Kleine Kinder – große Chancen: Senator stellt neues Bildungsprogramm für die Vorschule vor

Mehr als die Hälfte aller fünfjährigen Kinder besucht in Hamburg eine der 459 Vorschulklassen an den staatlichen Grundschulen. Künftig sollen Vorschulkinder noch besser auf die Schule vorbereitet werden. Bildungssenator Ties Rabe: "Alle Wissenschaftler sind sich einig: Kinder sind neugierig und lernen gern. Und je eher Kinder mit dem Lernen beginnen, desto größer ist ihr späterer Bildungserfolg. Wir haben deshalb ein Bildungsprogramm für die Vorschule entwickelt, mit dem Hamburgs Kinder noch besser lernen können und insbesondere in den Bereichen Mathematik und Sprache spielerisch gezielt auf die Schule vorbereitet werden." Der Entwurf für das neue Bildungsprogramm Vorschule enthält zudem zahlreiche Unterrichtsbeispiele und praktische Anleitungen für einen guten Vorschulunterricht. 

Das neue Bildungsprogramm beschreibt in einem sogenannten "Kerncurriculum" erstmals sehr genau konkrete Bildungsziele und Bildungsinhalte der Vorschule, insbesondere in den Lernbereichen Sprachbildung und Mathematik. Und es liefert eine Fülle von Anregungen und Unterrichtsbeispielen für den täglichen Unterricht in der Vorschule. Das Programm ist auf den Bildungsplan der Grundschule abgestimmt und korrespondiert zugleich mit den Bildungsempfehlungen für die Kitas.

Rabe: "Ich freue mich auf eine breite Diskussion über das neue Bildungsprogramm, denn die vorschulische Bildung hat eine größere Bedeutung und einen höheren Stellenwert verdient. Deshalb wollen wir uns Zeit für eine sorgfältige Diskussion nehmen und vor dem Beschluss der Deputation allen Schulen, allen Vorschulpädagogen, der Schüler-, Lehrer- und Elternkammer sowie zahlreichen schulischen Gremien und Interessengruppen den Referentenentwurf zur Stellungnahme zusenden. Die Erprobungsphase in den Schulen könnte dann nach den Sommerferien starten."

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Freiwilliges Soziales Jahr an Schulen: Behörde plant für jede Grundschule eine schulische Assistenz

Die Schulbehörde will an allen Hamburger Grundschulen Schulassistenzen einrichten, die im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres Schulleitungen, Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte und Schulbegleitungen in ihrer täglichen Arbeit unterstützen sollen. Soziale Einrichtungen wie Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime machen vor, wie das geht: Seit Jahrzehnten leisten dort junge Menschen - früher als Zivildienstleister, heute im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes oder Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) - gute Arbeit. Bildungssenator Ties Rabe: „Ich möchte, dass dies künftig auch an Grundschulen in größerem Umfang möglich ist.“ Bereits jetzt werden fast 400 FSJler in der Schulbegleitung eingesetzt, davon rund 150 an den Grundschulen. Die Bürgerschaft hat für das Projekt bereits 2,5 Millionen Euro freigegeben, mit denen bis zu 150 weitere schulische Assistenzen finanziert werden können. 

Schulassistenzen können drei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Erstens bieten sie zusätzliche Unterstützung bei vielen pädagogisch-praktischen Tätigkeiten im Schulalltag wie beispielsweise bei Projektwochen, Schulausflügen, Klassenreisen und Schulfesten. Das gilt zweitens auch für die Begleitung und zusätzliche Unterstützung für Kinder mit besonderem Förderbedarf. Drittens ist mit dem Projekt auch die Hoffnung verbunden, dringend benötigte Nachwuchskräfte für pädagogische Berufe zu gewinnen. „In anderen Bundesländern ist eine solche zusätzliche Unterstützung oft schon etabliert und funktioniert gut. Wichtig ist, dass die schulischen Assistenten die Pädagogen der Schule zusätzlich unterstützen, nicht aber ersetzen sollen. Die großzügigen Personalmittel werden in vollem Umfang weitergeführt“, betont Rabe.

Die Schulbehörde hat Gespräche mit mehreren Trägern begonnen, die zurzeit für junge Menschen ein Freiwilliges Soziales Jahr organisieren. Ziel ist, dass die Träger für interessierte und erwachsene junge Menschen an allen Hamburger Grundschulen, die das wünschen, ein FSJ anbieten. Die nötigen Fördermittel wird die Schulbehörde im Rahmen einer Kooperation zur Verfügung stellen. Zum Gelingen wird entscheidend beitragen, ob sich genügend junge Menschen für die Aufgaben finden werden. Dabei setzt die Schulbehörde auf die Mitwirkung der Schulen, die meist über ein weitverzweigtes Netzwerk und viele Kontakte zu ehemaligen Schülern verfügen. Geplant ist, dass erste Schulen bereits nach den Sommerferien Assistenzen bekommen können.  

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Digitalpakt: Hamburgs Schulen dürfen ab sofort für 40 Millionen Euro Hardware einkaufen

Es war wie ein verspätetes Weihnachtsgeschenk: Zum neuen Jahr hatten alle Hamburger Schulleitungen ein Schreiben der Schulbehörde in ihren Postfächern. Überschrieben war es wenig weihnachtlich mit: „Neue Rahmenverträge und Anforderungsscheine für reguläre pädagogische IT-Ausstattung und DigitalPakt Schule – Endgeräte“. Dahinter verbirgt sich die Aufforderung, shoppen zu gehen – rein dienstlich versteht sich und im Sinne der Schule. Denn das Geld aus dem Digitalpakt Schule der Bundesregierung kommt damit jetzt tatsächlich bei den Schulen an. Die dürfen ab sofort für etwas mehr als 40 Millionen Euro Tablets, Notebooks und Präsentationstechnik bestellen – kurzum alles, was das technikbegeisterte Pädagogenherz begehrt.

Zuvor musste in einem recht aufwendigen Ausschreibungsverfahren europaweit nach Händlern für die sogenannten „Endgeräte“ gesucht werden. Kein Wunder bei einer derart hohen Summe aus Steuergeldern. Bei den Tablets, Notebooks und Computern können die Schulen übrigens grundsätzlich zwischen der Microsoft- und der Apple-Welt wählen. Bei den Displays und Beamern gibt es sowohl klassische als auch interaktive Geräte, etwa mit einem Touchscreen. Schulen, die sich vor dem Kauf lieber alle Geräte noch einmal genau anschauen und vorführen lassen möchten, haben dazu am 3. und 4. Februar im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) die Chance. Denn da werden die neuen Rahmenvertragspartner alle Modelle bei einer internen Messe vorstellen.

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Deutscher Schulpreis 2020:
Stadtteilschule Öjendorf unter den Top 20 Deutschlands

Im Frühsommer wird der Deutsche Schulpreis 2020 vergeben, der die besten Schulen Deutschlands auszeichnet - Schulen, die für Lernen begeistern, Kreativität freisetzen, Lust an Leistungen entstehen lassen und zu Fairness und Verantwortung erziehen. Der Preis ist die anspruchsvollste und höchstdotierte Auszeichnung der Republik. 81 Grundschulen, Gemeinschaftsschulen und Gymnasien aus 15 Bundesländern und eine Auslandsschule haben sich in diesem Jahr beworben, 20 haben es in die Endrunde geschafft - darunter eine Schule aus Hamburg: Die Stadtteilschule Öjendorf darf sich Hoffnung auf den mit 100.000 Euro dotierten Titel "Beste Schule Deutschlands" machen.

Alle nominierten Schulen durchlaufen ein aufwendiges Bewerbungsverfahren. Eine Jury aus Praktikern und Bildungswissenschaftlern hat zunächst auf Basis der Bewerbungsunterlagen 20 Schulen aus ganz Deutschland ausgewählt, die in den nächsten Wochen von Expertenteams besucht und begutachtet werden. Im Anschluss nominiert die Jury 15 Schulen für die Endrunde. Alle Finalisten werden anschließend zur Preisverleihung nach Berlin eingeladen. In den letzten Jahren wurden aus Hamburg das Ganztags-Gymnasium Klosterschule in St. Georg, die Erich-Kästner-Schule in Farmsen-Berne, die Schule Rellinger Straße in Eimsbüttel und die Max-Brauer-Schule in Altona mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet.

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Hamburger Schulbibliotheken:
„Selbstlernzentrum“ in Wilhelmsburg hat die meisten Ausleihen

Gäbe es einen Schülerwettbewerb der Leseratten, würde in diesem Jahr die Schulbibliothek des Bildungszentrums Tor zur Welt in Wilhelmsburg den ersten Preis gewinnen. Mit 3.900 Ausleihen im letzten Jahr steht die Leihbücherei der drei Wilhelmsburger Schulen Helmut-Schmidt-Gymnasium, Elbinselschule und Regionales Bildungs- und Beratungszentrum (ReBBz) Wilhelmsburg aktuell an der Spitze der Hamburger Schulbibliotheken, es folgt mit einigem Abstand die nächste Schulbibliothek mit "nur" 2.778 Ausleihen. Hamburgweit gibt es insgesamt neun dieser Schulbibliotheken, die im Verbund mit den Hamburger Öffentlichen Bücherhallen (HÖB) stehen und miteinander vernetzt sind. Die Kooperation zwischen Schulbehörde, Kulturbehörde und Bücherhallen besteht seit zehn Jahren.

Neben dem Wilhelmsburger Bildungszentrum haben die Grundschulen Fritz-Köhne-Schule und An der Glinder Au, die Stadtteilschulen Gretel-Bergmann-Schule, Otto-Hahn-Schule und Ida-Ehre-Schule und die Gymnasien Bornbrook, Hamm und Goethe-Gymnasium eine Schulbibliothek. Der Online-Katalog verzeichnet den multimedialen Gesamtbestand aller Schulbibliotheken, daneben weist jede Schulbibliothek ihre Exemplare in einem eigenen Online-Katalog nach, über den die Schülerinnen und Schüler ihre Entleihungen einsehen, verlängern und Medien vormerken können. Geöffnet sind die Schulbibliotheken in den großen Pausen für die freie Nutzung sowie nach Absprache während der Unterrichtszeit für ganze Klassen. Insgesamt befinden sich aktuell rund 44.000 Medien im Verbundkatalog der Hamburger Schulbibliotheken, 1.512 neue Medien sind 2019 hinzugekommen.

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Im Interview: Bibliotheksleiterin Nadja Kleinau -
macht aus Schülern Leseratten

Das Bibliotheksangebot im Bildungszentrum Wilhelmsburg umfasst aktuell rund 6.500 Medien, darunter Sachbücher, Kinderromane, Comics, Hörbücher, CDs, Lernsoftware und Filme. Nadja Kleinau leitet das „Selbstlernzentrum“, wie die Leihbücherei für die Jahrgangsstufen 1 bis 6 genannt wird. In der „Lesestadt“ stehen außerdem rund 1.500 Bücher als Präsenzbestand für die ganz Kleinen (0 bis 4 Jahre) für die ersten Leseversuche bereit.   

Newsletter: Frau Kleinau, Ihre Schulbibliothek hatte im vergangenen Jahr die meisten Ausleihen, insgesamt 3.900. Wie viele aktive Leseratten stecken denn hinter dieser Zahl? 

Nadja Kleinau: Zurzeit sind bei uns knapp 1.000 Nutzer – Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte – angemeldet. Ausgeliehen wurden aber nicht nur Bücher – das waren 3.245 -, sondern auch 473 DVDs, 71 CDs und elf Mal Software. 

Newsletter: Und wer leiht mehr aus, Grundschüler oder Gymnasiasten?

Nadja Kleinau: Die Grundschüler der Elbinselschule und des ReBBz haben insgesamt 1.369 Medien entliehen, das Helmut-Schmidt-Gymnasium kommt auf 2.025 Ausleihen. Hinzu kommen über 500 Entleihungen seitens der Lehrkräfte.      

Newsletter: Welche Bücher führen die Rangliste an, was sind die Top 3 der Schulbibliothek?

Nadja Kleinau: Ganz klar auf Platz 1 steht „Gregs Tagebuch“, die Kinderbuch-Reihe von Jeff Kinney. In einer Mischung aus Text und Comiczeichnungen berichtet der zwölfjährige Greg unter anderem über den täglichen Überlebenskampf in der Schule und seinen nervigen Bruder. Die Schüler können sich gut mit der Hauptfigur identifizieren. Auf Platz 2 steht „Das magische Baumhaus“ für jüngere Leser, an dritter Stelle „Mein Lotta-Leben“, quasi das Pendant für Mädchen zu „Gregs Tagebuch“. 

Newsletter: Bei der großen Auswahl an Büchern fällt es vielen sicher schwer, das richtige Buch zu finden. Haben Sie einen Tipp für Lese-Anfänger?  

Nadja Kleinau: Ich rate immer dazu, die ersten paar Seiten zu lesen und nicht nur auf den Titel zu gucken. Oft entpuppt sich das Buch spannender als es auf den ersten Blick aussieht.

Newsletter: In Zeiten von Internet und Multimedia ist eine Schulbibliothek schon fast ein wenig „old school“. Haben Sie Sorge, dass die Ausleihen zurückgehen könnten?

Nadja Kleinau: Nein, gar nicht. Im vergangenen Jahr haben sich mehr neue Schüler oder Lehrer im Selbstlernzentrum angemeldet als aus dem Ausleihsystem gelöscht werden mussten. (A.d.Red. Im Jahr 2019 haben die Schulbibliotheken hamburgweit 929 neue Entleiher aufgenommen.)

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„Frag den Rabe“: Wann kommt denn nun das Geld aus dem Digitalpakt, Herr Senator?

Mit unserer Rubrik "Frag den Rabe" wollen wir Schülern, Eltern, Lehrkräften, Mitarbeitern der Schulbehörde und allen anderen Bildungsinteressierten die Möglichkeit geben, Fragen rund um das Thema Schule und Bildung direkt an Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe zu richten. In dieser Woche beantwortet Rabe diese Frage: Wann kommt denn nun das Geld aus dem Digitalpakt? 

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Zahl der Woche

Unsere Zahl der Woche ist die 2000. So viele Menschen folgen inzwischen unserem Twitterkanal: @hh_bsb. Wahrscheinlich sind es zwischen dem Schreiben dieses Textes und Ihrem Lesen schon wieder ein paar mehr geworden. Schauen Sie doch auch mal vorbei und abonnieren Sie den Kanal. Dann sind Sie mit Newsletter und Twitter zumindest bildungspolitisch immer bestens informiert.

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