Anmelderunde 2018/19: Mehr Fünftklässler an Hamburgs Stadtteilschulen und Gymnasien
Nicht nur Hamburgs Grundschulen melden einen neuen Rekord: Auch an den weiterführenden Schulen der Hansestadt ist die Zahl der Anmeldungen für das Schuljahr 2018/19 deutlich angestiegen. Nach Auswertung der vorläufigen Ergebnisse sind für die fünften Klassen rund 670 Kinder mehr an Hamburgs staatlichen Stadtteilschulen und Gymnasien angemeldet worden als im Vorjahr. Bereits 2017 war die Zahl der Anmeldungen um fast 500 angestiegen, so dass innerhalb von nur zwei Jahren ein Zuwachs von rund 1.170 Schülerinnen und Schülern zu verzeichnen ist. Das entspricht etwa 50 zusätzlichen Klassen – oder umgerechnet neun neuen weiterführenden Schulen.
Insgesamt meldeten sich 7.545 Schüler für die fünften Klassen der 61 Gymnasien an, 6.667 an den 58 Stadtteilschulen und weitere 182 einer der vier sechsjährigen Grundschulen. Hamburgs Gymnasien verzeichnen ein Plus von 104 Schülern, für die Stadtteilschulen haben sich 546 mehr Schüler als im Vorjahr entschieden. Bildungssenator Ties Rabe: „Ich freue mich, dass deutlich mehr Eltern die Stadtteilschule als den richtigen Bildungsgang für ihre Kinder gewählt haben. Denn allein im letzten Schuljahr mussten rund 900 Sechstklässler das Gymnasium verlassen, weil sie den hohen Lern- und Leistungsanforderungen auf dem Weg zum Abitur nach acht Jahren (noch) nicht entsprachen.“
Die am meisten angewählten Stadtteilschulen sind die Julius-Leber-Schule in Schnelsen (245), die Heinrich-Hertz-Schule in Winterhude (240) und die Goethe-Schule Harburg (238). Bei den Gymnasien ist das Corvey in Lokstedt (195), Ohmoor in Niendorf (193) und Emilie-Wüstenfeld in Eimsbüttel am stärksten nachgefragt. Die höchsten Zuwächse verzeichnen die Stadtteilschule Eppendorf (+54) und das Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium (+64). Bei allen Daten handelt es sich um vorläufige Anmeldezahlen, die sich durch Umzüge oder Wechsel an Privatschulen noch verändern können. Jetzt müssen Schulbehörde und Schulleitungen an jeder Schule die Klassen zusammenstellen. Je nach Schulform können erfahrungsgemäß zwischen 92 und 96 Prozent der Schulwünsche erfüllt werden.
Schülerzeitung aus Mümmelmannsberg ist beste Schülerzeitung Deutschlands
In der Medienstadt Hamburg werden viele Zeitungen und Zeitschriften verlegt. Kein Wunder also, dass die beste Schülerzeitung Deutschlands ebenfalls aus Hamburg kommt. Erst letzte Woche berichteten wir an dieser Stelle über den Erfolg des „Mümmel-Express“. Die Schülerzeitung der Grundschule Mümmelmannsberg hatte auf der Landesebene des Schülerzeitungswettbewerbs der Länder den ersten Preis geholt. Jetzt ist die Zeitung auch auf Bundesebene erfolgreich. Die Redaktion setzte sich vergangene Woche im Bundesfinale des Wettbewerbs in Potsdam gegen 53 Grundschul-Redaktionen aus ganz Deutschland durch. Der „Mümmel-Express“ ist damit 2018 die beste Grundschul-Schülerzeitung Deutschlands.
Die Jury, bestehend aus Schülern, Pädagogen und Journalisten, bescheinigt dem „Mümmel-Express“ eine „bemerkenswert hohe Qualität“. In der Laudatio zum Preis lobt die Jury vor allem „die Vielfalt der Themen, das bunte Layout und die jugendgerechte Ansprache“. Der „Mümmel-Express“ verwies die Redaktionen der Zeitung „Schülerbote“ (Grundschule Lehre, Niedersachsen) sowie der Onlinezeitung „Schuelerexpress Online“ (Grundschule Nienstedt, Niedersachsen) auf die weiteren Plätze. Die jungen Blattmacher aus Mümmelmannsberg dürfen nun im Juni nach Berlin reisen. Während einer feierlichen Preisverleihung im Bundesrat nehmen sie dann die Ehrung vom amtierenden Bundesratsvorsitzenden, Berlins regierendem Bürgermeister Michael Müller, entgegen. Wir gratulieren dem „Mümmel-Express“ schon jetzt zu diesem Erfolg.
Ausbildungsvorbereitung für jugendliche Geflüchtete: Maßnahme zeigt Wirkung
Die Integration von jugendlichen Flüchtlingen gelingt am besten über den Beruf. Deshalb bietet Hamburg diesen jungen Menschen an den berufsbildenden Schulen die Möglichkeit, sich zügig in Arbeitswelt und Gesellschaft zu integrieren. Eine Auswertung des zweiten Pilotjahrgangs der „Ausbildungsvorbereitung für Migranten“ (AvM-Dual) zeigt: Die Maßnahme wirkt. 28,3 Prozent der Absolventen wechselten 2017 in eine Ausbildung, weitere 7,6 Prozent gingen in eine Beschäftigung. 6,5 Prozent entschieden sich für den weiterführenden Schulbesuch. Bildungssenator Ties Rabe: „Manche standen in ihrem Heimatland kurz vor dem mittleren Schulabschluss, andere haben gar nicht oder nur wenige Jahre die Schule besucht. AvM-Dual eröffnet allen Jugendlichen gute Chancen, auch wenn die Bildungsvoraussetzungen ganz unterschiedlich sind.“
Der bundesweit beachtete Bildungsgang ist seit 2016 Regelangebot an den berufsbildenden Schulen. Er stellt den neu zugewanderten Jugendlichen betriebliche Integ rationsbegleiter zur Seite und bereitet sie mittels Praxisphasen auf die duale Ausbildung vor. Um diese im Anschluss zu meistern, benötigen die jungen Menschen weiterhin Sprachförderung. Deshalb haben die Berufsschulen im Schuljahr 2017/18 für rund 700 Auszubildende zusätzliche Sprachförderangebote aufgebaut. Diese beinhalten Angebote im Umfang von zwei Wochenstunden innerhalb des Berufsschulunterrichts plus zwei zusätzliche Wochenstunden in der betrieblichen Ausbildungszeit in Absprache mit den Betrieben.
Vorbild für das Angebot für Migranten ist das 2011 gestartete Modell der dualen Ausbildungsvorbereitung (AV Dual), das sich an Jugendliche ohne Ausbildungsplatz oder auch ohne Schulabschluss richtet. Dieses erfolgreiche Modell wurde 2014 für Flüchtlinge geöffnet und angepasst – und zwar unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus. In Rahmen der dualen Ausbildungsvorbereitung können Flüchtlinge außerdem den ersten oder den mittleren Schulabschluss erwerben.
Fünf Stockwerke hoch und weithin sichtbar ist der Neubau des Gymnasiums Allee, der in der vergangenen Woche mit einem Richtfest gebührend gefeiert wurde. Die fünfzügige Schule in Altona-Nord bekommt einen Erweiterungsbau mit 20 Unterrichts- und Fachräumen in den oberen Geschossen sowie einer Sporthalle im Untergeschoss. Das neue Gebäude ist durch ein mehrgeschossiges Foyer mit dem Erweiterungsbau aus den 1990er Jahren verbunden. Insgesamt investiert die Stadt am Standort Max-Brauer-Allee rund zehn Millionen Euro.
Das neue Schulgebäude wurde an die Höhen der gegenüberliegenden Wohngebäude angepasst. Der Neubau mit Klinkerfassade wird zur Julius-Leber-Straße ausgerichtet und bildet ein städtebauliches Gegengewicht zum alten Haupthaus, das mittlerweile unter Denkmalschutz steht. In dem 1876 als höhere Mädchenschule gegründeten Gymnasium werden heute rund 930 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Wenn alles weiter nach Plan verläuft, kann noch in diesem Jahr Einweihung gefeiert werden.
Stefanie Graf eröffnet Therapieraum in der Grundschule Osterbrook
Stefanie Graf, Stiftungsvorsitzende „Children for Tomorrow“, und Schulsenator Ties Rabe hatten im Juni 2017 in der Grundschule Osterbrook (Hamm) das Projekt „HonigHelden – Kinder für morgen stark machen“ gestartet. Hier bekommen traumatisierte Kinder mit Fluchterfahrung direkt vor Ort in der Grundschule ein speziell auf ihre Bedürfnisse ausgerichtetes therapeutisches Angebot. .Jetzt haben beide den aufwändig umgestalteten Therapieraum der Schule eröffnet. Die lange Zeit weltbeste Tennisspielerin Stefanie Graf war dafür extra aus ihrer Heimat Las Vegas nach Hamburg eingeflogen - und zeigte sich begeistert: „Der neue Therapieraum ist sehr feinfühlig und warm eingerichtet worden. Es ist ein Raum mit sehr viel Ruhe, in dem sich Schülerinnen und Schüler sicher fühlen können.“ Schulsenator Rabe sah das genau so: „Der neue schulische Raum für Einzeltherapien wurde mit großer Ernsthaftigkeit und sehr hoher Professionalität gestaltet, Funktion mit Ästhetik wunderbare verbunden, damit hier sinnvoll Therapie stattfinden kann. Mit diesem gemeinsamen Projekt wird Pionierarbeit geleistet, die die Kompetenzen von Schule, ReBBZ und ‚Children for tomorrow‘ sinnvoll zusammen bringt. Es ist unsere Absicht, hieraus auch für andere Schulen zu lernen.“
Ist der Lehrerberuf noch zukunftsträchtig? Was kann gegen schwächere Schülerleistungen in der Grundschule getan werden? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigte sich Bildungssenator Ties Rabe auf der Bildungsmesse Didacta 2018 in Hannover. Am vergangenen Freitagvormittag diskutierte er mit den Ministerkollegen Birgit Hesse aus Mecklenburg-Vorpommern und Grant Hendrik Tonne aus Niedersachsen die Frage, ob der Beruf des Lehrers noch interessant genug sei. Vor dem Hintergrund des fehlenden Lehrernachwuchses waren sich alle einig: Der Lehrerberuf ist nach wie vor ein attraktiver Beruf. Um Lehrkräfte besser auf ihren Beruf vorzubereiten und ihnen ein glücklicheres Berufsleben zu ermöglichen, müssen allerdings das Studium, das Referendariat und die späteren Fortbildungen kontinuierlich weiterentwickelt und den neuen Herausforderungen des Schulalltages angepasst werden.
Am Nachmittag traf Rabe auf Dr. Hans Anand Pant, Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin und Geschäftsführer der Deutschen Schulakademie, um Strategien gegen die Bildungsarmut benachteiligter Schüler zu diskutieren. Pant betonte, dass eine Konzentration auf die Kernfächer Mathematik und Deutsch durchaus wichtig sei, aber auch die Beschäftigung mit außerschulischen Themen wie der Demokratieerziehung nicht vernachlässigt werden dürfe. Rabe dazu: „So wichtig es auch ist, dass sich Schülerinnen und Schüler mit Themen beschäftigen, die sie in ihren Werten und Normen prägen oder ihr kreatives Können in den Mittelpunkt stellen, umso wichtiger ist es, dass ihnen eine gute berufliche Zukunft ermöglicht wird. Ohne richtig schreiben zu können und die wichtigsten Grundrechenarten zu beherrschen, wird ihnen das nicht offen stehen.“
Aktuelles: Zukunftspreis für „Kersche“ – Filmwettbewerb - Neues Projekt zur Demokratiebildung
• Die Schule Kerschensteinerstraße ist auf der Bildungsmesse Didacta in Hannover mit dem Cornelsen Zukunftspreis ausgezeichnet worden. Um den Preis beworben hatten sich über 130 Schulen aller Schulformen aus ganz Deutschland. Die Harburger Grundschule überzeugte mit ihrem Projekt „Family Literacy“ (FLY), das auf besondere Weise Sprache bei Kindern mit Migrationshintergrund fördert. Die Ganztagsschule setzt dabei auf die Unterstützung der Eltern als Schlüssel zum Erfolg. Immer wieder verschafft die Schule Kommunikationsanlässe, die weit ins Elternhaus hineinreichen, etwa das Elterncafé, kreative Schreibangebote oder Unterricht mit Eltern und Großeltern. Den mit 5.000 Euro dotierten Zukunftspreis vergibt die Cornelsen Stiftung Lehren und Lernen jedes Jahr.
• Die Landeszentrale für politische Bildung sucht Schülerinnen und Schüler, die ihre Ansichten zu positiven wie negativen Auswirkungen des Internets zum Ausdruck bringen. Der Filmwettbewerb „Gute Netzwelt – Böse Netzwelt“ wendet sich an Acht- bis Zehntklässler, die im Team (mindestens drei Personen bis maximal eine Schulklasse) arbeiten sollen. Als Preise für die besten Teams winken ein professioneller Workshop zur Filmerstellung für die gesamte Siegergruppe sowie Kinogutscheine für die Zweit- bis Fünftplatzierten. Einsendeschluss ist der 15. Mai. Der Filmwettbewerb ist eingebettet in die vom 7. bis 9. Juni erstmalig stattfindenden „Bundesweiten Aktionstage Netzpolitik & Demokratie“ der Bundeszentrale und der Landeszentralen für politische Bildung. » www.netzpolitische-bildung.de
• Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung startet ein neues Projekt zur Demokratiebildung in Hamburg: Ziel von „Openion“ – in Anlehnung an die englischen Wörter Opinion (für Meinung) und open (für offen) – ist es, Demokratie als gesellschaftlichen Gestaltungsprozess erfahrbar zu machen. Und zwar dort, wo Kinder und Jugendliche sind. Die zentrale Frage dabei ist: Wie sehen zeitgemäße Formen von Demokratiebildung aus, die nicht über Jugendliche hinweg, sondern mit ihnen entwickelt werden? Antworten auf diese Frage werden auf der ersten Inspirationswerkstatt am 21. März in Hamburg gesucht. Maximal 100 Interessierte, die Hälfte davon Schüler, können teilnehmen. » www.openion.de