Demokratie will gelernt sein: Neue Unterrichtsmaterialien zur Bürgerschaftswahl 2020
Am 23. Februar 2020 wird die Hamburgische Bürgerschaft gewählt. Bereits zum zweiten Mal dürfen an diesem Sonntag auch alle 16- und 17-Jährigen mitbestimmen, wie sich das Landesparlament zusammensetzt. Bei der Bürgerschaftswahl vor fünf Jahren zeigte diese Gruppe mit mehr als 52 Prozent die höchste Wahlbeteiligung bei den Jungwählern. Der Termin ist außerdem eine gute Gelegenheit für die Schulen, die Jugendlichen bereits im Vorfeld mit dem Thema Wahlen vertraut zu machen. Dazu haben das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI), die Hamburgische Bürgerschaft, das Landeswahlamt und die Landeszentrale für Politische Bildung (LZ) Unterrichtsmaterialien entwickelt, die jetzt an 225 weiterführende Schulen verschickt werden.
Bildungssenator Ties Rabe: „Aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen machen deutlich, dass Demokratie nicht nur erlernt, sondern auch fortlaufend geübt und praktiziert werden muss. Wahlen sind dabei das tragende Element der Demokratie. Je früher und besser Schülerinnen und Schüler sich damit beschäftigen, und jetzt ganz konkret in Bezug auf die anstehenden Bürgerschaftswahlen 2020, umso besser und nachhaltiger.“ Rabe appelliert an Hamburgs Schulen, die Unterrichtsmaterialien überall einzusetzen, wo dies inhaltlich passt. Das Erlernen und der Einsatz für demokratische Werte und Strukturen gehörten zu den wichtigsten Aufgaben von Schule.
Die Unterrichtsmaterialien, eine 29 Seiten starke Broschüre mit dem Titel „Hamburg wählt!“, informiert Schülerinnen und Schüler über die anstehende Bürgerschaftswahl und zeigt auf, welche Bedeutung die Wahl hat und was diese bewirken kann. Das Heft vermittelt Grundwissen, soll motivieren und zu einem kritischen Hinterfragen anregen. Gleichzeitig kann es für allgemeine Fragen des Wählens im Unterricht an Hamburgs Stadtteilschulen, Gymnasien und Beruflichen Schulen eingesetzt werden. Ein Schwerpunkt bei der Konzeption liegt auf der Lebensrealität von Jugendlichen in Hamburg. Anhand lebensnaher Beispiele können sie sich mit den dargestellten Beispielen und Problemen identifizieren.
Neues Projekt für Hamburgs Schulen: Echte Richter und Anwälte im Unterricht
Bei der Vermittlung rechtstaatlicher Grundsätze sollen Hamburgs Schulen künftig von Profis unterstützt werden: Schul- und Justizbehörde planen, echte Richter, Staatsanwälte, Notare und Rechtsanwälte in den sozialwissenschaftlichen Unterricht an Stadtteilschulen, Gymnasien, Sonderschulen und berufsbildenden Schulen einzubinden. Die Juristen sollen dabei helfen, Hamburgs Jugendlichen die besondere Bedeutung des Rechts für ein friedliches Miteinander und das Funktionieren einer Demokratie näherzubringen. Bildungssenator Ties Rabe: „Das Besondere an unserem Projekt ist, dass wir authentische Gesprächspartner vermitteln, die den Schülerinnen und Schülern auch zeigen, dass die Rechtswissenschaften ein spannendes Berufsfeld sind. Das ist etwas anderes, als in Büchern zu lesen.“
Wie genau die Juristen bei der Unterrichtsgestaltung mitwirken werden, entscheiden die Schulen selbst. Dies kann beispielsweise durch einen Unterrichtsbesuch eines Juristen aus einem Gericht oder aus dem Justizvollzug erfolgen oder durch die Teilnahme einer Klasse an einer Gerichtsverhandlung. Auch Projektwochen zu Themen wie „Rechtsstaat“ oder „Grundrechte“ ließen sich realisieren. Zurzeit werden alle Schulen über das neue Angebot und über die Anmeldemöglichkeiten für die juristischen Experten informiert. Gleichzeitig haben sich schon mehr als 120 juristische Expertinnen und Experten für das Projekt angemeldet. Die Teilnahme der Schulen ist kostenlos und das Engagement der Experten ehrenamtlich. Das Projekt mit dem Namen „Schule mit Recht“ soll noch im laufenden Schuljahr starten.
Jugendmusikprojekt The Young ClassX feiert zehnjähriges Bestehen
Seit mehr als zehn Jahren schafft es das Jugendmusikprojekt The Young ClassX, Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen auf spielerische Weise an die Tradition der klassischen Musik heranzuführen. Ob durch Singen im Chor oder das Erlernen eines Instruments - mehr als 10.000 Kinder und Jugendliche haben bereits die Möglichkeit bekommen, selbst zu musizieren. Mit einer Auftaktveranstaltung in den Zeise Hallen startete das erfolgreiche Musikprojekt in dieser Woche in sein Jubiläumsjahr. Höhepunkt wird das zweitägige Jubiläumskonzert in der Laiszhalle sein – allerdings erst im nächsten Jahr, am 24. und 25. Februar 2020.
2008 aus der Taufe gehoben, begeistert The Young ClassX seit dem Schuljahr 2009/10 Kinder und Jugendliche der Klassen 5 bis 13 an rund 100 Hamburger Stadtteilschulen und Gymnasien für Musik. Die Schülerinnen und Schüler bekommen die Chance, Musik als Zuhörer zu erleben oder selber aktiv zu musizieren - im Stadtteilchor zu singen, im Felix Mendelssohn Jugendsinfonieorchester ein Instrument zu spielen oder Konzerte live mitzuerleben. Die Teilnahme an allen musikalischen Aktivitäten ist kostenlos. The Young ClassX ist eine gemeinsame Initiative der Otto Group und des Ensembles Salut Salon, Kooperationspartner sind unter anderem die Elbphilharmonie, die Hamburgische Staatsoper und die Schulbehörde.
„Mit Gottes Segen in die Ausbildung“ – Großer Azubi-Gottesdienst im Hamburger Michel
Am gestrigen Donnerstag feierten viele frischgebackene Azubis zusammen mit Bischöfin Kirsten Fehrs und Bildungssenator Ties Rabe ihren Start in die Ausbildung im Hamburger Michel. Zum Gottesdienst in St. Michaelis eingeladen waren alle Auszubildenden – ganz egal in welchem Ausbildungsjahr sie sind oder welcher Religion sie angehören – mit ihren Familien, Freunden und Ausbildern. Rund 400 Gäste - doppelt so viele wie im letzten Jahr - aus Hamburger Unternehmen und Betrieben, Berufsschulen und Einrichtungen fanden den Weg in die Kirche, um gestärkt mit Gottes Segen in ihre Ausbildungszeit zu starten.
Mit der Ausbildung beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Mit ihm neue Aufgaben, neue Menschen, unbekannte Situationen. Für all das brauchen die jungen Erwachsenen Mut und Ausdauer. Rund um diese beiden großen Worte hatten die Jugendlichen in diesem Jahr den Gottesdienst zusammen mit Diplom-Theologin Britta Osmers geplant und gestaltet. Mut ist, die Erwartungen des Umfeldes zu enttäuschen und nach dem Abitur statt eines Studiums eine Ausbildung zur Bestatterin zu beginnen wie beispielsweise Lea. Mut ist auch, bereits einige Jahre gut verdient zu haben und sich dann noch einmal für drei Jahre Ausbildungsgeld zu entscheiden wie Chris. Mut und Ausdauer müssen sicher auch Pauline und Chiara beweisen, die sich zu Hafenlogistikerinnen ausbilden lassen, eine bisher hauptsächlich von Männern angestrebte Karriere.
Bildungssenator Rabe betonte den Wert einer Ausbildung. „Ausbildung wird leider häufig unterschätzt“, so Rabe. „Dabei ist die berufliche Ausbildung in Hamburg mindestens so viel wert wie ein Studium. Damit das auch öffentlich anerkannt wird, haben wir in den letzten Jahren rund 700.000 Millionen Euro in die Hand genommen, um alle beruflichen Schulen aus-, um- und neuzubauen.“
Aktion Bio-Brotbox: Gesunde Frühstücksnacks für Hamburgs Erstklässler
Eine Scheibe Brot, eine Möhre, Brotaufstrich, Kindertee, ein Fruchtriegel und ein Tütchen Müsli, all diese leckeren, gesunden Snacks - natürlich in Bio-Qualität - und dazu noch ein kleines Bilderbuch passen in die gelben Klickboxen, die am vergangenen Montag an rund 15.000 Erstklässler der Hansestadt ausgegeben wurden. Angesichts so vieler Brotdosen packten die Botschafter der Hamburger Bio-Brotbox-Initiative selbst mit an: Schulsenator Ties Rabe verteilte in der Grundschule Ballerstaedtweg gemeinsam mit Ewald Lienen vom FC St. Pauli und TV-Moderator Bedo die quietschgelben Bio-Brotboxen an die aufgeregten Abc-Schützen. „Gesundes Essen ist wichtig“, betonte Senator Rabe. „Denn wer sich in der Schule konzentrieren und etwas in den Kopf bekommen will, der muss auch etwas im Bauch haben.“ Gleichzeitig appellierte der Bildungspolitiker an alle Eltern, Kinder nicht mit leerem Magen zur Schule zu schicken.
Die Aktion, an der heute 247 Grund- und Förderschulen teilnehmen, wurde in Hamburg erstmals vor 14 Jahren initiiert. 40 heimische Bio-Erzeuger sponsern in diesem Jahr die Aktion. Inzwischen ist die Hansestadt Teil eines Netzwerks von 77 örtlichen Initiativen in 16 Bundesländern. Deutschlandweit wurden in diesem Jahr gut 180.000 Bio-Brotboxen verteilt, das ist mehr als ein Viertel aller Schulanfänger. Ziel der Aktion ist es, Kinder mit gesunden, regional erzeugten Lebensmitteln zu versorgen und sie an die Realitäten biologischer Landwirtschaft heranzuführen.
„Frag den Rabe“: Heute: Was sind Campus-Stadtteilschulen, Herr Senator?
Mit unserer Rubrik „Frag den Rabe“ wollen wir Schülern, Eltern, Lehrkräften, Mitarbeitern der Schulbehörde und allen anderen Bildungsinteressierten die Möglichkeit geben, Fragen rund um das Thema Schule und Bildung direkt an Hamburgs Bildungssenator zu richten. Vor dem Hintergrund des neuen Schulentwicklungsplans (SEPL), der gerade erarbeitet wird, taucht immer wieder der Begriff „Campus-Stadtteilschulen“ auf. Deshalb heute die Frage: „Was sind Campus-Stadtteilschulen, Herr Senator?“
Das ist Pflege! Workshops für Schüler und Lehrkräfte am UKE
Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 können sich am Dienstag, 10. September, in mehr als 25 Workshops über Berufe in der Pflege informieren. Beim „Talent Campus“ am UKE erfahren die Teilnehmer beispielsweise, wie es sich anfühlt, 80 Jahre alt zu sein, oder erleben, wie es in der Notaufnahme und im Kinder-UKE zugeht. Angehende Profis, nämlich Pflege-Schüler der Beruflichen Schule Burgstraße, kümmern sich um die Teilnehmer. Die eineinhalbstündigen Workshops sind nach Jahrgangsstufen gegliedert. Jeder kann teilnehmen, egal ob mit der gesamten Schulklasse oder einzeln. Auch für Lehrende, beispielsweise in der Berufsorientierung, gibt es einen Workshop zur generalisierten Pflegeausbildung. Zudem gibt es Informationen über Bewerbung und Auswahlverfahren, Praktikum, FSJ/Bufdi und die Klinik als Arbeitgeber. Alle Workshops finden auf dem Gelände des UKE, Martinistraße 52, statt. Anmeldung unter www.uke.de/talentcampus
Unsere Zahl der Woche ist die 10.000. So viele Schülerinnen und Schüler haben in den vergangenen zehn Jahren über das Jugendmusikprojekt The Young ClassX im Chor gesungen, ein Instrument erlernt, im Orchester gespielt oder einem Konzert gelauscht.