Digitale Bildung an Schulen: Kultusminister der Länder einigen sich auf „Digitalpakt Schule“
Die Kultusminister aller Länder und die Bundesregierung sind sich einig: digitale Bildung im Bereich Schule soll Unterstützung bekommen. Fünf Milliarden will der Bund für den Digitalausbau der Schulen zur Verfügung stellen, umgerechnet bis zu einer Viertelmillion Euro für jede Hamburger Schule. Die Eckpunkte dieser Bund-Länder-Vereinbarung wurden in monatelangen intensiven Verhandlungen zwischen Bund und Ländern auf Ebene der Staatssekretäre ausverhandelt. Mit der Verabschiedung des gemeinsamen „Digitalpakts Schule" sei man einen entscheidenden Schritt vorangekommen, sagt Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe, Sprecher der SPD- und Grünen-geführten Bildungsministerien. „Lernen für die digitale Welt ist ein zentraler Baustein, um die schulische Bildung zukunftssicher zu machen“, so Rabe.
Rabe sagte weiter: „Wir setzen nun darauf, dass der Bund zu seinem Wort steht“. Wie die meisten anderen Bildungsminister war auch Senator Rabe darüber überrascht, dass Bundesbildungsministerin Wanka sowie andere Vertreter des Bundes ihre Teilnahme an der gemeinsamen Pressekonferenz über das Fünf-Milliarden-Paket in letzter Minute abgesagt hatten.
Im Rahmen der Gespräche hat der Bund rund fünf Milliarden Euro im Zeitraum vom 2018 bis 2022 für den Ausbau der IT-Infrastruktur in den allgemeinbildenden Schulen, berufsbildenden Schulen und sonderpädagogischen Bildungseinrichtungen in öffentlicher und privater Trägerschaft in Aussicht gestellt. Im Gegenzug werden die Länder dafür sorgen, dass alle Schüler, die zum Schuljahr 2018/2019 in die Grundschule kommen oder in die Sekundarstufe I eintreten, bis zum Ende ihrer Schulzeit Kompetenzen in der digitalen Welt erwerben können. Dazu entwickeln die Länder die Bildungs- und Lehrpläne aller Unterrichtsfächer in Bezug auf den verbindlichen KMK-Kompetenzrahmen weiter und organisieren Lehrerfortbildungen.
Im Bundesvergleich sind Hamburgs Schulen in puncto digitale Medien bereits jetzt gut aufgestellt. Das Bildungssystem der Hansestadt sorgt dafür, dass Schüler mit digitalen Medien arbeiten und lernen können. Rund 30.000 PCs und über 4.000 computergestützte interaktive Tafeln, sogenannte White Boards, kommen im Unterricht zum Einsatz. Als erstes Bundesland erprobt Hamburg an sechs Pilotschulen den BYOD-Unterricht (Bring Your Own Device), bei dem Schüler ihre eigenen digitalen Endgeräte nutzen dürfen. Außerdem wurde die Netzwerk-Infrastruktur ausgebaut, sodass alle staatlichen Hamburger Schulen breitbandig an das schnelle städtische Glasfasernetz angebunden sind. Jetzt geht es darum, alle Schulen schrittweise mit WLan auszustatten.
Baufeier in Altona: Gymnasium Allee bekommt einen Neubau und eine neue Sporthalle
Der Stadtteil Altona boomt, die Schülerzahlen steigen seit Jahren. Deshalb wird das Gymnasium Allee jetzt erweitert. Am heutigen Freitag feiert die Schule in der Max-Brauer-Allee gemeinsam mit Schulbau Hamburg den Baubeginn eines neuen Gebäudes und einer neuen Sporthalle. Die Bauarbeiten sind bereits seit März im Gange, im August 2018 soll alles fertig sein. Auf 3.500 Quadratmetern entsteht auf dem westlichen Teil des Schulgeländes ein fünf Stockwerke hoher Neubau, der an das Bestandsgebäude aus den 1990er Jahren anschließt und viel Platz für zusätzliche Unterrichtsräume und für die Ganztagsbetreuung bietet. Die Investitionskosten liegen bei rund 9,7 Millionen Euro.
Das neue Schulgebäude beherbergt Unterrichtsräume für die Jahrgänge fünf bis acht sowie eine abgesenkte Sporthalle, in die man über ein zentrales Foyer gelangt. In den vier Obergeschossen befinden sich Klassenräume mit offenen Differenzierungsflächen für die einzelnen Jahrgänge. Der Haupteingang der Schule an der Max-Brauer-Allee bleibt erhalten, bekommt jedoch eine direkte Verbindung zum zentralen Schulhof, der sich zwischen dem Neubau und dem denkmalgeschützten, historischen Altbau befindet. So entsteht vor der neuen zentralen Pausenhalle, am nördlichen Ende der „Schulstraße“, ein kleiner Platz als Übergang zwischen Schulhof und der Julius-Leber-Straße.
Bundeswettbewerb: Stadtteilschule Bergedorf gehört zu Deutschlands zehn besten Schulen
Eine Hamburger Schule gehört zu den zehn besten Schulen Deutschlands, die zur Ausbildungsreife führen: Beim größten deutschen Schulwettbewerb „Starke Schule“ schaffte es die Stadtteilschule Bergedorf auf Platz 4 – das ist bei rund 500 teilnehmenden Schulen ein schöner Erfolg. Der Wettbewerb zeichnet alle zwei Jahre Schulen aus, die bei der Vorbereitung ihrer Schüler auf die Berufswelt hervorragende Arbeit leisten. Die Jury lobte vor allem die „Professionalität des Kollegiums, die Einbeziehung sehr vieler außerschulischer Partner und der Eltern.“ Dahinter stünden „innovative Konzepte, die weit vorausblicken – ein gelungener Ansatz!“
In der teilgebundenen Ganztagsschule werden die Talente und Neigungen der 1.045 Schülerinnen und Schüler analysiert, individuell gefördert und weiterentwickelt. Noten werden erst in den beiden Jahrgangsstufen vor dem mittleren Abschluss erteilt, zuvor wird mit Kompetenzbögen und regelmäßigem Schüler- und Elternfeedback gearbeitet. In der Eingangsstufe wird im fachübergreifenden Projektunterricht die Berufsfindung entlang der Interessen der Schüler gestartet. In der Jahrgangsstufe 8 wechseln die Schüler in Profilklassen, in denen die entdeckten Begabungen mit Blick auf die anstehende Berufswahl gezielt gestärkt werden.
Die Auszeichnung beinhaltet jedoch nicht nur Ruhm und Ehre, sondern nach dem Wettbewerb geht es weiter: Alle ausgezeichneten Schulen profitieren von der Aufnahme in ein länderübergreifendes Netzwerk. Vier Jahre lang erhalten Lehrkräfte und Schulleitungen zudem Zugang zu zahlreichen Fortbildungen zur Unterrichts- Organisations- und Personalentwicklung. Ausrichter des Wettbewerbs ist die Hertie-Stiftung, die Agentur für Arbeit, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und die Deutsche Bank Stiftung.
Frischer Wind für Regionale Bildungskonferenzen: Erste Jugend-RBK in Altona
Vor sieben Jahren gingen in allen Hamburger Bezirken die Regionalen Bildungskonferenzen (RBK) an den Start. Ziel war es, bestehende Bildungsangebote besser aufeinander abzustimmen und die beteiligten Bildungseinrichtungen zu einer stärkeren Zusammenarbeit zu bewegen. Denn selbst in gut vernetzten Stadtteilen klappt die Kooperation in Bildungsfragen nicht immer gut. Mit der Einrichtung der RBKs hat sich das vielerorts gebessert: Zwei- bis drei Mal pro Jahr setzen sich seitdem Vertreter unterschiedlicher Bildungsbereiche aus Schulen, Kitas, Volkshochschulen, Jugendeinrichtungen, Kultur- und Sportvereinen an einen Tisch. Im Bezirk Altona hat man jetzt etwas Neues ausprobiert: Am vergangenen Dienstag fand im Altonaer Rathaus Hamburgs erste Jugend-RBK statt – organisiert und geleitet von Schülerinnen und Schülern der Kurt-Tucholsky-Schule.
Wie auf jeder RBK gab es einen thematischen Schwerpunkt, diesmal: Mobbing. Offenbar ein Thema, das bei Jugendlichen zündet, denn trotz der sommerlichen Temperaturen war der Kollegiensaal mit rund 140 Besuchern gut besetzt, darunter viele Jugendliche aus den umliegenden Schulen. Zum Einstieg ins Thema zeigten die Schüler einen selbstgedrehten Spielfilm, der die fiktive Geschichte eines Mädchens erzählt, das an ihrer Schule – der Kurt-Tucholsky-Schule – auf übelste Weise gemobbt wird. Der gut gemachte Film von Regisseurin Doro Kleffner, Lehrerin an der Stadtteilschule, bot jede Menge Diskussionsstoff, wie die anschließenden Arbeitsgruppen zeigten. An neun Thementischen tauschten sich Jugendliche und Erwachsene über eigene Alltagserfahrungen aus und diskutierten über Täter, Opfer, Zivilcourage, die verschiedenen Stufen und die Folgen von Mobbing sowie über Handlungsmöglichkeiten.
Am Ende der gut dreistündigen Veranstaltung zog Adel Chabrak, Bildungskoordinator des Bezirks Altona, eine positive Bilanz. „Das war ein guter Start, darauf können wir aufbauen“, sagte er. Möglicherweise könne die Altonaer Bildungskonferenz als „Blaupause“ für andere Bezirke dienen. Auch Jens Oldenburg, in der Schulbehörde für die RBKs zuständig, ist vom neuen Format überzeugt. „In den letzten sieben Jahren haben wir viel über Jugendliche gesprochen, jetzt kommen sie hier selbst zu Wort“, so Oldenburg. Hintergrund für die erste Jugend-RBK sei die Erkenntnis gewesen, dass Erwachsene sich den Kopf darüber zerbrechen, was für Kinder und Jugendliche gut sei und dabei Gefahr liefen, eigene vergangene Kindheitserlebnisse auf die Gegenwart zu projizieren. Für bestimmte Themen sei deshalb eine Jugend-RBK genau das richtige Format.
Bundestagswahl 2017: Landeszentrale erstellt „Wahlmappe" für Erstwähler und holt analogen „Wahl-O-Mat" nach Hamburg
Zur Bundestagswahl am 24. September werden ungefähr drei Millionen Erstwähler aufgefordert, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen. Aus diesem Anlass hat die Landeszentrale für politische Bildung in Zusammenarbeit mit dem Jugendinformationszentrum (JIZ) für Hamburger Erstwähler die „Wahlmappe zur Bundestagswahl 2017“ mit allen wesentlichen Daten und Fakten zur Wahl und über den Wahlvorgang selbst erstellt. Die Wahlmappe wird an Hamburgs Stadtteilschulen, Gymnasien und Berufsschulen verteilt. Außerdem holt die Landeszentrale im Vorfeld der Bundestagswahl für drei Wochen den von der Bundeszentrale für politische Bildung entwickelten „Wahl-O-Mat zum Aufkleben“ nach Hamburg - die analoge Variante des digitalen Wahl-O-Mats.
Der Wahl-O-Mat zum Aufkleben ist ideal für Jugendgruppen und Schulklassen, denn er lädt zur politischen Diskussion ein. So funktioniert‘s: Alle Thesen zur Bundestagswahl sind auf großen Leinwänden aufgedruckt. Die Nutzer können ihre Zustimmung oder Ablehnung durch das Aufkleben grüner oder roter Punkte auf einem Bogen zeigen. Am Ende wird der Bogen mit den Klebepunkten in einen Scan-Automaten gesteckt, der für jeden ein individuelles Abstimmungsergebnis errechnet und ausgibt: Dieses zeigt die prozentuale Übereinstimmung der eigenen Voten mit den Antworten der Parteien. Schulen und Jugendclubs können sich für dieses mobile Angebot anmelden. Gleichzeitig wird das Tool für einige Tage an mehreren Spielstätten aufgebaut werden, sodass auch die breite Öffentlichkeit das Angebot nutzen kann. Der Wahl-O-Mat zum Aufkleben wird in Kooperation mit dem Landesjugendring Hamburg durchgeführt.
• Das Thema des Fotowettbewerbs "Spiel.Sucht.Motiv" ist bei Hamburgs Schülerinnen und Schülern offenbar gut angekommen: 257 Fotos aus 22 Hamburger Schulen wurden eingereicht, die besten 56 Bilder sind jetzt bis zum 17. Juni in der Zentralbibliothek am Hühnerposten ausgestellt. Danach wandert die Ausstellung weiter ins Alstertal Einkaufszentrum und ins Schulinformationszentrum. Den ersten Preis gewann Mareike Timm von der Stadtteilschule Stellingen. Ihr Foto "Luftschlösser" überzeugte die Jury und beschert der 17-Jährigen eine Pentax-Kamera mit 18-55mm Objektiv.
• Seit einem halben Jahr tüfteln rund 20 Oberstufenschüler an einem Schülerkongress rund um die Themen Ozeane, Klimawandel und maritime Technologien: Am 8. Juni startet an der Universität Hamburg am Martin-Luther-King-Platz der Kongress "MeerKlima entdecken", für den sich bis zu 600 Oberstufenschüler einzeln oder auch mit ihrem naturwissenschaftlich ausgerichteten Profil anmelden können. 20 Forscher aus norddeutschen Instituten unterstützen die Veranstaltung mit Vorträgen und Workshops. Den Anfang macht der Klimaforscher Mojib Latif und zum Abschluss wird live auf das Forschungsschiff Meteor in den Pazifischen Ozean nach Lateinamerika geschaltet. Mehr Information"
• Dr. Hans-Peter de Lorent, ehemaliger Mitarbeiter der Schulbehörde, hat die Zeit des Hamburger Bildungswesens und deren wichtigste Personen im Dritten Reich untersucht. Ergebnis seiner jahrzehntelangen Forschungsarbeit sind zwei Biografien "Täterprofile I und II", in denen personenbezogene Notizen und Dokumente der Verantwortlichen der NS-Politik im Hamburger Schulwesen ausgewertet werden. Ziel dabei war es, nachzuzeichnen, was die jeweiligen Personen in den zwölf Jahren des "tausendjährigen Reiches" gemacht haben, wie deren Karriere verlief und wie sie sich nach 1945 verteidigten und herausredeten. Am Mittwoch, 7. Juni, wird der zweite Band "Täterprofile II" in der Aula der Stadtteilschule am Hafen, Neustädter Straße 60, in Anwesenheit des Autors sowie von Bildungssenator Ties Rabe vorgestellt. Beginn ist um 17 Uhr, der Eintritt ist frei.