16.000 Bio-Brotboxen verteilt:
Gesunde Snacks für Hamburgs Erstklässler

Eine Scheibe Vollkornbrot, eine Möhre, Streichpastete, Kindertee, Rosinen und ein Tütchen Müsli, all diese leckeren gesunden Snacks - natürlich in Bio-Qualität - passen in die gelben Klickboxen, die am vergangenen Montag an fast 16.000 Erstklässler der Hansestadt ausgegeben wurden. Angesichts so vieler Brotdosen packten die Botschafter der Hamburger Bio-Brotbox-Initiative selbst mit an: Schulsenator Ties Rabe verteilte in der Grundschule Krohnstieg in Langenhorn gemeinsam mit Hamburg-1-Moderator Bedo und FC St. Pauli- Geschäftsführer Andreas Rettig die gelben Bio-Brotboxen an aufgeregte ABC-Schützen. „Die Idee dahinter ist natürlich, dass die Brotboxen von den Eltern immer wieder neu gefüllt werden“, betonte der Senator und appellierte an alle Eltern, Kinder nicht mit leerem Magen zur Schule zu schicken.

Die Aktion, an der 233 Hamburger Grund- und Förderschulen teilnehmen, wurde vor elf Jahren in Hamburg initiiert. Inzwischen ist die Hansestadt Teil eines bundesweiten Netzwerks von 77 Initiativen, die jedes Jahr rund 180.000 Bio-Brotboxen an Schülerinnen und Schüler in ganz Deutschland verteilen – also an mehr als einem Viertel aller Schulanfänger. 40 Bio-Erzeuger sponsern in diesem Jahr die Aktion. Ziel der Aktion ist es, Kinder mit gesunden, regional erzeugten Lebensmitteln zu versorgen.

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Die Themen der Woche

• Deutscher Lehrerpreis: Zweiter Platz für Lehrer-Team des Luisen-Gymnasiums in Bergedorf
• Schulbau im Harburger Kerngebiet: Stadt investiert rund 71 Millionen Euro in Neu- und Umbauten
• Trend: Mehr Schüler machen den Mittleren Schulabschluss
• Charlotte-Paulsen-Gymnasium in Wandsbek feiert doppeltes Jubiläum
• Goldbekschule am Poßmoorweg feierte Richtfest - Einzug für Sommer 2017 geplant
• Aktuelles aus dem Bereich Schule und Bildung

Deutscher Lehrerpreis: Zweiter Platz für Lehrer-Team
des Luisen-Gymnasiums in Bergedorf

Die Sieger des bundesweiten Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis“ stehen fest. Von den insgesamt 16 Lehrkräften und sechs Pädagogen-Teams aus zehn Bundesländern kommt eine Mannschaft aus Hamburg: Drei Lehrer und eine Lehrerin des Luisen-Gymnasiums in Bergedorf wurden am vergangenen Montag in der Kategorie „Unterricht innovativ“ als beste Lehrkräfte Deutschlands ausgezeichnet. Acht Wochen lang hatten die Pädagogen gemeinsam mit ihren Schülern der Klasse 9b ihren Stadtteil Lohbrügge erforscht und Ideen gesammelt, wie man das Viertel beleben könnte. Bundesweit haben sich in diesem Jahr rund 4.500 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte an dem Wettbewerb beteiligt, der seit 2009 von der Vodafone Stiftung Deutschland und dem Deutschen Philologenverband durchgeführt wird.

85 Pädagogen-Teams aus ganz Deutschland hatten in der Kategorie „Unterricht innovativ“ ihre Bewerbungen eingereicht, sechs Unterrichtsprojekte wurden schließlich ausgezeichnet. Der zweite Preis in dieser Kategorie ging an das Hamburger Team Bodil Ambrock, Stefanie Hummel, Pablo Vázquez und Projektleiter Matthias Laabs vom Luisen-Gymnasium. In ihrem fächerübergreifenden Projekt „Was braucht dieser Ort?“ erforschten die Jugendlichen ihren Stadtteil, traten in Kontakt mit Passanten und Anwohnern, sammelten Beobachtungen und entwickelten individuelle Forschungsfragen. Sie luden Bürger und Experten zum Bar-Camp oder Politik-Café ein, recherchierten, dokumentierten, präsentierten und suchten nach eigenen Antworten. Arbeits-, Dokumentations-, Begegnungs- und Ausstellungsraum war eine leer stehende Ladenfläche, in der die Schüler acht Wochen lang vier bis sechs Stunden pro Tag verbrachten.

Schulsenator Ties Rabe: „Ich gratuliere den Kolleginnen und Kollegen herzlich zu dieser herausragenden Auszeichnung. Durch ihr Engagement zeigen sie, wie vielfältig und gesellschaftlich wichtig die Aufgabe von Lehrerinnen und Lehrern ist. Persönlich freut mich natürlich besonders, dass dieser Preis an meine früheren Kolleginnen und Kollegen des Luisen-Gymnasiums verliehen wird – eine Schule, an der ich selbst als Lehrer tätig war.“ Heinz-Peter Meidinger, Bundesvorsitzender des Deutschen Philologenverbandes, betonte die hohe Bedeutung von Teamarbeit: „Einerseits müssen in den einzelnen Fächern die Wissensgrundlagen gelegt werden, andererseits sollen die Schüler anschließend auch erfahren, dass man heutzutage Herausforderungen und Probleme nur meistern kann, wenn man möglichst viele Aspekte einbezieht.“

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Frisch aus der Druckerpresse

• Gerade erschienen ist die Broschüre „Elternarbeit für Einsteiger – Die Klassenelternvertretung“ im praktischen Hosentaschenformat. Ein hilfreicher und verständlicher Wegweiser für engagierte Eltern, die sich über die Aufgaben und Gestaltungsmöglichkeiten der Klassenelternvertretung informieren möchten. Das Heft liegt in den Schulen und im Schulinformationszentrum aus und ist in sechs Sprachen erhältlich: Arabisch, Deutsch, Englisch, Farsi, Französisch und Türkisch.

• Ob Mathe-Olympiade, Alsterufer-Turnier, Jugend forscht oder BERTINI-Preis – Schülerwettbewerbe haben an Hamburgs Schulen einen hohen Stellenwert. Über 60 Wettbewerbe aus ganz unterschiedlichen Bereichen motivieren Schülerinnen und Schüler jedes Jahr aufs Neue zu Höchstleistungen. Einen guten Überblick über diese Vielfalt bietet die frisch erschienene Broschüre „Wettbewerbe 2016“, die auf 90 Seiten umfassend informiert. Erhältlich als Printexemplar (thomas.bressau@bsb.hamburg.de) oder als Download» im Internet.

Schulbau im Harburger Kerngebiet: Stadt investiert
rund 71 Millionen Euro in Neu- und Umbauten

In Harburg läuft der Schulbau auf Hochtouren: Mehrere große Bauprojekte werden zurzeit in Hamburgs südlichstem Bezirk realisiert. Während sich die Bauarbeiten am Friedrich-Ebert-Gymnasium (neue Sporthalle und Kantine) und an der Schule Gumbrechtstraße (Neubau mit Klassenräumen, Sporthalle und Kantine) langsam dem Ende nähern, gehen die Arbeiten an zwei weiteren Harburger Schulen gerade erst los: Die Lessing-Stadtteilschule mit zurzeit noch zwei Standorten soll komplett in einen Neubau am Standort Hanhoopsfeld ziehen, die Goetheschule Harburg bekommt einen Neubau, für den erst noch Platz geschaffen werden muss. Für die Bauvorhaben im Harburger Kerngebiet investiert die Stadt insgesamt rund 71 Millionen Euro. 

Die Schülerinnen und Schüler der Lessing-Stadtteilschule waren ursprünglich an drei Standorten untergebracht – am Hanhoopsfeld, in Sinstorf und im Harburger Zentrum. Geplant ist nun, die Bestandsgebäude am Standort Hanhoopsfeld abzureißen und stattdessen ein schickes, neues Schulgebäude zu bauen, in dem alle Stadtteilschüler Platz haben werden. Entstehen soll ein Neubau mit Pausenhalle, Mensa, Küche und Bühne, der auch vom benachbarten Alexander-von-Humboldt-Gymnasium genutzt wird. Außerdem werden drei neue Klassengebäude gebaut, eines davon mit Platz für den Verwaltungstrakt und die Bibliothek, sowie eine neue Dreifeld-Sporthalle. Bis 2018 sollen die Bauarbeiten beendet sein. Die Investitionssumme liegt bei rund 37 Millionen Euro. 

Auch die Goetheschule Harburg in der Eißendorfer Straße soll ein neues Gebäude bekommen. Allerdings liegt die Stadtteilschule direkt neben der Grundschule Kerschensteiner Straße auf einem begrenzten Grundstück. Hier ist es schon lange zu eng für beide Schulen, doch eine Erweiterung der Gebäude war bisher aus Platzgründen nicht möglich. Damit endlich gebaut werden kann, soll die Grundschule nun verlagert und das alte Schulgebäude abgerissen werden. Die Schülerinnen und Schüler der „Kersche“ sollen in das ehemalige Lessing-Gymnasium im Harburger Zentrum ziehen - ein schöner Altbau, der saniert und für die ABC-Schützen passend hergerichtet wird. Einziger Nachteil: Bis es soweit ist, müssen die Grundschulkinder vorübergehend an einen anderen Standort ziehen. 

Der Plan: Bis das ehemalige Lessing-Gymnasium für die Grundschüler saniert ist – voraussichtlich im Jahr 2019 -, werden die Kinder in der ehemaligen Sprachheilschule an der Baererstraße untergebracht. Das Gebäude bietet ausreichend Platz, um die Schüler der dreizügigen Grundschule aufzunehmen. Der Umzug ist für Sommer 2017 geplant. Damit dies gelingt, ist noch ein weiterer Umzug nötig: Die Schüler der ehemaligen Sprachheilschule Baererstraße ziehen an den Standort des Regionalen Bildungs- und Beratungszentrums (ReBBZ) Harburg am Kapellenweg, in dem bereits die Schüler der ehemaligen Förderschule Schwarzenbergstraße unterrichtet werden. Der Vorteil: Beide Förderschulen werden an einem zentralen Standort zusammengeführt. In die Bauvorhaben rund um die Goetheschule – inklusive Abrisse, Sanierungen und Neubauten an der Kerschensteiner Straße, Baererstraße und Schwarzenbergstraße, investiert die Stadt rund 34 Millionen Euro.     

Trend: Mehr Schüler machen den Mittleren Schulabschluss

Der Trend zu hochwertigen Schulabschlüssen betrifft nicht nur das Abitur, sondern auch den Mittleren Schulabschluss (MSA). Gerade veröffentlichte Zahlen belegen: An den Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss nehmen fünf Mal mehr Schüler teil als an den Prüfungen zum Hauptschulabschluss. Dieser Trend bleibt nicht ohne Folgen: Da auch lernschwächere Schüler die deutlich schwereren MSA-Prüfungen ablegen dürfen, gibt es dort erwartungsgemäß schlechtere Zensuren. Bildungssenator Ties Rabe: „Wir ermöglichen das, weil viele Berufe den Mittleren Schulabschluss voraussetzen.“

Von den Schülern, die im Schuljahr 2014/2015 den zehnten Jahrgang besucht haben, nahmen rund 5.460 an den MSA-Prüfungen teil, aber nur 1.091 absolvierten die Prüfungen zum Ersten Schulabschluss (ESA). Das bedeutet, dass gut 83 Prozent der Jugendlichen, die kein Abitur anstreben, den MSA bestehen möchten, und nur 17 Prozent den ESA. Hamburgs Schulsystem macht es möglich: Beide Prüfungen werden in der Regel nach der zehnten Klasse absolviert. Allerdings sind MSA-Prüfungen deutlich anspruchsvoller: Bei gleicher Leistung sind die Noten des MSA zwei Notenpunkte schlechter als die Noten des ESA. Das heißt: Ein MSA-Abschluss mit einem Notendurchschnitt von 3,4 entspricht einem ESA-Abschluss von 1,4.  

Sicher wären die Durchschnittsnoten in den MSA- und auch in den ESA-Prüfungen besser, wenn Hamburg den Zugang zur MSA-Prüfung auf leistungsstärkere Schüler beschränken würde. Doch es geht nicht nur um Durchschnittsnoten in den Prüfungen, sondern auch um erfolgreiche Teilnahmen. Senator Rabe: „Wir müssen anerkennen, dass in der Lebensperspektive vieler Schülerinnen und Schüler heute ein schwächerer Mittlerer Schulabschluss mehr Möglichkeiten eröffnet als ein etwas besserer Erster Schulabschluss. Das Hamburger System ermöglicht den Schülern diesen Schritt, auch um den Preis, dass nicht alle MSA-Prüfungen sehr gut ausfallen.“

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Charlotte-Paulsen-Gymnasium in Wandsbek
feiert doppeltes Jubiläum

Schon von außen ist zu erahnen, dass das Charlotte-Paulsen-Gymnasium (CPG) in Wandsbek auf eine traditionsreiche Geschichte zurückblickt. Das Hauptgebäude ist ein stattlicher Altbau aus der Gründerzeit, der zusammen mit drei modernen Neubauten den Rahmen für ein großzügiges Freigelände mit altem Baumbestand bildet. Die vierzügige Schule feiert nun genau genommen ein doppeltes Jubiläum – ein 150-jähriges und ein 100-jähriges. „Macht zusammen 250 Jahre gute Schule und guten Unterricht“, gratulierte Bildungssenator Ties Rabe.  

Doppeltes Jubiläum – was steckt dahinter? Am 3. November 1866, also vor 150 Jahren, wurde die Schule des Paulsenstifts für Mädchen unterschiedlicher sozialer Herkunft in der Hamburger Altstadt eingeweiht – vier Jahre nach dem Tod ihrer Namensgeberin, der Sozialreformerin und Frauenrechtlerin Charlotte Paulsen. Das heutige Hauptgebäude in der Neumann-Reichardt-Straße, das damalige Wandsbeker Lyzeum, wurde am 26. April 1916 eingeweiht, also vor 100 Jahren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden beide Schulen zur Charlotte-Paulsen-Schule vereinigt. Das heutige Charlotte-Paulsen-Gymnasium führt die Tradition seiner sozial engagierten Namensgeberin fort und setzt sich gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern für Benachteiligte ein. „Hier werden Vielfalt und Integration gelebt und wertgeschätzt. Dies gelingt durch den regelmäßigen Kontakt zu anderen Ländern, Sprachen und Schulen“, sagte Rabe in seiner Festrede. 

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Goldbekschule am Poßmoorweg feierte Richtfest –
Einzug für Sommer 2017 geplant

Der Neubau an der Goldbekschule in Winterhude gehört zu den größeren Projekten, die Schulbau Hamburg zurzeit realisiert. Die auf drei Jahrgänge anwachsende Grundschule am Poßmoorweg erhält ein dreigeschossiges Gebäude mit Platz für 15 Klassenräume und weitere Fachräume, eine Mensa mit Küche und eine Sporthalle. Die Stadt investiert rund 13,4 Millionen Euro in den Neubau. Für die Dauer der Bauphase wurde die komplette Schule in die ehemalige Knaben- und Mädchenschule am Imstedt ausgelagert, in der zuletzt das Denkmalschutzamt untergebracht war. Hierfür wurde ein täglicher Schulbus-Shuttle eingerichtet. Wenn alles nach Plan verläuft, können die Schülerinnen und Schüler bereits im Sommer 2017 zurück an den alten Standort in der Nähe des Goldbekkanals ziehen. Bisher sieht es gut aus: Vergangene Woche wurde auf dem Schulgelände am Poßmoorweg Richtfest gefeiert.

Die drei Stockwerke des Neubaus werden als eine Art „Hallenschule“ über eine offene Treppe miteinander verbunden. Die Schüler werden dort deutlich mehr Platz als vorher zur Verfügung haben: Insgesamt ist eine bauliche Erweiterung von rund 2.530 Quadratmeter geplant. Eine Sanierung der fünf vorhandenen Schulpavillons aus den 1970er Jahren hatte sich gegenüber einem Neubau als unwirtschaftlich herausgestellt. Erhalten bleiben die Gymnastikhalle aus dem Jahr 2005, die während der Bauphase weiterhin genutzt wird, und ein im östlichen Teil des Schulgeländes befindlicher Sportplatz.

Aktuelles aus dem Bereich Schule und Bildung

• Gut besucht war der Hamburger Fachtag zur interkulturellen Öffnung von Schule in Zeiten von Flucht und Migration. Rund 200 Besucher folgten der Einladung des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) und der Koordinierungsstelle Weiterbildung und Beschäftigung (KWB). Der Fachtag bildete gleichzeitig den festlichen Rahmen anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Koordinierungsstelle Weiterbildung und Beschäftigung (BIE), die Qualifizierungsmaßnahmen für Lehrkräfte zur Integration von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen anbietet.

• Die Hamburger Schulinspektion feiert ihr zehnjähriges Bestehen. 2006 als „neuer Akteur“ eingeführt, dient sie seitdem der Rechenschaftslegung der Schulen und als Unterstützung der Schulentwicklung. Diesen Anlass „feiert“ die Schulinspektion am 4. November im Rahmen einer offenen Tagung zum Thema Schulentwicklung. Geplant sind Diskussionen, Workshops und Redebeiträge aus der Schulpraxis, der Bildungspolitik, der Schulbehörde und aus der Bildungsforschung. Weitere Infos und Anmeldung (bis 7. Oktober) bei Kristin Reinke (Kristin.Reinke@ifbq.hamburg.de).