Smartphone, Tablet und Co. im Unterricht? Selbstverständlich! Hamburgs Pläne für den Digitalpakt
Endlich - der Digitalpakt Schule kann umgesetzt werden. Nachdem der Bundesrat vergangene Woche grünes Licht für die Grundgesetzänderung zur Lockerung des Kooperationsverbots gegeben hat, ist der Weg zu den Finanzhilfen des Bundes für Schulen frei. Aber was genau bedeutet das für Hamburg?
Über die nächsten fünf Jahre erhält Hamburg insgesamt rund 128 Millionen Euro für die Digitalisierung von Schulen. Das sind 25,5 Millionen Euro jährlich. Mit den Mitteln werden alle 13.200 Unterrichts- und Fachräume der 338 allgemeinbildenden und 32 beruflichen Schulen Hamburgs mit WLAN und „digitalen Tafeln“ ausgestattet. Zusätzlich kann die Anzahl der schon heute vorhandenen 30.000 Schulcomputer mit 30.000 neuen Laptops und Tablets verdoppelt werden. Außerdem werden 15.000 sogenannte Mikrocomputer angeschafft, mit denen Grundschüler erste Programmiererfahrungen sammeln können. Zehn Prozent des Bundeszuschusses werden in landesübergreifende Projekte wie z.B. Lern- und Kommunikationsplattformen, aber auch in die Lehrerfortbildung investiert.
„Jetzt können wir bei unserem erfolgreichen landeseigenen Ausbauprogramm noch einmal ordentlich nachlegen“, so Schulsenator Ties Rabe. Hamburg ist in Sachen Digitalisierung Vorreiter. Schon jetzt sind alle Hamburger Schulen an das moderne Glasfasernetz angeschlossen. Knapp fünf Computer pro Klasse stehen Hamburgs Schülern derzeit bereits zur Verfügung – doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt. Die zusätzlichen Mittel aus dem Digitalpakt Schule sorgen dafür, dass sich an Hamburgs Schulen auch zukünftig viel bewegt. Senator Rabe: „Wir wollen Hamburgs Schülerinnen und Schüler gut auf das Leben und Arbeiten in der digitalen Welt vorbereiten. Laptops, Tablets und Smartphones sollen ganz selbstverständlich in allen Fächern eingesetzt werden.“
25 Prozent mehr Schüler bis 2030 - Senator Rabe gibt grünes Licht für neuen Schulentwicklungsplan
In den letzten Jahren wurde in Hamburg viel gebaut. Insbesondere bei den Schulen wurde ausgiebig saniert, ausgebaut und modernisiert. Nicht selten sind komplett neue Schulgebäude und sogar ganze Schulen entstanden. Die Investitionen sind seit 2011 von damals rund 155 Millionen Euro auf jetzt 360 Millionen Euro im Jahr gestiegen - immerhin stolze 130 Prozent. Natürlich wird nicht einfach irgendwie gebaut, sondern dafür gibt es einen Plan - den Schulentwicklungsplan oder kurz SEPL. Darin wird unter Mitwirkung aller Betroffenen festgelegt, welche Schulen wie, wann und wo aus-, um- oder neugebaut werden müssen.
Der letzte SEPL wurde 2012 erarbeitet. Die vor sieben Jahren zu Grunde gelegten Annahmen über das Schülerwachstum weichen naturgemäß von den jüngsten Prognosen des Statistikamtes Nord und der Hamburger Schulbehörde ab. Hamburgs Schülerzahl wächst in den nächsten Jahren rund dreimal so schnell wie die Bevölkerung. Bis zum Jahr 2030 werden rund 45.000 zusätzliche Schülerinnen und Schüler, 25 Prozent mehr als heute, erwartet. Senator Rabe: „Auf diese Entwicklung können wir stolz sein. Hamburg ist zu einer kinder- und familienfreundlichen Stadt geworden, in der Familien gern leben und optimistisch in die Zukunft blicken.“
Damit das so bleibt, werden in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich mehr als 30 neue staatliche Schulen gebaut und viele Schulen saniert, modernisiert und vergrößert. Dafür wird der Senat die Investitionen in den Schulbau voraussichtlich weiter steigern. Mehr als vier Milliarden Euro sind geplant. Damit die auch gut und klug angelegt werden, wird die Schulbehörde in den nächsten Monaten den neuen umfassenden Schulentwicklungsplan erarbeiten und mit den Vertretungen von Eltern, Schülern und Lehrkräften sowie der Bezirkspolitik sorgfältig abstimmen.
Neue Grundschule für Harburg: Schulbehörde will Standort Sinstorfer Weg weiterhin nutzen
Auch wenn der neue Schulentwicklungsplan erst noch erarbeitet werden muss, ist jetzt schon klar: Harburg bekommt eine neue Grundschule. Und man weiß sogar schon wo. Denn durch den Umzug der Lessing-Stadtteilschule wird das bisherige Schulgelände am Sinstorfer Weg 40 frei. Bildungssenator Ties Rabe: „Da in Harburg die Schülerzahlen in den nächsten Jahren weiter ansteigen werden, wollen wir den Schulstandort Sinstorfer Weg auf jeden Fall erhalten. Insbesondere für Grundschüler wollen wir zusätzliche Schulangebote schaffen. Getreu dem Motto ‚Kurze Beine – kurze Wege‘ planen wir deshalb am Sinstorfer Weg 40 eine neue Grundschule.“
Das großzügige Grundstück im Sinstorfer Weg eignet sich hervorragend für Grundschüler. Auch eine Kita hätte noch zusätzlich Platz. In den nächsten Wochen und Monaten muss untersucht werden, ob eine Modernisierung der bestehenden Gebäude möglich ist oder ob ein Abriss und Neubau sinnvoller wäre. Im Falle einer Sanierung könnten die Schulgebäude möglicherweise schon im kommenden Jahr 2020 wieder genutzt werden. Bei einem Neubau würde die Schule dann frühestens zum Schuljahr 2022/23 ihren Betrieb aufnehmen können. Ebenfalls klar ist, dass die umliegenden Sportvereine die beiden Schulsporthallen auch weiterhin kostenlos mitbenutzen können.
Zehn Jahre Schulabkommen: Schulsenator besuchte tschechische Hauptstadt
Was macht eigentlich ein Schulsenator in den Ferien? Auch Ferien? Das Einzige, was im Terminkalender von Ties Rabe in den vergangenen Wochen entfernt an Ferien erinnerte, war eine lang geplante Dienstreise nach Prag am 8. März. Nein, kein gemütlicher Städte-Trip mit Schlendern über den Wenzelsplatz, Knödelessen und Besuch der Prager Burg Hradčany. Stattdessen gab es ein eng getaktetes Programm mit Schulbesuchen und Gesprächen im tschechischen Bildungsministerium.
Abgeschlossen wurde der eintägige Besuch mit einem Festakt zum zehnten Jahrestag des Schulabkommens zwischen Hamburg und dem Schulministerium der tschechischen Republik. In seinem Grußwort betonte Ties Rabe die Bedeutung des Austausches zwischen Schülerinnen und Schülern beider Nationen: „Wenn die Kinder und Jugendlichen den Kontakt über Ländergrenzen zueinander pflegen, bin ich mir sicher, dass sie sich zu weltoffenen, aufgeklärten Europäern entwickeln, die den Zusammenhalt pflegen und auch in Zukunft den Frieden sichern.“ Natürlich gab es beim Festakt am Abend in der Bethlehemskapelle auch Musik. Dazu war extra das renommierte Felix Mendelssohn Jugendorchester aus Hamburg angereist. Gespielt wurden - wie passend - Bedřich Smetanas „Moldau“ sowie Werke von Antonín Dvořák, Johannes Brahms und Gustav Mahler. Das Orchester in der Trägerschaft von The Young ClassX war als Kulturbotschafter bereits zum fünften Mal in der europäischen Metropole.
Hamburg und Prag verbindet eine Städtepartnerschaft, die 2020 ihr 30-jähriges Jubiläum feiern wird. 2009 - also vor genau zehn Jahren - wurde zudem eine intensivere Zusammenarbeit im Schulwesen zwischen Hamburg und der tschechischen Republik vereinbart. Im Mittelpunkt des Abkommens stehen der Austausch von Informationen über die Weiterentwicklung im Bereich der Pädagogik, Didaktik und Methodik sowie der Ausbau individueller Kontakte durch Partnerschulen und Schüleraustausche.
Ist Deutschlands beste Schule in Hausbruch? Schule An der Haake in Endrunde beim Deutschen Schulpreis
Es ist amtlich: Die Grundschule An der Haake (Hausbruch) zählt zu den besten Schulen Deutschlands. Der diesjährige Schirmherr des Deutschen Schulpreises Nationaltorwart Manuel Neuer verkündete letzte Woche Donnerstag die TOP 15 Schulen der Endausscheidung für 2019 live auf Facebook. Erst im vergangenen Dezember wurde die Grundschule An der Haake gemeinsam mit 19 anderen Schulen für den Preis nominiert. Insgesamt hatten sich 78 Schulen beworben. Vertreten waren alle Schulformen aus 15 Bundesländern und den deutschen Auslandsschulen. Schulsenator Ties Rabe: „Das ist ein toller Erfolg für die Schule und für den Bildungsstandort Hamburg. Ich gratuliere der Schulgemeinschaft und drücke die Daumen für die Endrunde.“
Die im Dezember nominierten Schulen wurden im Januar und Februar von Expertenteams besucht und erhielten so die Gelegenheit, sich und ihre Konzepte bei einem zweitägigen Schulbesuch zu präsentieren. In einer zweiten Jurysitzung am Mittwoch letzter Woche wurden die Ergebnisse der Schulbesuche ausgewertet und die TOP 15 Schulen für den Deutschen Schulpreis nominiert. Sie kommen neben Hamburg aus Nordrhein-Westfalen (5), Baden-Württemberg (3), Bayern (1), Hessen (1), Saarland (1), Sachsen (1), Sachsen-Anhalt (1) und Bolivien (1).
Bei der festlichen Preisverleihung am 5. Juni 2019 in Berlin werden die sechs Preisträger bekanntgegeben und öffentlich ausgezeichnet. Der Hauptpreis wird in diesem Jahr von Bundeskanzlerin Angela Merkel überreicht. Zusätzlich können bis zu 20 Schulen, die sich für den Deutschen Schulpreis beworben haben, aber nicht zu den Preisträgern gehören, am Entwicklungsprogramm des Deutschen Schulpreises teilnehmen. Über zwei Jahre erhalten sie eine individuelle Prozessbegleitung und nehmen an Seminaren und Vernetzungsangeboten teil. Wir drücken der Schule An der Haake die Daumen.
Oder vielleicht doch Journalismus? Jugendmedienkongress 2019 am 30. März im Landesinstitut
Der Berufswunsch Journalistin oder Journalist steht bei Hamburger Schülerinnen und Schüler nach wie vor hoch im Kurs. Wie das Berufsfeld wirklich aussieht und ob „irgendwas mit Medien“ tatsächlich die richtige Wahl ist, kann am 30. März im Landesinstitut überprüft werden. Die Junge Presse Hamburg e.V. veranstaltet auch in diesem Jahr wieder den Hamburger Jugendmedienkongress. Insgesamt 120 medieninteressierte Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 20 Jahren werden dann im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) zusammenkommen, um sich mit Medienmachenden und Experten der Medienbranche auszutauschen und zu vernetzen. Unter dem Motto "MAKE NEWS STATT FAKE NEWS" können die Teilnehmenden in einer Vielzahl spannender Workshops, wie Mobile Reporting, Interviewführung oder Kommunikationsdesign, ihr Medienwissen erweitern und vertiefen.
Schirmherr ist auch in diesem Jahr wieder Schulsenator Ties Rabe. Als ehemaliger Journalist und heutiger Bildungspolitiker ist es ihm ein persönliches Anliegen, diesen spannenden Beruf zu fördern: „Eine funktionierende freie Presse ist für eine gesunde Demokratie überlebensnotwendig. Genau aus diesem Grund ist in der Medienstadt Hamburg die Förderung der Schülerpresse so wichtig – und zwar von Anfang an.“ Für Interessierte Schülerinnen und Schüler sind noch einzelne Plätze frei. Also gleich hier» anmelden. Mit dem Gutschein-Code: „Medienkongress“ wird die Anmeldegebühr zudem von 5 Euro auf 3 Euro reduziert.
Hamburger Bildungspreis 2019: Schulen können sich jetzt bewerben
„Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung - nämlich keine Bildung", wusste schon John F. Kennedy. Aus gutem Grund vergeben deshalb die Hamburger Sparkasse und das Hamburger Abendblatt seit 2010 den mit insgesamt 50.000 Euro dotierten Hamburger Bildungspreis. Damit werden Bildungseinrichtungen im vorschulischen und schulischen Bereich für innovative und pädagogisch gelungene Projekte ausgezeichnet. Noch bis zum 5. Mai können sich jetzt wieder alle Hamburger Schulen und Kitas um den Preis bewerben. Bei der Auswahl der zehn Gewinner achtet die Jury auf den gesellschaftlichen Wert der Projekte, auf deren Nachhaltigkeit und auch darauf, wie gut sie auf andere Einrichtungen übertragbar sind.
Voraussichtlich vier Milliarden Euro - das ist eine vier mit neun Nullen (siehe Foto) - wird der Senat in den nächsten Jahren in den Schulausbau stecken. Hamburgs Schülerzahl wächst in den nächsten Jahren rund dreimal so schnell wie die Bevölkerung. Bis zum Jahr 2030 erwarten wir rund 45.000 zusätzliche Schülerinnen und Schüler, 25 Prozent mehr als heute. Die Schulbehörde geht zurzeit davon aus, dass im Zuge der Ausbauplanung in Hamburg rund 30 bis 40 neue Schulen gebaut werden.