Seit Dienstag schreiben Hamburgs Schülerinnen und Schüler Abitur: „Alle sind sehr diszipliniert!“

In dieser Woche haben in Hamburg für rund 9.800 Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen an den weiterführenden Schulen die schriftlichen Abiturprüfungen begonnen. Den Anfang machten am Dienstag rund 2.300 Abiturienten, die ihre Klausuren im Fach PGW (Politik, Gesellschaft, Wirtschaft) geschrieben haben, am Mittwoch folgte das Fach Geschichte, heute ist Geografie an der Reihe und morgen Englisch. In den nächsten anderthalb Wochen folgen dann alle anderen Prüfungsfächer, darunter die Kernfächer Deutsch (am 30. April) und Mathematik (am 5. Mai). Zeitgleich finden an den Stadtteilschulen schon vereinzelt mündliche Prüfungen für den ersten und mittleren allgemeinen Schulabschluss (ESA und MSA) statt. Die schriftlichen Prüfungen beginnen am 5. Mai (ESA) und 6. Mai (MSA), jeweils mit Englisch. Trotz besonderer Bedingungen wegen der aktuellen Corona-Pandemie zeigen erste Rückmeldungen aus den Schulen, dass die Prüfungen bislang reibungslos verlaufen.

Die Schulbehörde hatte zuvor eine Liste mit Empfehlungen an die Schulen verschickt, wie die Prüfungen unter Einhaltung des Infektionsschutzes bestmöglich organisiert werden können. So waren beispielsweise die Vorgaben zum Abstandsgebot und zur Kontaktreduzierung einzuhalten wie auch die hygienischen Verhaltensregeln – Händewaschen, Niesen in die Armbeuge – zu beachten.  Außerdem hatten alle Schulen zuvor gemeinsam mit der Schulbehörde ein Hygienekonzept erarbeitet – offenbar mit Erfolg, wie erste Rückmeldungen zeigen.

So berichtet Vicky-Marina Schmidt, Schulleiterin der Goethe-Schule-Harburg, dass bis Mittwoch schon 69 ihrer insgesamt 147 Schüler an einer Abiturprüfung teilgenommen hätten, darunter auch Schüler, die einer Risikogruppe angehören. Diese würden unter verschärften Schutzmaßnahmen schreiben. „Alle Schüler sind sehr diszipliniert, halten sich an die Regelungen und machen das ganz prima, die Lehrkräfte ebenfalls. Es herrscht eine ruhige Atmosphäre“, so Schmidt. Ähnlich gelassen geht es am Wilhelm-Gymnasium in Harvestehude zu. „Die Jugendlichen sind entspannt und freuen sich, dass es endlich losgeht“, berichtet Schulleiter Dr. Martin Richter. Die Atmosphäre sei sogar ruhiger als sonst, ohne den üblichen Trubel einer vollbesetzten Schule. Für die 95 Abiturienten stehen acht bis zehn Räume zur Verfügung, in denen maximal zehn Prüflinge sitzen. Richter: „Für unsere Risikoschüler haben wir einen Extra-Raum, in dem sie zu zweit sitzen, plus eine Lehrkraft.“

Übrigens: Im berufsbildenden Bereich laufen die Abschlussprüfungen bereits seit dem 14. April. Rund 5.000 Prüflinge legen ihre Prüfungen in den Bildungsgängen nach Landesrecht in diesen Wochen ab – mit großem Sicherheitsabstand und bislang ohne besondere Vorkommnisse. „Die Prüfungen laufen bisher gut. Die Schulen organisieren die Abschlussprüfungen sehr verantwortungsvoll, für dieses große Engagement möchte ich mich bedanken“, sagt Sandra Garbade, Geschäftsführerin des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung (HIBB). Ab Mai und Juni werden noch weitere rund 12.000 Prüflinge in der dualen Ausbildung dazukommen, die in den berufsbildenden Schulen ihre Kammerprüfung ablegen werden. 

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Umfrage der Elternkammer: Schulen und Eltern größtenteils auf „Homeschooling" eingestellt

Die überwiegende Mehrheit (73 Prozent) der Hamburger Eltern findet, dass es mit der Heimbeschulung, dem sogenannten Homeschooling, ganz gut klappt. Das hat eine von der Elternkammer durchgeführte Online-Umfrage unter rund 22.500 Hamburger Eltern ergeben. Die jetzt ausgewerteten Ergebnisse zeigen außerdem, dass die Versorgung mit Unterrichtsmaterial und Arbeitsaufträgen durch die Lehrkräfte funktioniert und dass es einen erfreulichen Trend zu digitalen Medien gibt. Allerdings führe die Verlagerung des Bildungsprozesses vom schulischen in das häusliche Umfeld auch zu erheblichen Problemen.

Mit den Ergebnissen der Befragung gibt die Elternkammer einen Einblick in das Funktionieren des Homeschoolings. Sorgen und Nöte von Familien werden dargestellt und Hinweise gegeben, wie der Fernunterricht verbessert werden kann. Bildungssenator Ties Rabe: "Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass sich sowohl Eltern als auch Lehrkräfte gut auf den neuen Rhythmus der Schule eingestellt haben. Es zeigt sich aber auch, dass Homeschooling keine dauerhafte Alternative zu echtem Unterricht ist. Deswegen arbeiten wir mit Hochdruck daran, dass unter sicheren Voraussetzungen für die Schüler in den Schulen bald wieder normaler Unterricht stattfinden kann."

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Unterricht und Corona: So läuft das digitale Lernen an der Beruflichen Schule Burgstraße

An der Beruflichen Schule Burgstraße (BS 12) in Borgfelde lernen Auszubildende aus der Pflege sowie aus dem Friseurhandwerk, aus der Kosmetikbranche und im Bereich Maskenbild. Zurzeit läuft alles etwas anders als gewohnt. Beispielsweise informiert die Altenpflegeabteilung der Schule die Betriebe ihrer Auszubildenden zurzeit mit einem Kurzfilm über digitalen Unterricht. „So können sich die Ausbilder ein Bild davon machen, wie wir das gemeinsame Lernen auch in Zeiten von Corona am Laufen halten“, erklärt Heike Sens, Abteilungsleiterin der generalistischen Pflege und Altenpflege an der BS 12. Sie stellt klar: „Wir unterrichten täglich von 8 bis 16 Uhr. Allerdings im digitalen Klassenraum auf einer Online-Plattform und über regelmäßige Videokonferenzen.“  

Die Lehrkräfte entwickeln dafür in ihren Klassenteams Unterrichtspläne und stellen Materialien für das E-Learning zusammen. Sie vereinbaren mit ihren Klassen täglich feste Videokonferenztermine zum gegenseitigen Austausch und zur Auswertung. Zudem stellen sie Arbeitsaufträge per Video im virtuellen Klassenraum zur Verfügung. Auszubildende mit kleinen Kindern können so beispielsweise auch abends lernen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten ihre Lernmaterialien im gewohnten Klassenverband von ihrem Lehrerteam. Die Unterlagen können sie an jedem internetfähigem Endgerät bearbeiten und den Lehrkräften zur Einsicht zurückgeben. Die Klassen treffen sich im Videochat und haben auch die Möglichkeit in Kleingruppen zusammen zu arbeiten.

Auch Sprachförderung wird weiterhin angeboten. Es gibt feste Sprachfördertermine per Videochat oder auch Einzelberatungen für die Auszubildenden, die im häuslichen Umfeld Schwierigkeiten haben, alleine mit sprachlich herausfordernden Aufgaben klarzukommen. Die Rückmeldungen der Schüler zum Online-Lernen in der Pflege an der BS 12 sind durchweg sehr positiv, die Teilnahme am digitalen Unterricht sogar höher als im normalen Klassenverband in der Schule. Dies führt bereits zu Überlegungen, die Möglichkeiten des digitalen Lernens auch in Zukunft weiterhin anzubieten. Damit alle die Technik problemlos nutzen können, helfen Techniksprechstunden – bei Bedarf auch mit einem IT-Spezialisten – bei möglichen Unklarheiten.

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Homestory: Zuhause lernen? Altenpflegeschülerin Hatice (18) findet E-Learning richtig gut

Zuhause lernen mit Laptop und jeder Menge Material? Das ist für Hatice kein Problem. „Ich bin ein großer Fan von E-Learning, vor allem, weil ich mir meine Zeit selbst einteilen kann“, erzählt die 18-Jährige, die zurzeit eine Ausbildung in der Altenpflege absolviert. Auf den Kontakt zu ihren Mitschülern und Lehrern muss sie dennoch nicht verzichten: Zweimal am Tag trifft sich die Klasse der Beruflichen Schule Burgstraße (BS 12) im virtuellen Klassenraum. Dort bekommen alle ihre Aufgaben, können Rückfragen stellen oder offene Punkte diskutieren. Wie Hatice ihren Tag im Homeschooling strukturiert, warum sie ihr Handy dabei immer weglegt und wann sie den Laptop zuklappt, erzählt sie in ihrer Story auf Instagram.

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Trotz Kontaktverbot:
Staatliche Musikschule bringt alle zusammen – auf Youtube

Musik verbindet – ganz besonders in Zeiten von Corona. Immer mehr Künstler und Musikschaffende finden zurzeit kreative Wege, um mit der Coronakrise umzugehen. So auch die Staatliche Jugendmusikschule Hamburg (JMS), die kurz vor Ostern eine Videoaktion unter dem Hashtag #wirspielenzuhause gestartet hat. Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und alle, die Lust haben mitzumachen, waren aufgerufen, ihre Musikvideos einschicken, damit diese auf dem Youtube-Kanal der JMS veröffentlicht werden konnten. „Die Reaktionen auf unsere Videoaktion waren großartig“, freut sich Arthur Cardell, Veranstaltungsleiter der JMS.

Schüler und Lehrkräfte schickten eifrig Videos, und auch viele Eltern machten begeistert mit. Cardell: „Innerhalb weniger Tage sind mehr als 20 Musikvideos von Lehrern der JMS und von Kindern, die solo oder im Zusammenspiel mit ihren Eltern musizieren, eingetroffen.“ Jeden Tag kämen fünf bis zehn neue Videos hinzu. „Auf diese Weise bieten wir ein Forum zur musikalischen Begegnung und fördern den musikalischen Gemeinschaftssinn“, so Cardell. „Auch wenn die JMS vielleicht noch länger geschlossen bleibt – wir begegnen uns auf Youtube!“ Wer mitmachen möchte, die Aktion läuft weiter. Einsendungen per Mail an: video-jms@bsb.hamburg.de  

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