Mehr Schüler, mehr Lehrkräfte und weiterhin kleine Klassen!

Auch, wenn das Wetter es anders zu sehen scheint, die Sommerferien sind vorbei. Als es am gestrigen Donnerstag zum Unterrichtsbeginn läutete, hat für rund 251.000 (rund 7.300 mehr als im Vorjahr) Hamburger Schülerinnen und Schüler also wieder der Ernst des Lebens begonnen. Für fast alle - die rund 16.000 Erstklässler und die 15.000 Fünftklässler darunter dürfen noch ein paar Tage länger das schöne Wetter genießen. Sie werden offiziell erst ab dem 5. September an ihrer neuen Schule eingeschult.

Die Schülerzahl steigt seit Jahren stetig an. In den letzten fünf Jahren allein stieg sie an den staatlichen allgemeinbildenden Schulen um rund 15.000 (+ 8,7 %) Schüler. Schulsenator Ties Rabe: „Gründe hierfür sind unter anderem die wachsende Stadt, zahlreiche zusätzliche Kinder mit Flucht- und Zuwanderungshintergrund, aber auch längere Schulbesuchszeiten durch frühere Einschulungen oder ein späteres Schulende durch das Abitur bzw. die zusätzliche zehnte Klasse für Schüler mit dem Bildungsziel Hauptschulabschluss.“

Zum neuen Schuljahr wird es deswegen auch mehr Lehrkräfte und Pädagogen geben. Senator Rabe: „Wir werden zahlreiche neue Lehrer einstellen, um weiterhin kleine Klassen und die bestehende hohe Qualität sicherzustellen.“ Die Zahl der Vollzeitstellen für Lehrkräfte und weitere Pädagogen an staatlichen Schulen steigt um 728 von 17.286 auf 18.014. Neben der Bewältigung der Aufgaben der Inklusion und des Ganztages können so insbesondere auch die im Schulgesetz festgeschriebenen kleinen Klassen weiterhin garantiert werden.

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Erfolgsgeschichte Ganztag: Teilnahmequote erreicht mit 81,8% neuen Höchststand

Hamburgs Eltern und Kinder haben über die Qualität der Hamburger Ganztagsschulen abgestimmt - und zwar mit ihren Füßen: 81,8 Prozent aller Grundschulkinder nehmen inzwischen am Ganztag teil. Die Zahl der Anmeldungen stieg 2016 noch einmal um rund 2.800 Kinder im Vergleich zum Vorjahr. Damit steht fest: Das Hamburger Ganztagsmodell ist weiterhin eine Erfolgsgeschichte!

Seit 2010 war das Ganztagsangebot an Hamburger Schulen rasant ausgebaut worden. Gab es im Schuljahr 2010/11 nur 49 Grundschulen mit einem solchen Angebot, sind inzwischen alle 204 Hamburger Grundschulen (inklusive der Schule auf der Elbinsel Neuwerk) Ganztagsschulen. Insgesamt bieten im Schuljahr 2016/17 also 126 Grundschulen eine ganztägige Betreuung zusammen mit einem Kooperationspartner (GBS-Modell) und 78 Grundschulen eine ganztägige Betreuung in eigener Verantwortung (GTS-Modell) an.

Schulsenator Ties Rabe: „Die hohe Anmeldequote zeigt, dass der Ausbau der Ganztagsangebote dringend notwendig war. Nun geht es darum, Schritt für Schritt die Angebote zu verbessern. Dafür hat die Bürgerschaft im Juli im Rahmen des Pakets ,Guter Ganztag‘ zusätzliche 25 Millionen Euro für bessere Kantinen und Möbel sowie schrittweise bis zu 17 Millionen Euro pro Jahr für mehr Personal bewilligt.“

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Zusätzliche Schulplätze für Flüchtlingskinder und –jugendliche

Kinder und Jugendliche, die in der Freien und Hansestadt Hamburg einen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt haben, sind in Hamburg zum Schulbesuch verpflichtet. Da das Schulgesetz den Aufenthaltsstatus unbeachtet lässt, heißt das auch, dass alle in Hamburg lebenden Kinder und Jugendliche mit Flucht- und Zuwanderungshintergrund im schulpflichtigen Alter, die Schule besuchen müssen. Deswegen und weil sich die Zahl der Schülerinnen und Schüler in besonderen Lerngruppen in Erstaufnahmeeinrichtungen, allgemeinen Schulen und Berufsschulen im Vergleich zum Vorjahr mit 7.861 (Stichtag 14.7.2016) mehr als verdoppelt hat, wurden zahlreiche neue Schulplätze für Flüchtlingskinder geschaffen.

Zum Vergleich: im Schuljahr 2012/13 waren noch 1.687 Flüchtlingskinder zu beschulen, bis 2015 hatte sich die Zahl mit 3.834 schon einmal mehr als verdoppelt. Zurzeit lernen rund 1.470 in den Erstaufnahmeeinrichtungen, rund 3.300 in besonderen Vorbereitungsklassen an den allgemeinen Schulen und rund 3.100 in besonderen Klassen an Berufsschulen. Seit 2015 sind weitere rund 2.000 Schülerinnen und Schüler mit Fluchthintergrund bereits in die Regelklassen gewechselt. Insgesamt hat das Hamburger Schulsystem also allein seit dem letzten Jahr knapp 10.000 neue Schülerinnen und Schüler aufgenommen.

Um möglichst schnell und gut Deutsch zu lernen, besuchen Schülerinnen und Schüler mit Fluchthintergrund bereits in der Erstaufnahme den Schulunterricht, wechseln dann in eine einjährige besondere Vorbereitungsklasse und können danach gut vorbereitet in den Regelklassen aufgenommen werden. Um das Lernen zu verbessern, sind die besonderen Vorbereitungsklassen mit durchschnittlich 13 Schülerinnen und Schülern deutlich kleiner als Regelklassen. Die neuen Angebote gehen nicht zu Lasten der anderen Klassen. Daher wurden inzwischen rund 630 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen und die Weiterqualifizierungs- und Fortbildungsmaßnahmen sowie die Unterrichtsmaterialien erheblich ausgebaut.

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Geringer Einfluss auf die Leistung von Hochbegabten:
PULSS-II-Studie stellt Begabtenklassen in Frage

Was tun mit hochbegabten Kindern - ab in eine Begabtenklasse oder doch „nur“ die Regelklasse? Daran scheiden sich seit jeher die Geister. Die kürzlich veröffentlichte PULSS-II-Studie zum Thema „Begabtenförderung“ zeigt jetzt, dass spezielle Förderklassen für Hochbegabte keinen oder wenig Einfluss auf die Leistungen dieser Schüler haben. Hochbegabte, die in Regelklassen gefördert wurden, zeigten Leistungen, die vergleichbar waren mit den Leistungen von Hochbegabten, die in speziellen Begabtenklassen lernten. Die Studie zeigte außerdem, dass die Benotung in Begabtenklassen unter Umständen sogar schlechter ausfällt als in Regelklassen.

Der Sprecher für die rot-grün-regierten Bildungsministerien, Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe, hat die Ergebnisse der Studie begrüßt und Konsequenzen für die Schulpolitik gefordert. Ties Rabe: „Die Ergebnisse bestätigen unseren Kurs. Begabtenförderung muss zur Regelaufgabe in jeder Schule und in jeder einzelnen Klasse werden. Reine Begabtenklassen, in denen ausschließlich hochbegabte Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden, bieten für begabte Schüler keine Vorteile. Im Gegenteil: Solche gesonderten Klassen bergen die Gefahr, dass die Begabtenförderung in den Regelklassen unterbleibt und viele Schüler nicht ordentlich gefördert werden.“

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TheaterSprachCamp: 240 Drittklässler feiern ganz besonderen Abschluss ihrer Sommerferien

240 Drittklässlerinnen und Drittklässler feierten gemeinsam mit ihren Familien mit einem Fest und einem Bühnenprogramm im Bürgerhaus Wilhelmsburg den Abschluss ihrer ganz besonderen Sommerferien. Die Jungen und Mädchen waren drei Wochen lang - ohne Eltern - im TheaterSprachCamp.

Aufgeteilt in acht Gruppen erlebten sie drei Wochen Ferien an tollen Orten: in den Freiluftschulen Wohldorf und Neugraben, dem Nordseeheim in Wenningstedt auf Sylt, den Schullandheimen in Lankau bei Mölln und Hepstedt bei Bremen und der Jugendherberge Uhlenflucht in Scharbeutz. Neben jeder Menge Sport und Spaß stand eins im Vordergrund: das Sprachvermögen der Kinder zu stärken, ihre Sprachentwicklung zu fördern und ihre sprachliche Ausdrucksfähigkeit zu trainieren. Erreicht wurde das durch das spielerische Erarbeiten von Theaterszenen zu einem gemeinsam gelesenen Buch. Begleitet und betreut wurden die meist mehrsprachigen Jungen und Mädchen von Studierenden der Sprachförderung und der Theaterpädagogik, Freizeitpädagogen und -pädagoginnen sowie von Betreuern des Jugenderholungswerkes Hamburg e.V.

Seit 2007 fahren Kinder der dritten Klassen Hamburger Schulen im Sommer in TheaterSprachCamps ins Hamburger Umland. Das TheaterSprachCamp ist ein Kooperationsprojekt der Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB), des Jugenderholungswerkes Hamburg e.V. und der Universität Hamburg. Es wird mit 300.000 Euro im Jahr durch die BSB finanziert.