Corona-Selbsttests: Senat beschließt Testpflicht für Schülerinnen und Schüler

Angesichts der rasant steigenden Infektionszahlen hat der Hamburger Senat gestern weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen. So gelten ab Freitag in der Zeit von 21 bis 5 Uhr nächtliche Ausgangsbeschränkungen, körpernahe Dienstleistungen dürfen nicht mehr angeboten werden, und die Kitas kehren zur erweiterten Notbetreuung zurück. Die neuen Maßnahmen gelten vorerst bis 18. April. Im Schulbereich wird es keine erheblichen Veränderungen geben. Neu ist: Nach den Osterfeiertagen werden Schüler-Selbsttests verpflichtend. 

Die Schulbehörde führt ab Dienstag, 6. April, für alle Schülerinnen und Schüler an Hamburgs allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen, die an Präsenzangeboten, Klausuren und Prüfungen teilnehmen, die Pflicht zur Durchführung eines Selbst-Schnelltests ein. Grundsätzlich sind wöchentlich zwei Schnelltests pro Schüler vorgesehen, die jeweils morgens mit Beginn des Präsenzunterrichts in der Schule durchzuführen sind. Bei wöchentlichem Wechsel von Präsenz- und Distanzunterricht werden die Schüler vier Mal in der Präsenzwoche getestet, während die zu Hause gebliebenen Schüler in dieser Woche keine Tests erhalten. Bei täglichem Wechsel von Präsenz- und Distanzunterricht wird zwei Mal in der Präsenzwoche getestet.

Für Schülerinnen und Schüler, die nicht am Unterricht teilnehmen, aber für Klausuren oder Prüfungen in die Schule kommen, ist je Klausur- oder Prüfungstag morgens ein Schnelltest vorzusehen. Bei Abschlussprüfungen müssen alle Prüflinge grundsätzlich an jedem Prüfungstag einen Schnelltest machen. Ergänzend können Schnelltests anlassbezogen eingesetzt werden, wenn Schülerinnen und Schüler in der Schule einschlägige Krankheitssymptome zeigen.

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Distanzunterricht ab einem Inzidenzwert von 200 in Hamburg

Sollten die Infektionszahlen in Hamburg trotz aller ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen weiterhin steigen und an drei aufeinanderfolgenden Tagen die 7-Tage-Inzidenz über 200 liegen, wird in allen Schulformen und allen Jahrgängen zurück in den Distanzunterricht mit Notbetreuung und einzelnen Lernangeboten für kleinere Lerngruppen der Abschlussklassen wie in den letzten drei Monaten gewechselt.

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Corona-Selbsttestungen an Schulen: 89 Prozent der Schüler haben letzte Woche teilgenommen

Rund 89 Prozent aller Schülerinnen und Schüler haben in der vergangenen Woche freiwillig einen Schnell-Selbsttest absolviert. Eine Abfrage der Schulbehörde ergab, dass von den rund 110.000 Schülern, die letzte Woche am Präsenzunterricht teilgenommen haben, rund 98.000 (89 Prozent) einen Schnelltest absolviert haben. 138 Schnelltests hatten ein positives Ergebnis (Stichtag: 25. März). Auch die Schulbeschäftigten haben sich in großer Zahl an den Testungen beteiligt. So wurden bis zum 25. März rund 57.000 Tests durchgeführt, 63 dieser Tests ergaben ein positives Ergebnis. Alle Schüler und Schulbeschäftigten mit positivem Test-Ergebnis werden einem genaueren PCR-Test unterzogen.

Bildungssenator Ties Rabe: „Durch Selbst-Tests machen wir den Schulbetrieb deutlich sicherer. Die Tests melden frühzeitig, ob jemand möglicherweise mit Corona infiziert ist. Indem wir mögliche Infizierte erkennen, verhindern wir Übertragungen in der Schule.“ Künftig sollen alle Schulbeschäftigten drei Mal in der Woche einen Schnelltest absolvieren, alle Schülerinnen und Schüler, die am Präsenzunterricht teilnehmen, zwei Mal pro Woche. Dazu wurden bereits über 500.000 Tests an die Hamburger Schulen ausgeliefert, weitere 1,4 Millionen Tests folgen. Die neu eingeführten Schnell-Selbsttests sind leicht zu bedienen und können auch von Laien problemlos angewendet werden. Sie zeigen bereits nach 15 Minuten ein verlässliches Ergebnis an.

 

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Corona-Infektionen

Das sind die aktuellen Zahlen von infizierten Schülerinnen und Schülern sowie Schulbeschäftigten der letzten zehn Tage: Vom 22. bis 31. März meldeten 381 Schulbeteiligte eine Infektion mit dem Corona-Virus. Darunter waren 345 Schülerinnen und Schüler sowie 36 Schulbeschäftigte. Ob sich die Schulbeteiligten in der Freizeit, in ihrer Familie oder in der Schule infiziert haben, steht nicht fest. In den letzten zehn Tagen wurden 1.014 Schülerinnen und Schüler sowie 96 Schulbeschäftigte in vorsorgliche Quarantäne geschickt.

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Reden hilft: Integrationsstaatsministerin lobt Wilhelmsburger Integrationsprojekt GIRA

Manchmal ist Reden eben doch Gold. So sehen das jedenfalls die Organisatoren der Gesprächsrunde für interreligiösen Austausch – GIRA aus Wilhelmsburg. Seit dem Start 2017 erhalten die Absolventen des Helmut-Schmidt-Gymnasiums für ihr Engagement viel Zuspruch und Beachtung. Jüngst sogar aus Berlin: Erst letzte Woche lobte Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz die Hamburger Initiative als „gelungenes Beispiel für gutes Miteinander einer vielfältigen Schülerschaft“». Für das besondere zivilcouragierte Engagement hatte das Projekt 2018 zudem den renommierten BERTINI-Preis verliehen bekommen.

Dabei geht es GIRA weniger um Lorbeeren als mehr um den Kontakt der verschiedenen Religionen und Kulturen miteinander. Einmal im Monat dienstags treffen sich Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte des Helmut-Schmidt-Gymnasiums mit interessierten Bürgern im Wilhelmsburger Bildungszentrum „Tor zur Welt“. Und dann wird miteinander geredet – über Religion, über Konflikte, über Kulturen. Dabei ist es egal, welcher Religion man selbst angehört. Die angstfreie und wohlwollende Atmosphäre bei Tee und Gebäck im lichtdurchfluteten Insel-Café ist die Basis dafür, dass in den Gesprächsrunden Probleme angesprochen werden können, die ansonsten eher tabuisiert werden. Ziel ist es, über den gegenseitigen Austausch Toleranz und Weltoffenheit zu schaffen.

Mit Erfolg: Was als eine Reaktion auf die im Zuge des Syrienkonfliktes zunehmende religiöse Radikalisierung Jugendlicher auch in Wilhelmsburg begann, ist inzwischen zum festen Bestandteil der Quartierskultur geworden. „Das Projekt hat viel bei uns bewegt“, sagt Volker Clasing, Schulleiter des Helmut-Schmidt-Gymnasiums. Leider macht Corona wie zurzeit vielen Projekten auch den monatlichen Gesprächsrunden einen Strich durch die Rechnung. Zurzeit findet der Austausch zu den Themen etwas kleiner und kohortenkonform im Rahmen der Profilarbeit in der Oberstufe statt. Clasing: „Corona bewegt uns alle, das verbindet sich mit Fragen, die wir uns auch im Rahmen von Religiosität stellen.“ Nach Corona soll es auf jeden Fall weiter gehen, versichert der Schulleiter: „Für das kommende Schuljahr sind wieder monatliche Treffen dienstags zwischen 16 und 19 Uhr im Insel-Café unserer Schule geplant.“

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Alltagsmasken, MRT-Kontrastmittel und perfekte Haargummis: „Jugend forscht“ weiter trotz Corona

Deutschland braucht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber in Zeiten von Corona aktueller denn je. Und wo fängt man am besten an, wenn man sich für Chemie, Biologie und Physik interessiert, auf Mathematik und Informatik abfährt oder Probleme im Bereich der Arbeitswelt anpacken will? Ganz klar: Beim Wettbewerb „Jugend forscht“ und seiner Juniorsparte „Schüler experimentieren“. Corona hat die Jungforscherinnen und –forscher herausgefordert: Gemeinsam forschen und dabei die Köpfe zusammenstecken? Fehlanzeige. Aber auch hierfür fanden 405 Kinder und Jugendliche individuelle Lösungen. So entstanden 167 Projekte. 33 weniger als im Jahr zuvor, aber Corona zum Trotz ein tolles Ergebnis.

Ein spannender Landeswettbewerb live bei AIRBUS musste ebenso ins Digitale verlegt werden wie die anschließende Preisverleihung. Das tat der Spannung aber keinen Abbruch: Jugend-forscht-Landeskoordinatorin Claudia Körper und Nadine Harrison begrüßten Gäste, interviewten Teilnehmende und verkündeten schließlich drei 3. Preise und acht 2. Preise. Und sie gratulierten den sieben Landessiegern, die Ende Mai mit ihren Projekten beim Bundeswettbewerb in Heilbronn (digital) an den Start gehen. Unter anderem gilt es, der Untersuchung von Alltagsmasken, den Forschungen zum perfekten Haargummi und einem alternativen MRT-Kontrastmittel die Daumen zu drücken. Senator Ties Rabe: „Die Geschichte hat gezeigt: Vieles, was früher unmöglich schien, gehört heute zu unserem Alltag. Wir brauchen junge Forscherinnen und Forscher, die mit Leidenschaft an die Arbeit gehen und etwas schaffen, was wir uns heute noch nicht vorstellen können!“

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Große Berufsorientierungsaktion:
Damit der Einstieg in den Beruf gelingt – trotz Corona

Bevor sich Susan als Industriekauffrau bewirbt, möchte sie herausfinden, wie ein Tag im Büro abläuft.  Und Max hat zwar den Traum, als Notfallsanitäter zu arbeiten. Aber mit welchen Dienstzeiten er dann rechnen muss, würde er gern aus erster Hand erfahren. Max und Susan stehen stellvertretend für zahlreiche Schülerinnen und Schüler, die den nächsten Schritt ins Berufsleben gehen und dazu viele Fragen haben. Sie möchten – trotz der aktuellen Corona-Lage – Antworten bekommen, um eine Entscheidung treffen zu können. Dafür starten Hamburgs Ausbildungspartner nun eine umfangreiche Berufsorientierungsaktion. Sie startet Mitte April unter dem Motto „Ausbildung 2021 – Deine Zukunft jetzt klarmachen“.

In der Berufsorientierung an den allgemeinbildenden Schulen wird auf intensive Praxiserfahrungen gesetzt. Damit das trotz Corona möglich ist, haben Betriebe und Hamburger Institutionen jetzt ein umfassendes – in großen Teilen auch digitales  – Berufsorientierungsprogramm auf die Beine gestellt. Virtuell sollen Jugendliche die Betriebe live kennenlernen, Workshops besuchen und mit Azubis in Kontakt treten. Mit einem zusätzlichen Power-Praktikum» noch vor den Sommerferien können viele ihre Chancen erhöhen, einen passenden Ausbildungsplatz zu finden. Und der Berufechannel bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihr Ausbildungsangebot als Video vorzustellen. Alle Angebote der mehrwöchigen Aktion bündelt die Website der Jugendberufsagentur Hamburg». Zu den Partnern zählen die Agentur für Arbeit Hamburg, Handelskammer, Handwerkskammer, UV Nord, DGB und Schulbehörde.

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Aktuelles: NORDMETALL Cup-Sieger – Lesebrücke Hamburg-Prag – digitale Mathe-Sprechstunde

► Diese drei Schülerteams des NORDMETALL Cup Hamburg 2021» konnten sich gegen 26 Mitstreiter durchsetzen: Platz 1 geht an „Excelleration“ vom Heinrich-Heine-Gymnasium in Poppenbüttel, den zweiten Platz schaffte „TEAMINT“ vom Matthias-Claudius-Gymnasium in Wandsbek und Platz 3 geht an „SportRacers“, ebenfalls vom Heinrich-Heine-Gymnasium. Alle drei Teams erhalten eine Einladung zur Deutschen Meisterschaft von „Formel 1 in der Schule“ im Juni. Wegen der Corona-Pandemie fand die Landesmeisterschaft ausschließlich virtuell statt, die Jury ließ die zuvor eingeschickten Rennwagen ohne Publikum und maschinell gestartet um die Wette fahren. Die Stand- und Teampräsentationen sowie die Portfolios hatten die Teams vorab digital eingereicht.

► Statt per Bus und Bahn nähern sich Kinder aus Hamburg und Prag derzeit per Buch – und legen die knapp 500 Kilometer Distanz zwischen den beiden Partnerstädten, Seite für Seite, lesend zurück. Da wegen der Corona-Pandemie im Rahmen des 30. Jubiläums der Städtepartnerschaft im letzten Jahr zahlreiche Formate ausfallen mussten, haben sich Tausende Schülerinnen und Schüler auf eine Corona-konforme Lesereise» begeben. Mit jeder gelesenen Seite kommen sich die Kinder ein Stück näher und treffen sich in dieser Woche schließlich zum virtuellen Brückenschlag. Die Rechnung: 1 m entspricht etwa 6 Buch-Seiten, 6.000 Seiten ergeben 1 km und 600.000 Seiten wiederum 100 km. Für die Strecke Hamburg-Prag (fast 500 km) müssen also etwa drei Millionen Seiten gelesen werden. Beteiligt sind je 30 Grundschulen aus Hamburg und Prag.  

► Um Hamburger Schülerinnen und Schüler in Zeiten des Homeschoolings zusätzlich zu unterstützen, bietet die E-Learning Plattform MINTFIT» temporär eine digitale Mathe-Sprechstunde an. Schüler der Oberstufe können sich in den letzten beiden April-Wochen mit (akuten) Matheproblemen täglich in kostenlosen virtuellen „Mathe-Erste-Hilfe-Sprechstunden“ an die Experten wenden. Die Sprechstunden finden vom 19. bis 23. April sowie vom 26. bis 30. April und am 3. Mai statt – jeweils vormittags von 10 bis 11 Uhr. Anmeldung bis um 16 Uhr am Vortag über mathe@mintfit.hamburg – inklusive Schilderung der Frage. Anmeldungsvoraussetzung ist der MINTFIT Mathetest. Die kostenlosen Onlinetests für Mathe, Physik, Chemie und Informatik sowie die zugehörigen E-Learning Angebote können als Ergänzung zum Schulunterricht in den Abschlussklassen genutzt werden.

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