Deutscher Schulpreis 2020: Stadtteilschule Öjendorf gehört zu den besten Schulen Deutschlands
Am vergangenen Mittwoch wurde der Deutsche Schulpreis 2020 vergeben, coronabedingt in diesem Jahr als reine Online-Preisverleihung. 15 nominierte Schulen hatten am Vormittag mitgefiebert, als Bundeskanzlerin Angela Merkel live auf der Homepage des Deutschen Schulportals den Hauptgewinner bekanntgab. Unter den Nominierten: die Stadtteilschule Öjendorf», die die Preisverleihung aus dem Schulrestaurant mitverfolgte. Am Ende hat es zwar nicht für den ersten oder einen der fünf zweiten, dafür aber für einen der neun inoffiziellen „dritten Plätze“ gereicht. Die Freude vor Ort war riesig, von Enttäuschung keine Spur. „Wir sind auf jeden Fall Gewinner“, so Schulleiterin Barbara Schmidt.
Recht hat sie, denn die Auszeichnung, übrigens die anspruchsvollste und höchstdotierte Deutschlands, geht nur an die besten Schulen des Jahres – Schulen, die für Lernen begeistern, Kreativität freisetzen, Lust an Leistungen entstehen lassen und zu Fairness und Verantwortung erziehen. 81 Schulen aus 15 Bundesländern und eine Auslandsschule haben sich diesmal beworben, 15 haben es in die Endrunde geschafft. Der Hauptpreis in Höhe von 100.000 Euro ging an die Otfried-Preußler-Schule in Hannover, die weiteren fünf Preisträger erhalten jeweils 25.000 Euro. Alle anderen nominierten Schulen erhalten einen (dritten) Anerkennungspreis in Höhe von 5.000 Euro. Eine Umfrage unter den Öjendorfer Schülern soll jetzt zeigen, wo der Gewinn am besten investiert werden könnte. Schülersprecherin Yelda hat da schon ganz genaue Vorstellungen: „Die Turnhalle neu gestalten und mehr Sitzgelegenheiten für draußen“, wünscht sich die 16-Jährige.
Die Robert Bosch Stiftung vergibt den Preis seit 2006 gemeinsam mit der Heidehof Stiftung. Seit dem Start des Programms haben sich über 2.000 Schulen für den Preis beworben. Bei der Entscheidung bewertet die Jury sechs Qualitätsbereiche: „Leistung“, „Umgang mit Vielfalt“, „Unterrichtsqualität“, „Verantwortung“, „Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner“ und „Schule als lernende Institution“. Diese Merkmale sind inzwischen als Kennzeichen für gute Schulqualität allgemein anerkannt. In den letzten Jahren wurden aus Hamburg das Ganztags-Gymnasium Klosterschule in St. Georg, die Erich-Kästner-Schule in Farmsen-Berne, die Schule Rellinger Straße in Eimsbüttel und die Max-Brauer-Schule in Altona mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet.
Zweiter „Schulgipfel“ im Kanzleramt: Laptops für alle Lehrkräfte – Bundesregierung zahlt
Bund und Länder planen wegen der Corona-Pandemie ein weiteres Millionen-Euro-Paket, um die Digitalisierung in der Bildung zu beschleunigen. Sechs Wochen nach dem ersten informellen Schulgipfel im Kanzleramt mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, SPD-Chefin Saskia Esken, Bundesbildungsministerin Anja Karliczek sowie sieben Kultusministern hat sich die Runde am vergangenen Montag erneut in Berlin getroffen, diesmal in größerer Zusammensetzung mit den Kultusministern aller Länder. Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe, der schon beim ersten Treffen dabei war, zeigte sich mit der Zusammenarbeit von Bund und Ländern zufrieden. „Die Länder erkennen immer stärker, dass der Bund mit seiner enormen Finanzkraft Dinge voranbringt, die wir alleine vermutlich in der doppelten Zeit in den Ländern nicht hätten auf den Weg bekommen können“, so Rabe nach dem mehr als dreistündigen Treffen.
Schnelles Internet für Schulen, bezahlbarer Internetanschluss für Schülerinnen und Schüler und Dienst-Laptops für alle Lehrkräfte: Wie schon beim ersten Zusammentreffen wurde auch diesmal über weitere Schritte zur Digitalisierung beraten. Die zuvor vereinbarten Ziele, um die Digitalisierung zu beschleunigen, wurden jetzt in größerer Runde nochmals gestärkt. So sollen zunächst alle Schüler einen preiswerten Internetzugang bekommen. Dabei sollen jene Schüler, deren Eltern staatliche Unterstützung erhalten, diesen Internetzugang ebenfalls aus dem Leistungspaket bezahlt bekommen. Rabe: „Unter dem Aspekt der Bildungsgerechtigkeit ist uns besonders wichtig, Schülerinnen und Schüler aus bildungsbenachteiligten Haushalten gezielt zu fördern. Die Corona-Krise hat uns verdeutlicht, dass alle Schüler über gleiche Zugangsvoraussetzungen in digitalen Lernumgebungen verfügen müssen.“
Darüber hinaus sollen alle 800.000 Lehrkräfte Deutschlands ein digitales Endgerät bekommen und alle Schulen ans Breitband-Internet angeschlossen werden. In dem entsprechenden Sofortprogramm stehen den Ländern aktuell über 550 Millionen Euro bereit, auf Hamburg entfällt ein Anteil von rund 13 Millionen Euro. Senator Rabe ist zuversichtlich, dass bis Mitte nächsten Jahres alle Lehrkräfte in Hamburg mit einem Dienstlaptop ausgestattet sein werden. „Dabei werden wir unser Vorgehen mit den anderen Ländern abstimmen“, so Rabe. Der Digitalpakt Schule fördert übrigens nicht nur die Weiterentwicklung der digitalen Bildungsinfrastruktur in den einzelnen Ländern, sondern auch ländergemeinsame Vorhaben im Umfang von bis zu 275 Millionen Euro.
Erster Spatenstich für den Neubau des Deutsch-Französischen Gymnasiums mit Bildungssenator Ties Rabe (l.), Anne-Marie Descôtes, Botschafterin der Französischen Republik in Deutschland, und Bürgermeister Peter Tschentscher (r.). Foto: @ Joana Loidl
Erster Spatenstich für Hamburgs neues Deutsch-Französisches Gymnasium in Altona
Nach vierjähriger Planungsphase erfolgte am vergangenen Montag der obligatorische erste Spatenstich für den Neubau des Deutsch-Französischen Gymnasiums auf dem Campus Struenseestraße in Altona. Das DFG ist eine besondere, von Deutschland und Frankreich gemeinsam initiierte Schulform, das die europäische Zusammenarbeit auch im Bildungsbereich stärken soll. Deutsch-Französische Gymnasien existieren bislang nur in Buc/Frankreich, Freiburg und Saarbrücken. Das Hamburger DFG richtet sich an Schülerinnen und Schüler mit deutscher oder französischer Muttersprache. Die Schule führt jeweils einen deutschen und einen französischen Zug und wird von Frankreich und Deutschland gemeinsam finanziert, mit Lehrkräften – 16 davon aus Frankreich – ausgestattet und geleitet.
Bis der Neubau fertig ist, wird der Schulbetrieb am privaten „Lycée Français de Hambourg“ in Lokstedt geführt. Dort wird der Sekundarbereich der Privatschule in ein von Frankreich und Hamburg kooperativ geführtes staatliches Gymnasium mit internationalem Profil überführt. Neben Englisch starten die Kinder am DFG in Klasse 5 mit Französisch als erste Fremdsprache, ab der Mittelstufe werden auch ausgesuchte Sachfächer in der Partnersprache unterrichtet. Das Gymnasium bietet damit eine bilinguale Ausbildung in einem internationalen Umfeld. Das Deutsch-Französische Abitur berechtigt zudem zum direkten Hochschulzugang in beiden Ländern. Vorkenntnisse in der französischen Sprache werden für die Aufnahme in den deutschen Zug nicht vorausgesetzt.
Bildungssenator Ties Rabe: „Das große, verkehrsgünstig gelegene Schulgelände des Struensee-Gymnasiums und der großzügige Neubau für beide Schulen bilden gute Voraussetzungen, um am neuen Standort die gute Zusammenarbeit mit dem Lycée Français erfolgreich jetzt als ‚Deutsch-Französisches Gymnasium‘ fortzusetzen. Gleichzeitig wird durch diese Neugründung der Schulstandort Struensee-Campus weiter aufgewertet.“ Die französische Regierung würdigt mit der Gründung des DFG die Vielfalt und Intensität der hamburgisch-französischen Beziehungen: Frankreich ist seit Jahrzehnten Hamburgs wichtigster Außenhandelspartner, rund 1.500 Hamburger Firmen haben Geschäftskontakte zu Frankreich, mehr als 5.400 Franzosen leben aktuell in Hamburg.
Weitere Informationen zum DFG gibt es in einem kurzen Filmbeitrag»
Neue Schulsport- und Veranstaltungshalle für das HEINE – und für ganz Poppenbüttel
Das Heinrich-Heine-Gymnasium, in Poppenbüttel kurz „HEINE“ genannt, hat eine lange Tradition im Klettersport. Das gilt sowohl für den Boulder- als auch vor allem für den Top-Rope-Bereich, dem sogenannten Vorstiegsklettern. Während die Kletterer beim Bouldern ohne Sicherung bis zu einer Höhe von rund drei Metern eine steile Wand erklimmen, sichern sich die Sportler beim Top-Rope-Klettern gegenseitig in teilweise recht großer Höhe. Und obwohl das Gymnasium bislang keine besonders große Wand zum Üben hatte, liegen die Schülerinnen und Schüler bei Hamburger Wettkämpfen häufig vorn. Das könnte bald noch getoppt werden, denn die Schule bekommt eine neue, fünf Millionen Euro schwere Sporthalle – natürlich mit Kletterwand.
Vor rund 30 Jahren wurde am HEINE die erste Kletterwand im Innenhof gebaut, die später in die Sporthalle verlegt wurde. „Heute ist das ziemlich sicher die am stärksten genutzte schulische Kletterwand in Hamburg und wird der starken Nachfrage nicht mehr gerecht“, sagt Schulleiter Christian Borck. Daher sei geplant, die Wand in den Neubau zu integrieren, wo sie noch höher und größer wiederaufgebaut werden könne. Über die neue Halle freut sich nicht nur die Schule, sondern gleich der ganze Stadtteil. Denn der Bund beteiligt sich mit 1,45 Millionen Euro an den Gesamtkosten und ermöglicht so den Ausbau der geplanten Schulsporthalle zu einem Treffpunkt für den gesamten Stadtteil. Der Neubau bietet Raum für Veranstaltungen und wird gleichzeitig zum Pilotstandort für so genannte Kreativsportarten wie beispielsweise Crossfit, Slackline, Spikeball und natürlich Klettern.
Wie der Bereich des Kreativ-Sports konkret räumlich ausgestaltet werden wird und welche Nutzungs- und Angebotsmöglichkeiten sich daraus ergeben, steht im Detail noch nicht fest. Die Einzelheiten werden von der Schule, den beteiligten Planungsbüros, Schulbau Hamburg und den benachbarten Sportvereinen, insbesondere dem SC Poppenbüttel, gemeinsam entwickelt. Das Konzept ist bundesweit Neuland. Mit dem Ausbau der Sporthalle zur größten Versammlungsstätte der Umgebung zeigt sich auch die Bedeutung des Gymnasiums für die Quartiersentwicklung. Im Rahmen des aktuellen Schulbauprogramms der Stadt war hier eigentlich ein Neubau mit Unterrichtsräumen und Flächen für die Ganztagsbetreuung sowie eine Zweifeld-Sporthalle vorgesehen.
Die nun geplante außerschulische Nutzung der Halle bedeutet für die Schulorganisation viel Arbeit. Schulleiter Borck: „Aber es ist unsere Überzeugung, dass eine gute Schule immer eine offene Schule sein muss. Schule kann nur auf das Leben vorbereiten, wenn das Leben auch in die Schule kommt und dort stattfindet. Deshalb freuen wir uns über all das, was mit der neuen Mehrzweckhalle einhergeht und möglich wird.“ Übrigens: Ein neuer Veranstaltungsort war auch Teil des 2016 zwischen Stadt und Bürgerinitiative „Gemeinsam in Poppenbüttel“ geschlossenen Bürgervertrages. Dieses Versprechen löst der Senat jetzt ein.
Durch Künstliche Intelligenz (KI) die Meeresverschmutzung bekämpfen, den TikTok-Algorithmus knacken oder VR-Brillen basteln: Vom 10. bis 25. Oktober lädt die Code Week Hamburg Kinder und Jugendliche dazu ein, ihre Begeisterung für das Tüfteln, Hacken und Programmieren zu entdecken. Mit über 100 spannenden Workshops und Mitmachangeboten bietet die Veranstaltung allen Teilnehmern zwischen 5 und 18 Jahren die Chance, hinter die Kulissen der digitalen Welt zu schauen. Alle Interessierten können sich im spielerischen und auch kritischen Umgang mit Hard- und Software erproben und entdecken, wieviel Spaß, Kreativität und Teamwork im Programmieren steckt. Das Programm der Code Week 2020 ist jetzt online»
Die Herbstferien stehen vor der Tür und der Hamburger Ferienpass bietet wieder jede Menge Ideen, wie die schulfreien zwei Wochen vom 5. bis 16. Oktober mit spannenden Aktivitäten gefüllt werden können. Wegen der Corona-Pandemie erscheint der Ferienpass» nur digital. Mit seinen aktuell knapp 200 Veranstaltungen bietet er über 60 Prozent mehr Angebote als in den Vorjahren. Ob Kultur, Musik und Theater, Natur und Umwelt, Spiel, Sport und Abenteuer, Technik und Experimente – alle kommen auf ihre Kosten. Die Website wird bei Bedarf mehrmals täglich aktualisiert. Es lohnt sich also, immer mal wieder reinzuschauen.
Jetzt bewerben beim Hanse-Umweltpreis: Bereits seit 1995 zeichnet der Naturschutzbund Hamburg (NABU) innovative Natur- und Klimaschutzprojekte mit dem Hanse-Umweltpreis aus. Dabei zeigt die lange Liste der Preisträger, dass Schulen und Kitas, die bereits Umweltprojekte angestoßen haben oder gerade durchführen, die besten Voraussetzungen für die mit 6.000 Euro dotierte Auszeichnung haben. Auch in diesem Jahr sucht der NABU preiswürdige Ideen und ruft dazu auf, sich bis zum 7. Oktober zu bewerben. Bewerben kann sich, wer im Natur- und/oder Klimaschutz in Hamburg aktiv ist oder ein Projekt begonnen oder abgeschlossen hat. Anmeldeformulare gibt es hier»
Frag den Rabe: Gibt es etwas Neues beim Schulbau, Herr Senator?
Mit unserer Rubrik "Frag den Rabe" wollen wir Schülern, Eltern, Lehrkräften, Mitarbeitenden der Schulbehörde und allen anderen Bildungsinteressierten die Möglichkeit geben, Fragen rund um das Thema Schule und Bildung direkt an Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe zu richten. In dieser Woche beantwortet Rabe die Frage, was sich in Sachen Schulbau gerade so tut.
Unsere Zahl der Woche ist die 170.789. So viele Kilometer haben Teams der Schulbehörde und zahlreicher Schulen in den letzten drei Wochen im Rahmen der Aktion „Stadtradeln“» auf Hamburgs Straßen abgefahren und sind somit unter den fleißigsten 200 Teams gelandet. Die Schulbehörde hatte sogar ein eigenes Team „Wir radeln gemeinsam“, das mit 2.098 gefahrenen Kilometern auf Platz 195 gelandet ist. Insgesamt haben hamburgweit 984 Teams mit 8.347 Radelnden teilgenommen, die 1.699.976 Kilometer abgerissen haben. Alle Achtung!