Projekt „Begabungspiloten“ gestartet: Gezielte Förderung für besonders leistungsstarke Schüler
Etwa zwei Prozent aller Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs gelten als hochbegabt, weitere bis zu 15 Prozent sind leistungsstark. In Hamburg sind das insgesamt zwischen rund 3.500 und 28.000 Schüler an Grundschulen, Stadtteilschulen und Gymnasien. Grund genug, den Fokus auf diese besonders leistungsstarken Kinder und Jugendlichen zu richten. Am Mittwoch gab Bildungssenator Ties Rabe den Startschuss für ein neues Bund-Länder-Projekt zur Begabungsförderung: die "Begabungspiloten". Die Bund-Länder-Initiative ergänzt das bereits 2016 beschlossene Hamburger Aktionsprogramm, mit dem gezielt Angebote zur Begabungsförderung entwickelt und Lehrkräfte fortgebildet werden. Rabe: "Die von den Schulen entwickelten Maßnahmen ermöglichen nicht nur die Förderung einer Spitze hochbegabter Schüler, sondern auch die Förderung der vielen leistungsstarken Schüler."
Zwölf Hamburger Schulen beteiligen sich an dem Modellprojekt, das auf zehn Jahre angelegt ist. Die teilnehmenden Schulen verteilen sich gleichmäßig über die Schulformen und quer über das Hamburger Stadtgebiet: Dabei sind die sechs Grundschulen Lehmsahl-Mellingstedt, Am Sooren in Rahlstedt, In der alten Forst in Eißendorf, Am Kiefernberg in Heimfeld, Ratsmühlendamm in Fuhlsbüttel und die Gorch-Fock-Schule in Blankenese, die drei Stadtteilschulen Kirchwerder, Poppenbüttel und Blankenese sowie die drei Gymnasien Heinrich-Heine in Poppenbüttel, Meiendorf und Friedrich-Ebert-Gymnasium in Heimfeld. Die Schulen wurden nach einem intensiven Auswahlprozess aus 41 Bewerbern ausgewählt und sollen - quasi als Kompetenzzentren - weitere Schulen beraten und ihre Expertise weitergeben. Rabe: "Wir nehmen die Begabungsförderung sehr ernst. Alle Schülerinnen und Schüler, auch die leistungsstarken und hochbegabten, sollen optimal gefördert werden. Zu oft sind sie im Unterricht unterfordert, langweilen sich und können ihre Potentiale nicht entfalten. Hier wollen wir neue Impulse setzen."
Neuer Ausbildungsberuf bei der Feuerwehr - Schulabgänger können sich künftig direkt bewerben
Der Beruf des Feuerwehrmanns oder der Feuerwehrfrau ist für viele ein Kindheitstraum. Um diesen Traum zu verwirklichen, mussten Bewerber bislang körperlich fit sein und eine handwerkliche Ausbildung abgeschlossen haben. Fitness ist nach wie vor Voraussetzung, aber in Zukunft können sich auch junge Menschen ohne Gesellenbrief bei der Berufsfeuerwehr bewerben. Denn um den hohen Bedarf an Nachwuchs zu decken, haben sich Schulbehörde und Innenbehörde einen neuen dualen Ausbildungsberuf ausgedacht: Werkfeuerwehrmann/-frau. Ab 2018 ist ein Direkteinstieg für Schulabgänger mit mindestens einem Hauptschulabschuss möglich. 48 Ausbildungsplätze werden künftig jährlich zur Verfügung stehen.
In behördenübergreifender Zusammenarbeit haben das Hamburger Institut für Berufliche Bildung und die Feuerwehrakademie ein Konzept für die Ausbildung von Berufsfeuerwehrleuten entworfen. Dabei entfällt der "Umweg" über eine abgeschlossene Berufsausbildung, stattdessen werden die für den Beruf notwendigen handwerklichen Fähigkeiten innerhalb der dreijährigen Ausbildung vermittelt. Diese gliedert sich in zwei Teile: eine 18-monatige überbetriebliche handwerkliche Kompakt-Ausbildung am Ausbildungszentrum Bau, gefolgt von einer 18-monatigen feuerwehrtechnischen Ausbildung an der Feuerwehrakademie und den Einrichtungen der Berufsfeuerwehr. Parallel dazu läuft der Unterricht an der Beruflichen Schule Gesundheit, Luftfahrt, Technik (BS 10) in Borgfelde.
Grundlage für den neuen Ausbildungsberuf bildet die seit 2015 geltende bundesweite Ausbildungsverordnung für die Ausbildung zum "Werkfeuerwehrmann" oder zur "Werkfeuerwehrfrau" mit Abnahme der Prüfung durch die Handelskammer. Die Einstellungsstelle der Feuerwehr Hamburg freut sich auf viele motivierte Bewerberinnen und Bewerber, die sich ab sofort auf die neuen Stellen bewerben können. Kontakt per E-Mail: personalauswahlzentrum@feuerwehr.hamburg.de
Hamburger Ausbildungsmarkt 2017: Etwas mehr Ausbildungsanfänger als im Vorjahr
Der Hamburger Ausbildungsreport für das Jahr 2017 belegt: Die Lage auf dem Hamburger Ausbildungsmarkt ist weitgehend stabil. 17.010 junge Menschen haben zum Stichtag 27. September in der Hansestadt eine duale oder schulische Ausbildung begonnen, das sind 235 mehr als im Vorjahr. Während die Betriebe der Handwerkskammer in diesem Jahr 3,3 Prozent mehr Ausbildungsverträge abschließen konnten als 2016, meldet die Handelskammer einen Rückgang um 2,1 Prozent. Insgesamt sind bis Ende Oktober 11.403 neue Ausbildungsverträge eingetragen, rund 100 weniger als letztes Jahr. Insbesondere die Maßnahmen zur Gewinnung von Nachwuchskräften in Kitas zeigen erste Erfolge: 1.982 Berufsanfänger haben sich für dieses zukunftssichere Berufsfeld entschieden (+ 256), darunter auch erstmals 142 im neuen Ausbildungsangebot Sozialpädagogische Assistenz.
Von den insgesamt 17.010 Ausbildungsanfängern beginnen 13.865 eine duale Berufsausbildung (-39), 1.640 eine schulische Berufsausbildung an vollqualifizierenden Berufsfachschulen (+98), 227 eine Berufsqualifizierung im Hamburger Ausbildungsmodell mit Ausbildungsplatzgarantie (+26) und 1.278 junge Frauen und Männer beginnen eine Erzieherausbildung an Fachschulen für Sozialpädagogik (+150). Rund 40 Prozent der Anfänger in der dualen Ausbildung haben das Abitur, weitere 25 Prozent einen Hauptschulabschluss. 4,7 Prozent der Ausbildungsanfänger haben gar keinen Schulabschluss. Rainer Schulz, Staatsrat der Schulbehörde: „Der Hamburger Ausbildungsmarkt bietet allen jungen Menschen mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen gute Chancen.“
Mit einem feierlichen Akt wurde das Gymnasium Ohlstedt als bisher erste und einzige Hamburger ‚Botschafterschule für das Europäische Parlament‘ ausgezeichnet. Knut Fleckenstein würdigte als offizieller Vertreter des EU-Parlaments das Engagement der Schule und überreichte zwölf Botschaftern ihre offiziellen Ernennungsurkunden. In dem 2016 ins Leben gerufenen Projekt, an dem bisher bundesweit 28 Schulen beteiligt sind, geht es darum, dass Jugendliche sich kritisch mit der EU auseinandersetzen, Ideen für die Zukunft entwickeln und diese mit Abgeordneten des EU-Parlaments diskutieren. Dazu organisieren die Schüler Projekttage oder führen Parlamentssimulationen und Umfragen durch. Für das Gymnasium Ohlstedt ist die Zertifizierung ein wichtiger Meilenstein, um als drittes Gymnasium in den Kreis von bisher vier Hamburger Europaschulen aufgenommen zu werden.
Im Anschluss an den Festakt hatten die Schüler in einer 60-minütigen Podiumsdiskussion Gelegenheit, ihr politisches Interesse direkt unter Beweis zu stellen. Das Thema: Rechtspopulismus in Europa. Nachdem zunächst der Begriff Rechtspopulismus definiert und seine unterschiedlichen Ausprägungen in verschiedenen Mitgliedsstaaten der EU herausgearbeitet wurden, kam das Gespräch in Bewegung, als der Verbleib Polens und Ungarns in der EU oder die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei diskutiert wurden. Die Frage, inwieweit das Erstarken des Rechtspopulismus auch auf eine Schwäche der europäischen Sozialdemokratie zurück zu führen sei, quittierte Sozialdemokrat Fleckenstein selbstkritisch mit der Feststellung, dass ihn die Fragen „ganz schön ins Schwitzen“ brächten.
Mädchenchor der Staatlichen Jugendmusikschule fährt zum Deutschen Chorwettbewerb
Kurz vor den Herbstferien fand in Hamburg der 10. LandesChorWettbewerb „CHORALLE 2017“ für die Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein statt. Insgesamt 42 Chöre mit nahezu 1.500 Sängerinnen und Sängern haben sich zwei Tage lang im Gymnasium Hochrad, im Christianeum und in der VHS Hamburg-West den kritischen Ohren der Jury gestellt. Unter dem Jubel des vollbesetzten Saales im Gymnasium Hochrad erfolgte abends die Preisverleihung mit Ergebnisbekanntgabe. Die jeweils punktbesten und mit „hervorragendem Erfolg“ ausgezeichneten Chöre ihrer Wertungskategorie dürfen im Mai 2018 zum Bundeswettbewerb nach Freiburg im Breisgau fahren. Aus Hamburg werden sechs Chöre die Reise nach Süddeutschland antreten, darunter der Mädchenchor der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg, der in den Kategorien Kinderchor und Jugendchor gewonnen hat. Herzlichen Glückwunsch!
Aktuelles: Fachtag zum Thema Radikalisierungen – Schulkino für die Oberstufe – Wettbewerbsmesse
• Die Schulen stehen durch religiös oder politisch begründete Radikalisierungstendenzen von Schülerinnen und Schülern vor großen Herausforderungen. Das Spektrum reicht von konfrontativer Religionsbekundung über pubertäre Provokation bis hin zu extremistischer Propaganda und Rekrutierung. Keine leichte Aufgabe für Hamburgs Lehrkräfte. Das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) lädt für Freitag, 24. November, zu einer Tagung zum Thema ein. Im Mittelpunkt steht der Fall von Florent, einem Schüler aus St. Pauli, der mit 14 in salafistische Kreise geriet und sich mit 17 dem IS in Syrien anschloss. Zwei Monate später war er tot. Mit den Gästen auf dem Podium soll versucht werden, die Geschichte von Florent zu rekonstruieren, um daraus mögliche Handlungsoptionen zur Diskussion zu stellen. Hier gehts zur Anmeldung»
• Der Film „DIE NORM – Ist dabei sein wirklich alles?“ begleitet fünf deutsche Spitzensportler bei dem Versuch, sich für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro zu qualifizieren. Fernab von glorifizierender Sportberichterstattung wird in den persönlichen Geschichten der Athleten ihr Scheitern und Triumphieren zum emotionalen Spiegelbild unserer Leistungsgesellschaft. Der Film zeigt, wie der Traum von Olympia entsteht und wie er sich im Alltag der Athleten wiederfindet. Der Film eignet sich für Schüler der Oberstufe und kann vor allem in den Fächern Sport, aber auch Religion und Ethik eingesetzt werden. Für diese beiden Termine gibt es noch Karten: Dienstag, 21. November, 11 Uhr im CinemaxX Wandsbek und Freitag, 24. November, 12 Uhr im Passage Kino mit anschließendem Filmgespräch mit dem Regisseur. Organisation und Buchungen für das Schulkino laufen direkt über die Webseite» der SchulKinoWochen.
• Rund 70 Schülerwettbewerbe gibt es aktuell, von Klassikern wie „jugend forscht“ und der Mathematik-Olympiade über den Schülerzeitungswettbewerb der Länder bis zu jungen Angeboten wie dem Hamburger Schreibwettbewerb „KLASSEnSÄTZE“ und Medienwettbewerben wie dem Deutschen Jugendfilmpreis oder dem Audiowettbewerb „Miteinander hören“. Einen Überblick über das Angebot bietet die sechste Hamburger Wettbewerbsmesse am Samstag, 4. November, auf dem Gelände des UKE vor dem Campus Lehre (Haus N55). Die Messe findet im Rahmen der „Langen Nacht des Wissens“ statt und ist deshalb von 17 bis 24 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Informationen bietet auch die Hamburger Wettbewerbsbroschüre, die online» zu finden ist.