An Gymnasien und Stadtteilschulen: Berufs- und Studienorientierung jetzt auch in der Oberstufe

Was in der Mittelstufe an Hamburgs Stadtteilschulen bereits seit Jahren erfolgreich läuft, soll jetzt auch in der gymnasialen Oberstufe etabliert werden: An allen Hamburger Gymnasien und Stadtteilschulen wird die Berufs- und Studienorientierung in der Oberstufe verbindlich eingeführt. Der Grund: Nach dem Abitur beginnt für viele junge Menschen das große Rätselraten über den künftigen Lebensweg. Oft ist es dann zu spät für einen reibungslosen Übergang in Beruf oder Studium. Bildungssenator Ties Rabe: „Viele Abiturienten wünschen sich schon vorher eine bessere Orientierung. Deshalb wollen wir die guten Erfahrungen vieler Schulen jetzt zu einem klaren und verbindlichen Konzept für alle Schulen entwickeln.“ Mindestens 34 Unterrichtsstunden sollen in die Berufs- und Studienorientierung fließen, es gibt einen klaren Bildungsplan und – um die Verbindlichkeit zu gewährleisten – eine Benotung der Lernleistungen.    

Tatsächlich ist die Entscheidung nicht leicht: Ein Abiturient kann derzeit aus mehr als 300 Ausbildungsberufen, mehr als 17.000 Studiengängen und einer Vielzahl dualer Studiengänge auswählen. Durch die vielen Möglichkeiten, aber auch durch die dynamischen Veränderungen des Arbeitsmarktes, wird die Unterstützung durch die Eltern zunehmend schwieriger. Der Senat hat darauf reagiert: So wurde die Jugendberufsagentur eingerichtet, in der alle für den Übergang von der Schule in den Beruf wichtigen Institutionen der Stadt – Arbeitsagentur, Jobcenter, Schul- und Sozialbehörde, Bezirksämter – unter einem Dach die Jugendlichen beim Übergang von der Schule in den Beruf begleiten, und in der Mittelstufe der Stadtteilschulen wurde das Lernfeld „Berufs- und Studienorientierung“ verankert. Nach diesem Vorbild sollen jetzt auch die Schüler der gymnasialen Oberstufe an Gymnasien, Stadtteilschulen und beruflichen Gymnasien gezielt auf den Übergang in Beruf und Studium vorbereitet werden.

Das neue Konzept der Berufsorientierung in der gymnasialen Oberstufe ist mit Schul-, Kammer-, Wirtschafts- und Hochschulvertretungen sowie Verbänden, Betrieben und Gewerkschaften abgestimmt worden. Die Berufsorientierung soll im kommenden Schuljahr zunächst erprobt und ab dem Schuljahr 2018/19 dann an allen Studienstufen verbindlich umgesetzt werden.

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Türkischer Konsulatsunterricht:
Schulbehörde macht sich vor Ort ein klares Bild

Sprachenlernen steht bei Hamburgs Schülerinnen und Schülern hoch im Kurs. Mehr als 20 Fremdsprachen werden an Hamburgs Grundschulen und weiterführenden Schulen unterrichtet, es gibt zahlreiche bilinguale Angebote und sogar Schulen, die fast alle Fächer auf Englisch unterrichten. Sowohl der Fremdsprachenunterricht als auch die Lehrkräfte unterliegen der Aufsicht der Schulbehörde. Darüber hinaus gibt es an Hamburgs Schulen aber noch ein weiteres Fremdsprachenangebot, das nicht der staatlichen Schulaufsicht unterliegt: den Konsulatsunterricht. Hierbei werden Schüler mit ausländischen Wurzeln in ihrer Herkunftssprache unterrichtet, die Lehrkräfte entsendet das jeweilige Konsulat, das auch für die Unterrichtsinhalte verantwortlich ist. Doch was genau wird dort eigentlich unterrichtet? Die Schulbehörde will jetzt genauer hinschauen.

Im Fokus steht vor allem der türkische Konsulatsunterricht. Vor dem Hintergrund der jüngsten politischen Entwicklungen in der Türkei hat sich eine gesellschaftliche Debatte entwickelt: Stehen die entsandten Lehrkräfte womöglich unter dem Einfluss der türkischen Regierung? Um ein klares Bild zu bekommen, finden derzeit Begehungen mit Experten der Behörde statt. Da die Schulbehörde den Konsulatsunterricht finanziell unterstützt, hat sie das Recht, zu hospitieren. Fünf Schulen wurden bereits unter die Lupe genommen, weitere fünf Schulen sollen in diesem Monat noch besucht werden. Nach Auswertung der Ergebnisse wird sich zeigen, ob die Befürchtungen gegenüber dem Unterricht begründet waren – oder eben auch nicht. Beschwerden über die Unterrichtsangebote sind bislang nicht bekannt. Zudem sind zahlreiche türkische Lehrkräfte seit vielen Jahren an Hamburger Schulen im Dienst und daher möglicherweise nicht so leicht von politischen Veränderungen in der Heimat beeinflussbar.

Der Konsulatsunterricht entstand in den 1970er Jahren, als viele der sogenannten „Gastarbeiter“ nach Deutschland kamen. Der Unterricht soll sich an einer Richtlinie des Rates der Europäischen Gemeinschaften über die Kinder von „Wanderarbeitnehmern“ orientieren. Die Nachfrage speziell nach türkischem Konsulatsunterricht ist stark rückläufig: Waren es 2009 noch 1.598 Mädchen und Jungen, nahmen 2016 nur noch 888 Schüler das freiwillige Nachmittagsangebot in Anspruch. Im Schuljahr 2015/16 haben insgesamt 34 türkische Konsulatslehrkräfte an Hamburgs staatlichen Schulen unterrichtet. Doch der muttersprachliche Ergänzungsunterricht ist nicht auf die Türkei beschränkt: Im vergangenen Jahr hat beispielsweise Tunesien zwei Lehrkräfte gestellt, Portugal sechs, Spanien zwei, Kroatien drei und Serbien einen. Die Kosten trägt der jeweilige Staat mit einem Zuschuss der Hansestadt Hamburg.    

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Hamburger Schulschachturnier schafft den Teilnehmer-Weltrekord – Rechtes Alsterufer gewinnt

Ein ungewohntes Bild am vergangenen Dienstag in der Barclaycard Arena am Volkspark: Jeder Quadratmeter der riesigen Halle war mit Tischen vollgestellt, an denen Tausende von Kindern und Jugendlichen einander hochkonzentriert gegenübersaßen. Zwischen sich jeweils ein Schachbrett, alle zusammengezählt 2.120 Bretter. Beim größten Schulschachturnier der Welt „Rechtes Alsterufer gegen linkes Alsterufer“ traten in diesem Jahr 4.240 Hamburger Schülerinnen und Schüler gegeneinander an – und schafften damit einen neuen Teilnehmer-Weltrekord. Beim alten Weltrekord aus dem Jahr 1988 waren es 3.616 Teilnehmer, über 600 weniger. Dieses Spektakel wollte sich auch Bildungssenator Ties Rabe nicht entgehen lassen und schwänzte kurzerhand die Senatssitzung, um im „größten Klassenzimmer der Stadt“ dabei sein zu können.

Die große Teilnehmerzahl knackt nicht nur den fast 30 Jahre alten Rekord, sondern unterstreicht gleichzeitig die große Bedeutung des Schulschachs in Hamburg. 160 Hamburger Schulen haben mitgemacht, davon sechs Schulen mit jeweils über 100 Schülern. Weitere 25 Gastmannschaften reisten von außerhalb an. Sieger des Turniers wurde wie bereits im letzten Jahr das „Rechte Alsterufer“ mit 1074:1046 Punkten. Dort war der Jubel groß, denn in den letzten 60 Jahren hatten die Spieler vom linken Alsterufer mehr als doppelt so häufig gewonnen wie die Spieler von der rechten Seite. Der goldene Wanderpokal ging diesmal an die Stadtteilschule Stellingen (Rechtes Ufer). Die häufig gestellte Frage, welche Schulen links des Alsterufers liegen und welche rechts, ist übrigens schnell beantwortet: Die Richtung wird von der Quelle zur Mündung der Alster in die Elbe betrachtet. Somit sind beispielsweise Schulen in Wandsbek oder Bergedorf in Fließrichtung links von der Alster, zählen also zum „linken Alsterufer“. Veranstalter des Turniers ist die Schulbehörde.

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Stadtteilschule Walddörfer feiert Richtfest:
Neubau soll im August fertig sein

Die Bauarbeiten an der sechszügigen Stadtteilschule Walddörfer gehen zügig voran: Seit letztem Sommer entsteht auf dem Schulgelände am Ahrensburger Weg 30 ein zweistöckiger Neubau mit viel Platz für Unterrichts- und Differenzierungsräume. Die Schule mitten in den grünen Walddörfern im Stadtteil Volksdorf bekommt außerdem eine moderne Cafeteria und eine multifunktionale Mensa, die auch als Aula für Veranstaltungen genutzt werden kann. Knapp 4,3 Millionen Euro investiert die Stadt in den Neubau, der im August bezugsfertig sein soll.

Die Außenfassade des Neubaus wird optisch an die vorhandenen Schulgebäude und das angrenzende denkmalgeschützte Walddörfer-Gymnasium angepasst und mit rotbraunem Mauerstein verblendet. Im oberen Stockwerk befinden sich sechs Klassenräume mit je einem zugeordneten Gruppenraum für die Jahrgangsstufe 7. Das gesamte Obergeschoss ist in kleinere, separate Einheiten – sogenannten Kompartments – unterteilt. Auf diese Weise ist es brandschutztechnisch möglich, Flurbereiche nicht nur als mögliche Fluchtwege, sondern auch als Lernzonen zu nutzen. Auch in ökologischer Hinsicht ist der Schulstandort hochmodern: Alle Gebäude – Gymnasium, Stadtteilschule und Grundschule – nutzen den gemeinsamen Fernwärmeanschluss, dessen Basis ein Blockheizkraftwerk in Kombination mit einer Gasabsorptionswärmepumpe bildet, die neben der Wärme auch einen Teil der elektrischen Energie erzeugt.  

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EU-Projekttag an Schulen:
Stadtteilschüler diskutierten mit Senator über die EU

Der Schriftzug „EU – Quo Vadis?“ (EU – Wohin gehst du?) prangte in großen Lettern auf einem Transparent in der Aula der Stadtteilschule Mitte am Lohmühlenpark. Anlässlich des bundesweiten EU-Projekttags an Schulen diskutierten am vergangenen Dienstag rund 200 Oberstufenschüler mit Bildungssenator Ties Rabe über positive und negative Aspekte des Staatenbündnisses. Ob zum Brexit oder zum möglichen EU-Beitritt der Türkei, ob zum weltweiten Freihandelsabkommen oder zur Hamburger Flüchtlingspolitik: Die Fragen der Schülerinnen und Schüler zeigten, dass das Interesse an europäischen Themen groß ist – und die Vorbereitung in den PGW-Kursen offenbar gründlich und fundiert. Am Ende der einstündigen Veranstaltung appellierte der Senator an die Jugendlichen: „Seien Sie politisch aktiv, gehen Sie zur Wahl! Denn was Europa jetzt braucht, sind junge Menschen, die sich aktiv und kritisch-konstruktiv einbringen für eine Debatte über ein besseres Europa.“ 

Am elften EU-Projekttag haben sich in Hamburg 25 Schulen beteiligt, davon 14 Gymnasien, sieben Stadtteilschulen, eine Grundschule und drei Berufsschulen. EU-Projekttage basieren auf einer gemeinsamen Initiative der Bundesregierung und der Ministerpräsidenten der Bundesländer. Ziel ist es, das Interesse der Schüler an Europa zu wecken und zu fördern. Konkret sieht das so aus: Die Schulen laden EU-Parlamentarier, Bundestags- und Bürgerschaftsabgeordnete, Senatoren, Staatsräte, Politiker, Wirtschafts- und Gewerkschaftsvertreter zum Projekttag ein, damit diese als Experten den Schülern Rede und Antwort stehen. Ob Flüchtlingspolitik, Terrorismus, Menschenrechte, Schuldenkrise, TTIP oder Datenschutz in Europa - an spannenden Themen herrscht dabei kein Mangel. Die gewünschten Top-Themen der Hamburger Schüler waren in diesem Jahr Flucht und Migration in die EU, Beziehungen zu den USA, Türkei und Russland, Menschenrechts- und Demokratiefeindlichkeit in der EU sowie der Brexit.

Materialien, Unterrichts- und Projektideen sowie Vorschläge für Expertengespräche sind im Internet» zu finden. Der EU-Projekttag findet im Rahmen der Europawoche 2017 statt, die mehr als 100 Veranstaltungen anbietet, darunter Vorträge, Ausstellungen, Diskussionen, politische Debatten, Filme und Lesungen. Abschluss der Europawoche bildet traditionell die Lange Nacht der Konsulate am 16. Mai.

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„Tatort“-Schauspieler Klaus J. Behrend wirbt in Hamburg für Schulranzen-Projekt

„Mein Schulranzen war doppelt so breit wie mein Kreuz und die Lederriemen schnürten mir ins Fleisch“, erinnerte sich der Kölner „Tatort“-Kommissar Max Ballauf alias Klaus J. Behrend an seinen ersten Schultag. „Deshalb ist gute Qualität so wichtig, man muss nur die Kohle dafür zusammen kriegen“, so der 57-Jährige. Gemeinsam mit Hannelore Lay, Vorsitzende der Stiftung Kinderjahre, fördert und unterstützt der Schauspieler und Mitbegründer des Tatort-Vereins Erstklässler aus finanziell benachteiligten Familien. Am vergangenen Montag besuchte Behrend die Hansestadt, um für die Aktion „Wir starten gleich – Kein Kind ohne Schulranzen“ zu werben. Die Schirmherrschaft für das gemeinsame Projekt hat Bildungssenator Ties Rabe übernommen.

Bildungschancen von Kindern sind allzu oft abhängig vom sozialen Status der Eltern. Wer in einer finanziell schlechter gestellten Familie aufwächst, hat es in der Schullaufbahn meist schwerer als andere Kinder. Deshalb stellt das Projekt hochwertige Ranzen-Sets für ABC-Schützen zur Verfügung, deren Familien sich ordentliche Schulranzen nicht leisten können. „Es ist nur eine kleine Maßnahme“, so Hannelore Lay, „aber eine, die hilft, traurige Gesichter zu vermeiden und von Anfang an die Gemeinschaft in den Klassenverbänden zu fördern.“ Von Kitas und Grundschulen erfahren die Organisatoren, wie viele Ranzen benötigt werden. Die Kinder sollen möglichst nicht erfahren, dass ihr Ranzen gespendet ist, um Stigmatisierung zu vermeiden. Finanziert wird die Aktion aus Spenden, maßgeblich unterstützt von den Haspa-Filialen in Norderstedt und Langenhorn, die ihren Kunden die Übernahme von Ranzen-Patenschaften ans Herz legen.  

Die Stiftung Kinderjahre hat ihr Schulranzen-Projekt vor vier Jahren in Hamburg und Norderstedt gestartet und seitdem rund 1.000 Ranzen an Erstklässler ausgegeben. Der Tatort-Verein führt das Projekt seit Jahren erfolgreich in Köln, Bonn, Troisdorf, Dortmund, Aachen und Wuppertal durch. Von 2012 bis heute verteilte der Verein mehr als 3.000 Ranzen-Sets.

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Aktuelles: Fachtagung „Berufsbildung 4.0“ -
Jahreskonzert der Hamburger JeKi-Schulen

• Das Thema „Berufsbildung 4.0“ stand im Mittelpunkt einer Fachtagung, die das Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) Ende April veranstaltet hat. Rund 230 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Schule sowie Fort- und Weiterbildung diskutierten über mögliche Auswirkungen, die die zunehmende Digitalisierung in der Arbeitswelt haben könnte. Prof. Karl Wilbers von der Uni Nürnberg-Erlangen machte deutlich, dass durchweg alle Berufsbilder von den Veränderungen betroffen sein werden. Die Ergebnisse des spannenden Nachmittags: Eine enge Vernetzung von Schulen untereinander sowie von Schulen und Betrieben ist notwendig und es gibt ordentlich Weiterbildungsbedarf sowohl für Lehrkräfte als auch für Betriebe. Best-Practice-Beispiele gibt es bislang noch nicht. Daran wird jetzt gearbeitet. Ziel ist ein wirkungsstarkes gemeinsames Vorgehen für Hamburg zu entwickeln, welches sich an der Strategie der Kultusministerkonferenz (KMK) zur Digitalen Bildung orientiert. Der Einführungsvortrag von Prof. Wilbers ist als Live-Stream-Aufnahme» anzuschauen.

• Seit 2009 hat die Schulbehörde das Programm „Jedem Kind ein Instrument“ (JeKi) in mittlerweile 62 Hamburger Grund- und Förderschulen aufgebaut. Im Musikunterricht der Jahrgangsstufe 2 lernen die Kinder zunächst die Musikinstrumente kennen, im dritten und vierten Schuljahr erhalten sie Unterricht auf dem zuvor ausgewählten Instrument. Am kommenden Donnerstag, 18. Mai, treten rund 700 JeKi-Kinder in der Inselparkhalle in Wilhelmsburg, Kurt-Emmerich-Platz 10-12, auf. Los geht’s um 18 Uhr, Karten gibt es an der Abendkasse. Mehr Informationen»

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