Brief an alle Schulbeschäftigten: Senator bedankt sich für großes Engagement in der Pandemie
In einem persönlichen Schreiben hat sich Senator Ties Rabe bei allen Schulleitungen, Lehrkräften und anderen Schulbeschäftigten für ihren großen Einsatz während der Pandemie bedankt. „Hamburgs Schulgemeinschaften engagieren sich seit über eineinhalb Jahren wirklich hinreißend, um den ohnehin nicht einfachen Schulbetrieb mit 256.000 Schülerinnen und Schülern, rund 30.000 Beschäftigten und rund 400.000 Eltern trotz Corona so gut wie möglich zu gestalten“, so Rabe. „Und falls Dank und wärmende Worte in der Hektik des Schulbetriebes einmal vergessen werden sollten, so möchte ich mich stellvertretend für alle bei Ihnen bedanken. Sie machen das großartig!“
An Hamburgs Schulen werden zurzeit Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt, die es in dieser Intensität in kaum einem anderen Lebensbereich gibt. Fast eine halbe Million Corona-Schnelltests werden pro Woche durchgeführt, alle Schülerinnen und Schüler tragen medizinische Masken, die Lehrkräfte sind zu über 90 Prozent geimpft, und über 18.000 mobile Luftfiltergeräte stehen mittlerweile in Hamburgs Schulen. „In der Corona-Pandemie gibt es wahrscheinlich keine absolut sicheren Orte“, so Rabe. „Aber wenn ich die vollen Fußballstadien, die gut besuchten Restaurants und Einkaufszentren und die feiernden Kiezbesucher sehe, dann bin ich mir sehr sicher, dass unsere Schulen einer der sichersten Orte in der Pandemie sind. Dabei soll es bleiben.“
Die Pandemie werde die Schulen noch vor so manche Herausforderung stellen, betont der Senator. „Aber wenn wir uns einmal einen Blick zurück erlauben, dann werden wir feststellen, was wir gemeinsam bereits geschafft haben: einen dramatischen Ausbau der Sicherheitsmaßnahmen, große Erfolge bei der Organisation der Corona-Aufholprogramme und erhebliche Fortschritte in der Digitalisierung. Was Hamburgs Schulen trotz Corona-Belastungen hier in zwei Jahren verändert haben, schaffen wir sonst nicht einmal in der doppelten Zeit.“
Wie im Vorjahr: Abschlussprüfungen mit moderaten Erleichterungen geplant
Die Abschlussprüfungen für den Hauptschulabschluss, den Realschulabschluss und das Abitur sollen im kommenden Jahr wie im letzten Jahr mit moderaten Erleichterungen stattfinden. Bildungssenator Ties Rabe: „Ich habe in den letzten Wochen intensive Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern aller Schulformen geführt. Sie bestätigten, dass viele Schülerinnen und Schüler der aktuellen Abschlussjahrgänge aufgrund der monatelangen Schulschließungen Lernrückstände und Lernprobleme haben. Deshalb werden die Abschlussprüfungen im kommenden Jahr ähnlich wie im letzten Jahr moderat angepasst.“
So sollen auch im kommenden Jahr die zusätzlichen Abschlussklausuren und die mündlichen Abschlussprüfungen beim Ersten Schulabschluss (ESA /Hauptschulabschluss) entfallen. Das Abschlusszeugnis besteht dann aus den im Abschlussjahr erreichten normalen Noten in allen Fächern. Viele Bundesländer verfahren bereits seit Jahren so und haben die zusätzlichen Abschlussprüfungen beim Hauptschulabschluss grundsätzlich abgeschafft. Die durch den Wegfall der aufwendigen Prüfungen gewonnene Arbeitszeit soll zur Intensivierung des Unterrichts genutzt werden, um Lernrückstände aufzuarbeiten.
Die Zahl der Prüfungen beim Mittleren Schulabschluss (MSA/Realschulabschluss) wird von sechs auf drei Prüfungen halbiert. Normalerweise absolvieren die Schülerinnen und Schüler beim MSA drei Abschlussklausuren und drei mündliche Prüfungen in den Kernfächern. Wie im letzten Jahr sollen auch im kommenden Jahr stattdessen zwei Abschlussklausuren und eine mündliche Prüfung absolviert werden. Die Noten aus den Prüfungen bilden zusammen mit den normalen Noten aus dem Abschlussjahr das Abschlusszeugnis.
Die Regularien für das Abitur entsprechen weitgehend denen des letzten Jahres. So werden die im Abitur geprüften Themenbereiche etwas genauer eingegrenzt, so dass sich die Schüler gezielter vorbereiten können. Zudem bekommen alle Schülerinnen und Schüler in den Abiturklausuren 30 Minuten mehr Zeit. In Mathematik gibt es zwischen mehreren Aufgaben eine Wahlmöglichkeit. Zur Unterstützung bekommen die Abiturienten eine kurze Liste mit den wichtigsten Fachbegriffen, um Missverständnisse und Irritationen beim Verstehen der Aufgaben zu vermeiden.
Wie schon im letzten Jahr werden die Lehrkräfte bei der Notenfindung in allen Schulformen die besondere Lage der Schüler ein Stück weit berücksichtigen. Außerdem sollen alle Schulen in den Märzferien 2022 Kurse zur Prüfungsvorbereitung anbieten. Im März dieses Jahres haben über 6.000 Schüler an den sogenannten „Lernferien“ teilgenommen. Die zahlreichen Maßnahmen entlasten auch die Schulorganisation und ermöglichen es, den Unterricht zu intensivieren, Lernrückstände aufzuarbeiten und sich gezielt auf die Prüfungen vorzubereiten.
Schulfeiern und Tage der offenen Tür künftig nur noch 2-G
Die neuen Bundesgesetze zum Infektionsschutz, die am Mittwoch in Kraft getreten sind, haben auch Auswirkungen auf den Schulbetrieb. Zur Erhöhung der Sicherheit sollen Schulen künftig alle Veranstaltungen, die nicht verpflichtend im Schulgesetz vorgeschrieben sind, als 2-G-Veranstaltungen organisieren. Das gilt beispielsweise für alle Feste und Feiern sowie Tage der offenen Tür. Außerschulischen Personen ist der Zutritt dann nur noch gestattet, wenn sie geimpft oder genesen sind. Diese Regelung gilt aus rechtlichen Gründen nicht für die Sitzungen der schulischen Gremien oder Elternabende.
Auch das neue 3-G-Gesetz am Arbeitsplatz betrifft die Schulen. Schulische Beschäftigte müssen künftig geimpft, genesen oder an jedem Tag getestet sein.
Nach zehn Jahren erstmals Preisanpassung beim Schulessen
Aufgrund der Kostenentwicklung in der Gastronomie müssen die Beiträge der Eltern für das schulische Mittagessen zum 1. Februar 2022 erstmals nach zehn Jahren angepasst werden. Der Höchstpreis für ein Essen beträgt dann vier Euro (bislang 3,50 Euro). Diese erste Preisanpassung nach zehn Jahren entspricht dem Anstieg der Verbraucherpreise um durchschnittlich 1,2 Prozent pro Jahr. Weiterhin bekommen bis zu zwei Drittel aller Grundschulkinder von der Bundesregierung und der Stadt Hamburg Zuschüsse für das Mittagessen und können dadurch kostenlos oder zu reduzierten Preisen in der Schule Mittag essen.
In einem normalen Schuljahr verspeisen Hamburgs Schülerinnen und Schüler rund 15 Millionen Mittagessen, die von 58 verschiedenen gastronomischen Betrieben, den sogenannten Caterern, hergestellt und in den Schulkantinen ausgegeben werden. Jede Schule wählt eigenverantwortlich einen Caterer aus und vereinbart mit ihm im Rahmen eines Vertrages Angebot, Vielfalt und Qualität des Mittagessens. Die Caterer legen den Preis für das Mittagessen eigenverantwortlich fest.
Die Stadt Hamburg und die Bundesregierung finanzieren mehr als die Hälfte der Kosten aller Mittagessen und sorgen auf diese Weise dafür, dass bis zu zwei Drittel aller Schüler in der Grundschule sowie ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen an den weiterführenden Schulen kostenlos oder zu reduzierten Preisen in der Schule ein Mittagessen bekommen. So erhielten im Schuljahr 2020/21 von rund 60.400 Schülerinnen und Schülern an den staatlichen Grundschulen rund 40.600 Schüler Zuschüsse zur Schulverpflegung. Dabei wird es bleiben.
Frag den Rabe: „Ist es richtig, die Schulen jetzt noch offen zu lassen, Herr Senator?“
Die kalte Jahreszeit ist da und die Inzidenzen steigen erneut stark an. Fast jeden Tag gibt es neue Rekordzahlen. Einen Monat vor Weihnachten steckt Deutschland mitten in einer vierten Welle. Trotzdem bleiben die Schulen weiterhin offen. Ist das eine gute Entscheidung? Bildungssenator Ties Rabe meint: ja! In der neusten Ausgabe seines Videoblogs „Frag den Rabe“ erklärt er, warum es richtig ist, die Schulen jetzt weiterhin offen zu lassen und mit welchen Sicherheitsmaßnahmen Hamburgs Schülerinnen und Schüler effektiv geschützt werden.
Krankheitssymptome bei Kindern: Grundschüler, die nur Schnupfen haben, dürfen in die Schule
Die Symptome bei Erkältungen und Atemwegsinfekten sind den Symptomen einer Corona-Infektion zum Teil ähnlich. Viele Eltern fragen sich deshalb: Darf mein Kind mit Erkältungssymptomen in die Schule gehen? Die Antwort: Bei Kindern bis einschließlich Klasse 4 ist ein einfacher Schnupfen kein Grund, nicht am Unterricht teilzunehmen. Bildungssenator Ties Rabe: „Bei leichten Symptomen und ansonsten unbeeinträchtigtem Allgemeinzustand kann das Kind nach einem negativen Antigen-Schnelltest, den die Eltern vorab zu Hause durchführen, anschließend die Schule besuchen.“ Diese Regelung ist gerade für den Herbst und Winter sehr wichtig, wenn nicht wenige Schüler verschnupft zur Schule gehen.
Und weil ein Bild manchmal mehr sagt als tausend Worte, lässt die Schulbehörde Bilder sprechen. In einer übersichtlichen Infografik wird noch einmal anschaulich erklärt, wann Grundschülerinnen und -schüler zur Schule gehen können – oder zuhause bleiben sollen. Entscheidend für einen Corona-Verdachtsfall ist, ob das Kind eines der folgenden Symptome hat: Fieber ab 38 Grad, starker Husten, Halsschmerzen, Magen-Darmbeschwerden oder Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns. Treten eines oder mehrere dieser Symptome auf, darf das Kind nicht in die Schule gehen. Ein Arztbesuch wird empfohlen.
Das Kind darf erst wieder zur Schule gehen, wenn es mindestens einen Tag lang fieberfrei und wieder in gutem Allgemeinzustand ist. Als Faustregel gilt, dass ein Kind dann wieder in die Schule gehen kann, wenn die Eltern sagen: „So, wie mein Kind gestern war, hätte es in die Schule gehen können“. Wenn also nur noch leichte Symptome wie Husten oder Schnupfen bestehen, darf das Kind zurück in den Unterricht – vorausgesetzt, der zu Hause durchgeführte Antigen-Schnelltest im vorderen Nasenraum fällt negativ aus. In der Schule nimmt das Kind dann wieder an den seriellen Schultestungen teil.
Das sind die aktuellen Zahlen von infizierten Schülerinnen und Schülern sowie Schulbeschäftigten der letzten zehn Tage: Vom 16. bis 25. November wurden von den Schulen 856 Infektionen mit dem Corona-Virus gemeldet, davon 774 bei Schülerinnen und Schülern sowie 82 bei Schulbeschäftigten. Ob sich die Schulbeteiligten in der Freizeit, in ihrer Familie oder in der Schule infiziert haben, steht nicht fest. In den letzten zehn Tagen wurden 1.437 Schülerinnen und Schüler sowie 94 Schulbeschäftigte in vorsorgliche Quarantäne geschickt.
Startschuss für Projekt „DreiFürEins“: Hilfe für psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche
Verhaltensauffälligkeiten und emotionale Probleme gehören zu den häufigsten psychischen Symptomen im Kindes- und Jugendalter - mit erheblichen Auswirkungen auf die Lebensqualität des Kindes wie auch des Umfelds. In Deutschland ist laut einer Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen - der KIGGS-Studie - rund ein Fünftel aller Kinder und Jugendlichen psychisch beeinträchtigt. Infolge der Pandemie ist davon auszugehen, dass dieser Anteil gestiegen ist. Zur Verbesserung der psychischen Gesundheit von Schülerinnen und Schülern wurde in Hamburg „DreiFürEins“ auf den Weg gebracht, ein Projekt, bei dem Kinder- und Jugendpsychiatrien unter Federführung der Techniker Krankenkasse mit den Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (ReBBZ) und der Kinder- und Jugendhilfe eng zusammenarbeiten. Nach einer intensiven Vorbereitungsphase ist das Projekt nun zum Schuljahr 2021/2022 an den Start gegangen.
Unbehandelt können sich psychische Erkrankungen zu manifesten Störungen im Erwachsenenalter entwickeln. Beim Projekt „DreiFürEins“ bekommen Betroffene schnelle Hilfe ohne Umwege. Schule, Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrien arbeiten Hand in Hand – dafür steht der Name. Wenn es einen Unterstützungsbedarf gibt, findet ein Erstgespräch in einem ReBBZ statt. Dabei werden klinische Symptome und Bildungsteilhabe der Kinder und Jugendlichen erfasst. Auf dieser Grundlage wird dann gemeinsam mit klinischen Fachkräften der Versorgungs- und Therapiebedarf ermittelt. In den kommenden zweieinhalb Jahren wollen die Projektpartner für bis zu 550 Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 17 Jahren therapeutische Angebote in vier ReBBZ mit Therapieräumen organisieren, um ihnen und ihren Familien Unterstützung und therapeutische Behandlung anzubieten.
„DreiFürEins“ wird für insgesamt über vier Jahre mit bis zu 5,9 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert. Betroffene Kinder und Jugendliche erhalten je nach Bedarf Sprechstunden, psychotherapeutische oder fachtherapeutische Angebote. Auf Wunsch können auch Krisenvereinbarungen zwischen Krankenhaus, Schule und Jugendamt und den Sorgeberechtigten getroffen werden. Bildungssenator Ties Rabe: „Mit diesem Projekt schaffen die Krankenkassen an der Schnittstelle zu den beteiligten Behörden und den Kinder- und Jugendpsychiatrien eine Kooperationsform für Hamburger Kinder und Jugendliche, deren Eltern aus mannigfaltigen Gründen eine therapeutische Maßnahme nicht in Anspruch nehmen können.“
Unsere Zahl der Woche ist die 3.700. So viele Unterschriften haben Wilhelmsburger Schülerinnen und Schüler innerhalb kürzester Zeit gesammelt, um die drohende Abschiebung einer alleinerziehenden Mutter und ihrer fünf Kinder in den Kosovo zu verhindern. Die Kinder (das älteste ist zwölf Jahre alt), die alle in Deutschland geboren sind, besuchen die Elbinselschule, die Nelson Mandela Schule und das Helmut-Schmidt Gymnasium. Am vergangenen Montag übergaben drei Mitschülerinnen und Mitschüler gemeinsam mit zwei Lehrkräften die Unterschriftensammlung der Behördenleitung, die das Paket umgehend an die Härtfall-Kommission weitergeleitet hat.