450 Führungskräfte diskutierten über Klimakrise, digitale Revolution und Systemsprenger
Welche Entwicklungen bringt das 21. Jahrhundert? Wie kann Schule junge Menschen möglichst gut darauf vorbereiten? Und was muss Schule selbst dafür lernen? Rund 450 Führungskräfte aus Hamburger Schulen, der Schulbehörde, dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI), dem Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ) und dem Hamburger Institut für berufliche Bildung (HIBB) haben am vergangenen Freitag einen Nachmittag und Abend um diese Fragen gerungen.
Bildungssenator Ties Rabe betonte als wichtige Aufgaben von Schule die Vermittlung von Freude an Lernen und Leistung, von Werten als Grundlage des sozialen Miteinanders, aber vor allem die Bedeutung der Basiskompetenzen: „Wer nicht ordentlich Lesen, Schreiben und Rechnen kann, ist blind für Bildung und wird keine Chance auf Teilhabe haben und seine Talente nicht entfalten können“, so Rabe. Dr. Heinz-Elmar Tenorth, Professor für Historische Erziehungswissenschaft in Berlin, bestärkte die Anwesenden in der Relevanz schulischer Bildung gerade in einer sich schnell verändernden Welt. „Um in den aktuellen Handlungsfeldern erfolgreich zu sein, Gleichheit der Chancen und Individualisierung der Lernwege zu ermöglichen, braucht es professionell gestaltete, selbstverantwortliche Schulen und ein unterstützendes administrativ-politisches Umfeld.“
In die Praxis übersetzt wurden diese Thesen in den anschließenden Diskussionsrunden: Klimakrise und digitale Revolution als Herausforderungen, Bildungsteilhabe, Erziehung in der Bildung, Lehrermangel, Demokratiebildung und Systemsprenger. Die Veranstaltung war ein Auftakt, das Thema wird fortgeführt im Dialog zur Qualitätsentwicklung von Schule, der den Gestaltern des Hamburger Schulwesens zunächst bis Ende 2020 mit unterschiedlichen Veranstaltungsformaten einen Rahmen gibt. Landesschulrat Thorsten Altenburg-Hack: „Qualitätsentwicklung hat in Hamburg einen sehr hohen Stellenwert, und in vielen Bereichenkönnen wir uns über Erfolge freuen. Dabei wollen wir nicht stehen bleiben, sondern strategisch in die Zukunft denken und dabei die Expertise nutzen, die wir in unserem Schulwesen haben."
Hamburgs Viertklässler: Weiterführende Schulen stellen sich gesammelt auf „Marktplätzen" vor
Anfang nächsten Jahres werden Eltern von Hamburgs Viertklässlern wieder vor der Wahl stehen: In der Anmeldewoche vom 3. bis 7. Februar müssen sie entscheiden, auf welche weiterführende Schule ihr Kind künftig gehen soll. Rund 14.400 Schülerinnen und Schüler wechseln zum kommenden Schuljahr in die 5. Klasse - meist auf eine Stadtteilschule oder auf ein Gymnasium. Um Eltern die Entscheidung zu erleichtern, laden die 119 staatlichen weiterführenden Schulen vor der Anmelderunde zu zahlreichen Informationsveranstaltungen und "Tagen der offenen Tür" ein. Ergänzend dazu finden in den Bezirken und Stadtteilen im November sogenannte "Marktplätze" statt, auf denen sich mehrere Schulen gesammelt vorstellen. Die genauen Termine und Adresse sind hier" zu finden.
Außerdem informiert die Broschüre "Den richtigen Weg wählen" über die Angebote der einzelnen Schulen. Die aktuelle Broschüre zum Schuljahr 2020/21 wird in den nächsten Tagen an die Schulen versandt und ist schon jetzt online" erhältlich.
Etwas spätere Sommerferien? Ja, bitte! Hamburg und Berlin wollen Änderung der Ferienregelung
Die Sommerferien waren 2019 in Hamburg ganz schön früh. Während Schulkinder in Bayern am 27. Juni noch über Biologie, Englisch und Mathe schwitzten, hatten Hamburger Kinder bereits Ferien. In Berlin und Brandenburg war die erste Ferienwoche sogar schon herum. Wie es aussieht, werden Hamburgs Sommerferien auch in den nächsten Jahren früh starten. Die aktuell bis 2024 beschlossene Ferienregelung der Bundesländer sieht für Hamburg erst ab 2022 wieder einen Ferienstart im Juli vor. Die Ferientermine werden üblicherweise für mehrere Jahre zwischen allen Bundesländern abgestimmt. Dabei rotieren die Ferienstarts ab dem 20. Juni. Auf der letzten Kultusministerkonferenz entwickelte sich ein Streit um die alte Ferienregelung. Jetzt fordern Hamburg und Berlin eine Neuregelung der Sommerferien.
Dank der Ferienregelung erstrecken sich die deutschen Sommerferien über einen Zeitraum von bis zu 90 Tagen. Aber warum eigentlich? Die unterschiedlichen Ferienstarts der Länder sollen vor allem die Straßen entlasten. Man stelle sich die Staus vor, würden alle zur gleichen Zeit in den Urlaub starten. Außerdem sorgt eine gestaffelte Ferienzeit für eine gleichmäßigere Bettenauslastung in den Ferienorten. Das freut die Tourismusindustrie Dafür bekommt jedes Land zu gleichen Teilen mal die frühen und mal die späten Ferien. Fast jedes: Bayern und Baden-Württemberg haben hier traditionell eine Sonderregelung, so dass diese unabhängig von den anderen Ländern immer die späten Ferien bekommen. Der Grund: Die Kinder sollten in den ursprünglich agrarwirtschaftlich geprägten Bundesländern bei der Ernte helfen können.
Das soll sich in der nächsten Runde ab 2025 ändern. Jedenfalls, wenn es nach Hamburg und Berlin geht. Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe: „Wir wollen, dass die Sommerferienregelung grundsätzlich überarbeitet wird. Die Sonderstellung der beiden südlichen Bundesländer ist nicht nachvollziehbar.“ Mit einem entsprechenden Antrag, den die beiden Stadtstaaten bereits in den Herbstferien eingebracht haben, soll geprüft werden, ob die Sommerferien grundsätzlich erst ab dem 1. Juli beginnen sollen. Dadurch würden die jährlichen Veränderungen der einzelnen Bundesländer möglichst gering ausfallen. Der Vorteil wäre, dass die Schuljahre weitgehend gleich lang blieben und gerade die Abschlussprüfungen, wie etwa das Abitur, in einer verlässlichen und sicheren Zeitspanne stattfinden können. Auch gibt es ab dem 1. Juli verlässlicheres Sommerwetter für alle. Wie man das im agrarwirtschaftlich geprägten München und Stuttgart findet, wird sich zeigen.
Hamburgs neues Deutsch-Französisches Gymnasium geht in die erste Anmelderunde
Die Planungen laufen seit 2016, jetzt ist es so weit: Zum nächsten Schuljahr 2020/21 eröffnet das neue Deutsch-Französische Gymnasium in Hamburg (DFG) seine Pforten und stellt sich erstmals im Vorfeld der Anmelderunde für die neuen fünften Klassen vor. Das DFG ist eine besondere, von Deutschland und Frankreich gemeinsam initiierte Schulform, um die europäische Zusammenarbeit auch im Bildungsbereich zu stärken. Deutsch-Französische Gymnasien existieren bislang nur in Buc/Frankreich, Freiburg und Saarbrücken. Die DFGs richten sich an Schülerinnen und Schüler mit deutscher oder französischer Muttersprache. Die Schulen führen jeweils einen deutschen und einen französischen Zug und werden von Frankreich und Deutschland gemeinsam finanziert, mit Lehrkräften ausgestattet und geleitet.
Das Deutsch-Französische Gymnasium Hamburg startet zum Schuljahr 2020/21 am Hartsprung in Lokstedt und wird voraussichtlich 2022 in einen Neubau auf dem Campus Struenseestraße in Altona-Altstadt ziehen. Neben Englisch starten die Kinder in Klasse 5 mit Französisch als erster Fremdsprache, ab der Mittelstufe werden auch ausgesuchte Sachfächer in der Partnersprache unterrichtet. Das Gymnasium bietet damit eine bilinguale Ausbildung in einem internationalen Umfeld. Das Deutsch-Französische Abitur berechtigt zudem zum direkten Hochschulzugang in beiden Ländern. Vorkenntnisse in der französischen Sprache werden für die Aufnahme in den deutschen Zug nicht vorausgesetzt.
Mit der Gründung des Deutsch-Französischen Gymnasiums in Hamburg wird der Sekundarbereich des privaten „Lycée Français de Hambourg“ in ein von Frankreich und Hamburg kooperativ geführtes staatliches Gymnasium mit internationalem Profil überführt. Die Planungen sehen vor, dass es auch weiterhin für französischsprachige Schüler, die nur kurzfristig in Hamburg wohnen, möglich sein wird, die französischen Schulabschlüsse zu erwerben. Der Schulbesuch ist fortan für alle Schülerinnen und Schüler kostenlos. Weitere Informationen zum DFG gibt es auf dem Marktplatz» am 5. November und in einem kurzen Filmbeitrag».
Social-Media-Kampagne: Intime Einblicke in die Arbeit der Hamburger Verwaltung
In der nächsten Woche lohnt es sich besonders, unseren Instagram-Kanal im Auge zu behalten: Für den 4. bis einschließlich 10. November haben sich einige Behörden der Hansestadt eine außergewöhnliche Social-Media-Kampagne als Gemeinschaftsprojekt ausgedacht. Auch die Schulbehörde ist dabei und postet täglich zu speziellen Tagesmottos. Sieben Tage lang geballte Verwaltungs-Power im Social Web (bei uns vor allem auf Instagram») – eine ideale Gelegenheit für intime Einblicke in die teilnehmenden Behörden und Bezirksämter. Denn die Arbeit hier ist oft bunter und vielfältiger, als so mancher denkt. Wir freuen uns auf spannende Interaktion mit unseren Followern!
Auf Monsterjagd in Workshops, Talks und Shows: Programm des PLAY19 Creative Gaming Festivals
Gut oder böse, sichtbar oder versteckt, niedlich oder fürchterlich, groß oder klein – beim diesjährigen Creative Gaming Festival „PLAY19“ gibt es sie alle: Monster! In 16 Workshops stehen Kreaturen beim Gestalten und Programmieren von Games im Mittelpunkt: Die Teilnehmenden können ihre eigenen Monster in Tradition von Dr. Frankenstein als Spielcontroller erschaffen, ungeheuerliche Figuren aus Pixeln zusammensetzen und vieles mehr. Die Veranstaltung mit dem monsterhaften Motto findet vom 14. bis 17. November in der Markthalle, Barlach Halle K, Zentralbibliothek und in der Freien Akademie der Künste statt. In Workshops, Talks, Shows, Diskussionen und einer komplett spielbaren PLAY-Ausstellung können Schülerinnen und Schüler kreative und innovative Computer- und Videospiele ausprobieren und dabei ihre Entwicklung, Hintergründe und ihre Rolle für Gesellschaft, Kultur und Politik verstehen. Das Gaming Festival ist ein Kooperationsprojekt der Initiative Creative Gaming e.V., der Bundeszentrale für politische Bildung und der Schulbehörde.
Anmeldung für Schulklassen (120 Euro pro Klasse inklusive Festival-Guide) mit Angabe von Name, Schule, Klassenstufe, Ankunftszeit und Anzahl der Schüler hier»
Unsere Zahl der Woche ist die 1.215. Auf 1.215 wird die Anzahl der Ausbildungsplätze für angehende Lehrerinnen und Lehrer in Hamburg bis zum August 2020 angehoben. Dank der so erhöhten Ausbildungskapazität können dann künftig jedes Jahr 810 Referendare ihre Ausbildung beenden. In der letzten Ausgabe des Newsletters hatten wir unter der Überschrift "Ausweitung des Vorbereitungsdienstes" fälschlicherweise eine zu niedrige Zahl (1.056) genannt.