Senator Rabe an die Schulfamilie:
„Die Osterfeiertage werden diesmal anders sein!“

Ostern steht vor der Tür. Normalerweise sind es Feiertage, an denen Familien zusammenkommen, Kinder Ostereier suchen, man sich am Osterfeuer trifft, Gottesdienste besucht und viele Menschen gemeinsam feiern. Diese Feiertage werden diesmal anders sein, denn im Zeichen von Corona werden wir Ostern nicht so feiern können, wie wir es gewohnt sind.

Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schulbehörde und auch mir ist bewusst, was die Einschränkungen in diesen Wochen für Sie bedeuten. Wir alle meistern gerade große und nie dagewesene Herausforderungen: Hamburgs Lehrkräfte haben mit großem Engagement und innerhalb kürzester Zeit Materialien und Aufgaben zur Verfügung gestellt. Sie mailen, skypen und chatten. Sie nutzen alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, um ihren Schülerinnen und Schülern auch und gerade jetzt zur Seite zu stehen.

Eltern betreuen ihre Kinder zu Hause und unterstützen sie beim Lernen. Ihnen gelingt der oft nicht einfache Spagat zwischen Homeoffice und Homeschooling. Oftmals müssen sie besonnen reagieren, obwohl sie selbst in Sorge sind. Sie müssen erklären, beruhigen und trösten. Und unsere Schülerinnen und Schüler? Sie stehen nicht nur vor der Aufgabe, ihre schulischen Leistungen zuhause erbringen zu müssen. Sie müssen auch auf Treffen mit Freunden, Sport und Freizeitaktivitäten verzichten.

Alle Einschränkungen, aller Verzicht in dieser Zeit ist nötig, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Sie alle haben die Herausforderungen angenommen. Sie haben mit Verständnis und Gefühl, klugen Ideen und neuen Wegen auf diese besondere Situation reagiert - dafür möchte ich Ihnen von Herzen danken!

Ich möchte aber auch heute an Sie appellieren: Bleiben Sie stark, bleiben Sie kreativ! Die Entwicklung der Corona-Pandemie ist noch immer dynamisch. Verlässliche Vorhersagen sind derzeit noch nicht möglich.

Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg, aber auch ich ganz persönlich, danken Ihnen allen für den Zusammenhalt und die Solidarität, für die Einsatzbereitschaft und die Flexibilität in dieser Ausnahmesituation. Und auch wenn Ostern in diesem Jahr im Zeichen von Corona stehen wird: Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien, dass Sie während der Feiertage neue Kraft und Zuversicht für die kommenden Wochen schöpfen können!

Ties Rabe, Senator für Schule und Berufsbildung

nach oben

Wenn das Lernen zu Hause nicht läuft:
Behörde erlaubt Prüfungsvorbereitung in Schulen

Seit vier Wochen sind in Hamburg die Schulen geschlossen, das Wort Homeschooling kennt mittlerweile jeder. Insgesamt funktioniert das Lernen zu Hause sehr gut. Hamburgs Lehrkräfte haben sich neue digitale Möglichkeiten erschlossen, viele hätten sich, so ein Schulleiter anerkennend, „tiefer in die Digitaltechnik eingearbeitet, als es unter normalen Umständen mit drei Jahren Schulungen der Fall gewesen wäre.“ Immer häufiger berichten Schulleitungen aber auch von schwierigen Wohn- und Lebenssituationen, in denen Kinder und Jugendliche nur schwer lernen oder sich auf bevorstehende Prüfungen vorbereiten könnten. Um diese Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, hat die Schulbehörde jetzt gezielte Maßnahmen auf den Weg gebracht.   

Viele Kinder und Jugendliche leben in sehr kleinen Wohnungen, haben kein eigenes Zimmer oder keinen Schreibtisch zum Lernen. Zudem müssen viele ältere Schüler oft die kleineren Geschwister betreuen, die ebenfalls nicht die Schule oder die Kita besuchen dürfen. Hier hilft die Notbetreuung in der Schule weiter, eine Maßnahme, die von Anfang an allen Kindern offenstand. Lehrkräfte dürfen und sollen gezielt Familien auf die Notbetreuung hinweisen, wenn sie den Eindruck haben, dass die Kinder in der häuslichen Umgebung überfordert sind.

Eine ganz neue Maßnahme betrifft die schuleigenen Computer, die Schülern ohne entsprechende Geräte jetzt erstmals für den Hausgebrauch zur Verfügung gestellt werden können. Das frühere Ausleihverbot der Schulen ist aufgehoben. Rund 50.000 Computer gibt es an den Schulen, darunter mindestens 10.000 Laptops oder Tablets. Erste Schulen haben bereits mit der Ausleihe an einzelne Schülerinnen und Schüler begonnen.

Auch neu: All jenen Schülern, die sich zu Hause nicht in geeigneter Form auf die Abschlussprüfungen vorbereiten können, dürfen die Schulleitungen jetzt im Einzelfall gestatten, sich in einem Unterrichtsraum der Schule auf die Prüfung vorzubereiten. Rund 7.000 Klassen-, Fach-, Differenzierungs- und Gruppenräume  stehen in den weiterführenden Schulen leer. Da nur ein Bruchteil der insgesamt 17.000 Prüflinge zu Hause nicht lernen kann, ist der Infektionsschutz aufgrund des umfangreichen Raumangebots in jedem Fall gewährleistet.

Eine weitere Maßnahme betrifft Schülerinnen und Schüler, von denen Lehrkräften teils tagelang nichts hören und die eine engere Begleitung brauchen. Hier sollen jetzt alle Klassenlehrkräfte und Tutorinnen und Tutoren mindestens einmal pro  Woche mit jedem einzelnen Schüler persönlich ein direktes Gespräch führen, entweder über Telefon oder Internet, um sicherzustellen, dass die Schüler erreichbar sind und gut lernen.

nach oben

Corona bringt schulische Honorarkräfte in Not:
Hamburgs Schulen helfen mit kreativen Ideen

Viele Freiberufler und Selbstständige kommen durch die Corona-Pandemie in finanzielle Bedrängnis. Davon betroffen sind auch die Honorarkräfte an Schulen, die durch die Schulschließungen zurzeit nicht mehr unterrichten können. Um die Existenz dieser Kolleginnen und Kollegen zu sichern, braucht es kreative Lösungen. Die hat die Hamburger Schulbehörde jetzt geschaffen. Wenn bestehende Honorarverträge aufgrund der Schulschließungen gegenstandslos geworden sind und die Honorarkräfte die ursprünglich vereinbarten Leistungen nicht mehr erbringen können, können die Schulleitungen neue Honorarverträge über sinnvolle Leistungen abschließen und so den Honorarkräften eine neue Perspektive geben. Zahlreiche Schulen setzen ihre Honorarkräfte bereits anderweitig ein – mit äußerst pfiffigen Ideen.

Vicky-Marina Schmidt, Schulleiterin der Goethe-Schule-Harburg, beschäftigt ihre Honorarkräfte beispielsweise als virtuelle Nachhilfelehrer. „Unsere Honorarkräfte bieten online-Nachhilfe an, Prüfungsvorbereitung und fächerbezogene Chatrooms. Schüler können dies einzeln und in Gruppen wahrnehmen“, erläutert Schmidt. Der dafür notwendige technische Support erfolge über eine schulinterne technische Hotline, die von Lehrkräften rund um die Uhr betreut werde. Ihre Kollegin Katja Schlünzen, Leiterin der Stadtteilschule Wilhelmsburg, setzt Honorarkräfte für kulturelle Angebote ein, etwa bei täglichen Zoom-Meetings, in denen sich Schüler im virtuellen Projektraum treffen und sich mit dem Schreiben eines Drehbuchs oder dem Erstellen einer Videobotschaft beschäftigen. Andere erarbeiten digitale Lernmaterialien oder unterstützen in der Notbetreuung.     

Björn Lengwenus, Leiter der Stadtteilschule Alter Teichweg in Dulsberg, meldet gleich eine ganze Reihe von Einsatzgebieten. Statt zu unterrichten verteilen seine Honorarkräfte beispielsweise Lernpakete in den Stadtteil, jeden Tag rund 250 bis 400 Pakete. Außerdem werden sie als (telefonische) Lernbegleitung eingesetzt und als dritte Kraft bei der Notbetreuung. Auch für die älteren Honorarkräfte gibt es eine Lösung: Die so genannten „Vorlese-Omas“ und „-Opas“ können auch am Telefon etwas vorlesen. Lengwenus: „Außerdem wollen wir alle „gebuchten“ Honorar-Künstler in diesem Halbjahr für Tutorials, Filmaufnahmen oder in unserer Late-Night-Show einsetzen.“ Jede Menge Ideen hat auch Bernd Mader, Leiter der Stadtteilschule Stellingen. Seine Honorarkräfte arbeiten derzeit in der Schulmediathek, als schulische Fahrradkuriere, in den Notbetreuungsgruppen, als Hausaufgabenhilfen und notfalls auch als Förderlehrkraft in besonderen Fällen.

nach oben

Hotline für Eltern und Kinder:
Corona-Sorgen-Telefon wird gut angenommen

Seit dem 16. März sind Hamburgs Schulen geschlossen, das schulische Lernen wurde nach Hause verlagert, was viele Eltern und Kinder in belastende oder sogar existenzbedrohende Situationen bringt. Wer nicht mehr weiter weiß, kann sich an die Mitarbeiter der Corona-Hotline der Schulbehörde wenden. 108 Anrufe sind bereits in den ersten fünf Tagen bei den 13 Beratungsabteilungen der über die Stadt verteilten Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (ReBBZ) eingegangen. Telefonische Beratung gibt es montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr, auf Wunsch selbstverständlich auch anonym. Die Nummern der Corona-Hotline: (040) 428 12 8209 oder (040) 428 12 8219 oder (040) 428 12 8050.

Mehr Information»

nach oben