Neues Labor für MINT-Talente
Erstes Schülerforschungszentrum in Norddeutschland

MINT - das steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Wer in diesen Fächern gut in der Schule war, der könnte später unter Umständen in der Forschung landen. Um die Talente im MINT-Bereich besser zu fördern, wird jetzt in der Hansestadt das erste Schülerforschungszentrum Norddeutschlands entstehen. Ein breites Bündnis aus der Behörde für Schule und Berufsbildung, der Joachim Herz Stiftung, der Körber-Stiftung, des Arbeitgeberverbandes Nordmetall und der Universität Hamburg hat am vergangenen Montag das 4,8 Millionen Euro schwere Kooperationsvorhaben besiegelt. Der Bau startet im neuen Jahr und bereits Anfang 2017 öffnen sich dann die Pforten für die jungen Forscher.

An außerschulischen Angeboten wie Infotagen, Schülervorlesungen oder Experimentiermodulen hat Hamburg in den Hochschulen und Forschungsinstituten viel zu bieten. Aufgabe des Schülerforschungszentrums wird es aber sein, gezielte Talentförderung zu ermöglichen. Darüber hinaus sollen Lehramtsstudenten die Möglichkeit haben, sich in offenen Lernformen auszuprobieren. Denn eine Besonderheit des Schülerforschungszentrums Hamburg ist, dass es zugleich ein Lehr-Lern-Labor für angehende Lehrerinnen und Lehrer wird. Bildungssenator Ties Rabe: „Im Schülerforschungszentrum werden Jugendliche ihre Begabungen und Interessen ausbauen können. Gleichzeitig ermöglicht die Einbindung der Lehrerbildung eine wertvolle Rückwirkung auf die Schulen. Erfahrene Lehrerinnen und Lehrer werden sich als Tutoren einbringen und die Lehrkräfte von morgen bekommen methodische Impulse.

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Mehr Lehrkräfte mit Migrationshintergrund
Start der Ausschreibung für den SCHÜLERCAMPUS 2016

Vielfalt ist ein Qualitätsmerkmal - das gilt besonders für Schulen. Lehrkräfte mit Migrationshintergrund sind demnach nicht nur eine Bereicherung für jede Schule, sondern auch ein klarer Vorteil. Einer Studie der Freien Universität Berlin zufolge genießen Lehrkräfte mit ausländischen Wurzeln nicht nur ein höheres Vertrauen bei Schülern mit Migrationshintergrund sie haben auch eine wichtige Vorbildfunktion. Hinzu kommt, dass die Fremdsprachenkenntnisse ihnen ein enormes Vertrauen bei Eltern verschaffen, die selbst einen Migrationshintergrund haben. Von den Vorteilen des muttersprachlichen Unterrichts ganz zu schweigen.

Um die kulturelle Vielfalt des Lehrerkollegiums zu fördern, lohnt es sich schon früh anzufangen. Deswegen führt das Netzwerk „Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte“, das am Hamburger Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) ansässig ist, auch 2016 wieder den Studienorientierungskurs Schülercampus durch. Ziel des Projekts ist es, zukünftige Abiturienten mit Migrationshintergrund über das Lehramtsstudium sowie den Lehrerberuf zu informieren. Interessierte Oberstufenschülerinnen und -schüler erfahren so alles rund um das Lehrerdasein - von den Zugangsbedingungen der Hochschulen, über Stipendien, BAFöG und andere Fördermöglichkeiten bis zu den Inhalten des Lehramtsstudiums. Und praktisch wird es auch: In der zweiten Modulphase von Mai bis Juni können die Teilnehmer an Schulen in Hamburg und Schleswig-Holstein hospitieren und so quasi aus Lehrersicht Unterrichtsluft schnuppern.

Das ursprünglich von der ZEIT-Stiftung initiierte Projekt findet in Kooperation mit dem Zentrum für Lehrerbildung Hamburg (ZfL) statt. Neuer Partner an Bord ist 2016 das Ministerium für Schule und Berufsbildung des Landes Schleswig-Holstein. Interessierte Oberstufenschülerinnen und –schüler mit Migrationsgeschichte aus Hamburg und Schleswig-Holstein können sich bis zum 1. Februar 2016 beim LI bewerben.

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Wider das Vergessen
Behörde fördert Reisen zu Gedenkstätten in Polen

Auschwitz, Majdanek, Treblinka, Belzec, Sobibor, Chelmno/Kulmhof - die Grauen des Faschismus schwingen schon bei der Nennung dieser Orte immer mit. Die ehemaligen Vernichtungslager sind heute auf dem Gebiet Polens und bewegen als Gedenkstätten ihre Besucher besser als jedes Geschichtsbuch das könnte. Gerade weil das so ist, verlagern jährlich viele Schulklassen auch aus Hamburg ihren Geschichtsunterricht an diese Originalstätten. Leider sind Fahrten besonders ins Ausland für viele Schülerinnen und Schüler ein erheblicher Kostenfaktor. Damit aber genau das nicht zum Hindernis für das unmittelbare Erfahren von Geschichte wird, haben jetzt die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB), die Bethe-Stiftung und das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) einen Kooperationsvertrag zur Förderung von Schülerreisen zu den KZ-Gedenkstätten in Polen unterzeichnet. „Der Besuch authentischer Stätten des nationalsozialistischen Unrechtsregimes ist eine wichtige Ergänzung der pädagogischen Arbeit an unseren Schulen und für Schülerinnen und Schüler besonders eindrücklich. Durch die Kooperation mit der Bethe-Stiftung können nun noch mehr Schülerreisen an diese Gedenk- und Erinnerungsorte stattfinden. Darüber freue ich mich sehr“, sagt Thorsten Altenburg-Hack, Leiter des Amtes für Bildung in der Schulbehörde.

Knapp eine Viertelmillion Euro stellen die BSB und die Bethe-Stiftung in dem zunächst auf zwei Jahre angelegten Förderprogramm als Unterstützung für die zumeist mehrtägigen Reisen zu den Gedenkstätten zur Verfügung. Eine Gruppe von 25 Schülerinnen und Schülern kann damit eine Förderung von bis zu 6.000 Euro erhalten. In vielen Fällen bleibt für die so nur noch ein Eigenbeitrag von 50 Euro pr Person - das ist weniger als manche Klassenreise kostet. Mit der Kooperationsvereinbarung sollen jährlich mindestens 16 Gedenkstättenreisen gefördert werden. Schulen, die Interesse an einer Förderung haben, können sich ab dem 1. Februar 2016 mit dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) in Verbindung setzen und beraten lassen.

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Frisch aus der Druckerpresse:
Fremdsprachenunterricht - Schuljahr 2016/17

Hamburg als „Tor zur Welt“ hat schon immer besonderen Wert auf seine Internationalität und Weltoffenheit gelegt. Daher hat das Sprachenlernen in Hamburgs Schulen eine besondere Bedeutung. Die Broschüre „Fremdsprachenunterricht - Schuljahr 2016/17“ informiert über die Fremdsprachenangebote an Hamburger Schulen. Sie enthält Ratschläge für die Wahl von Fremdsprachen, Informationen zu verstärktem oder immersivem Englischunterricht, zu bilingualen Unterrichtsangeboten an Grund- und weiterführenden Schulen sowie Hinweise zu den einzelnen Fremdsprachen und entsprechenden Sprachzertifikaten.

Die Broschüre steht auch als Download » zur Verfügung.

Aus der Internetredaktion: Schülerinfo

Alle Hamburger Schülerinnen und Schüler sind sogenannte „digital natives“. Das heißt, dass heute kein Kind oder Jugendlicher an Hamburgs Schulen die Zeit vor dem Internet kennt. Sie sind also gewohnt, ihre Informationen digital aus dem Netz zu ziehen. Die Schulbehörde trägt dem Rechnung und hat die behördlichen Informationen für Schülerinnen und Schüler neu strukturiert. Unter www.hamburg.de/bsb/schuelerinfo » finden Hamburgs Schüler alles, was sie rund um Schule wissen müssen. In Bereichen wie „Flucht und Schule“, „Schülervertretung“ oder „Schule mal anders“ finden die jungen „digital natives“ Informationsmaterial, Filme und interessante Links - na dann, einfach mal auschecken und losbrowsen!

Ein paar Worte zum Schluss

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Für das Amt für Bildung heißt das, es liegt eine arbeitsreiche, aber auch erfolgreiche Zeit hinter uns. 2015 konnten wir viele Projekte voranbringen, Schule weiter gestalten und neue Herausforderungen meistern. Über Vieles haben wir auch in diesem Newsletter berichtet.

2015 war aber auch kein einfaches Jahr: Insbesondere die in diesem Umfang neu hinzu gekommene Aufgabe der Beschulung von Flüchtlingskindern und -jugendlichen hat die Schulbehörde vor große Herausforderungen gestellt. Ich bedanke mich bei allen Beschäftigten meines Amtes, die mit nicht versiegendem Engagement und großer Flexibilität, die in vielen Situationen erforderlich war, dafür gesorgt haben, dass wir diese immense Aufgabe, gut gemeistert haben. Der Rückblick auf 2015 lässt mich deswegen mit Zuversicht auf 2016 blicken. Wir können durch kluges pädagogisches Handeln einen erheblichen Beitrag zur Integration leisten. Denn letztendlich ist diese Vielfalt auch eine Chance für unsere Gesellschaft.

Ich hoffe, Sie bleiben dem Newsletter gewogen und wünsche Ihnen und Ihren Familien eine freudvolle Weihnachtszeit und ein gutes und vor allem gesundes neues Jahr.

Ihr
Thorsten Altenburg-Hack,
Leiter des Amtes für Bildung der Behörde für Schule und Berufsbildung