Schulfrieden wird bis 2025 verlängert - Schulen, Lehrkräfte und Schüler profitieren am stärksten
Hamburgs Schulen können auch in Zukunft in Ruhe gute Arbeit leisten: Der seit 2010 geltende sogenannte Schulfrieden wird um weitere fünf Jahre verlängert. Darauf haben sich die Spitzen von SPD, Grünen, CDU und FDP geeinigt. Damit ist klar: An der Hamburger Schulstruktur, bestehend aus vierjähriger Grundschule, Stadtteilschule und Gymnasium, wird bis 2025 nicht gerüttelt, und der Weg zum Abitur wird am Gymnasium weiterhin acht Jahre und an der Stadtteilschule neun Jahre dauern. Bildungssenator Ties Rabe: „Durch den Schulfrieden können wir eine vernünftige und unaufgeregte Schulpolitik fortsetzen, in deren Mittelpunkt die Verbesserung der Schul- und Unterrichtsqualität steht. Darüber freue ich mich.“
Der Schulfrieden hat in den vergangenen zehn Jahren für die nötige Planungssicherheit gesorgt, um Hamburgs Schulen endlich zu sanieren und zu modernisieren. Dazu hat der Senat die Mittel für den Schulbau mehr als verdoppelt. Bis 2030 sollen über vier Milliarden Euro in das bundesweit beachtete Schulbauprogramm investiert werden. Außerdem konnten dank der Vereinbarung an jeder Schule kostenlose Ganztagsangebote eingerichtet, die Förderangebote ausgebaut und der Unterricht verbessert werden. Im Ergebnis sind die Leistungen der Hamburger Schüler im bundesweiten Vergleich deutlich besser geworden. Rabe: „Das zeigt: Die Schulen, die Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler haben vom Schulfrieden am stärksten profitiert.“
Neben der Beibehaltung der bestehenden Schulstruktur sind weitere Maßnahmen geplant: So soll unter anderem die Klassengröße an den Gymnasien verkleinert werden, in Jahrgangsstufe 5 und 6 auf maximal 27 Schüler, in den Stufen 7 bis 10 auf 25 Schüler. Dafür bekommen Hamburgs 61 Gymnasien 90 bis 100 zusätzliche Lehrerstellen. Eine weitere Maßnahme ist die Anhebung der Gehälter von Grundschullehrkräften: Künftig sollen alle Hamburger Lehrerinnen und Lehrer, egal welcher Schulform, gleich besoldet werden. Zur weiteren Verbesserung des Unterrichts sollen außerdem die Lehrkräfte von zeitraubenden Verwaltungsaufgaben entlastet, der Unterrichtsausfall durch besseres Vertretungsmanagement reduziert und bis zum Schuljahr 2023/24 alle Bildungspläne überarbeitet werden.
Geschwister-Scholl-Stadtteilschule: Dieser Schulneubau wird Maßstäbe setzen
Am Osdorfer Born entsteht eine hochmoderne neue Stadtteilschule mit integriertem Haus der Jugend sowie einer neuen Dreifeld-Sporthalle. Rund 36 Millionen Euro investiert die Stadt in das Bauprojekt, das „für unsere Stadt Modellcharakter haben wird“, betonte Senator Ties Rabe in seinem Grußwort anlässlich der Grundsteinlegung. Doch nicht nur in baulicher Hinsicht wird der Schulneubau Maßstäbe setzen – auch das pädagogisch-räumliche Konzept hat es in sich. So werden die rund 900 Schüler künftig in sogenannten Jahrgangsclustern unterrichtet, zu denen neben den gewohnten Klassenzimmern kleine Differenzierungsräume sowie eine große, offene Lernlandschaft mit viel Platz für Gruppenarbeiten gehören.
Auch die Lehrkräfte müssen sich auf Veränderungen einstellen: Für sie wird es kein zentrales Lehrerzimmer mehr geben, sondern pro Jahrgang eine „Teamstation“. Ein wesentlicher Reiz des Bauprojekts besteht in der Einbettung der Stadtteilschule in die sie umgebende Großwohnsiedlung Osdorfer Born und die starke Vernetzung mit Initiativen vor Ort. Wie beispielsweise Beratungsangebote, Bewegungsförderung, Sprachkurse für Flüchtlinge und Internationale Vorbereitungsklassen sowie eine enge Kooperation mit dem Haus der Jugend und weiteren Stadtteileinrichtungen. Die Dreifeldhalle wird als Bezirkssporthalle mit Zuschauertribüne gebaut und steht somit für Schul- und Sportvereinsnutzungen zur Verfügung.
Die Geschwister-Scholl-Stadtteilschule ist eine inklusive Ganztagsschule mit Oberstufe, an der alle schulischen Abschlüsse erlangt werden können. Der Neubau wird bis zu 36 Klassen Platz bieten. Neben Unterrichtsflächen, Fachräumen und den Flächen für Lehrkräfte und Verwaltung sollen Gemeinschaftsflächen und Flächen für den Ganztagsbedarf entstehen. Eine Mensa mit Produktionsküche, ein Forum mit Bühne, Musikräume und eine Bibliothek runden das Angebot ab. Die Fertigstellung ist für Sommer 2021 geplant.
Achtung, Autofahrer: Rücksicht auf Erstklässler nehmen!
Rund 15.440 kleine Abc-Schützen sind in dieser Woche an Hamburgs Grundschulen eingeschult worden. Für Autofahrer bedeutet das: Achtung, hier kommen 15.440 Verkehrsanfänger, die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Denn für Erstklässler ist nicht nur die Schule, sondern auch der Weg dorthin eine ganz neue Erfahrung. Bildungssenator Ties Rabe: "Kinder benötigen zum Schulanfang besonders viel Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme, denn sie bewegen sich noch unsicher im Straßenverkehr, können Geschwindigkeit und Entfernung nicht einschätzen und nicht über parkende Autos hinwegschauen." Allein im letzten Jahr verunglückten 724 Kinder unter 14 Jahren durch Verkehrsunfälle auf Hamburgs Straßen, davon 265 mit dem Rad und 167 als Fußgänger. Um Autofahrer auf die neuen Verkehrsteilnehmer hinzuweisen, verteilte der Senator vor der Carl-Cohn-Schule in Winterhude Informations-Flyer in Form einer Schultüte. Die "Schultüten"-Aktion ist eine Gemeinschaftsaktion der Schulbehörde, der Hamburger Polizei und der Unfallkasse Nord und findet in Hamburg bereits zum 22. Mal statt.
Der direkte Draht zum Senator „Frag den Rabe“ – Heute: Wozu braucht man einen Schulfrieden?
Mit der Rubrik „Frag den Rabe“ wollen wir Schülern, Eltern, Lehrkräften, Mitarbeitern der Schulbehörde und allen anderen Bildungsinteressierten die Möglichkeit geben, Fragen rund um das Thema Schule und Bildung direkt an den Schulsenator zu richten. Im aktuellen Filmbeitrag antwortet Ties Rabe auf die Frage: Wozu braucht man einen Schulfrieden? In zwei Minuten erklärt Rabe, was es mit der Rahmenvereinbarung zur Bewahrung des Schulfriedens auf sich hat.
Schultüten, Ranzen und Co. - Ein Bericht über den ersten Schultag aus Elternsicht
Dienstagmorgen kurz vor neun: Einschulung. Tausende Kinder strömen gemeinsam mit ihren Eltern, Großeltern und Verwandten und Bekannten in die Grundschulen Hamburgs. Laut offiziellen Zahlen sind in diesem Jahr 15.437 Erstklässler an den Schulen angemeldet. Zählt man die rund 9.100 Vorschulkinder noch hinzu, die auch zum Teil an diesem Morgen eingeschult werden, sind es insgesamt fast 25.000 Schulanfänger – einer davon mein Sohn.
Vor der Schule An der Burgweide in Wilhelmsburg: Aus der kleinen Menschenmenge, die sich vorm Eingang der Pausenhalle gebildet hat, ragen einige überdimensionierte bunte Schultüten im „Ninjago“-, „Paw-Patrols“- und „Anna und Elsa“-Design. Die Stimmung ist heiter, die Leute herausgeputzt. Die Tür ist noch verschlossen. Die Kinder rennen herum und spielen Fangen. Die noch etwas zu großen Ranzen wackeln dabei übermütig auf den Rücken. Die Erwachsenen ermahnen sie hin und wieder, jetzt doch mal etwas ruhiger zu werden, es gehe schließlich gleich los und überhaupt seien sie doch jetzt Schulkinder. Man merkt: Schulanfang bedeutet auch der „Ernst des Lebens“ beginnt.
Rund 1.300 Hamburger Azubis waren 2018 im Ausland unterwegs
Auszubildende aus Hamburg sind offen für die internationale Arbeitswelt. Im vergangenen Jahr haben fast 1.300 Azubis ihre Ausbildung für einige Wochen in einem anderen Land fortgesetzt. Seit 2014 ist die Zahl der Auslandsaufenthalte von 6,8 auf aktuell 9,3 Prozent gestiegen. Viele der Jugendlichen waren im englisch- und oder spanischsprachigen Raum unterwegs, einige auch in Russland oder Frankreich. Dort erwarben sie interkulturelle Kompetenzen und erhöhten dadurch ihre Chancen am Arbeitsmarkt. Schulen und Betriebe unterstützten die Vorhaben durch vielfältige Austauschprogramme.
Fast alle berufsbildenden Schulen sind an Austauschprogrammen beteiligt und führen weltweit sogenannte Mobilitätsprojekte durch. Es gibt zum Beispiel ein Kooperationsprojekt der Schule für Medizinische Fachberufe (BS 15) mit einer Partnerschule in Chicago. Dabei steht das Konsum- und Ernährungsverhalten in den USA im Mittelpunkt. Manche Azubis lernen im Ausland auch ganz neue Herausforderungen kennen. So haben im letzten Jahr neun Schüler mit ihrem Lehrer für drei Wochen in Inhambane in Mosambik die defekte Infrastruktur in zwei Schulen im Bereich Wasserversorgung instand gesetzt und dazu einen Lehrfilm gedreht.
Hamburg unterstützt die Aktivitäten intensiv, unter anderem durch die Koordinierung internationaler Kontakte durch das Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB). An den berufsbildenden Schulen können sich die Jugendlichen direkt an die für Internationales beauftragten Lehrkräfte wenden. Auch die Mobilitätsagentur beim Träger „Arbeit und Leben“ vermittelt und organisiert Auslandsaufenthalte.
Aktuelles: Hamburger Klimawoche – Gut Karlshöhe feiert Geburtstag – Azubi-Gottesdienst
• Vom 23. bis 27. September findet die 11. Hamburger Klimawoche statt. Die 2009 gestartete Veranstaltung initiiert mit einem vielseitigen Angebot den gesellschaftlichen Dialog zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen zwischen Akteuren aus Wirtschaft, Politik, Umwelt und Gesellschaft. Die Hamburger Klimawoche mit ihren insgesamt mehr als einer Millionen Besucher gilt als größtes Klimaschutz-Kommunikationsevent Europas. Kita-Kinder sowie Schüler aller Klassenstufen können auch diesmal wieder kostenlos an Workshops und Exkursionen rund um die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN teilnehmen. Anmeldung und weitere Informationen gibt es hier»
• Im September 1989 wurde das Hamburger Umweltzentrum auf Gut Karlshöhe in Bramfeld eröffnet, um möglichst viele Stadtbewohner an die Natur heranzuführen und Impulse für ein umweltfreundliches Leben zu geben. Inzwischen zählt das Klimaschutzprojekt rund 70.000 Besucher pro Jahr. Anlässlich seines 30. Geburtstags lädt das Umweltzentrum für Sonntag, 29. September, zu einem Aktionstag ein. Unter dem Motto „Action im grünen Bereich“ erwartet die Besucher unter anderem ein Elektro-Scooter-Praxistest, ein Konsum- und ein Gärtner-Workshop. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung» wird gebeten.
• Mit Gottes Segen in die Ausbildung – das ist das Motto des Azubi-Gottesdienstes am Donnerstag, 22. August, im Hamburger Michel. Bischöfin Kirsten Fehrs wird predigen, Bildungssenator Ties Rabe ein Grußwort sprechen. Eingeladen sind alle Auszubildenden, Ausbilder sowie Freunde und Familien. Der Gottesdienst wird gemeinsam gestaltet von Handelskammer, Handwerkskammer, dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Nordkirche (KDA), der Hauptkirche St. Michaelis und dem Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB). Beginn ist um 17 Uhr in der Englischen Planke 1.
Unsere Zahl der Woche ist die 78. So viele Wettbewerbe für Schülerinnen und Schüler sind in der gerade erschienenen Wettbewerbsbroschüre 2019/20 zu finden. Das 100 Seiten starke Heft geht jetzt in den Versand an Hamburgs Schulen und wird demnächst auch als Download zur Verfügung stehen.