Inklusion: Deutlich mehr Personal an Hamburgs Schulen –
neues Fördermodell garantiert gerechte Zuweisung von Mitteln

Die Inklusion gehört zu den bildungspolitischen Kernaufgaben unserer Zeit. Seit dem Schuljahr 2010/11 dürfen Eltern sich aussuchen, ob sie ihre Kinder mit Behinderungen auf eine Regel- oder eine Sonderschule schicken wollen. Damit das gelingt, hat der Hamburger Senat die Inklusion in mehreren Schritten neu organisiert. So wurde die Anzahl der Vollzeitstellen in den letzten Jahren ordentlich aufgestockt: Im Vergleich zu 2010 gibt es heute an Hamburgs allgemeinen Schulen, vor allem an den Grund- und Stadtteilschulen, 450 zusätzliche Stellen für Kinder mit Förderbedarf oder Behinderungen. Ein neues Fördermodell stellt zudem sicher, dass es bei der Zuweisung von Fördermitteln gerecht zugeht: Schulen mit vielen förderbedürftigen Kindern bekommen mehr Personal als Schulen mit weniger förderbedürftigen Kindern.  

Dank vieler weiterer Reformen wurde die Zahl der Pädagogen an Hamburgs allgemeinbildenden Schulen von 2010 bis 2016 von rund 12.900 auf 15.200 Stellen erhöht – das sind rund 2.300 mehr Lehrkräfte innerhalb von sechs Jahren. Nur gut ein Drittel dieser Stellen, etwa 900, wäre nötig gewesen, um den Anstieg der Schülerzahlen abzufedern. Die restlichen rund 1.400 neuen Stellen kamen der Qualitätsverbesserung vor allem an Grund- und Stadtteilschulen zugute – und damit auch der Inklusion. Rein rechnerisch hat bei gleicher Schülerzahl heute jede Grundschule zusätzlich 2,5 und jede Stadtteilschule zusätzlich neun Lehrkräfte dazu bekommen.

Um die Förderung von Schülern mit Schwächen in den Bereichen Lernen, Sprache und emotionale Entwicklung (LSE) oder einer Behinderung zu verbessern, braucht es aber nicht nur zusätzliche Lehrerstellen: Damit die Inklusion an Hamburgs Schulen weiter vorankommt, gibt es ein erweitertes Schulungsangebot, das unterrichtspraktische Fortbildungs- und Beratungsangebote für Lehrkräfte an inklusiven Schulen umfasst. Um die Schulen auch vor Ort zu unterstützen, besuchen außerdem Expertenteams alle Hamburger Grund- und Stadtteilschulen und beraten Schulleitungen und Lehrkräfte bei der Umsetzung der Inklusion. 

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Quereinsteiger und Seiteneinsteiger: Lehrkräfte ohne Lehramtsstudium sind in Hamburg selten

Aktuell gibt es an Hamburgs staatlichen Schulen mehr als 18.000 Vollzeitstellen für Lehrkräfte und Pädagogen - ein Rekordergebnis in der Hamburger Schulgeschichte. Gründe hierfür sind die steigenden Schülerzahlen, aber auch eine Verbesserung der Schüler-Lehrer-Relation durch kleinere Klassen und mehr Stellen für Ganztag und Inklusion. Angesichts der großen Nachfrage kann der Lehrer-Nachwuchs schon mal knapp werden. Mangelt es an qualifizierten Lehrkräften, haben Schulen die Möglichkeit, Quereinsteiger einzustellen – also Bewerber mit einem abgeschlossenen Masterstudium in einem oder mehreren Fächern, aber nicht im Bereich Fachdidaktik. Die fehlende pädagogische Qualifikation erlangen die Quereinsteiger im Rahmen des Referendariats. Dieser 18-monatige Vorbereitungsdienst ist Pflicht für den Quereinstieg.

Quereinstieg ist für alle Schulformen grundsätzlich möglich, allerdings nur in Mangelfächern, also in jenen Fächern, für die weniger Bewerbungen vorliegen als Plätze vorhanden. Ein typisches Mangelfach ist etwa Physik, bevorzugt mit den Nebenfächern Mathematik und Informatik. Das Höchstalter für einen Quereinstieg ist 42 Jahre, eine Verbeamtung ist möglich. In Hamburg hält sich die Zahl der Quereinsteiger in Grenzen: An den allgemeinbildenden Schulen gab es 2015 gerade mal 15 Quereinsteiger, 2016 waren es 22. Noch geringer ist die Zahl der Quereinsteiger an den beruflichen Schulen: jeweils sechs in 2015 und 2016.

Neben dem Quereinstieg gibt es noch eine weitere Möglichkeit, ohne Lehramtsstudium im Hamburger Schuldienst angestellt zu werden: den Seiteneinstieg. Seiteneinsteiger steigen direkt – also ohne Referendariat – in den Schuldienst ein und können nicht verbeamtet werden. Ein Seiteneinstieg betrifft Nicht-Mangelfächer und ist nur möglich, wenn zum Zeitpunkt der Einstellung keine Bewerber mit zweitem Staatsexamen für diese Fächer zur Verfügung stehen. In Hamburg ist der Seiteneinstieg allerdings keine wirkliche Option: Seit 2015 gab es nur einen einzigen Direkteinstieg ohne Vorbereitungsdienst.

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Für bessere Integration:
Neuer Schulbus für Flüchtlingskinder in Billwerder

Ab sofort fahren 27 Schülerinnen und Schüler aus der Wohnunterkunft für Flüchtlinge am Gleisdreieck in Billwerder mit dem Schulbus zur Schule. Der von der Schulbehörde gestellte Bus bringt die Flüchtlingskinder zu den Schulen Ernst-Henning-Straße, Sander Straße und Mendelstraße. Das Angebot erleichtert den jungen Neu-Hamburgern den Schulweg und sorgt gleichzeitig dafür, dass Flüchtlingskinder besser integriert werden. Bildungssenator Ties Rabe war bei der ersten Fahrt dabei: „Unser Ziel ist eine gelungene Integration, dafür wollen wir sicherstellen, dass nicht mehr als vier Flüchtlinge in einer Klasse unterrichtet werden.“

Zurzeit gibt es noch einen weiteren Schulbus, der Flüchtlingskinder aus der Unterkunft Kirchenpauerstraße in der HafenCity in die Rudolf-Roß-Grundschule in der Neustadt bringt. Für die Zukunft sind weitere Bustransporte geplant – zum einen, um die Integration zu verbessern, aber auch deshalb, weil Flüchtlingsunterkünfte und Schulen oft in unzumutbarer Entfernung zueinander liegen und insbesondere für ortsunkundige junge Menschen die Orientierung in der Stadt eine Herausforderung ist.

Aktuell werden 428 Flüchtlingskinder in 53 Lerngruppen in den zentralen Erstaufnahmeeinrichtungen unterrichtet. 4.382 schulpflichtige Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsunterkünften werden an Hamburger Schulen in internationalen Vorbereitungsklassen (IVK) oder Basisklassen unterrichtet. Weitere 2.769 jugendliche Flüchtlinge durchlaufen zurzeit die Berufs- und Ausbildungsvorbereitungsmaßnahmen des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung (HIBB).

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Schreibwettbewerb „KLASSEnSÄTZE“:
Mehr als 5.500 Schüler haben mitgemacht

Der 2015 gestartete Schreibwettbewerb „KLASSEnSÄTZE“ freut sich wachsender Beliebtheit: Mehr als 5.500 Schülerinnen und Schüler aus 32 Hamburger Grundschulen, Stadtteilschulen und Gymnasien haben sich diesmal am Wettbewerb beteiligt – haben geschrieben, gedichtet, gereimt und sogar gezeichnet. Denn erlaubt war, was den Schülern gefiel – neben Prosa durften auch Sachtexte, Reportagen, Lyrik und illustrierte Texte eingereicht werden. Das Thema war wie immer vorgegeben und lautete „aufgetaucht“. In diesem Jahr gab es außerdem eine neue Kategorie: Beim Zusatzwettbewerb „Sprach-Einsteiger“ durften erstmals auch Schüler aus internationalen Vorbereitungsklassen mit noch geringen Deutschkenntnissen ihre Geschichten einreichen. Am vergangenen Donnerstag wurden im Ernst-Deutsch-Theater die Sieger geehrt. 

Der Wettbewerb „KLASSEnSÄTZE“ ist in vier Altersstufen aufgeteilt: Klasse 4, Klasse 5 und 6, Klassen 7 bis 9 und Klasse 10 plus Oberstufe. Dabei werden Hamburgs Schüler in drei Phasen ans kreative Schreiben herangeführt. Zunächst schreiben die Teilnehmer ihre Texte auf Klassenebene im Deutschunterricht. Jede Klasse wählt drei Sieger-Texte aus, die anschließend von einer Schüler-Jury gelesen und bewertet werden. Die besten Texte aus jeder Altersstufe werden Schul-Sieger. In diesem Jahr schafften es 53 Texte ins Finale auf Hamburg-Ebene. Hier wählt eine Jury aus Autoren, Journalisten, Verlagsleitern und einer Vertreterin der Rinke-Stiftung, Hauptförderer des Wettbewerbs, die vier Landessieger aus. Initiator und Wettbewerbsgründer Heiko Reich, der vom Verein „Seiteneinsteiger“ unterstützt wird,  verbindet mit diesem cleveren System gleich zwei Vorteile: Die Schülerinnen und Schüler werden von Anfang an auch als Juroren eingebunden – und die hochrangig besetzte Jury auf Landesebene bekommt wirklich nur die besten Arbeiten eingereicht.

Die Gewinner des Wettbewerbs 2016/17 sind Kaan Krog und Sasa Möller von der Max-Träger-Grundschule in Eidelstedt (4. Klasse), Marta Baches vom Emilie-Wüstenfeld-Gymnasium in Eimsbüttel (5. Klasse), Henrike Höfs vom Gymnasium Meiendorf (8. Klasse) und Anton Georgi Rösler von der Stadtteilschule Blankenese (11. Klasse). Beim „SprachEinsteiger“-Wettbewerb siegten Safa Albadawi (IVK 5/6) und Soheil Nazari (IVK 7/8) vom Gymnasium Rahlstedt und Farida Sheho (IVK ESA) von der Stadtteilschule Horn, Alesar Issa vom Gymnasium Rahlstedt (IVK 7/8) erhielt den Sonderpreis der Rinke-Stiftung.

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Wettbewerb „Unseren Schulen“ startet:
100.000 Euro für gelungene Schulprojekte

Anfang Juni geht der Wettbewerb „Unseren Schulen“ in die nächste Runde: Die Claussen-Simon-Stiftung vergibt insgesamt 100.000 Euro an drei besonders förderungswürdige Hamburger Stadtteilschulen oder Gymnasien, die das fächerübergreifende, kooperative und innovative Lernen in den Mittelpunkt stellen. Das Besondere: Schülerinnen und Schüler können aktiv an der Ausgestaltung der Projekte mitwirken. Im vergangenen Jahr hatten mehr als 350 Schüler Empfehlungen für rund 40 Lehrkräfte abgegeben, zehn davon durften ihre Projektvorschläge einreichen. Ausgezeichnet wurden schließlich die Stadtteilschule Bramfeld, das Helmut-Schmidt-Gymnasium in Wilhelmsburg und das Heinrich-Heine-Gymnasium in Poppenbüttel.

Auch in der sechsten Auflage des Wettbewerbs gibt es wieder überzeugende Ideen: So produzieren beispielsweise an der Nelson-Mandela-Schule Schüler englischsprachige Nachrichtenbeiträge, und am Gymnasium Allee ist eine intensive Zusammenarbeit mit Hamburger Künstlern im Rahmen des Kunstprofils möglich. In der ersten Bewerbungsphase des dreistufigen Verfahrens können Schüler der weiterführenden Schulen Lehrkräfte empfehlen, mit denen sie ein Projekt umsetzen möchten. In der zweiten Phase werden aufgrund dieser Empfehlungen zehn Lehrkräfte aufgefordert, ihre Projektideen zu entwickeln. In der dritten Phase sind wieder die Schüler am Zug: Sie bewerten die eingereichten Projekte und helfen der Jury dabei, die drei förderungswürdigsten auszuwählen. Teilnehmen können alle Schüler sowie Lehrkräfte der Hamburger Stadtteilschulen und Gymnasien, die Preisverleihung findet am 30. November statt.

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Frisch aus der Druckerpresse:
Das Sommer-Programm der Hamburger Volkshochschule

Bei einem so großen Angebot fällt die Auswahl schwer: Rund 2.000 neue Kurse, Workshops und Aktionen finden sich im gerade erschienenen Sommerprogramm der Hamburger Volkshochschule (VHS). Die VHS ist nicht nur die größte Sprachschule für Erwachsene in Norddeutschland, sondern kann auch auf allen anderen Gebieten der Erwachsenenbildung punkten: Ob auf einem traditionellen Segelschiff den Hamburger Hafen erkunden, unter Anleitung eines Wiener Kochs leckere Speisen zubereiten oder im VHS-Sommeratelier unter freiem Himmel kreativ sein – alle Angebote sind ab sofort online buchbar. Rund 30 Sprachen sind im Angebot, von Arabisch bis Ungarisch, und neben dem großen Spektrum der kulturellen Bildung boomt vor allem der Gesundheitsbereich: Fitnesskurse ebenso wie Ernährungs- und Kochkurse, zum Beispiel in Kooperation mit der Hamburger Initiative von Slow Food. Neu sind Ferienkurse für Schülerinnen und Schüler wie etwa der „Englisch-Crashkurs – Fit für die Oberstufe.“ Das aktuelle Programm liegt ab sofort in allen VHS-Zentren, BUDNI-Filialen und Bücherhallen kostenlos zur Mitnahme bereit.

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Aktuelles: HISTORY SummerCamp 2017 –
Jugendmusikschule lädt zu Tagen der offenen Tür

• Die Stadtbereiche der Staatlichen Jugendmusikschulen (JMS) öffnen ihre Türen für kleine und größere Besucher zum Zuhören, Mitmachen und Ausprobieren. An sechs Tagen können Interessierte in den Musikunterricht hineinschnuppern, elementare Musikerziehung oder musikalische Entdeckungsreisen kennenlernen und sich die  Musical Akademie für Teens, die Pop- und Jazzklassen oder die Jugend-Opern-Akademie anschauen. Die Termine: Samstag, 6. Mai, ab 15 Uhr in der JMS Nord; Sonntag, 7. Mai, ab 15 Uhr in der JMS Ost; Samstag, 13. Mai, ab 15 Uhr in der JMS West; Sonntag, 14. Mai, ab 15 Uhr in der JMS Mitte; Sonntag, 11. Juni, ab 15 Uhr in der JMS Süd-Harburg und Samstag, 17. Juni, ab 11 Uhr in der JMS Süd-Bergedorf. Mehr Information>>

• Vom 27. bis zum 29. September findet das diesjährige HISTORY SummerCamp in Berlin statt: ein dreitägiger Workshop für Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet mit Inputs, Exkursionen und Medienproduktion. In diesem Jahr soll erkundet werden, welche Spuren die Russische Revolution von 1917 in Berlin hinterlassen hat. Außerdem wird diskutiert und ausprobiert, wie man zeitgemäß an die Revolution und ihre Folgen erinnern könnte, analog und digital. Das SummerCamp wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung sowie die Berliner Landeszentrale für politische Bildung und richtet sich an Geschichts-, Politik-, Medien-, Russisch- und Theaterkurse ab Klasse 9. Noch bis zum 15. Mai können sich Lehrkräfte mit ihren Schülern um Plätze bewerben. Die Teilnehmenden zahlen nur die Kosten für An- und Abreise; Übernachtung, Verpflegung und Workshopkosten sind inklusive. Hier geht’s zum Bewerbungsformular>>

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