18 rund 251.000 Schülerinnen und Schüler die allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen der Hansestadt besuchen. "Ich wünsche allen Schülern und Lehrkräften einen wunderbaren Start ins neue Schuljahr", so Bildungssenator Ties Rabe. "Wer sich für eine Hamburger Schule entschieden hat, hat eine gute Wahl getroffen." Gleichzeitig appellierte Rabe an alle Autofahrer, zum Schulanfang besonders achtsam und rücksichtsvoll zu fahren.
Denn 16.500 neue ABC-Schützen sind gleichzeitig 16.500 neue Verkehrsanfänger, die ganz besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Für Erstklässler ist nicht nur die Schule, sondern auch der Weg dorthin eine ganz neue Erfahrung. Senator Rabe: "Kinder benötigen zum Schulanfang besonders viel Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme, denn sie bewegen sich noch unsicher im Straßenverkehr, können Geschwindigkeit und Entfernung nicht einschätzen und über parkende Autos nicht hinwegschauen." Allein im letzten Jahr verunglückten 636 Kinder durch Verkehrsunfälle auf Hamburgs Straßen, davon 229 mit dem Rad, 192 als Fußgänger und 215 als Mitfahrer in Fahrzeugen.
Um Autofahrer zum vorsichtigen Fahren anzuregen, wurden am vergangenen Montag Informations-Flyer in Form von Schultüten vor 90 Hamburger Schulen verteilt. Auch Senator Rabe half mit und verteilte die bunten Flugblätter vor der Grundschule Grützmühlenweg in Hummelsbüttel. Die "Schultüten"-Aktion steht unter dem Motto "Sichere Straßen für unsere Kinder" und ist eine Gemeinschaftsaktion der Schulbehörde, der Hamburger Polizei und der Unfallkasse Nord.
Juniorwahl 2017: Hamburger Schülerinnen und Schüler simulieren die Bundestagswahl
Von Politikverdrossenheit keine Spur: 92 Hamburger Schulen haben sich zur Teilnahme an der Juniorwahl 2017 angemeldet, deutlich mehr als beim letzten Mal. An der Juniorwahl 2015 anlässlich der Bürgerschaftswahl hatten sich damals "nur" 61 weiterführende Schulen beteiligt. Am 24. September wird der 19. Deutsche Bundestag gewählt. Der Termin ist eine gute Gelegenheit für die Schulen, die Jugendlichen bereits im Vorfeld mit dem Thema Wahlen vertraut zu machen - und zwar ganz realitätsnah mit Wahlunterlagen, Wahlurne und Wahlkabine.
Im Politikunterricht beschäftigen sich Mittel- und Oberstufenschüler mit dem politischen System der Bundesrepublik, lernen den Wahl-O-Mat kennen und informieren sich auch über entscheidende Wahlaussagen der Parteien. Nachdem die Schüler an das demokratische Prozedere und den Wahlvorgang herangeführt worden sind, simulieren sie die Wahl. Dabei werden die Schüler selbst aktiv, erstellen Wählerverzeichnisse an ihrer Schule, verteilen Wahlbenachrichtigungen, richten ein Wahllokal ein, bestimmen den Wahlvorstand und die Helfer. Zur Wahl-Simulation gehören natürlich auch das Auszählen der Stimmzettel und die Bekanntgabe der Ergebnisse. Das Gesamtergebnis der Zweitstimmen und die Gewinner der 299 Bundestagswahlkreise werden am Wahlsonntag, 24. September 2017 um 18 Uhr unter www.juniorwahl.de veröffentlicht.
Das Projekt Juniorwahl wird seit 1999 in Kooperation mit dem Deutschen Bundestag und mit Unterstützung des Bundesfamilienministeriums, der Bundeszentrale für politische Bildung sowie zahlreicher Institutionen in den Ländern ermöglicht. Mehr als 1,8 Millionen Jugendliche haben sich seitdem beteiligt - damit zählt die Juniorwahl zu den größten Schulprojekten in Deutschland. Parallel zur letzten Bundestagswahl 2013 nahmen insgesamt 2.200 Schulen bundesweit teil.
60 Jahre Städtepartnerschaft: Schulpartnerschaft mit St. Petersburg unterzeichnet
Anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und St. Petersburg besuchte der Gouverneur der zweitgrößten Stadt Russlands, Georgi Sergejewitsch Poltawtschenko, mit einer 50-köpfigen Delegation die Hansestadt. Zu den Gästen des abendlichen Empfangs im Gästehaus des Senats an der Alster zählten unter anderem die Leiterin des Bildungskomitees der Stadt St. Petersburg, Zhanna Vorobyeva, und der Schulleiter der Technischen Fachschule für Energiemaschinenbau und Metallbearbeitung in St. Petersburg, Viktor Pshonko. Dem Empfang ging ein einstündiges Fachgespräch zwischen Bildungssenator Ties Rabe und seiner russischen Amtskollegin Zhanna Vorobyeva voraus.
Im Rahmen des Empfangs wurden zwei Abkommen unterzeichnet, die die Städtepartnerschaft auch bildungspolitisch für die Zukunft sichern: Bürgermeister Olaf Scholz und Gouverneur Poltawtschenko unterzeichneten ein Abkommen, das die Fortführung der Kooperationen allgemeinbildender und berufsbildender Institutionen beider Städte festschreibt. Die zweite Kooperationsvereinbarung wurde von zwei Berufsschulleitern unterzeichnet: dem St. Petersburger Viktor Pshonko und seinem Hamburger Kollegen Martin Neumann, Schulleiter der Beruflichen Schule für Stahl- und Maschinenbau (BS 04). Ziel des damit verbundenen Schüler- und Lehreraustausches ist neben der Völkerverständigung und dem Kennenlernen der jeweils anderen Lebens- und Arbeitswelt ein Know-How-Transfer. Der Schwerpunkt des geplanten Austausches beider Schulen soll zunächst auf didaktischen und methodischen Konzepten liegen.