Abfrage an Schulen: Neun von zehn Lehrkräften sind vollständig geimpft
Mindestens 90 Prozent aller Hamburger Lehrkräfte sind gegen das Coronavirus geimpft oder bereits genesen. Das ergab eine aktuelle, anonymisierte Abfrage an Hamburgs 347 allgemeinbildenden Schulen. Bei allen weiteren Beschäftigten an Schule liegt die Impfquote ebenfalls sehr hoch. Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass mindestens 88,4 Prozent aller schulischen Beschäftigten zum November über einen Impfschutz oder über den Genesenenstatus verfügen und damit in hohem Maße zum Infektionsschutz an den Schulen beitragen. Die Zahlen sind möglicherweise noch erheblich höher, weil nicht alle Personen befragt werden konnten. Damit liegt das Personal an den Schulen über der Impfquote aller impffähigen Hamburgerinnen und Hamburger, die aktuell bei 80 Prozent liegt.
Bildungssenator Ties Rabe: „Das ist eine gute Nachricht. Ich freue mich, dass eine so hohe Zahl der Schulbeschäftigten über einen vollständigen Impfschutz oder einen Genesenenstatus verfügt. Das erhöht die Sicherheit der Schulen und zeigt gleichzeitig, dass Hamburgs Lehrkräfte und andere Schulbeschäftigte vernünftig mit der Impffrage umgehen.“
Das hohe Bedürfnis, die eigene Schule sicherer zu machen, die Schülerinnen und Schüler und die ganze Schulgemeinschaft zu schützen, wird deutlich, wenn die Impf- und Genesenendaten der einzelnen befragten Berufsgruppen genauer angesehen werden. Vollständig geimpft, einmal geimpft oder genesen sind bei den Lehrkräften inklusive der Vorschulkräfte mindestens 90 Prozent, beim pädagogisch-therapeutischen Fachpersonal mindestens 84,18 Prozent, bei den Lehrkräften im Vorbereitungsdienst mindestens 83,13 Prozent und bei dem administrativen, technischen und unterstützenden Personal – beispielsweise den Verwaltungsangestellten im Schulbüro – sogar mindestens 88,18 Prozent. Die niedrigste Quote weisen mit mindestens 81,65 Prozent diejenigen Beschäftigten auf, die befristet Lehraufträge in Teilzeit an den Schulen wahrnehmen. Aufgrund der unregelmäßigen Arbeitszeit konnten hier allerdings auch nicht alle Fachkräfte befragt werden.
Die vorliegenden Daten wurden zunächst schulintern unter Wahrung des Datenschutzes erhoben und dann anonymisiert im Rahmen einer sogenannten Rogatorabfrage an die Schulbehörde gemeldet. Bis zum 21. Oktober haben die Schulen Rückmeldungen für insgesamt 22.190 Personen des schulischen Personals gegeben - ausgenommen regelhaft Beurlaubte und Personen in Erziehungszeit, die nicht befragt wurden. Von diesen 22.190 Beschäftigten wurden insgesamt 19.616 sicher und nachweisbar als geimpft oder genesen gemeldet, das sind 88,4 Prozent. Von 2.574 Personen (11,6 Prozent) konnten die Schulen keinen Status melden. Das können Personen sein, die im Abfragezeitraum nicht erreicht werden konnten, aber auch Ungeimpfte oder Genesene, deren Status abgelaufen ist oder auch Erkrankte, deren Status durch die Schulleitung in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht abschließend geklärt werden konnte.
Ansturm auf die Schule: Erster Schultag im Neubau der Geschwister-Scholl-Stadtteilschule
Nach fast zehnjähriger Planungs- und Bauzeit wurde am vergangenen Freitag der Neubau der Geschwister-Scholl-Stadtteilschule» für die Schülerschaft eröffnet. Während draußen der erste Herbststurm tobte, stürmten rund 800 begeisterte Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrkräften in den lang ersehnten Neubau. Schulleiter Dirk Voss empfing Neuankömmlinge höchstpersönlich am mit bunten Luftballons geschmückten Eingang. „Die Begrüßung der Schülerinnen und Schüler im neuen Gebäude war ein höchst emotionaler und ausgesprochen schöner Moment für uns alle“, betont Voss.
Das Warten hat sich gelohnt: An Stelle langer, dunkler Schulflure mit zahllosen, meist verschlossenen Klassentüren finden sich in der neuen Geschwister-Scholl-Stadtteilschule viel Glas und großzügige gemeinsame, klassenübergreifende Lern- und Lebensräume. Der Neubau ist unterteilt in helle Jahrgangs- und Fachcluster, die der Schülerschaft eine Vielzahl neuer Lernmöglichkeiten bieten. Alle Klassen- und Fachräume sind mit den neusten digitalen Endgeräten ausgestattet. Interaktive Bildschirme, flexible Tafeln und ein übergreifendes WLAN ermöglichen ein weniger raumgebundenes Lernen.
Der Neubau der Geschwister-Scholl-Stadtteilschule lädt ganz bewusst alle Menschen aus dem Stadtteil ein und ist somit ein weiterer Meilenstein des sogenannten Bildungsbandes, dem erfolgreichen Beteiligungsprojekt im Osdorfer Born. Der frei zugängliche Schulhof, die Dreifeld-Bezirkssporthalle inklusive Tribünen und das im Gebäude angesiedelte Haus der Jugend öffnen die Schule dem Stadtteil über ihre Schülerschaft hinaus. Zudem befinden sich im Erdgeschoss ein großes Forum mit Cafeteria, verschiedene Kunst-, Musik- und Werkräume und eine direkt vom Haupteingang abgehende Bibliothek – gute Voraussetzung für eine gelungene Ganztagsbeschulung.
Nach und nach soll jetzt die Schule über verschiedene Eröffnungsfeiern allen Interessierten und besonders den Menschen des Stadtteils zugängig gemacht werden. Doch zunächst dürfen die Schülerinnen und Schüler ihre Schule im Sturm erobern. Schulleiter Voss: „Sie alle sind ganz offensichtlich sehr neugierig darauf, das neue Gebäude mitsamt seinen Möglichkeiten zu entdecken. Ich persönlich freue mich riesig, dass wir als Schulgemeinschaft mit dem Neubau jetzt die Möglichkeit haben, unser pädagogisches Konzept weiterzuentwickeln! Transparenz, Gestaltungs- und Verantwortungsübernahme werden dabei tragende Rollen spielen.“
Engagierte Schülerinnen: Erstmals wird in Hamburg der Young Women in Public Affairs Award verliehen
Zum ersten Mal wird in Hamburg der Young Women in Public Affairs Award (YWPA) ausgeschrieben. Mit der Auszeichnung sollen junge Frauen zwischen 16 und 19 Jahren geehrt werden, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich und gemeinnützig engagieren. Initiator sind die sechs Hamburger Clubs von Zonta International, einem weltweit agierenden Zusammenschluss von Frauen in verantwortlichen Positionen, die sich für die Lebenssituation und Rechte der Frauen, wo immer es geboten scheint, einsetzen. Hiltrud Kneuer, ehemalige Schulleiterin der Stadtteilschule Veddel, engagiert sich im Zonta-Club Hamburg-Alster: „Wir sind überzeugt, dass es viele Hamburger Schülerinnen gibt, die es verdienen, für ihr Engagement ausgezeichnet zu werden“, sagt sie.
Möglichkeiten, sich zu engagieren, gebe es viele. Kneuer: „Schülerinnen können in Gremien der Schülervertretung, in Arbeitsgemeinschaften oder in Sportvereinen Verantwortung übernehmen.“ Kneuer hofft, dass sich viele junge Hamburgerinnen beteiligen werden. Interessierte Frauen können sich ab sofort bewerben, Bewerbungsunterlagen gibt es hier». Die Bewerbungsfrist endet am 17. Januar. Eine Jury aus erfolgreichen Frauen unterschiedlicher Professionen, zu der unter anderem Prof. Dr. Marylyn Addo, Infektiologin am UKE, gehört, wird in einer Matinee am 27. Februar die erste Preisträgerin Hamburgs küren. Der Award beschert der Gewinnerin nicht nur ein Preisgeld von 500 Euro, sondern öffnet der jungen Frau gleichzeitig die Tür in das gut ausgebaute internationale Netzwerk von Zonta, über das Kontakte für Praktika oder Auslandsaufenthalte geknüpft werden können.
Seit 1990 vergibt Zonta International den Young Women in Public Affairs Award. Bewerben können sich nicht nur Schülerinnen, sondern auch Auszubildende, Berufstätige oder Studentinnen. Der Award soll die bisherige Arbeit der Preisträgerin würdigen und dazu motivieren, sich mit der Stellung der Frau im eigenen Land und in der Welt auseinanderzusetzen und eine verantwortliche Stellung im öffentlichen Leben anzustreben.
Interview: Franziska Schult, vor zehn Jahren als Schülerin mit dem Zonta-Preis ausgezeichnet
Schon als Teenager hat sich Franziska Schult ehrenamtlich engagiert. Mit 16 Jahren bekam die gebürtige Verdenerin den Young Women in Public Affairs Award verliehen, eine Auszeichnung für junge Frauen, die sich in besonderer Weise fürs Gemeinwohl engagieren. Heute studiert die 26-Jährige Maschinenbau in Hamburg und ist Präsidentin des Golden Z-Clubs.
Newsletter: Frau Schult, auf welche Weise haben Sie sich als Schülerin ehrenamtlich engagiert?
Franziska Schult: Seit der 9. Klasse habe ich zwei Mal in der Woche mit Kindern ab vier Jahren schwimmen trainiert. Und mit 15 Jahren habe ich beim Schulsanitätsdienst mitgemacht, den ich später geleitet habe.
Newsletter: Wie kam es dazu, dass Sie vom weltweiten Frauen-Netzwerk Zonta eine Auszeichnung bekommen haben?
Franziska Schult: Als Schulsanitäterin habe ich damals für eine Mitschülerin, die an Leukämie erkrankt war, gemeinsam mit der DKMS eine Typisierungsaktion gestartet, um einen geeigneten Knochenmarkspender zu finden. Eine der Mütter, die mitgemacht haben, eine Ärztin, war Zonta-Mitglied. Die hatte mir vorgeschlagen, mich um die Auszeichnung zu bewerben.
Newsletter: Das hat ja geklappt, herzlichen Glückwunsch nochmal. Was bringt die Auszeichnung eigentlich, abgesehen vom Preisgeld (damals 300, heute 500 Euro)?
Franziska Schult: Zonta ist ja vor allem ein Netzwerk von beruflich erfolgreichen Frauen weltweit. Über das Netzwerk bekommen Frauen interessante Terminhinweise zu Vorträgen und Workshops, können Kontakte knüpfen und sich austauschen. Eine Preisträgerin hat beispielsweise gerade über Zonta einen Praktikumsplatz im Ausland gefunden, und vor kurzem habe ich einen spannenden Vortrag gehört mit wertvollen Tipps, wie sich Frauen in Führungspositionen in einer männerdominierten Welt behaupten können. Normalerweise wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, mir solch einen Vortrag anzuhören.
Newsletter: Nach dem Abitur haben Sie zunächst eine Ausbildung als Notfallsanitäterin gemacht, seit 2018 absolvieren Sie ein duales Studium an der HAW mit dem Schwerpunkt Entwicklung und Konstruktion, und jetzt planen Sie Ihren Masterabschluss. Bleibt da noch Zeit für Zonta?
Franziska Schult: Auf jeden Fall! Ich bin Präsidentin des Golden Z-Clubs, das ist einer der sechs Hamburger Zonta-Clubs, der vor allem jüngere Frauen ansprechen soll. Wir sind rund 20 Studentinnen und eine Abiturientin und versuchen gerade, über Instagram weitere Mitstreiterinnen zu gewinnen. Außerdem planen wir gerade ein großes Treffen mit Zontians aus aller Welt für kommenden Juni im CCH, zu dem es auch einen Senatsempfang geben soll.
Newsletter: Was wünschen Sie sich für 2024?
Franziska Schult: Dass ich eine Projektleitung bei dem Unternehmen für Medizin- und Sicherheitstechnik übernehmen kann, für das ich im Rahmen meines dualen Studiums schon jetzt arbeite.
Das sind die aktuellen Zahlen von infizierten Schülerinnen und Schülern sowie Schulbeschäftigten der letzten zehn Tage: Vom 19. bis 28. Oktober wurden von den Schulen 442 Infektionen mit dem Corona-Virus gemeldet, davon 420 bei Schülerinnen und Schülern sowie 22 bei Schulbeschäftigten. Ob sich die Schulbeteiligten in der Freizeit, in ihrer Familie oder in der Schule infiziert haben, steht nicht fest. In den letzten zehn Tagen wurden 835 Schülerinnen und Schüler sowie 23 Schulbeschäftigte in vorsorgliche Quarantäne geschickt.
Hamburgs neue Schulleitungen und Stellvertretungen
Monat für Monat werden an Hamburgs insgesamt 376 staatlichen Schulen neue Schulleitungen und stellvertretende Schulleitungen eingestellt. Im Oktober hat die Amts- und Behördenleitung diesen drei Personalvorschlägen zugestimmt: Kathrin Piatek wird als Schulleiterin an der Grundschule Tonndorf eingesetzt, Patrick Fischer als Schulleiter am Gymnasium Süderelbe und Rüdiger Baar als stellvertretender Schulleiter am Gymnasium Grootmoor. Herzlich willkommen!
Aktuelles: Nachwuchsfilmfestival „abgedreht!“- Luisen-Gymnasium ist STADTRADEL-Sieger
► Bis zum 17. Dezember können Nachwuchs-Filmemacherinnen und -filmemacher ihre Kurzfilme aller Themen und Genres beim Nachwuchsfilmfestival „abgedreht!“» einreichen. Seit über drei Jahrzehnten fördern Hamburg und die Schulbehörde das renommierte Festival. Am 30. und 31. März nächsten Jahres wird zum 32. Mal in den Zeise Kinos in Ottensen - neben den ausgewählten Kurzfilmen - ein buntes Begleit- und Schulprogramm für alle bis 27-Jährigen geboten, ergänzt und gerahmt von Workshops und Lehrerfortbildungen. Veranstalter sind der Verein für medienpädagogische Praxis Hamburg, das Jugendinformationszentrum (JIZ) und das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI), die das Festival auch finanziell unterstützen. Alle gezeigten Filme gehen ins Rennen um den Hamburger Nachwuchsfilmpreis, der am 31. März verliehen wird.
► Einer der Sieger der diesjährigen Aktion STADTRADELN» Hamburg vom 1. bis 21. September ist das Luisen-Gymnasium Bergedorf, das mit 404 Personen das mit Abstand größte Team stellte. Trotz Corona und verhältnismäßig schlechtem Wetter hat die Veranstaltung alte Rekorde geknackt: Mit knapp 2,18 Millionen Kilometern lag das Ergebnis deutlich über dem angestrebten Ziel von zwei Millionen Kilometern, mit 736 Teams waren 2021 über hundert mehr am Start als im Jahr davor und mit 11.826 aktiven Teilnehmenden wurde die Zahl von 2019 um mehr als 3.000 übertroffen. Mit all dem liegt Hamburg auch im vierten Jahr auf einem guten Platz 4 der beteiligten Kommunen. STADTRADELN ist eine internationale Kampagne für mehr Radverkehr, bessere Luft und Klimaschutz und wurde 2018 von der Umweltbehörde nach Hamburg geholt. Die Aktion wurde gemeinsam mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) durchgeführt.
Unsere Zahl der Woche ist die 29. So viele Schulen werden für ihr gesundheitsförderndes Engagement als „Gesunde Schule 2020/21“» ausgezeichnet. Die Hamburgische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung (HAG) vergibt die Auszeichnung jährlich an Schulen, die Ideen und Projekte zur Bewegungsförderung umsetzen, Angebote zur Schulverpflegung und Ernährungsbildung machen oder Maßnahmen zur Stärkung psychosozialer Kompetenzen, zur Stressbewältigung, Gewaltprävention oder zur Gestaltung des Schulgeländes umsetzen.