Religiöser Extremismus im Raum Billstedt: Schulbehörde nimmt Einzelfälle ernst
Für religiösen Extremismus egal welcher Art ist an Hamburgs staatlichen Schulen kein Platz. In letzter Zeit haben einige Schulen aus Billstedt und Mümmelmannsberg über islamistisch-extremistische Auffälligkeiten von Schülern berichtet. Einzelne Jugendliche hätten mit radikalen Parolen und demonstrativen Gebeten auf dem Schulhof provoziert, Mitschüler wegen nicht-muslimischen Verhaltens beschimpft oder Mädchen aufgefordert, ein Kopftuch zu tragen. Die Schulbehörde hat in der vergangenen Woche Stellung bezogen, wie Hamburgs Lehrerinnen und Lehrer auf solche islamistischen Umtriebe reagieren sollten: "Es gibt klare Regeln für Hamburgs Schulen", betont Schulsenator Ties Rabe. Die drei wichtigsten Grundsätze: Ausnahmslos alle Schüler nehmen am Unterricht und an Klassenfahrten teil; Schulschwänzen, aus welchem Grund auch immer, wird nicht geduldet. Zweitens: Niemand wird wegen seines Geschlechts, seiner Herkunft oder seines Glaubens diskriminiert, bedrängt oder gemobbt. Die dritte Regel: "Egal welche Kleidung man trägt - das Gesicht bleibt frei", stellt Ties Rabe klar.
Die islamistisch-extremistischen Auffälligkeiten sind zurzeit auf wenige Schulen im Hamburger Osten beschränkt. Die Aktivitäten gehen offenbar von Extremisten aus den Stadtteilen außerhalb der Schule aus. Obwohl es sich nur um Einzelfälle handelt - weniger als fünf Schulen sind betroffen - nimmt die Schulbehörde das Problem ernst.
Die Schulbehörde hat die häufigsten Fragen zum Thema Inklusion in einem kurzen Themenpapier beantwortet. In verständlicher Form werden die wichtigsten Fragen aufgegriffen. Leser erfahren unter anderem, welche aktuellen Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Inklusion gestartet oder noch geplant sind:
So hat der Senat vor kurzem für 400 Schüler mit extremen Förderproblemen temporäre Kleinstgruppen eingerichtet. Hier betreuen Pädagogen die Kinder außerhalb ihrer Klasse zum Teil in einem 1:1-Verhältnis solange, bis sie in die Klasse zurückkehren können. Darüber hinaus setzt die Schulbehörde eine Feuerwehrreserve mit zusätzlichen Lehrkräften ein, um bei besonderen Problemen einzelnen Schulen temporär zu helfen. Zurzeit wird auch ein neues Diagnostikverfahren erarbeitet, das präziser als die bisherige Methode ist, von gut ausgebildeten Experten durchgeführt werden soll und die Schulen erheblich entlasten wird.
Neben diesen aktuellen Entwicklungen werden auch die politischen Zusammenhänge sowie die Ressourcenfragen aufgegriffen. Anders als öffentlich dargestellt wurde die Inklusion bereits 2010 vom Vorgängersenat gestartet, damals übrigens mit nur halb so viel zusätzlichen Lehrkräften wie heute. Erst der aktuelle Senat hat den Grund- und Stadtteilschulen für die Inklusion zusätzlich rund 200 zusätzliche Stellen sowie rund 250 zusätzliche Schulbegleiter gegeben. Für die Beschulung früherer Sonderschüler bekommen Hamburgs allgemeine Schulen zurzeit rund 850 zusätzliche Lehrkräfte und rund 300 Schulbegleiter, das ist eine der bundesweit höchsten Personalzuweisungen.
Aufgrund veränderter Diagnoseverfahren ist zurzeit nicht eindeutig zu klären, wie viele Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Bereichen Lernen, Sprache und emotional-soziale Entwicklung (LSE) die allgemeinen Schulen besuchen. Nach vier Jahren Inklusion melden die allgemeinen Schulen 4.962 LSE-Kinder mehr als vor der Einführung der Inklusion. Die Sonderschulen haben im gleichen Zeitraum jedoch nur 1.702 LSE-Kinder an die allgemeinen Schulen abgegeben.
Der Anstieg ist vor allem auf veränderte Diagnosemaßstäbe zurückzuführen. Seit 2011 dürfen auch Lehrkräfte aller Grund- und Stadtteilschulen den sonderpädagogischen Förderbedarf eines Kindes diagnostizieren. Die Folge: Es werden erheblich mehr Schüler als Sonderschüler diagnostiziert als in den drei Jahrzehnten zuvor, darunter auch viele Schüler, die früher an den allgemeinen Schulen ohne zusätzliche Förderung beschult wurden. Zwei von drei der heute diagnostizierten Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf wären vor 2010 vermutlich nicht auf die Sonderschule geschickt worden.
Hamburger Schülerzeitungswettbewerb 2013: Junge Zeitungsmacher ganz groß
"Wir erzählen Geschichten aus unserer Schule", antwortet Xenia (9) auf die Frage, warum ihre Schülerzeitung, der "Mümmelexpress", wohl den ersten Platz des Hamburger Schülerzeitungswettbewerbs 2013 in der Kategorie Grundschule gewonnen hat. Die Neunjährige und ihre 13 Mitstreiter vom Redaktionsteam nahmen in der vergangenen Woche den Preis für Hamburgs beste (Grund-)Schülerzeitung entgegen. Für die Dritt- und Viertklässler der Grundschule Mümmelmannsberg ist das bereits die zweite Auszeichnung in diesem Monat: Anfang Februar wurde der "Mümmelexpress" aus rund 1.900 Einsendungen aller Bundesländer zur drittbesten Grundschülerzeitung Deutschlands gekürt.
Seit 2004 veranstalten die Schulbehörde und die junge Presse Hamburg den Schülerzeitungswettbewerb auf Landesebene, seit 2007 ist das Verlagshaus Gruner+Jahr Kooperationspartner. Im letzten Jahr haben sich über 40 Schulen am Hamburger Wettbewerb beteiligt, von denen diesmal zwei auch auf Bundesebene für preiswürdig befunden wurden. Neben der Grundschule Mümmelmannsberg wurde die Otto-Hahn-Stadtteilschule mit ihrer Schülerzeitung "OHSfresh" mit einem Förderpreis ausgezeichnet. Vollständiger Bericht »
Neues Schul- und Stadtteilzentrum in Steilshoop: Berliner Büro gewinnt Architektenwettbewerb
Steilshoop bekommt ein schönes neues Schul- und Stadtteilzentrum. Vergangene Woche fiel die Entscheidung, dass ein Berliner Architektenbüro die Pläne verwirklichen wird. Der "Campus Steilshoop" soll mit seinen Neubauten auf einer Fläche von rund 13.000 Quadratmetern zum neuen Mittelpunkt der in den 60er und 70er Jahren erbauten Großsiedlung werden. Rund 29 Millionen Euro investiert die Stadt in den Schulneubau, weitere sechs Millionen fließen in das Stadtteilzentrum. Der alte Betonklotz, in dem bis 2010 die Gesamtschule Steilshoop untergebracht war, wird abgerissen, und auch das Gebäude der benachbarten Grundschule am See soll nach dem Umzug der Schule aufgegeben werden. "Wir wollen in Steilshoop eine schöne Schule bauen und diese mit einem einzigartigen Quartierszentrum verbinden. Damit wollen wir dem Stadtteil insgesamt Rückenwind geben und ihn attraktiver machen", so Schulsenator Ties Rabe.
Kernstücke des neuen Campus sind die neuen Gebäude für die Stadtteilschule am See mit ihrer angegliederten Grundschule sowie das neue Quartierszentrum, in das soziale Einrichtungen wie die Elternschule, die Beratungsstelle Rebus, eine Mütterberatung, die Volkshochschule und das Haus der Jugend einziehen sollen. Die benachbarte Kita und die Sporthallen werden in das Areal mit einbezogen. Die Projektbeteiligten - Schulbehörde, Stadtentwicklungs- und Finanzbehörde, Schulbau Hamburg und das Bezirksamt Wandsbek - haben bei den Planungen großen Wert auf ein stimmiges Gesamtbild gelegt. Das neue Schul- und Quartierszentrum sollte - im Gegensatz zum früheren, unübersichtlichen Gesamtschulkomplex - klar aufeinander bezogen sein. Mit der Umsetzung der Pläne wird nun das Berliner Architektenbüro Hascher Jehle betraut, das sich gegen zwölf Konkurrenten aus Deutschland und Europa durchgesetzt hat. Deren Entwurf überzeugte mit seinem durchdachten Ensemble aus zwei Gebäuden westlich und östlich einer platzartigen zentralen Campus-Achse, die einerseits eine Öffnung zum Stadtteil ermöglicht, andererseits den Blick auf den See freigibt.
Die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich im Frühjahr 2015.
Für Elternvertretungen und Elternräte: Neue Facebook-Gruppe
Wer gut vernetzt sein will, kommt heutzutage kaum noch ohne Facebook aus. Jetzt ist auch die Beratungsstelle für Eltern, Schüler und deren Gremien im Schulinformationszentrum (SIZ) dem sozialen Netzwerk beigetreten: Unter dem Gruppennamen "Wo drückt der Schuh" können sich Elternvertretungen und Elternräte kennenlernen, Erfahrungen austauschen und über Probleme und deren Lösungen diskutieren. Die Facebook-Gruppe ist geschlossen, die Beiträge sind nur für andere Gruppenmitglieder sichtbar. Mitmachen können ausschließlich Menschen, die in einem Elterngremium mitarbeiten und ein eigenes Profil bei Facebook haben.
Neue Broschüre: Berufswunsch - Lehrerin oder Lehrer an einer berufsbildenden Schule
Hamburg braucht in den kommenden Jahren qualifizierten Lehrernachwuchs an berufsbildenden Schulen. Zukunftssicherheit, Abwechslung und Kreativität, Praxisnähe und gute Karrierechancen - es gibt viele Gründe, sich für diesen Beruf zu entscheiden. Die neue Broschüre "Berufswunsch: Lehrerin oder Lehrer an einer berufsbildenden Schule" informiert über den Weg in die Lehrtätigkeit an berufsbildenden Schulen. Entwickelt wurde sie gemeinsam durch das Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB), das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI), die Universität Hamburg und die Technische Universität Hamburg-Harburg. Die Broschüre ist auf der Internetseite des HIBBs als Download » abrufbar .
Das Amt für Bildung gibt einen neuen Newsletter in digitaler Form heraus
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit einem neuen Newsletter möchten wir interessierte Eltern, Schülerinnen und Schüler, Schulleitungen, Lehrkräfte und weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Schulen sowie die schulisch interessierte Öffentlichkeit künftig regelmäßig über aktuelle Bildungsthemen informieren. In der Vergangenheit hat es immer wieder Anfragen gegeben, die uns gezeigt haben, dass die bisherigen Informationsmittel wie Rundschreiben der Behörde, Zuschriften anderer Behörden oder Pressemitteilungen nicht ausreichen, um komplexe Sachverhalte und Veränderungen im schulischen System umfassend darzustellen. Unser Ziel ist es, alle Akteure und Interessierten im Bereich Schule und Berufsbildung umfassend zu informieren. Dazu greift unser Newsletter regelmäßig mehrere Themen in sehr kurzer Form auf und bietet Links zu weiterführenden Informationen. Der Newsletter wird in erster Linie an Schulleitungen, Elternräte, Kreiselternräte, Schülervertretungen und Lehrkräfte verschickt. Weitere Interessierte können den Newsletter ebenfalls beziehen.
Hamburgs Lehrer haben gewählt: Ende November 2013 beteiligten sich rund 12.400 Pädagoginnen und Pädagogen an der Wahl der Lehrerkammer. 83,6 Prozent der Stimmen gingen an die Gewerkschaft Erziehung Wissenschaft (GEW), 16,4 Prozent an den Deutschen Lehrerverband (DLH). Damit besetzt die GEW 34 der insgesamt 40 Sitze, der DLH die restlichen sechs Plätze. Auf der konstituierenden Sitzung am 23. Januar wird eine neue Vorsitzende oder ein neuer Vorsitzender gewählt. Die Lehrerkammer, in der Kollegen aller Hamburger Schulformen vertreten sind, berät laut Schulgesetz die Behörde "bei allen das Schulwesen betreffenden Entscheidungen von grundsätzlicher Bedeutung". 14 Mitglieder des frisch gewählten Gremiums haben bereits vorher in der Kammer mitgearbeitet, 26 Personen kommen neu hinzu. Der noch amtierende Kammervorsitzende Lorenz Iversen stellt sich nicht mehr zur Wahl, da seine Pensionierung bevorsteht. Die Wahlbeteiligung hat sich gegenüber der letzten Wahl 2005 kaum verändert: Damals waren es rund 69 Prozent, jetzt sind es rund 67 Prozent.
Wie fördert Hamburg seine Talente? Welche Hilfsangebote gibt es für begabte und hochbegabte Kinder und Jugendliche in der Stadt, welche Beratungsstellen für Eltern und Lehrkräfte? Antworten auf diese Fragen liefert der "Begabtenlotse" von Bildung & Begabung, dem größten deutschen Online-Portal zur Talentförderung. Unter www.begabungslotse.de finden Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer Informationen, Anregungen, Ansprechpartner und Anlaufstellen. Alle sechs Wochen wird in einem Länder-Special ein anderes Bundesland vorgestellt. Das Länder-Special Hamburg zeigt schulische Konzepte von der Grundschule bis zur Stadtteilschule auf, präsentiert außerschulische Lernorte und informiert über individuelle Förderung.
Auch Hamburgs Politiker haben die Begabtenförderung im Visier. Auf der letzten Sitzung des Schulausschusses am 9. Januar ließen sich die Abgeordneten von hochkarätigen Sachverständigen umfassend über das Thema informieren. Unter den geladenen Experten war auch eine "Betroffene", eine junge Frau, die anschaulich von ihren schulischen Erfahrungen als Hochbegabte berichtete. Entgegen der landläufigen Meinung machte sie klar, dass Hochbegabte an Hamburgs Schulen oft sehr gut gefördert werden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass etwas über zwei Prozent aller Schüler hochbegabt sind. Die deutliche Mehrheit kommt in der Schule gut zurecht.
Inklusion an Schulen: „Ressource ist nicht alles!“
Der Hamburger Verein „Leben mit Behinderung“ warnt davor, die Probleme bei der Inklusion allein auf einen angeblichen Personalmangel zurückzuführen. Zwar gebe es durchaus an Schulen Probleme, die mit fehlenden Pädagogen- und Helferstunden zusammenhingen. Andererseits würden viele Eltern behinderter Kinder von sehr guten Erfahrungen berichten – und nebenan in der gleichen Schule mit gleicher Ausstattung würden andere Eltern über weniger gute Erfahrungen klagen. „Wir wissen: Ohne Ressource ist alles nichts, aber Ressource ist nicht alles!“, betont Martin Eckert, Geschäftsführer des Vereins. Überall dort, wo mit guten Konzepten, angemessenen Ressourcen und der Beteiligung aller Inklusion entwickelt werde, sei das Projekt auf einem guten Weg. Über Inklusion müsse umfassend nachgedacht werden – „und das nicht nur unter dem finanzielle Aspekt“, so Eckert.
Das 2010 mit dem Schulgesetz eingeführte Wahlrecht der Eltern sei der richtige Weg, so anstrengend er auch an einigen Schulen sein mag. Eckert: „Alle gemeinsam müssen aber sehr sorgfältig vermeiden, dass behinderte Schülerinnen und Schüler wegen ihres Förderbedarfes im sozial‐emotionalen Bereich oder auch wegen umfassendem Assistenzbedarf bei einer erheblichen Behinderung als die Verursacher aller Probleme an den Schulen herhalten. Unsere Kinder sind behindert, sie sind sicher manchmal auch herausfordernd, sie sind aber mehr als ressourcenverbrauchende Problemkinder.“
Der Verein „Leben mit Behinderung“ hat mit einer Pressemitteilung auf einen Zeitungsartikel zum Thema „Inklusion überfordert viele Schulen“ reagiert. Vollständige Pressemitteilung»
www.hamburg.de
Frisch aus der Druckerpresse: Neue Broschüren für Eltern
Soeben ist die neue Broschüre "Den richtigen Weg wählen - Schuljahr 2014/15" erschienen. Sie informiert Eltern von Viertklässlern über die Angebote von 117 Stadteilschulen und Gymnasien und gibt einen Überblick über die Anmeldeschulen mit Kontaktdaten und Ansprechpartnern. Eine beigefügte Karte zeigt alle staatlichen weiterführenden Schulen, Sonderschulen und Regionale Bildungs- und Beratungszentren auf einen Blick. Im Anhang finden sich zudem wichtige Internetadressen zum Thema Schule. Die Broschüre gibt es auch online »
Für Eltern von künftigen Erstklässlern wird am 18. Dezember die Broschüre "Zum Schulanfang - Hamburgs Grundschulen Schuljahr 2014/15" in den Grundschulen verteilt. Die Broschüre informiert über die Angebote der staatlichen Hamburger Grundschulen, die beigelegte Karte zeigt alle Standorte auf einen Blick. Auch diese Broschüre gibt es online »
Das Amt für Bildung gibt einen neuen Newsletter heraus
In eigener Sache
Sehr geehrte Damen und Herren,
in einer Medienstadt werden auch die seltsamsten und absurdesten Nachrichten gern aufgegriffen, um hohe Wellen zu schlagen und Politik zu machen. Nur so ist die Meldung einer Hamburger Tageszeitung zu angeblichen Geheimplänen über die Zukunft der Hamburger Gymnasien zu erklären. Wer diese Zeitung nicht liest, muss jetzt nicht weiterlesen. Allen anderen sage ich gern, was sie doch sowieso schon wissen: Der Hamburger Senat steht fest zum Schulfrieden und zum Elternwahlrecht. Wir werden niemandem vorschreiben, welche Schulform die Kinder besuchen sollen. Wir sind froh und glücklich über Hamburgs leistungsfähiges Schulsystem mit seinen hervorragenden Stadteilschulen und Gymnasien. Dieses Schulsystem werden wir bewahren und stärken. Darauf können Sie sich verlassen.