Im Interview: Christoph Preußer, Mathe-Lehrer und LMS-Key User am Gymnasium Klosterschule
Das Gymnasium Klosterschule in St. Georg gehörte zu den ersten Schulen, die mit den neuen Tablets für Lehrkräfte beliefert wurden. 86 nagelneue iPads stehen seit vergangener Woche als Dienstgeräte zur Verfügung. Bereits seit 2015 nutzen auch die Schülerinnen und Schüler iPads im Unterricht. Mathe-Lehrer Christoph Preußer gehört zum Team der Key User und erklärt, wie es mit der Digitalisierung an seiner Schule läuft.
Newsletter: Herr Preußer, Sie sind der LMS-Key User des Gymnasiums Klosterschule, das klingt spannend! Welches Tätigkeitsfeld verbirgt sich hinter der Bezeichnung?
Christoph Preußer: Als Team der Key User sind wir für die Lernplattform LMS.Lernen.Hamburg zuständig. Neben einigen administrativen Aufgaben sind wir Ansprechpartner für das Kollegium und für Schülerinnen und Schüler bei Fragen aller Art und bieten zahlreiche schulinterne Fortbildungen an. Wir beraten technisch bei der Gestaltung von Unterrichtsequenzen mit dem LMS und versuchen, die Integration in den Schulalltag und den Präsenzunterricht weiter voranzubringen.
Newsletter: Seit wann arbeiten Sie an der Klosterschule mit digitalen Medien im Unterricht?
Christoph Preußer: Wie viele andere Schulen arbeiten wir bereits seit langer Zeit mit digitalen Medien. Fahrt aufgenommen hat es 2015 mit der Anschaffung einer größeren Menge Schul-iPads, die für den Unterricht ausgeliehen werden können. Seit 2020 sind über 90 Prozent unserer Räume mit neuen Touchscreens als digitale Tafeln ausgestattet worden, das schulweite WLan ermöglicht es sowohl Lehrkräften als auch Schülerinnen und Schüler, ortsunabhängig digital zu arbeiten.
Newsletter: Ihre Schule wurde vergangene Woche als eine der ersten Hamburger Schulen mit iPads für Lehrkräfte ausgestattet. Wie und wo werden die neuen Dienst-Tablets eingesetzt?
Christoph Preußer: Die Tablets sollen für unsere Kolleginnen und Kollegen ein Begleiter im Schulalltag werden. Mit ihnen können wir unsere digitalen Klassenbücher verwalten, unterwegs die LMS-Kurse gestalten, sowie digitale Kommunikationskanäle abrufen. Auch das Erstellen eigener Medienprodukte, beispielsweise von Erklärvideos, wird mit den Tablets vereinfacht. Diese Videos können dann direkt auf dem LMS den Schülerinnen und Schülern bereitgestellt werden.
Newsletter: Das Gymnasium Klosterschule gilt als Modellschule in Sachen Digitalisierung. Wie läuft der Unterricht mit dem Hamburger Lernmanagementsystem LMS.Lernen.Hamburg (LMS) und der Kommunikationsplattform Eduport, können Sie ein Beispiel aus der Praxis schildern?
Christoph Preußer: Während Eduport innerhalb des Kollegiums zum Austausch digitaler Materialien dient, wird das LMS auf vielfältige Art und Weise im Unterricht verwendet. In Mathematik können die Fünftklässler beispielsweise eigenständig am Thema Diagramme arbeiten. Sie lesen dabei Werte aus Statistiken ab und erhalten vom LMS automatisch Rückmeldung, ob sie dabei richtig vorgehen. Am Ende erstellen die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen kleinen Umfragen und Diagramme, welche sie ins LMS hochladen und sich abschließend gegenseitig Feedback dazu geben.
Newsletter: In welchen Fächern kommen digitale Medien zum Einsatz, und wie läuft das genau?
Christoph Preußer: Der Einsatz von digitalen Medien beschränkt sich nicht auf wenige Fächer, sondern wird von all unseren Kolleginnen und Kollegen je nach Thema und Zielsetzung des Unterrichts abgewogen. In Mathematik lassen wir die Kinder haptische Erfahrungen mit Zirkel und Geodreieck machen, wir nutzen aber in allen Jahrgängen genauso digitale Geometriesoftware, um die Kinder zum Beispiel Besonderheiten am Dreieck entdecken zu lassen.
Newsletter: Wie funktioniert das Zusammenspiel von Lehrer-Tablets, Schüler-Tablets, LMS und digitalen Tafeln?
Christoph Preußer: Die Schüler-Tablets werden unter anderem im Unterricht für den Zugriff auf das LMS verwendet, wo die Schülerinnen und Schüler ihre Aufgaben abrufen und selbst Lösungen einstellen. Die Lehrkraft kann im LMS nachvollziehen, an welchen Aufgaben die Kinder arbeiten und zu welchen Ergebnissen sie gelangt sind. Die digitalen Tafeln können zur Präsentation von Schülerergebnissen oder Sicherung verwendet werden, die abschließend allen im LMS zugänglich gemacht werden kann
Newsletter: Welchen Einfluss hat der Einsatz digitaler Medien auf die Unterrichtsqualität? Wird der Unterricht dadurch besser?
Christoph Preußer: Der Unterricht wird durch die Nutzung digitaler Medien nicht automatisch besser, gerade im Bereich der Inidividualisierung und Differenzierung bieten sie aber große Chancen. Gegenüber analogen Medien ist LMS.Lernen.Hamburg beispielsweise weitaus flexibler und auch ortsunabhängig einsetzbar. Die Fortschritte, die von den Schülerinnen und Schülern gemacht werden und wo eventuell Schwierigkeiten liegen, lassen sich mit wenigen Klicks nachvollziehen. Zuletzt geht es auch darum, die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern und ihnen aufzuzeigen, dass Tablets weitaus mehr sind als nur ein Spielgerät.
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