Die neuen Fünftklässler: 95,5 Prozent kommen im Sommer an ihre Wunschschule
Im Frühjahr haben die Mitarbeiter des Schul-Organisationsteams der Behörde immer alle Hände voll zu tun: Über 35.500 Vorschüler, Erstklässler und Fünftklässler müssen auf insgesamt 309 staatliche Grundschulen, Stadtteilschulen und Gymnasien verteilt werden. Oberstes Ziel ist es, möglichst alle Schulwünsche zu erfüllen – eine große Herausforderung angesichts steigender Schülerzahlen, zusätzlicher Flüchtlingsklassen und freier Schulwahl. Trotzdem ist es auch in diesem Jahr wieder geglückt – mit einem sehr guten Ergebnis: 95,5 Prozent aller 13.230 Fünftklässler können im Sommer die von ihnen gewählte Wunschschule besuchen. Damit wird das gute Vorjahresergebnis (94,7 Prozent) sogar noch einmal verbessert.
Insgesamt ist die Zahl der künftigen Fünftklässler um 142 Schüler leicht zurückgegangen. An den 58 Hamburger Stadtteilschulen werden nach den Sommerferien 5.851 Schüler eingeschult, dafür sind 263 Klassen mit einer durchschnittlichen Größe von 22,2 Schülern eingeplant. Die Quote der Erstwunscherfüllung liegt hier bei 94,4 Prozent. An den 61 Hamburger Gymnasien kommen im neuen Schuljahr 7.236 Schüler dazu, die voraussichtlich in 261 fünften Klassen untergebracht werden. Es befinden sich durchschnittlich 27,7 Schüler in einer Klasse und 96,4 Prozent der Erstwünsche konnten erfüllt werden. Noch besser ist die Quote bei den Erstklässlern, deren Organisation bereits vor vier Wochen abgeschlossen wurde. Hier konnten 96,7 Prozent der Erstwünsche erfüllt werden.
Die Stadtteilschule mit den meisten Fünftklässlern ist im kommenden Schuljahr die Gyula Trebitsch Stadtteilschule in Tonndorf mit 207 angemeldeten Schülern, bei den Gymnasien steht das Gymnasium Ohmoor in Niendorf mit 168 angemeldeten Fünftklässlern an erster Stelle. Gibt es mehr Anmeldungen als Plätze, sind die Aufnahmekapazitäten erschöpft und die Schulen müssen Schüler abweisen. Besonders davon betroffen waren bei den Stadtteilschulen die Nelson-Mandela-Schule in Wilhelmsburg, die insgesamt 41 Schüler abweisen musste (Vorjahr: 99), und bei den Gymnasien das Gymnasium Eppendorf, das 48 Schüler nicht aufnehmen konnte. Der Spitzenreiter aus dem letzten Jahr, das Gymnasium Othmarschen, das 2015/16 noch 61 Schüler abweisen musste, hat diesmal nur zwölf Abweisungen.
Projekt „Alleskönner“: Erfolgreicher Schulversuch soll ein zweites Mal verlängert werden
Die Inklusion in Hamburgs Schulen schreitet voran. Immer mehr Schülerinnen und Schüler mit Behinderung besuchen Regelschulen, nicht nur deshalb sind die Lernfortschritte innerhalb einer Klasse oft unterschiedlich. Umso wichtiger ist ein Unterricht, der individuell auf einzelne Schüler zugeschnitten ist. Aus diesem Grund wurde im Schuljahr 2008/09 das Projekt „Alleskönner“ ins Leben gerufen, bei dem 48 Schulen neue Unterrichtsmethoden und –materialien erproben, die die Schüler individueller fördern. Die Ergebnisse des ursprünglich auf fünf Jahre angesetzten Schulversuchs sind gut: Viele teilnehmende Schulen haben sich bei den Lernstandtests deutlich verbessert. Deshalb soll das Projekt jetzt bis zum Jahr 2020 ein zweites Mal verlängert werden.
Die „Alleskönner“-Schulen suchen nach Konzepten, wie Unterricht an die unterschiedlichen Lernniveaus einzelner Schüler angepasst werden kann. Nach dem Motto „Jedes Kind kann etwas“ soll jeder Schüler seinen eigenen Lernweg erkennen und gehen. So wird man beispielsweise in einer „Alleskönner“-Schule kaum noch ein herkömmliches Diktat finden. Stattdessen können sich Kinder eigenständig zum Test anmelden. Und in Mathe tüfteln manche Viertklässler bereits an den Aufgaben aus der fünften Klasse.
Wichtig ist auch, dass das Wissen einen starken Anwendungsbezug hat. Deshalb haben die „Alleskönner“-Schulen gemeinsam mit Experten aus Behörde, Lehrerbildung und Wissenschaft für die Fächer Deutsch, Fremdsprachen, Gesellschaftswissenschaften, Religion, Kunst, Musik, Mathematik und Naturwissenschaften systematisch kompetenzorientierten Unterricht entwickelt. Dazu gehören auch entsprechende Rückmeldeformate: Statt Zeugnissen mit starrer Notengebung werden in den „Alleskönner“-Schulen Bewertungsformate ohne Noten erprobt. Vom Schulversuch sollen jedoch nicht nur die direkt Beteiligten profitieren, sondern alle Hamburger Schulen. Aus diesem Grund sollen die Ergebnisse des „Alleskönner“-Projekts regelmäßig veröffentlicht werden.
Eine Kantine für zwei Schulen: Schüler der Autoschule und des Gymnasiums Hamm essen künftig gemeinsam
Gemeinsam essen macht mehr Spaß: Die Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Gewerbeschule für Kraftfahrzeugtechnik - kurz: Autoschule – und des Gymnasiums Hamm werden in Zukunft ihr Frühstück und Mittagessen gemeinsam einnehmen. Mit einem Richtfest feierten die benachbarten Schulen am vergangenen Dienstag ihre neue gemeinsame Mensa am Ebelingplatz in Hamm. Der schmucke Anbau mit einem Investitionsvolumen von rund 2,1 Millionen Euro wird voraussichtlich schon zum Schuljahresbeginn 2016/17 fertig sein. Die Kooperation von benachbarten Schulen hat sich bereits an anderer Stelle bewährt: Auch die Berufliche Schule Eidelstedt und die Stadtteilschule Eidelstedt teilen sich Mensa und Cafeteria.
Das Gemeinschaftsprojekt in Hamm geht auf die Initiative der beteiligten Schulleitungen zurück. Statt zwei neuer kleiner Aufwärmküchen ermöglicht die Kooperation jetzt eine große Produktionsküche mit entsprechend vielfältigerem Angebot und einem großzügigen Essbereich mit Platz für fast 200 Schüler. G9-Leiter Frank Lönne-Hölting: „Eine gemeinsame Mensa ist die logische Konsequenz des Zusammenwachsens zweier ohnehin schon erfolgreich kooperierender Nachbarschulen. Wir freuen uns darauf, dass sich künftig alle Schüler in unserer Mensa begegnen und ab 2018 auch auf einem gemeinsamen Campus ihre Pausen miteinander verbringen werden.“ Nach dem Neubau der Mensa und dem bereits fertiggestellten Gebäude für die Verwaltung mit Lehrer- und Klassenräumen wird an der Autoschule – übrigens eine der größten Berufsschulen für Kraftfahrzeugtechnik in Deutschland - in den nächsten zwei Jahren noch das alte Verwaltungsgebäude in große Lernfeldräume umgebaut. Auch die Außenanlagen werden neu gestaltet. Die Baumaßnahmen sind Teil eines umfangreichen Sanierungspakets. Insgesamt werden bis 2027 mehr als 700 Millionen Euro in die Sanierung und den Neubau der berufsbildenden Schulen investiert.
Erster „Plattdüütsch Dag“ in Hamburg – Niederdeutsch steht seit 2010 auf dem Stundenplan
Plattdüütsch steht bei Hamburgern hoch im Kurs. Allein in der Hansestadt schnacken rund 100.000 Menschen Platt. Grund genug, der niederdeutschen Sprache einmal einen ganzen Tag zu widmen: Der erste „Plattdüütsch-Dag“ lockt am Sonnabend, 23. April, mit über 30 Veranstaltungen ins Rathaus, zu Hagenbeck und ins Altonaer Museum. Der Veranstalter, der Plattdeutsche Rat Hamburg, möchte auf diese Weise Plattdeutsch als Kulturgut pflegen und vor allem auch Kinder und Jugendliche für die Regionalsprache begeistern. Das dürfte wohl nicht allzu schwer sein, denn Hamburg ist im Bildungsbereich eines der führenden Länder in Sachen „Plattdüütsch“: Seit 2010 ist Niederdeutsch bereits Unterrichtwahlfach an zehn Hamburger Grundschulen und seit dem letzten Schuljahr 2014/15 auch an vier weiterführenden Schulen.
Zum Schuljahr 2010/11 wurde der Bildungsplan „Niederdeutsch an Grundschulen“ in Kraft gesetzt. Seitdem wird an zehn Grundschulen in den Vier- und Marschlanden Niederdeutsch als Wahlfach angeboten. Zum Schuljahr 2014/15 trat dann der Bildungsplan „Niederdeutsch für die Sekundarstufe“ in Kraft, so dass jetzt auch vier weiterführende Schulen Niederdeutsch anbieten können: die Stadtteilschulen Kirchwerder und Finkenwerder sowie das Gymnasien Bornbrook in Lohbrügge und das Gymnasium Finkenwerder. Darüber hinaus lädt die Schulbehörde seit 2010 alle zwei Jahre zum Niederdeutsch-Forum ein, in dem die neuesten Entwicklungen zum Plattdeutsch-Unterricht vorgestellt werden. Am 4. Niederdeutsch-Forum Anfang April haben rund 40 Lehrkräfte und andere Interessierte teilgenommen. Auf dem Programm standen unter anderem ein Rundgang durch das Ohnsorg-Theater und eine Führung durchs Hamburger Rathaus - natürlich op platt.
Zwei Schulen feiern Richtfest: Neue Schulgebäude in Lohbrügge und Ochsenwerder
Rotklinkerfassade und 60er-Jahre-Look war gestern: Die Grundschule Max-Eichholz-Ring in Lohbrügge bekommt ein nagelneues Entree-Gebäude mit Küche und Mensa, einer großen Pausenhalle mit Theaterbühne und diversen Multifunktionsräumen. Der weithin sichtbare, dreigeschossige Neubau macht aus den bisher eher trostlos wirkenden Bestandsgebäuden mit einem Schlag ein modernes Ganzes. Die ebenfalls im Neubau untergebrachte Stadtteilbibliothek ist über eine separate Freitreppe zugänglich und steht allen Lohbrüggern offen. Rund 4,5 Millionen Euro hat die Stadt in den Neubau investiert. Am vergangenen Mittwoch wurde Richtfest gefeiert.
Etwa zehn Kilometer entfernt wurde ein paar Tage zuvor in der Schule Ochsenwerder Richtfest gefeiert: Nach der Sanierung des Hauptgebäudes im Jahr 2011 wurde auf dem Schulgelände jetzt ein neues Klassenhaus gebaut, das die zuvor abgerissenen Pavillons und Klassenräume ersetzen soll. Neben Klassen- und Differenzierungsräumen sollen hier auch eine Schulküche mit Mensa untergebracht werden, letztere kann auch für andere Aktivitäten genutzt werden. Alt- und Neubau haben einander gegenüberliegende Eingänge und umschließen das sogenannte „Schulforum“, das zum Herzstück der Schule werden soll. Ende des Jahres sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, das Investitionsvolumen beträgt rund 4,6 Millionen Euro.
Aktuelles: Akademietag 2016 – Tag der offenen Tür – Wettbewerb „Starke Schule“ – Schulbau-Messe
Was ist eigentlich „gutes Deutsch“? Welche Bedeutung hat Mehrsprachigkeit in unserer Gesellschaft? Und wie beeinflusst Sprache unser Denken? Diese und weitere Fragen diskutieren Experten beim „Akademietag 2016“ am Mittwoch, 18. Mai, in der Universität Hamburg. Ab 10 Uhr bieten Schülerworkshops einen Einblick in drei Forschungsprojekte, ab 12 Uhr erklären Wissenschaftler ihre Arbeiten und laden zu Vorträgen und Diskussionen. Anmeldung für Schülerworkshops per Mail unter sekretariat@akademienunion-berlin.de bis zum 29. April. Mehr Information»
Ob Querflöten-Kurse oder Jugend-Opern-Akademie, ob elementare Musikerziehung oder Musical Akademie für Teens – beim Tag der offenen Tür am Samstag, 23. April, in der Staatlichen Jugendmusikschule, Mittelweg 42, können kleine und große Besucher in die Welt des Musikunterrichts hineinschnuppern. Von 14.45 bis 18.30 Uhr werden Instrumente vorgestellt, man kann beim Unterricht zusehen und mitmachen oder sich von Lehrkräften beraten lassen. Dazu gibt es ein Rahmenprogramm mit Konzerten von Schülern.
Beim Wettbewerb „Starke Schule“ werden alle zwei Jahre Schulen ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise für ihre Schüler einsetzen und diese ausbildungsreif machen. Die rund 200 Siegerschulen aus allen 16 Bundesländern werden anschließend für vier Jahre in ein Netzwerk aufgenommen, in dem sie von- und miteinander lernen. Der Bewerbungszeitraum für den Wettbewerb wurde jetzt bis zum 5. Juni verlängert. Bewerben können sich alle allgemeinbildenden Schulen, die zur Ausbildungsreife führen. Bewerbungsunterlagen gibt es hier»
Die Schulbau Messe am 27. und 28. April richtet sich an Architekten, Schulleiter, Behördenvertreter, Investoren und Bauunternehmer, die sich über aktuelle Bildungsbaueinrichtungen wie Kitas, Schulen, Universitäten und Akademien informieren möchten. Die Messe bildet alle Bauaufgaben ab: Außenraumgestaltung und Fassade, Rohbau und technische Gebäudeausrüstung sowie pädagogische und funktionale Innenraumkonzepte. Mehr Information»