Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst:
Stadt erhöht Anzahl der Ausbildungsplätze für Referendare

Angesichts kontinuierlich steigender Schülerzahlen haben die Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft auf ihrer Sitzung am Mittwoch beschlossen, die Zahl der Ausbildungsplätze für Referendare zu erhöhen. Aktuell werden in jedem Jahr 570 „Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst“ - so die offizielle Bezeichnung - ausgebildet, das sind bei 18-monatiger Ausbildungszeit rund 855 Nachwuchspädagogen gleichzeitig. Damit Hamburg auch in Zukunft mit einer ausreichenden Anzahl von Lehrkräften versorgt ist, sollen im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) insgesamt 135 zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen werden. In drei Schritten, beginnend am 1. Februar 2019, sollen jeweils 45 neue Ausbildungsplätze entstehen.

Laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann Stiftung kommt es in den nächsten Jahren zu einem dramatischen Anstieg der Schülerzahlen. Bedingt durch die steigende Geburtenrate und die Zuwanderungsentwicklung prognostizieren die Wissenschaftler für das Jahr 2025 bundesweit rund 300.000 mehr Schüler an den allgemeinbildenden Schulen im Vergleich zu 2015. Während in anderen Bundesländern bereits jetzt händeringend nach Lehrkräften gesucht, Quereinsteiger eingestellt oder gar Pensionierungen herausgezögert werden, kann Hamburg – als attraktive Stadt und attraktiver Arbeitgeber – seinen Lehrerbedarf derzeit noch weitgehend bedarfsgerecht decken. Das Schuljahr 2017/18 ging sogar mit einem Rekord an den Start: Erstmals unterrichten über 20.000 Lehrkräfte und Pädagogen an Hamburgs Schulen und sorgen für eine hohe Unterrichtsqualität, kleine Klassen und ein sehr gutes Schüler-Pädagogen-Verhältnis.

Dennoch wird auch in der Hansestadt der Wind rauher: Aufgrund der Entwicklung der Schülerzahlen ist davon auszugehen, dass sich der Wettbewerb um qualifizierte Nachwuchslehrkräfte zwischen den Bundesländern weiter verstärken wird. Dieser Entwicklung gilt es entgegenzuwirken, indem möglichst frühzeitig und bereits während der Ausbildung junge Lehrkräfte ihre Berufslaufbahnen in Hamburg beginnen. Die Erhöhung der Ausbildungsplätze für Referendare in Hamburg ist daher ein Schritt in die richtige Richtung.

Bildungssenator Ties Rabe betonte in der Bürgerschaftsdebatte: „Während in den 1990er Jahren rund 450 Lehrkräfte pro Jahr eingestellt wurden, werden seit 2010 jährlich durchschnittlich 1.100 Lehrerinnen und Lehrer eingestellt. Das liegt nicht nur an den wachsenden Schülerzahlen, sondern auch an qualitativen Verbesserungen. Deshalb haben wir heute rund 3.000 Pädagogen mehr an Hamburgs Schulen als noch 2010. Wir gehen auch in Zukunft von hohen Einstellungszahlen aus und wollen schon jetzt die Weichen so stellen, dass wir auch weiterhin genügend qualifizierte Nachwuchskräfte haben.“

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Erzbistum will acht katholische Schulen schließen -
Bildungssenator bedauert die Entscheidung

Zu den Plänen des Erzbistums, acht katholische Schulen zu schließen, erklärt Bildungssenator Ties Rabe: „Die katholischen Schulen sind der mit Abstand größte private Schulträger in Hamburg und haben einen festen Platz im Hamburger Schulsystem. Deshalb bedaure ich die Entscheidung des Erzbistums sehr, acht von 21 katholischen Schulen in Hamburg zu schließen. Besonders für den Bezirk Harburg ist das eine sehr unglückliche Entscheidung. Ich gehe davon aus, dass das Erzbistum seine Pläne mit den betroffenen Eltern, Schülern und Beschäftigten sowie der Öffentlichkeit sorgfältig erörtert und verantwortungsvolle Lösungen entwickelt und abstimmt. Dazu zählt in jedem Fall, dass die rund 2.900 betroffenen Schüler ihren bereits begonnenen Bildungsweg in den katholischen Schulen fortsetzen und abschließen können.

Grundsätzlich haben alle Hamburger Schülerinnen und Schüler das Recht, eine staatliche Schule zu besuchen. Wenn künftig acht katholische Schulen keine neuen Schüler mehr aufnehmen, wird es bei den Anmelderunden für die Eingangsklassen der staatlichen Schulen in den nächsten Jahren entsprechend mehr Anmeldungen geben. Wir gehen davon aus, dass die meisten staatlichen Schulen höhere Anmeldezahlen verkraften können.“

Hintergrund: 2017 besuchten 19.641 Schülerinnen und Schüler eine allgemeinbildende Hamburger Schule in privater Trägerschaft, das sind rund zehn Prozent. Fast die Hälfte (rund 9.000) dieser Schüler besuchte eine katholische Schule. Hamburg finanzierte die allgemeinbildenden Privatschulen 2017 mit rund 118,6 Millionen Euro. Grundlage der Privatschulfinanzierung in den Bundesländern sind die Schülerjahreskosten der staatlichen Schulen des jeweiligen Bundeslandes. Hamburgs Schülerjahreskosten liegen in der Spitzengruppe der Bundesländer. Von diesen Kosten erstattet Hamburg den Privatschulen 85 Prozent, auch dieser Prozentanteil ist im Bundesvergleich sehr hoch. Verbleibende Kosten decken die Privatschulen durch kostengünstigere Strukturen und Arbeitsweisen (etwa größere Schulklassen, angestellte statt verbeamtete Lehrkräfte) sowie Elternbeiträge von bis zu 2.400 Euro pro Jahr.

Das Fördermodell stellt verlässlich sicher, dass Verbesserungen im staatlichen Schulsystem - wie zum Beispiel die Einstellung von mehr Lehrkräften für kleinere Klassen oder auch Tariferhöhungen - über die dann steigenden Schülerjahreskosten auch den Privatschulen zugutekommen. So erhielten die Privatschulen bei Einführung der neuen Förderung 2011 für rund 18.000 Schüler an allgemeinbildenden Schulen 95 Millionen Euro Förderung, 2017 sind es für rund 19.600 Schüler (+9,1 Prozent) 118,8 Millionen Euro (+24,6 Prozent).

Bis 2004 hat Hamburg nur 65 Prozent der staatlichen Schülerjahreskosten erstattet. Damals wurde beschlossen, den Anteil schrittweise bis 2011 auf 85 Prozent zu erhöhen. Die Erhöhung des Prozentanteils und die gestiegenen Schülerjahreskosten führen zu einer im Bundesvergleich hohen Förderung. So erstattet Hamburg einer Privatschule heute beispielsweise für einen Grundschüler durchschnittlich rund 5.510 Euro pro Jahr (ohne Ganztagsförderung), das sind rund 30 Prozent mehr als Schleswig-Holstein finanziert. Auf dieser Grundlage gelingt es Hamburgs Privatschulen seit Jahren, vernünftig zu wirtschaften.

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Beste Freunde: Hamburg setzt Zeichen
für die deutsch-französische Freundschaft

Nach Berlin und Baden-Württemberg hat jetzt auch Hamburg für 2018 das „Jahr der französischen Sprache und frankophonen Kulturen“ ausgerufen. Mit einem Senatsempfang im Hamburger Rathaus setzte die Hansestadt in der vergangenen Woche ein Zeichen für die deutsch-französische Freundschaft. Die rund 200 geladenen Gäste, darunter der Generalkonsul Frankreichs in Hamburg, Laurent Toulouse, feierten jedoch nicht nur den Auftakt des „Année du français et des cultures francophones“, sondern gleichzeitig die nun seit 60 Jahren andauernde Städtepartnerschaft mit Marseille. Im Juli 1958 hatten die damaligen Stadtoberhäupter Gaston Deferre und Max Brauer einen „Partnerschaftsschwur“ unterzeichnet – mit der Verpflichtung zu gegenseitigem Verständnis, Brüderlichkeit und Zusammenarbeit.  

Zahlreiche Aktivitäten belegen, dass die Kulturszene in Hamburg bereits rege mit der französischen Kulturszene verknüpft ist. Ein Beispiel dafür ist das Kulturfestival Arabesque, das sich seit seiner Gründung 2012 zu einer festen Größe der deutsch-französischen Freundschaft entwickelt hat. In diesem Jahr hat außerdem das Reeperbahn-Festival Frankreich als Partnerland gewählt. „Mit ihrer Entscheidung, in diesem Jahr einen besonderen Schwerpunkt auf die französische Sprache zu setzen, bekräftigt die Freie und Hansestadt Hamburg ihre europäische Identität“, so Generalkonsul Laurent Toulouse. Ziel des „Jahres der französischen Sprache“ ist, die Partnersprache Französisch und die damit verbundenen frankophonen Kulturen durch Initiativen und Angebote in Hamburger Schulen und Kultureinrichtungen zu fördern. Getragen wird das Programm durch die Senatskanzlei, das Büro II sowie durch die Schul-, Kultur- und Sozialbehörde. Unterstützt werden die Bemühungen durch das französische Generalkonsulat und das Institut Français in Hamburg.

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Grundsteinlegung: Physik-Schullabor der Uni Hamburg
bekommt eigenes Gebäude

Ob Datenübertragung mit dem Laser, 3-D-Kino oder „Knaller-Test“: Beim Experimentieren im Labor erfahren Jugendliche, dass Physikunterricht großen Spaß machen kann. Tausende Hamburger Schülerinnen und Schüler haben bereits in dem 2009 gegründeten Physik-Schullabor „Light & Schools“ der Universität Hamburg an Experimenten teilgenommen, 40 Kooperationen mit Gymnasien und Stadtteilschulen sind so in den letzten Jahren entstanden. Bislang durften die Nachwuchsforscher die Labore des Zentrums für optische Quantentechnologien (ZOQ) auf dem Campus Bahrenfeld nutzen, jetzt bekommen sie gleich nebenan ein eigenes Gebäude. Am vergangenen Dienstag wurde der Grundstein für das neue „Haus der Lehre - Light & Schools“ gelegt.

Mit diesem besonderen Gebäude baut die Universität ihre Präsenz auf dem Forschungscampus Bahrenfeld weiter aus: In direkter Nachbarschaft zum Institut für Laserphysik und zum Zentrum für Optische Quantentechnologien soll Anfang 2019 ein multifunktionales, einstöckiges und transparentes Universitätsgebäude – um zwei alte Kiefern herum gebaut – fertig gestellt werden. In das neue Gebäude ziehen verschiedene Lehr- und Lernangebote der Uni für Studierende und Schüler ein, eines davon das Physik-Schullabor, das Schülern seit acht Jahren spannende Einblicke in die Physik durch Experimente und Vorträge ermöglicht. Es ist das erste Mal, dass die Universität aus eigenen Mitteln und eigenen Kräften einen Neubau realisiert.  

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Schulporträt: Stadtteilschule Stübenhofer Weg setzt auf Schülerfirmen, Projektlernen und Bewegung

Die Stadtteilschule Stübenhofer Weg, eine gebundene Ganztagsschule in Wilhelmsburg, hat sich inhaltlich neu aufgestellt. Die Umwandlung der ehemaligen Grund-, Haupt- und Realschule in eine Stadtteilschule im Jahr 2010 und die gleichzeitige Einführung von Inklusion und Ganztag sei eine Zeit des Umbruchs gewesen, erinnert sich Schulleiter Matthias Herpe. „Wir mussten uns quasi neu erfinden.“ Man habe sich damals gefragt: Worin sind unsere Schüler richtig gut? Die Antwort auf diese Frage wurde im Leitbild der Schule verankert: Im Fokus liegen Schülerfirmen, das Lernen in Projekten, Sport- und Bewegung sowie eine intensive Berufs- und Studienorientierung. Heute bietet die „Stübi“ ihren rund 680 Schülern ein breites Angebot von praxisorientierenden Lernangeboten.

Schülerfirmen sind von Schülern eigenverantwortlich gegründete Übungsunternehmen mit realem Geschäftsbetrieb, realen Waren und Geldströmen. Bereits zwei Mal hat die Schule die alljährliche Hamburger Schülerfirmenmesse ausgerichtet. „Schülerfirmen sind nützlich für den beruflichen Weg der Jugendlichen“, sagt Herpe. Außerdem würden die Schüler erwachsener, weil sie konkrete Aufgaben lösen müssten. Ein besonders gelungenes Beispiel ist das „Stübi Barista“: Gestartet als kleiner Kaffeestand in der Kantine ist das Barista mittlerweile eine florierende Schülerfirma, die durchaus auch größere Events mit selbst zubereiteten Speisen und Getränken beliefern kann. Hier lässt sich gut beobachten, wie individuelles – und inklusives –  Lernen funktioniert. Herpe: „Für einige Schüler ist es total erfüllend, den Kaffee zu servieren, andere interessieren sich mehr für die physikalischen Zusammenhänge beim Milchschäumen. Und alle haben Erfolgserlebnisse.“

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Energiesparmeister-Wettbewerb:
Deutschlands beste Klimaschutz-Projekte an Schulen gesucht

Ob Energiespar-Wächter im Klassenraum, verpackungsfreier Schulkiosk oder der Einsatz erneuerbarer Energien - der vom Bundesumweltministerium unterstützte Energiesparmeister-Wettbewerb sucht bereits zum zehnten Mal die besten Klimaschutzprojekte an Schulen in ganz Deutschland. Schulen gehören zu den größten Energieverbrauchern unter den öffentlichen Gebäuden. Deshalb setzen sich bundesweit engagierte Lehrkräfte und Schüler dafür ein, den ökologischen Fußabdruck ihrer Schulen zu verbessern. Der Wettbewerb will ihr Engagement belohnen und gleichzeitig das Thema Klimaschutz im Alltag stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Bis zum 15. April können sich Schüler und Lehrkräfte aller Schulformen bewerben.

Alle Landessieger erhalten 2.500 Euro Preisgeld sowie eine Projektpatenschaft mit einem Partner aus Wirtschaft oder Gesellschaft. Wer am Ende Bundessieger wird, entscheidet eine Online-Abstimmung im Internet. Die Preisverleihung mit allen Gewinnern findet am 15. Juni in Berlin statt. Im vergangenen Jahr wurde das Projekt „Die Sammler“ der Beruflichen Schule Uferstraße (W2) für das Bundesland Hamburg als „Energiesparmeister 2017“ ausgezeichnet. Bei den „Sammlern“ handelt es sich um Förderschüler mit Handicap, die im Werkunterricht XXL-Dosen aus Holz bastelten, die die Schulgemeinschaft dazu motivieren sollen, Pfandflaschen nicht in den Müll, sondern in die dafür aufgestellten Behälter zu werfen. Das Schulprojekt verläuft so erfolgreich, dass die XXL-Behälter bereits an andere Schulen verkauft werden.

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