Die Themen der Woche

» St. Petersburg und Hamburg: engere Zusammenarbeit im Bildungsbereich
» Initiative gegen den "Teilzeitzwang" von Erziehern, Sozialpädagogen und Therapeuten
» Grundschüler werden Lebensmittelprofis
» Weniger CO2, mehr Vergnügen - Zu Fuß zur Schule
» Auf den guten Lehrer kommt es an - UNESCO Weltlehrertag 2016
» 21 Lehrkräfte mit ausländischem Lehramtsstudium starten Anpassungs-Qualifizierung

St. Petersburg und Hamburg: engere Zusammenarbeit im Bildungsbereich

Im kommenden Jahr feiern St. Petersburg und Hamburg 60 Jahre Städtepartnerschaft. Aus diesem Anlass besuchte eine Delegation mit der Vorsitzenden des St. Petersburger Bildungskomitees Zhanna Vorobyeva die Hansestadt. Nach einem ausführlichen Gespräch mit Schulsenator Ties Rabe über Schulfragen beider Städte unterzeichneten beide Seiten eine gemeinsame Erklärung über die weitere Zusammenarbeit im Bereich Schulwesen.

Schulsenator Rabe erinnerte in seiner Rede an die besondere Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und St. Petersburg. „Es grenzte an ein Wunder, dass 13 Jahre nach der grausamen und menschenverachtenden Einkesselung des damaligen Leningrads durch die deutsche Wehrmacht diese erste Städtepartnerschaft Hamburgs nach dem Weltkrieg möglich wurde. Über eine Million Menschen verhungerten damals in der eingekesselten Stadt. Dennoch haben die Menschen in St. Petersburg Hamburgs ausgestreckte Hand zur Versöhnung angenommen und damit diese besondere Städtepartnerschaft begründet. Das wird Hamburg nicht vergessen.“

Entscheidend sei heute, dass Städtepartnerschaften gelebt werden. Deshalb sei es wichtig, dass auch die Beziehungen zwischen den Schulen und den Lehrkräften gestärkt werden und dass eine intensive Zusammenarbeit und ein intensiver Austausch im Bildungsbereich gepflegt werden. Ziel sei es, die Aktivitäten im Bildungsbereich zu vertiefen und darüber hinaus die freundschaftlichen Beziehungen weiterzuentwickeln. Die Unterzeichnung wurde von zwei großartigen Auftritten der Kinder der „Tanzbrücke e.V.“ umrahmt, die den Matrosentanz und Kalinka im Bürgermeistersaal aufführten.

Zuvor hatten Zhanna Vorobyeva, Vorsitzende des Bildungskomitees St. Petersburg, und die Delegationsmitgliedern unter anderem das Gut Karlshöhe besucht, um sich über Umweltthemen und deren Bearbeitung in den Schulen zu informieren. Im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung informierte sich die Delegation insbesondere über die Themen Digitalisierung im Bildungsbereich und über die Berufliche Bildung in Hamburg.

Initiative gegen den "Teilzeitzwang" von Erziehern, Sozialpädagogen und Therapeuten

Die Schulbehörde will für pädagogisch-therapeutische Fachkräfte (PTF) wie zum Beispiel Erzieher, Sozialpädagogen und Therapeuten vernünftige Beschäftigungsverhältnisse und Vollzeitanstellungen ermöglichen. Die bisher unterschiedlichen Dienstzeitenregelungen - beispielsweise für die Arbeit im Ganztag oder in der Inklusion - führen zu zahlreichen Abgrenzungsproblemen und Teilzeitstellen, obwohl diese Aufgabenbereiche sich deutlich überschneiden und immer stärker zusammenwachsen.

Hamburgs Schülerinnen und Schüler brauchen hochqualifizierte pädagogische Fachkräfte. Um sie zu gewinnen und zu halten, sollen ordentliche Vollzeitstellen geschaffen. Deshalb sollen die bislang unterschiedlichen Dienstzeitenregelungen durch eine einheitliche Dienstzeitenregelung mit klaren und transparenten Regelungen für alle Tätigkeitsbereiche ersetzt werden. Dazu führt die Schulbehörde zurzeit sehr konstruktive Gespräche mit dem Personalrat.

Die neue Dienstzeitenregelung soll unter anderem Anfang und Ende der Arbeitszeit sowie Zeitanteile für Vor- und Nachbereitung, Elternarbeit und Teilnahme an Konferenzen regeln. Die bisherigen Arbeitszeitregelungen sehen für bestimmte Einsatzbereiche jeweils sehr unterschiedliche Regelungen vor, obwohl Erzieher oder Sozialpädagogen grundsätzlich in allen Arbeitsbereichen eingesetzt werden. Die unterschiedlichen Regelungen reduzieren den Einsatz von pädagogischen Fachkräften in der Praxis jedoch auf sehr eingeschränkte und separierte Arbeitsbereiche.

Weitere Informationen:
Pressemitteilung »

Grundschüler werden Lebensmittelprofis:
Projektwoche mit Verbraucherzentrale an der Grundschule Molkenbuhrstrasse

Wie viel Zucker steckt in meiner Limonade? Was verspricht die Werbung auf der Verpackung? Woran erkennt man regionale Produkte? Diesen und vielen weiteren Fragen gingen die Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klassen im Rahmen einer Projektwoche an der Grundschule Molkenbuhrstraße in Stellingen nach. Unterstützt von der Schulbehörde und der Verbraucherzentrale Hamburg machte sich die Schule als eine von vier Hamburger Schulen auf den Weg, um Verbraucherschule zu werden. Denn: Schülerinnen und Schüler brauchen fundierte Kompetenzen in den Bereichen Konsum, Geld, Medien, Umwelt, Ernährung und Verbraucherbildung.

In mehreren Workshops erforschten die Schülerinnen und Schüler Begriffe, Aufmachung und Versprechen von Lebensmitteln und nahmen auch die dazugehörige Werbung und die Verpackungen genau unter die Lupe. „Vor allem die auf der Verpackung angegebene Portionsgröße hat viele Kinder überrascht. Die meistens hätten mindestens das Doppelte verzehrt“, sagt Armin Valet, Lebensmittelexperte der Verbraucherzentrale Hamburg, der gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern die jeweiligen Mengen abgewogen hat. Im Workshop Lebensmitteldetektive testeten die Kinder, ob sie ein echtes Vollkornbrot von einem körnerhaltigen Vitalbrot sowie Saft, Nektar und Saftgetränk voneinander unterscheiden können. Getränke wurden außerdem kritisch auf ihren Zuckergehalt überprüft. „Ich hätte nicht gedacht, dass so viel Zucker in einer Flasche Wasser mit Kirschgeschmack steckt. Das ist ja genauso ungesund wie eine Cola“, wunderte sich Lara Karaca, Schülerin der Klasse 4a.

Die Verbraucherzentrale Hamburg begleitet vier Schulen dabei, Verbraucherbildung in Unterricht und Schulalltag zu integrieren. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung von Konsum- und Alltagskompetenzen in den Bereichen Ernährung, Gesundheit, Finanzen, Verbraucherrecht, Medien und nachhaltiger Konsum. Das zweijährige Projekt wird bis Ende 2017 durch die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz gefördert. Weitere Kooperationspartner sind das Hamburger Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) sowie die Stiftung Warentest. Mit dem Albrecht-Thaer-Gymnasium (Stellingen), der Stadtteilschule Stellingen, der Grundschule Molkenbuhrstraße (Stellingen) und der Erich-Kästner-Schule in Farmsen als Partnerschulen sind alle Schulformen vertreten.

Weitere Informationen:
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Verbraucherzentrale Hamburg »


Weniger CO2, mehr Vergnügen - Zu Fuß zur Schule

Unlängst beschwerte sich die Journalistin Sigrid Neudecker in dem Hamburger Newsletter der ZEIT über den allmorgendlichen Verkehr vor der Schule in ihrer Straße. Von mehreren „großen, allradangetriebenen Kleinpanzern“ war da die Rede, die die „Bergkinder“ aus dem „bekanntlich hochalpinen Umland Hamburgs“ bis direkt vor die Schultür chauffierten. Die Folge: ein Stau, der „mit ausgiebigem Hupen zu beheben“ sei. So ein Verkehrschaos verursacht aber nicht nur Lärm sondern vor allem CO2. Bis zu 1.344 kg des Treibhausgases könnten jeden Tag eingespart werden, würden nur 15 % der Kinder aus 56 Hamburger Schulen, statt wie sonst mit dem Auto, mit dem Fahrrad, dem Roller oder eben auf „Schusters Rappen“ zur Schule kommen. So viele Kinder waren jedenfalls am letzten Freitag beim „Zu Fuß zur Schule-Tag“ dabei, und so viel CO2 blieb folglich der Hamburger Luft an diesem Tag erspart.

Der Aktionstag am 30. September ist Teil der Kampagne „Zu Fuß zur Schule“, die in Hamburg seit 2002 jedes Jahr immer in den drei Wochen vor den Herbstferien stattfindet. Vom 26. September bis zum 14. Oktober heißt es auch in diesem Jahr für alle, übrigens auch die Lehrkräfte, möglichst das Auto stehen zu lassen und zu Fuß zur Schule zu kommen. Auf einer Stempelkarte wird jeder erfolgreiche autofreie Tag registriert. Am Ende gibt es ein kleines Geschenk. Neben der deutlichen Entlastung der Umwelt hat das „zu-Fuß-zur-Schule-Kommen“ noch weitere entscheidende Vorteile: Kinder, die zur Schule gehen, werden dadurch selbstständiger und erleben gemeinsam mit ihren Freunden den Schulweg. Außerdem lernen sie so besser, sich im Straßenverkehr zurechtzufinden und bewegen sich mehr, letztendlich ein nicht zu unterschätzender Gesundheitsaspekt. „Zu Fuß zur Schule“ ist eine Gemeinschaftsaktion der Schulbehörde mit den Polizeiverkehrslehrern und der Unfallkasse Nord.

Weitere Informationen:
Hamburger Bildungsserver »

Auf den guten Lehrer kommt es an - UNESCO Weltlehrertag 2016

Wohl kaum ein anderer Berufsstand wird mit so vielen Witzen bedacht wie die Lehrer. Zum Beispiel dieser: Was ist der Unterschied zwischen Gott und Lehrern? Gott weiß alles, Lehrer wissen alles besser. Dabei ist die große Zahl der Witze eher ein Indiz für die besondere Bedeutung von Pädagogen. Der berühmte Bildungsforscher Prof. John Hattie hatte bereits 2008 belegt, dass die einzelne Lehrkraft der wohl wichtigste Faktor für den Lernerfolg von Schülern ist. Der Neuseeländer hatte in einer aufwendigen Studie insgesamt 50.000 Einzelstudien ausgewertet und war zu dem Schluss gekommen: Auf den guten Lehrer kommt es an. Grund genug, die zahlreichen Lehrerinnen und Lehrer für ihr großes Engagement zu ehren und zu würdigen, beispielsweise am Weltlehrertag der UNESCO, dem 5. Oktober. Schulsenator Ties Rabe: „Ich danke allen Lehrerinnen und Lehrern für ihren Einsatz und ihr Engagement. Sie haben eine wichtige, manchmal entscheidende Rolle in der schulischen und persönlichen Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. Durch ihr Engagement zeigen Hamburgs Lehrerinnen und Lehrer, wie vielfältig und gesellschaftlich wichtig ihre Aufgabe ist.“

Dass die Lehrkräfte der Hansestadt zu den besten Deutschlands gehören, zeigte sich erst vor wenigen Tagen: Ein Pädagogen-Team des Luisen-Gymnasiums Bergedorf wurde mit dem renommierten „Deutschen Lehrerpreis 2016“ ausgezeichnet. Im bundesweiten Wettbewerb wurde ihr herausragendes pädagogisches Engagement in der Kategorie „Lehrer: Unterricht innovativ“ gewürdigt.

Seit dem 5. Oktober 1994 wird mit dem UNESCO Weltlehrertag jedes Jahr an die „Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer“ erinnert. Das Dokument wurde vor genau 50 Jahren, am 5. Oktober 1966 von der UNESCO verabschiedet. Es ist die umfassendste internationale Richtlinie für die Verbesserung des Status von Lehrkräften im Interesse hoch qualitativer Bildung.

Mehr Informationen:
Pressemitteilung »
Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer »
UNESCO Seite zum Weltlehrertag »

21 Lehrkräfte mit ausländischem Lehramtsstudium starten Anpassungs-Qualifizierung

Neben 287 Lehramts-Referendarinnen und -Referendaren (offiziell: Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst LiV), sind zum Schuljahresbeginn auch 21 Lehrkräfte, die im Ausland eine Lehramtsqualifikation erworben haben und denen für eine vollständige Gleichstellung noch Schulpraxis fehlt, in eine Anpassungsqualifizierung - ähnlich dem Referendariat - gestartet. Lesen Sie mehr dazu auf unserer Webseite unter www.hamburg.de/bsb »