Mobile Luftfiltergeräte:
Über 80 Grundschulen in der ersten Woche beliefert

Trotz angespannter Marktlage hatten die Hersteller eine pünktliche Lieferung versprochen – und ihr Versprechen bislang gehalten: In der ersten Woche wurden 83 Hamburger Grundschulen mit neuen, mobilen Luftfiltergeräten beliefert. Bis zu den Herbstferien sollen insgesamt rund 18.000 Geräte angeliefert sein, die restlichen Geräte sollen bis Ende Oktober folgen. Am vergangenen Dienstag besuchte Bildungssenator Ties Rabe die Grundschule Richardstraße in Eilbek, die als eine der ersten Schulen mit den neuen Geräten beliefert wurde. „Mit unserer sehr umfangreichen Bestellung wollen wir Hamburgs Schulen noch besser vor Corona-Infektionen schützen“, so Rabe. Hamburg ist bislang das einzige Bundesland, das flächendeckend alle Klassenräume und einen großen Teil der weiteren Unterrichtsräume mit mobilen Luftfiltergeräten ausstattet. 

Mitte August hatte die Schulbehörde über 21.000 Luftfiltergeräte im Wert von rund 26 Millionen Euro bei verschiedenen Herstellern bestellt, um Hamburgs Schulen noch besser vor Corona-Infektionen zu schützen. In der Regel werden zwei Geräte pro Unterrichtsraum aufgestellt, Ziel ist es, rund 10».000 Unterrichtsräume mit Filtern auszustatten. Die mobilen Geräte haben ungefähr die Größe eines kleinen oder mittleren Kühlschrankes und funktionieren ähnlich wie ein Staubsauger, dessen Ansaugrohr auf dem Boden liegt: Mithilfe eines Ventilators wird die verbrauchte Luft des Klassenraumes angesaugt und über ein extrem feines Filtermedium gereinigt. Dabei werden selbst winzige Partikel wie beispielsweise mit Corona-Viren verunreinigte Aerosole aus der Luft herausgefiltert.

Die bestellten Geräte sind mit maximal 45 dB unter Berücksichtigung der Frequenz ausreichend leise, um den Unterricht nicht zu stören. Sie filtern pro Stunde mindestens die dreifache Luftmenge des Raumes. Wartung und Filterwechsel werden von der Schulbehörde in Zusammenarbeit mit Schulbau Hamburg organisiert. Alle Schulen wurden ausführlich über das Projekt informiert. Auslieferung und Aufstellung der Geräte erfolgt zunächst an Grundschulen, danach an weiterführenden Schulen und zuletzt an berufsbildenden Schulen. Diese Reihenfolge berücksichtigt, dass sich ältere Schülerinnen und Schüler bereits impfen lassen können, während es für Grundschülerinnen und Grundschüler noch nicht einmal Impfstoffe gibt.

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Bundesweiter Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung:
Auch Hamburg profitiert vom Beschluss

Hamburger Eltern haben schon lange einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder bis zum vollendeten 14. Lebensjahr. Der Erfolg: Alle Hamburger Grundschulen bieten kostenlose Ganztagsangebote am Nachmittag an, 85 Prozent der Grundschülerinnen und Grundschüler nehmen daran teil. Ab 2026 soll dieser Rechtsanspruch in ganz Deutschland schrittweise eingeführt werden. Am Montagabend haben sich Bund und Länder im Streit um die Finanzierung des Vorhabens auf einen Kompromiss geeinigt.

Künftig müssen dann alle Bundesländer dann sicherstellen, dass alle Eltern, die das wünschen, einen Ganztagsplatz für ihr Kind bekommen. Der Bund finanziert den damit verbundenen Ausbau der Ganztagsangebote an Grundschulen mit einmaligen Investitionszuschüssen von 3,5 Milliarden Euro und dauerhaften Betriebskosten von jährlich bis zu 1,3 Milliarden Euro. Auch die Hansestadt  profitiert. Bildungssenator Ties Rabe: „Hamburg darf mit Investitionszuschüssen des Bundes für den Ausbau von Schulkantinen und Ganztagsräumen in Höhe von rund 90 Millionen Euro rechnen. Außerdem freuen wir uns langfristig auf dauerhafte Zuschüsse in Höhe von jährlich rund 34 Millionen Euro. Damit ist das gute Angebot in Hamburg auch dauerhaft solide finanziert.“

Rabe hatte als Koordinator von neun Bildungsministerien der Länder in Zusammenarbeit mit der damaligen Familienministerin Franziska Giffey die Verhandlungen mit der Bundesregierung vorbereitet und zudem maßgeblich dazu beigetragen, den Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung für Grundschüler im Koalitionsvertrag der Großen Koalition zu verankern. Für viele Länder ist der Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung eine große Herausforderung, weil noch zahlreiche Ganztagsplätze fehlen. Trotz der Finanzhilfen des Bundes soll die Einführung deshalb erst schrittweise ab Mitte der 2020er Jahre erfolgen.

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Zweiter Corona-Lockdown hinterlässt deutliche Lernlücken

Während die Schulschließungen im Rahmen des ersten Lockdowns nur zu geringen Lernrückständen bei Hamburgs Schülerinnen und Schülern geführt haben, haben die Schulschließungen im Frühjahr 2021 offensichtlich deutlich mehr Probleme verursacht. Zu diesem Fazit kommt die Schulbehörde nach Auswertung der hamburgweiten Lernstandsuntersuchung „KERMIT 3“, an der über 15.000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen haben. Hamburg überprüft als eines von wenigen Bundesländern regelmäßig den Lernstand aller Schülerinnen und Schüler mit landesweiten Untersuchungen und kann deshalb Veränderungen zwischen den Jahrgängen präzise aufdecken.

Die Untersuchung zeigt, dass Hamburgs Drittklässler im Vergleich zu früheren Jahrgängen diesmal deutliche Lernrückstände aufweisen. Das gilt vor allem im Bereich Lesen und Mathematik für Schülerinnen und Schüler aus bildungsfernen Familien. Bei der Auswertung stellte das Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ) fest, dass die Gruppe der lernschwachen Schülerinnen und Schüler im Bereich „Lesen“ um rund 11,1 Prozent größer geworden ist. Dieser Trend fällt bei Schulen in schwieriger sozialer Lage noch stärker aus, dort hat sich der Anteil der Kinder mit schwachen Leseleistungen sogar um 13,6 Prozent erhöht. Im Bereich „Mathematik“ stieg der Anteil lernschwacher Schülerinnen und Schüler um 8,7 Prozent, auch hier waren Kinder aus Schulen in schwieriger sozialer Lage mit einem Anstieg von 11,2 Prozent besonders betroffen.

In anderen Disziplinen waren nicht ganz so starke Unterschiede festzustellen, in der Rechtschreibung verbesserten sich die Leistungen sogar. So sank der Anteil von Schülerinnen und Schüler mit besonders großen Rechtschreibproblemen je nach Schülergruppe um rund sechs bis zu 16 Prozent. Allerdings kann dieser Effekt auch damit zusammenhängen, dass der getestete Jahrgang als erster Jahrgang von der von Bildungssenator Ties Rabe eingeleiteten „Rechtschreiboffensive“ an den Hamburger Grundschulen profitierte. Offensichtlich zeigen sich hier erste Erfolge.

Rabe: „Auch wenn ich mich über die ersten Erfolge unserer Rechtschreiboffensive freue, so bestätigen die Ergebnisse insgesamt meine Sorgen in Bezug auf die monatelangen Schulschließungen. Fernunterricht war und ist kein Ersatz für den Unterricht in der Schule, und die Schulschließungen haben gerade bei Kindern aus sozial benachteiligten Stadtteilen zu deutlichen Lernrückständen geführt. Es wird eine schwierige Aufgabe sein, diese Lernrückstände aufzuholen. Damit das gelingt, setzt Hamburg jetzt ein großes Lernförderungsprogramm um.“

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So lang muss eine Quarantäne gar nicht sein:
Gesundheitsminister ändern Quarantäneregelung

Am vergangenen Montag tagte die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) und hat im Einvernehmen mit dem Bundesgesundheitsminister die Quarantäneregelungen neu festgelegt. Zukünftig soll bei einem Infektionsfall in einer Schulklasse nicht mehr die gesamte Klasse in Quarantäne geschickt werden. Stattdessen sollen ab jetzt Quarantäneanordnungen „mit Augenmaß“ erlassen werden.

In fast allen Fällen wird die Quarantäne auf die engsten Sitznachbarn beschränkt. Zudem wird die Quarantänezeit von derzeit 14 Tagen auf künftig 10 Tage begrenzt. Schülerinnen und Schüler können die Quarantänezeit verkürzen, wenn sie nach fünf Tagen einen Antigen-Test absolvieren und das Ergebnis negativ ist. Unter Einrechnung der Wochenenden bedeutet diese Regelung unterm Strich eine Verkürzung der Quarantänezeit für Schülerinnen und Schüler von bisher knapp drei Wochen auf künftig nur noch eine Woche.

Bildungssenator Ties Rabe hatte sich mehrfach für eine Änderung der Quarantäneregeln ausgesprochen und begrüßte die Entscheidung der GMK: „Ich freue mich darüber, dass die praxisfremden Quarantäneregelungen des Robert Koch-Instituts für die Schulen jetzt von der Gesundheitsministerkonferenz geändert wurden.“ Die pauschalen 14-tägigen Quarantänen für ganze Schulklassen ohne Freitest-Möglichkeit seien im Vergleich zu anderen Lebensbereichen weit überzogen gewesen, weil die Krankheit bei Kindern und Jugendlichen milder und ungefährlicher verlaufe als bei Erwachsenen.

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Corona-Infektionen

Das sind die aktuellen Zahlen von infizierten Schülerinnen und Schülern sowie Schulbeschäftigten der letzten zehn Tage: Vom 31. August bis 9. September wurden von den Schulen 438 Infektionen mit dem Corona-Virus gemeldet, davon 415 bei Schülerinnen und Schülern sowie 23 bei Schulbeschäftigten. Ob sich die Schulbeteiligten in der Freizeit, in ihrer Familie oder in der Schule infiziert haben, steht nicht fest. In den letzten zehn Tagen wurden 1.608 Schülerinnen und Schüler sowie 37 Schulbeschäftigte in vorsorgliche Quarantäne geschickt.

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Sport & Gesellschaft:
Geschichtswettbewerb trotz Corona ein voller Erfolg

Es war eine der ersten Preisverleihungen, die live stattfinden konnte: Im Körber-Forum wurden am vergangenen Montag die Landessiegerinnen und Landessieger im Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ausgezeichnet. Bundesweit hatten sich über 3.400 Schülerinnen und Schüler auf historische Spurensuche begeben, insgesamt 1.349 Beiträge wurden eingereicht. Aus Hamburg hatten sich 237 Jugendliche mit 97 Arbeiten am Wettbewerb beteiligt. Das Ergebnis: 18 Landessiege (je 500 Euro) und 18 Förderpreise (je 250 Euro) gingen an Hamburger Schulen. Den Sonderpreis der erfolgreichsten Schule holte zum dritten Mal in Folge das Gymnasium Buckhorn. 

Zu Beginn des Wettbewerbsjahres hatte man noch wenig Hoffnung auf eine große Beteiligung. Nicht nur die Schulen waren coronabedingt zeitweise geschlossen, auch Archive konnten nicht besucht werden. Sie sind in „normalen“ Zeiten der Quell für die herausragenden Beiträge im Geschichtswettbewerb. Doch Hamburgs Schülerinnen und Schüler beeindruckte das wenig: Sie recherchierten online und führten per Telefon und Skype Zeitzeugen-Interviews. Zwar lag die Zahl der Arbeiten und Teilnehmenden unter den Vorjahresergebnissen, aber Hamburg verzeichnete im bundesweiten Vergleich den geringsten Rückgang. „Das liegt an den interessierten Schülerinnen und Schülern, aber vor allem an den engagierten Lehrkräften, die trotz der Herausforderungen des letzten Jahres hier großes Engagement gezeigt haben“, betonte Senator Ties Rabe bei der Preisverleihung.

Das Thema des Geschichtswettbewerbs, den die Hamburger Körber-Stiftung und das Bundespräsidialamt seit 1973 alle zwei Jahre ausrichten, lautete diesmal „Sport & Gesellschaft“. Ausgezeichnet wurden schriftliche Arbeiten, aber auch Podcasts und Filme. Sie beschäftigten sich mit Ausgrenzung (FC St. Pauli und der Antisemitismus), politischem Missbrauch beispielsweise des Boxsports im Dritten Reich, dem Fußball-WM-Spiel BRD gegen DDR im Jahr 1974, aber auch mit schlagenden Studentenbewegungen oder dem zweifelhaften Drill zum Sport in Konzentrationslagern. Herzlichen Glückwunsch allen Preisträgerinnen und Preisträgern! Nun heißt es Daumen drücken für den Bundeswettbewerb!

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Aktuelles: Schülerwettbewerbe: Jetzt erst recht! – neue Ausgabe „Hamburg macht Schule“

► Corona hat auch die Wettbewerbe für Schülerinnen und Schüler beeinträchtigt, doch Bangemachen gilt nicht: Deshalb lautet das Motto der neuen Wettbewerbsbroschüre für das aktuelle Schuljahr „Jetzt erst recht!“. Auf 108 Seiten finden sich wieder über 80 Wettbewerbe aus den Bereichen MINT, Gesellschaft, Wirtschaft, Sprachen, Digitales, Kunst & Kultur, Umwelt & Klimaschutz. Die Veranstalter planen ganz normale Durchführungen, halten aber für coronabedingte Einschränkungen schon Pläne bereit. Die Wettbewerbsbroschüre kann beim Wettbewerbsreferenten Thomas Bressau bestellt werden (E-Mail thomas.bressau@bsb.hamburg.de), ist aber auch online» zu finden. Tagesaktuelle Infos gibt es zudem bei Instagram und Twitter (@wettbewerbehh).

► Die aktuelle Ausgabe von „Hamburg macht Schule“ (3/2021), Hamburgs Zeitschrift für Lehrkräfte und Elternräte, legt den Schwerpunkt auf das Thema Digitalisierung. Es geht um digitale Infrastrukturen, um die Ausstattung mit Endgeräten und deren Wartung, um geeignete Tools und Lernplattformen, um das Thema Datenschutz und natürlich um Corona -  die Umsetzungsprozesse in Schulen wurden durch die Pandemie stark beschleunigt. Weitere Themen: das Bildungsprojekt Geschichtomat, Wachsende Schulen und eine Bilanz der ersten Datenkonferenz von der Louise-Schroeder-Schule, dem IfBQ und LI. Das Heft wird in den nächsten Tagen an die Schulen ausgeliefert, liegt dann auch im Eingangsbereich der Schulbehörde, Hamburger Straße 131, aus und steht als Download» zur Verfügung.

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Hamburgs neue Schulleitungen und Stellvertretungen

Monat für Monat werden an Hamburgs insgesamt 376 staatlichen Schulen neue Schulleitungen und stellvertretende Schulleitungen eingestellt. Im August hat die Amts- und Behördenleitung folgenden Personalvorschlägen zugestimmt: Michael Krause wird als stellvertretender Schulleiter an der Ganztagsgrundschule Am Johannisland in Neugraben eingesetzt, Inka Wittern als stellvertretende Schulleiterin an der Schule Marckmannstraße in Rothenburgsort und Christian Scheithe als stellvertretender Schulleiter an der Max-Brauer-Schule in Altona. Herzlich willkommen!

Und zum Schluss noch eine kleine Fehlerkorrektur: Im Juli wurde Gregor Stefan Gudehus versehentlich als neuer Leiter der Stadtteilschule Bahrenfeld vorgestellt, er ist aber neuer stellvertretender Schulleiter. Schulleiterin ist nach wie vor Carola Fichtner.

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Zahl der Woche

Unsere Zahl der Woche ist die 51. So viele Schulen gehören in Hamburg zum Netzwerk "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Und weitere fünf Schulen sind aktuell Anwärter für das Siegel. Gestern wurden erstmals zwei Landeskoordinatoren des bundesweiten Schulnetzwerks eingesetzt. Mehr dazu im nächsten Newsletter.

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