Rechtschreib-Debatte:
Unterricht an Grundschulen soll besser werden

Hamburgs Grundschüler sollen besser schreiben lernen, darin sind sich alle einig. Uneinigkeit besteht jedoch darin, wie dieses Ziel zu erreichen ist. Eine Experten-Anhörung im Schulausschuss hat jetzt gezeigt, dass von einer "Rechtschreibkatastrophe", wie in einem Antrag an die Bürgerschaft formuliert, nicht die Rede sein kann. Die Sprachwissenschaftler beurteilten die Hamburger Bildungspläne mehrheitlich als "fachlich fundiert und als gute Grundlage für die Unterrichtspraxis" und rieten davon ab, sie zu verändern. Nachbesserungsbedarf bestehe allenfalls beim konkreten Einzelunterricht.

So sei die Methode "Lesen durch Schreiben", bei der die Schüler die Wörter so schreiben, wie sie sie hören, ohne dass der Lehrer korrigierend eingreift, veraltet. Vom ersten Schultag an sei im Unterricht die Normschrift in den Blick zu nehmen. Kritisch sahen die Experten auch die Idee, einen Grundwortschatz vorzuschreiben. Nach der Anhörung verwahrten sich die Experten dagegen, für einseitige Kritik in Anspruch genommen zu werden.

»Brief an Bürgerschaftskanzlei (Auszug)

Schulsenator Ties Rabe sah sich nach der Rechtschreib-Debatte darin bestätigt, die Bildungspläne nicht zu überarbeiten - wohl aber zu präzisieren: "Wir werden den Lehrkräften Tipps und Handreichungen für einen erfolgreichen Rechtschreib-Unterricht geben und auch noch einmal klarstellen, dass das richtige Schreiben von Anfang an zum Deutsch-Unterricht dazu gehört und die viel kritisierte 'Reichen-Methode' mit den Hamburger Bildungsplänen nicht vereinbar ist."

Keine Panik bei Unwetter:
Für Schulkinder ist alles bestens geregelt

Orkanartige Windböen, Schneegestöber und Sturmflut: Anfang Dezember tobte der Herbststurm "Xaver" über Hamburg - glücklicherweise ohne größere Schäden anzurichten. In solch potenziellen Gefahrensituationen sind Eltern schulpflichtiger Kinder manchmal verunsichert, wie sie sich richtig verhalten sollen. Dabei ist das Hamburger Schulrecht hier eindeutig: In der Richtlinie zum Thema "Schulbetrieb bei extremen Witterungsverhältnissen" heißt es unter Punkt 1.8.5. klipp und klar: "Die Erziehungsberechtigten entscheiden grundsätzlich in eigener Verantwortung, ob ihrem Kind der Schulweg zuzumuten ist. Schulversäumnisse aus offensichtlich witterungsbedingten Anlässen sind zwingende Gründe." Eltern haben also das Recht, ihr Kind nicht in die Schule zu schicken, wenn sie eine Gefahrensituation sehen.

Wenn das Kind bereits im Klassenzimmer sitzt, besteht ebenfalls kein Grund zur Sorge: Denn auch bei extremen Witterungsverhältnissen bieten Schulen grundsätzlich planmäßigen Unterricht und Betreuung an. Leider haben einige Schulleiter am Donnerstag, den 5. Dezember, die Anweisung der Behörde falsch verstanden und die Eltern aufgefordert, sofort ihre Kinder abzuholen. Das war unnötig, denn die Betreuung eines jeden Kindes ist in der Schule mindestens so lange sichergestellt, wie Unterricht vorgesehen ist. Selbst wenn die Schulbehörde Unterrichtsausfall anordnet - wie es bei Sturm "Xaver" vorsorglich für den Freitag geschehen ist - versehen die Lehrerinnen und Lehrer trotzdem ihren Dienst in den Schulen. Für eine Betreuung vor Ort ist also in jedem Fall gesorgt.

Mehr Information:
Richtlinie "Schulbetrieb bei extremen Witterungsverhältnissen" »

Pisa-Studie:
Deutsche Schüler besser in Mathe, Naturwissenschaften und Lesen

Nach dem Pisa-Schock von 2001 ist jetzt Aufatmen angesagt: Deutschlands Schüler haben deutlich aufgeholt und sind erstmals in allen drei Bereichen über dem OECD-Durchschnitt. Der aktuelle Schülerleistungsvergleich mit dem Schwerpunkt-Fach Mathematik zeigt, dass deutsche Neuntklässler inzwischen besser rechnen können als der Durchschnitt aller getesteten Länder. Die neue Pisa-Studie 2012 hat insgesamt 65 Staaten unter die Lupe genommen.

Zwar liegen die asiatischen Länder, allen voran China, weiter vorn, doch innerhalb der OECD zählt Deutschland inzwischen zu den "Top Ten" im Mathematiktest. Auch in den beiden anderen getesteten Disziplinen Lesekompetenz und Naturwissenschaften haben deutsche 15-Jährige aufgeholt. Beträchtliche Leistungssteigerungen gibt es bei den Schülern aus sozial schwächeren Elternhäusern.

Deutschland ist zudem eines der wenigen Länder, die sich seit der ersten PISA-Runde kontinuierlich verbessert haben. "Die Leistungssteigerung bei den Schülerinnen und Schülern ist beachtlich", sagt Prof. Dr. Manfred Prenzel, der Leiter der aktuellen PISA-Studie. "Unsere 15-Jährigen heute sind mit ihrem Wissen und Können ein Schuljahr weiter als ihre Altersgenossen von damals."

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Pisa-Ergebnisse»
Pisa-Ranglisten und Aufgaben»

Jugendberufsagenturen in Hamburg:
Vorbild für ganz Deutschland

Bürgermeister Olaf Scholz kam höchstpersönlich nach Bergedorf, um gemeinsam mit Frank-Jürgen Weise, dem Chef der Bundesagentur für Arbeit, die siebte und letzte Jugendberufsagentur (JBA) der Stadt zu eröffnen. Die prominenten Gäste machen deutlich, welch hohen Stellenwert das ambitionierte Projekt einnimmt: Hamburg ist nicht nur das erste Bundesland mit einer flächendeckenden Einrichtung dieser Art, sondern gleichzeitig Vorreiter für ganz Deutschland - das Konzept Jugendberufsagentur wurde in den Koalitionsvertrag von Union und SPD aufgenommen.

Die Mitarbeiter der Jugendberufsagenturen beraten und informieren alle Jugendlichen unter 25 Jahren in Fragen rund um die Themen Ausbildung, Berufswahl und Studium. Die Vorteile der JBA liegen auf der Hand: Die Ansprechpartner - Berufsberater der Arbeitsagentur, des Jobcenters, des HIBB und der Bezirksämter - befinden sich alle unter einem Dach. "Das ist neu und gibt es in dieser Form in Deutschland noch nicht", betonte Scholz bei der Eröffnung in Bergedorf. "Wir wollen die Schulabgänger an der Schnittstelle zwischen Schule und Berufsleben begleiten - und sie, wenn es nötig ist, auch anschieben." Ziel sei es, alle Jugendlichen nach der Schule zu erfassen und zu begleiten, ausnahmslos. Aus diesem Grund bietet die Jugendberufsagentur auch eine "aufsuchende Beratung" an: Falls Jugendliche sich nicht zurückmelden, nehmen JBA-Mitarbeiter telefonisch oder per Post Kontakt auf. Scholz: "Wir wollen, dass jeder junge Mensch entweder das Abitur oder eine Berufsausbildung macht."

Innerhalb des ersten Jahres haben bereits 14.300 junge Menschen die Angebote der Jugendberufsagentur genutzt.

Mehr Informationen
Pressemitteilung zum Thema » 
Internetseite der Jugendberufsagentur »

Frisch aus der Druckerpresse:
Neue Broschüren für Eltern

Soeben ist die neue Broschüre "Den richtigen Weg wählen - Schuljahr 2014/15" erschienen. Sie informiert Eltern von Viertklässlern über die Angebote von 117 Stadteilschulen und Gymnasien und gibt einen Überblick über die Anmeldeschulen mit Kontaktdaten und Ansprechpartnern. Eine beigefügte Karte zeigt alle staatlichen weiterführenden Schulen, Sonderschulen und Regionale Bildungs- und Beratungszentren auf einen Blick. Im Anhang finden sich zudem wichtige Internetadressen zum Thema Schule. Die Broschüre gibt es auch online »

Für Eltern von künftigen Erstklässlern wird am 18. Dezember die Broschüre "Zum Schulanfang - Hamburgs Grundschulen Schuljahr 2014/15" in den Grundschulen verteilt. Die Broschüre informiert über die Angebote der staatlichen Hamburger Grundschulen, die beigelegte Karte zeigt alle Standorte auf einen Blick. Auch diese Broschüre gibt es online »

Das Amt für Bildung gibt einen neuen Newsletter in digitaler Form heraus

Sehr geehrte Damen und Herren, 
  
mit einem neuen Newsletter möchten wir interessierte Eltern, Schülerinnen und Schüler, Schulleitungen, Lehrkräfte und weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Schulen sowie die schulisch interessierte Öffentlichkeit künftig regelmäßig über aktuelle Bildungsthemen informieren. In der Vergangenheit hat es immer wieder Anfragen gegeben, die uns gezeigt haben, dass die bisherigen Informationsmittel wie Rundschreiben der Behörde, Zuschriften anderer Behörden oder Pressemitteilungen nicht ausreichen, um komplexe Sachverhalte und Veränderungen im schulischen System umfassend darzustellen. Unser Ziel ist es, alle Akteure und Interessierten im Bereich Schule und Berufsbildung umfassend zu informieren. Dazu greift unser Newsletter regelmäßig mehrere Themen in sehr kurzer Form auf und bietet Links zu weiterführenden Informationen. Der Newsletter wird in erster Linie an Schulleitungen, Elternräte, Kreiselternräte, Schülervertretungen und Lehrkräfte verschickt. Weitere Interessierte können den Newsletter ebenfalls beziehen.

 

Ihr Norbert Rosenboom,
Landesschulrat

Das Amt für Bildung gibt einen neuen Newsletter heraus

In eigener Sache

Sehr geehrte Damen und Herren,

in einer Medienstadt werden auch die seltsamsten und absurdesten Nachrichten gern aufgegriffen, um hohe Wellen zu schlagen und Politik zu machen. Nur so ist die Meldung einer Hamburger Tageszeitung zu angeblichen Geheimplänen über die Zukunft der Hamburger Gymnasien zu erklären. Wer diese Zeitung nicht liest, muss jetzt nicht weiterlesen.
Allen anderen sage ich gern, was sie doch sowieso schon wissen:
Der Hamburger Senat steht fest zum Schulfrieden und zum Elternwahlrecht. Wir werden niemandem vorschreiben, welche Schulform die Kinder besuchen sollen. Wir sind froh und glücklich über Hamburgs leistungsfähiges Schulsystem mit seinen hervorragenden Stadteilschulen und Gymnasien. Dieses Schulsystem werden wir bewahren und stärken.
Darauf können Sie sich verlassen.

Herzliche Grüße
Ihr Ties Rabe