Mehr Jugendliche für Politik interessieren:
Stadt startet Offensive zur politischen Bildung

Die Stadt will mehr Jugendliche für Politik begeistern und zum Mitmachen bewegen. Mit einer groß angelegten Offensive sollen jungen Menschen die Grundlagen der demokratischen Gesellschaft, ihrer Institutionen und politische Willensbildungsprozesse vermittelt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, werden die bestehenden Angebote der Landeszentrale für politische Bildung gründlich überarbeitet. Aktiv und jugendaffin sind dabei die Stichworte, die helfen sollen, das Interesse der Jugendlichen zu wecken. Bildungssenator Ties Rabe: „Junge Leute sind politisch und gesellschaftlich interessierter, als viele Erwachsene denken. Sie wollen politisch mitmischen, eigene Standpunkte entwickeln und diskutieren. Doch oft fehlt die richtige Ansprache.“ Das soll sich jetzt ändern.

Dazu starten in den nächsten Monaten gleich mehrere neue Veranstaltungsangebote: In Workshops sollen Jugendliche der Klassen 8 bis 13 darüber informiert werden, wie bereits Menschen ihres Alters politisch  mitmischen können. 2019 sollen zudem in allen Bezirken lokale Diskussionsforen organisiert werden, damit sich Jugendliche mit aktuellen Fragen lokaler Politik auseinandersetzen und dabei Zusammenhänge erleben und lernen. Zu den neuen Formaten gehört der „Junge Bürgerdialog“, der rund 120 Schülern ein Forum bietet, um die aktuellen Chancen und Herausforderungen in Europa zu diskutieren. Ebenfalls geplant ist eine Messe zur Auseinandersetzung mit Fragen der Demokratie, der politischen Bildung und Teilhabe, wobei die Jugendlichen bereits bei der Planung und Organisation aktiv einbezogen werden sollen.  

Flankiert werden die neuen Aktivitäten durch Angebote der Träger der politischen Bildung in Hamburg, beispielsweise den Stiftungen der politischen Parteien, der Gewerkschaften und der Kirchen. Auch das Landesinstitut für Lehrerbildung der Schulbehörde (LI) unterstützt die Offensive mit eigenen Fortbildungsveranstaltungen.

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Bildungsurlaub für Stadtteilschüler:
Projekt Zugvogel ermöglicht Auslandsaufenthalte

Wer in fremde Länder reist, erweitert im wahrsten Sinne des Wortes seinen Horizont. Junge Menschen, die während der Schulzeit für eine Zeit im Ausland gelebt und gelernt haben, laufen später seltener fremdenfeindlichen Ideologien hinterher. Die Erfahrung in der Fremde fördert die demokratische Mündigkeit und hilft, im Leben informierte Entscheidungen zu treffen - nicht nur bei Wahlen. Aber Reisen ist auch teuer: Flugtickets, Unterkunft und Verpflegung wollen bezahlt werden. Für viele Eltern ist daher ein mehrwöchiger Auslandsaufenthalt ihrer Sprösslinge unerschwinglich. Um das zu ändern, haben die Schulbehörde, die Claussen-Simon-Stiftung und der Verein Experiment e.V. in diesem Jahr erstmals das Förderprogramm „Zugvogel“ gestartet.

Das Programm beinhaltet gezielte Stipendien für Hamburger Stadtteilschüler, die mehrwöchige europäische Auslandsaufenthalte ermöglichen. Denn an Stadteilschulen entscheiden sich Schüler deutlich seltener für Auslandsaufenthalte als an Gymnasien. Schon Ende September geht es los: Pünktlich zum Beginn der Herbstferien starten die ersten 15 Stipendiaten in Richtung Spanien, Malta, Frankreich und Italien. Die Jugendlichen werden kostenfrei bis zu sechs Wochen in Gastfamilien verbringen, vor Ort ganz normal die Schule besuchen und das Alltagsleben im europäischen Ausland kennenlernen. Bei der Reisezeit wurden bewusst die Herbstferien mit einbezogen, damit das Aufholpensum hinterher überschaubar bleibt. Zudem werden die teilnehmenden Schüler in Seminaren intensiv auf den Aufenthalt im Gastland vorbereitet.

Die „Zugvogel“-Stipendien werden ab jetzt jedes Jahr im Herbst vergeben. Auch die Auswahl der Länder wird ständig erweitert: 2019 kommt zum Beispiel Großbritannien dazu. Die nächste Runde startet im Frühjahr. Bewerbungsfristen und -voraussetzungen werden rechtzeitig auf der Internetseite der Claussen-Simon-Stiftung bekanntgegeben.

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Jubiläum in Jenfeld:
Otto-Hahn-Schule feiert 50-jähriges Bestehen

Vergangene Woche feierte die Otto-Hahn-Schule (OHS ) in Jenfeld ihr 50-jähriges Bestehen. Namensgeber war der deutsche Nobelpreisträger Otto Hahn, der nur wenige Monate nach Gründung der Schule im Sommer 1968 verstarb. Was viele nicht wissen: Die Schule trug nicht von Anfang an den Namen des berühmten Chemikers, sondern wurde ursprünglich als Gymnasium Jenfeld eröffnet. Die ersten Monate war die Schule ein lupenreines Gymnasium, doch bereits sieben Monate später beschloss das damalige Lehrerkollegium auf Initiative des Elternrats die Umwandlung in eine integrierte Gesamtschule. Seit 1971 trägt die heutige Stadtteilschule den Namen Otto-Hahn-Schule.

Im ersten Gesamtschuljahrgang 1972 wurden 210 Schülerinnen und Schüler eingeschult, heute ist die Schülerzahl um das Sechsfache gewachsen. Aktuell besuchen 1.277 junge Menschen die seit 2005 vollgebundene Ganztagsschule in der Jenfelder Allee. Ein paar Eckdaten aus der Historie: 1978 eröffnete das von Eltern betriebene „Kantinchen“, zwei Jahre später wurden die ersten beiden Computer für den Unterricht angeschafft. 1985 erreichte ein Abiturient mit der Note 1,0 den besten Abiturdurchschnitt, den je ein OHS-Schüler erzielte, zehn Jahre später wurde der tausendste Abiturient gefeiert. Kein Abitur, dafür aber eine steile Karriere im Musikbusiness legte die ehemalige Schülerin Jasmin Wagner – besser bekannt als Blümchen – hin, die heute als erfolgreichste deutsche Solokünstlerin der 1990er-Jahre gilt.

Auch die Schule selbst ist mehrfach preisgekrönt, als Umweltschule, als Träger des Hamburger Bildungspreises, als sportbetonte und MINT-freundliche Schule. Schulleiter Claus Schilke: „Die Otto-Hahn-Schule nimmt die Kinder und Jugendlichen in den Blick, so wie sie sind und nicht wie wir sie uns wünschen. Leistung einzufordern und dabei die unterschiedlichen Voraussetzungen zu berücksichtigen, macht diese tolle Schule aus. Dieser Blick auf die Heranwachsenden wird auch noch die nächsten 50 Jahre im Fokus der Schulentwicklung der Otto-Hahn-Schule sein.“

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Zweite TINCON in Hamburg:
Mehr als 1.600 Schüler diskutieren über Digitalisierung

Zum zweiten Mal war Hamburg Gastgeber der Jugendkonferenz für digitale Gesellschaft TINCON (teenageinternetwork convention). Über 1.600 Jugendliche zwischen 13 und 21 Jahren kamen am Mittwoch auf Kampnagel zusammen, um sich in Talks, Workshops und Diskussionen über die drängendsten Fragen der Digitalisierung auszutauschen. Erwachsene über 21 waren erst nach 15 Uhr am Veranstaltungsort erlaubt – bis auf Kathrin Fricke aka Coldmirror, eine der erfolgreichsten YouTuberinnen Deutschlands, und Bildungssenator Ties Rabe, die eine „Sondergenehmigung“ hatten. Rabe sprach mit den Veranstaltern, scherzte mit Schülerinnen und Schülern und informierte sich über die kreativen Angebote der TINCON.

Wie kann ich mit meinem zukünftigen Beruf die Welt zu einem besseren Ort machen? Wie bewerbe ich mich digital, kreativ und persönlich? Wie kann ich an meiner Schule mitbestimmen und welche Möglichkeiten bieten YouTube, Instagram und Podcasts? Über all diese Fragen diskutierten, forschten und vernetzten sich die Konferenzteilnehmer. „Wir brauchen engagierte Schülerinnen und Schüler, wie sie auf der TINCON zu finden sind. Nur wer mitredet, kann etwas bewegen“, so Rabe. Dass die jungen Konferenzbesucher tatsächlich mitreden wollen, wurde während der Podiumsdiskussion unter Beweis gestellt: Schulbauprinzipien, die Motivation für den Lehrberuf und die Digitalisierung an Hamburger Schulen waren einige der angesprochenen Themen. Dabei plauderte Rabe auch aus dem Nähkästchen, verriet spannende Details seines beruflichen Werdegangs und gab Einblicke in seine Arbeit als Schulsenator.

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Horizonterweiterung für Hamburger Schüler:
Solistenensemble der „Young ClassX“ in Shanghai

Ganz schön weit gereist sind die Schülerinnen und Schüler des Solistenensembles der „Young ClassX“, um an einem Gastspiel der Hamburgischen Staatsoper mitzuwirken. Die Produktion „Erzittre feiger Bösewicht“ war nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr nach Shanghai eingeladen worden, um die Variante der Zauberflöte aufzuführen. Mit dabei 19 Jugendliche des gemeinnützigen Vereins The Young ClassX. Der Aufenthalt in der 24-Millionen-Metropole wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis. Mehrmals täglich ging es auf die Probenbühne, und zwar unter erschwerten Bedingungen: In Shanghai herrschten gefühlte 43 Grad und 85 Prozent Luftfeuchtigkeit.

Die Premiere auf dem Theatervorplatz war ein großer Erfolg. Gespielt wurde die Inszenierung von Georges Delnon nicht nur vor dem Publikum vor Ort, sondern auch vor Fernsehkameras und per Liveübertragung im Internet. Die Erfahrungen werden den Hamburgern wohl noch lange in Erinnerung bleiben. So vieles war ungewohnt und spektakulär: Der Blick auf die Wolkenkratzer von der Bühne aus, der Straßenlärm, der mit einem Mal Teil der Oper wurde, das Publikum, dessen Sprache sie nicht verstanden, die Strukturen im Opernhaus, die Werbevideos, die bis zum Vorstellungsbeginn auf den großen Leinwänden liefen, das Essen in der Opernkantine, das nichts mit den Speisen zu tun hatte, die man vom Chinarestaurant in Hamburg kennt, die vielen Handys der Zuschauer, die so viel wie möglich mitfilmten...

Peter Schuldt, Chorleiter und Gründer der "Young ClassX", fasst die Eindrücke zusammen: „Was das Shanghai-Erlebnis aber vor allem ausmachte, waren viele, sehr unterschiedliche Wahrnehmungen und Begegnungen. Begegnungen mit einer uns bislang so fernen Kultur, mit Menschen, mit eigenen Grenzen und fremden Gewohnheiten. Diese Reise war eine Horizonterweiterung, gegen die selbst der höchste Wolkenkratzer der Welt in Shanghai winzig erscheint.“

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Aktuelles: Gymnasium Hochrad feiert Richtfest – Preis für Theaterprojekt – Tag des Wissens

• Im März nächsten Jahres sollen die neuen Klassengebäude fertig sein: Das Gymnasium Hochrad in Othmarschen feierte gestern Richtfest für seinen Neubau. Das Gebäude wird an der Ostseite des Schulgeländes stehen, sodass die Schulhoffläche vergrößert werden kann und gleichzeitig ein Lärmschutz für die angrenzende Nachbarschaft entsteht. Der Neubau bietet Platz für Klassenräume, Naturwissenschaftsräume und Flächen für die Ganztagsbetreuung. Das neue Gebäude wird nicht nur optisch an die Bestandsgebäude angepasst, sondern soll auch mit einem Übergang verbunden werden. Der Neubau kann daher sowohl über das zweistöckige Bestandsgebäude als auch über den Schulhof erreicht werden. Für den Bau wurden fünf Millionen Euro bereitgestellt.

• Nachdem das Theatergroßprojekt „Kein deutscher Land“ des Helmut-Schmidt-Gymnasiums bereits mit dem Hildegard Hamm-Brücher-Förderpreis ausgezeichnet wurde, erfolgte jetzt eine weitere Würdigung. Das Bündnis für Demokratie und Toleranz gegen Extremismus und Gewalt überreichte am Montag den „Aktiv für Demokratie und Toleranz Preis“. 44 Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren hatten sich mit den Themen „Identität“ und „Heimat“ beschäftigt und daraus auf Grundlage der exemplarischen Lebensgeschichte von drei Jugendlichen ein Theaterprojekt entwickelt, das sich mit Ausgrenzung und Radikalisierung, mit Rassismus und Intoleranz auseinandersetzt. Aus 381 Einsendungen hatte das Bündnis für Demokratie und Toleranz deutschlandweit 77 Projekte als besonders vorbildlich ausgewählt – darunter das Wilhelmsburger.

• Eine Schnitzeljagd mit dem Smartphone, eine Raumfahrtshow vom Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum und ein Feuerwerk mit dem Freie-Elektronen-Laser in der Probenkammer – all das und vieles mehr können Kinder, Jugendliche und Erwachsene beim „Tag des Wissens“ am Sonnabend, 22. September, auf dem Campus der Technischen Universität Hamburg (TUHH) erleben. Unter dem Motto „Technik und digitale Welten“ geben Hamburger Wissenschaftler einen Einblick in die digitale Zukunft. Auf dem Programm stehen Vorträge, Mitmachaktionen und ein spezielles Kinderprogramm. Wann und wo? Von 13 bis 18 Uhr auf dem Campus der TUHH, Am Schwarzenberg-Campus 1 in Harburg. Der Eintritt ist frei.

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