Kaum coronabedingte Ausfälle: Nur 1,65 Prozent der Hamburger Pädagogen fehlt im Unterricht
Das ist mal eine gute Nachricht in Zeiten von Corona: Nur sehr wenige Lehrkräfte, Erzieher und Sozialpädagogen fehlen aufgrund der Corona-Pandemie im Präsenzunterricht in den Schulen. Das hat die Schulbehörde jetzt im Rahmen einer präzisen Abfrage an allen Hamburger Schulen festgestellt. Insgesamt fehlen coronabedingt aktuell nur 1,65 Prozent aller Pädagogen, das sind 301 Lehrkräfte und 63 Erzieher und Sozialpädagogen von insgesamt knapp 22.000 Pädagogen. Die Zahlen zeigen, dass das Hamburger Schulsystem sehr gut aufgestellt ist und Personalausfälle gut verkraften kann.
Zudem weist Hamburg als eines von sehr wenigen Bundesländern allen Schulen 104 Prozent Personalmittel zu und verpflichtet überdies alle Lehrkräfte mit einer vollen Stelle, jede Woche eine zusätzliche Vertretungsstunde zu geben. Beide Maßnahmen führen dazu, dass eine Schule gemessen an ihrem tatsächlichen Personalbedarf über neun Prozent zusätzliches Personal bekommt, um Unterrichtsausfall zu vermeiden. Wenn Lehrkräfte aufgrund besonderer gesundheitlicher Risiken während der Corona-Pandemie nicht direkt in der Klasse unterrichten können, werden sie bis auf weiteres in anderen Arbeitsbereichen eingesetzt, beispielsweise im Rahmen des Fernunterrichts.
Viele Schulen haben deshalb auch keine personellen Probleme im neuen Schuljahr zurückgemeldet. Allerdings verteilen sich die Ausfälle nicht gleichmäßig auf die Schulen. So kann es trotz der insgesamt sehr geringen Fallzahlen bei einer unglücklichen Zusammenballung mehrerer Faktoren wie Krankheiten, Erziehungsurlaub, Schwangerschaft und coronabedingter Abwesenheit an wenigen Schulen zu Engpässen kommen. In diesem Fall werden gemeinsam mit der Schulbehörde vor Ort Lösungen gesucht, etwa indem betroffene Schulen zusätzliche Vertretungskräfte bekommen.
Bildungssenator Ties Rabe: „Ich freue mich sehr über diese Zahlen. Sie zeigen, dass die Befürchtungen und Spekulationen über angeblich dienstunfähige Kollegien weit übertrieben und unberechtigt waren. Lehrkräfte und Pädagogen sind ganz offensichtlich keineswegs, wie häufig unterstellt wurde, besonders ängstlich oder besonders auf das eigene Wohlergehen bedacht, sondern sie haben Freude an ihrem Beruf und möchten gerne ihre Schüler unterrichten.“
Gleichzeitig zeigen die geringen Abwesenheitsquoten, dass auf der Grundlage der von der Schulbehörde erlassenen Hygieneregeln die Arbeit mit Kindern gut funktionieren kann und die Schutzmaßnahmen – Reinigung, Mindestabstände und Masken – für viel Vertrauen sorgen. Auch die besonderen Unterstützungsmaßnahmen für die Schulbeschäftigten - kostenlose transparente Kunststoff-Visiere und FFP2-Masken sowie die Möglichkeit, sich bis zu den Herbstferien bis zu drei Mal kostenlos beim Hausarzt auf Corona testen zu lassen, schaffen eine Vertrauensbasis.
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