Mehr Flexibilität an Schulen:
Lehrkräfte dürfen ihren Ruhestand künftig hinauszögern

In den nächsten Jahren werden die Schülerzahlen in Deutschland weiter ansteigen. Wissenschaftler prognostizieren für das Jahr 2025 bundesweit rund 300.000 Schülerinnen und Schüler mehr an den allgemeinbildenden Schulen im Vergleich zu 2015. Während andere Bundesländer bereits jetzt händeringend nach Lehrkräften suchen, sieht die Situation in Hamburg dank der Einstellungsoffensive der letzten Jahre noch deutlich besser werden. Doch auch in der Hansestadt werden die Lehrkräfte knapper: Aktuell sind rund 200 Vollzeitstellen (1,6 Prozent) nicht dauerhaft besetzt – überwiegend in sogenannten „Mangelfächern“ wie Physik, Mathematik oder Musik und an Schulen in sozial oder lokal schwieriger Lage. Die Schulbehörde sorgt deshalb vor. 

So wird die Zahl der Referendariatsplätze deutlich um 135 erhöht und die Ausbildungskapazitäten somit um rund 20 Prozent gesteigert. In drei Schritten, beginnend am 1. Februar 2019, sollen jeweils 45 neue Ausbildungsplätze entstehen.

Zudem wird die Schulbehörde zukünftig die Anträge von Lehrkräften, die über die Pension etwas länger arbeiten wollen, nicht mehr pauschal ablehnen. Bildungssenator Ties Rabe: „Für Lehrerinnen und Lehrer, die länger arbeiten möchten, sind in Zukunft Ausnahmeregelungen möglich.“ Einen Anspruch darauf wird es allerdings nicht geben, es bleibt eine Einzelfallentscheidung. Voraussetzung ist, dass die Suche einer Schule nach neuen Lehrkräften erfolglos war. Dazu gehört auch die Möglichkeit, dass Pensionäre als Vertretungskräfte Schulen über Lehraufträge unterstützen.

Darüber hinaus sollen Lehramtsstudenten, die als Nebenjob während ihres Studiums an einer Schule arbeiten, künftig dafür Vorteile bei Ihrer späteren Bewerbung für den Hamburger Schuldienst bekommen.  Über ein neues Punktesystem bei der Vergabe von Referendariatsplätzen wird künftig nicht nur die Examensnote, sondern auch die Tätigkeit an Schulen berücksichtigt. „Warum sollten Lehramtsstudenten nur in der Gastronomie jobben? Wer schon an einer Schule unterrichtet hat, wird künftig bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen bevorzugt“, verspricht Rabe.

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288 Referendare starten in den Schuldienst

Für Hamburgs neue Referendarinnen und Referendare hat gestern der „Ernst des Lebens“ begonnen: 288 Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst (LIV) – so die offizielle Bezeichnung – haben am 1. Februar ihren Dienst angetreten. Die Nachwuchspädagogen werden in den kommenden 18 Monaten im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) und in den Schulen ausgebildet. Die hohe Anzahl an Bewerbern – insgesamt 1.115 – zeigt: Das Referendariat in Hamburg ist nach wie vor sehr beliebt. Rund ein Viertel der Bewerber (25,8 Prozent) bekommt einen Platz.

Gegenüber dem Vorjahr ist die Anzahl der Bewerbungen insgesamt leicht zurückgegangen (-43), dafür sind mehr Referendare eingestellt worden (+18). Die Bewerbungen verteilen sich sehr unterschiedlich auf die einzelnen Lehrämter. Am begehrtesten ist das Lehramt an Gymnasien. Zwar haben sich etwas weniger junge Menschen beworben als im Vorjahr (-41), dennoch ist diese Schulform weiterhin am stärksten angewählt: 578 Bewerber konkurrieren um 89 Plätze. Wer ohne Wartezeit einen Platz am Gymnasium bekommen wollte, musste mindestens einen Notendurchschnitt von 1,0 oder 1,1 vorweisen. Besonders günstig für eine rasche Einstellung ist die Kombination der Fächer Physik, Informatik und Theater und Mathematik. Alle Bewerbungen mit einem der Fächer Mathematik und Physik erhielten eine Zusage für das Lehramt an Gymnasien.

Bei allen anderen Schulformen ist die Anzahl der Bewerbungen leicht gestiegen. Von den 116 Bewerbern (August 2017: 108), die eine Berufsschullaufbahn einschlagen wollen, wurde gut die Hälfte (62) eingestellt. Weitere 99 junge Menschen haben sich auf 48 Plätze im Bereich Sonderpädagogik beworben (August 2017: 96), 322 Bewerbungen (August 2017: 311) gab es für das Lehramt der Primarstufe und Sekundarstufe I mit insgesamt 89 Plätzen.

Das Durchschnittsalter der Nachwuchslehrkräfte liegt bei 29,6 Jahren und ist im Vergleich zu den Vorjahren deutlich gesunken. Das liegt an der geringen Anzahl von Quereinsteigern, die meist deutlich älter sind. Ebenfalls gesunken ist der Anteil an männlichen Neueinstellungen: Nur noch 27,7 Prozent der Referendare sind Männer. 37 der insgesamt 288 Referendare (12,8 Prozent) haben einen Migrationshintergrund, am höchsten ist der Anteil an Gymnasien und Grundschulen. Das ist ein deutlich niedrigerer Prozentsatz als in den Vorjahren, in denen der Anteil stabil über 20 Prozent lag.

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20. BERTINI-Preisverleihung: Fünf beeindruckende Projekte gegen das Vergessen ausgezeichnet

Am 27. Januar, dem internationalen Gedenktag für die Opfer des Holocaust, wird in Hamburg traditionell der BERTINI-Preis für Zivilcourage verliehen. Der mit jährlich insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis würdigt Jugendliche, die in besonderer Art und Weise Erinnerungsarbeit im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus leisten. Am vergangenen Sonnabend wurden im Ernst-Deutsch-Theater 94 junge Menschen für ihren Einsatz gegen Gewalt und Unrecht ausgezeichnet. In seiner Festrede betonte Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz, wie wichtig das Engagement der Schülerinnen und Schüler auch für die Stadt sei. Die Preisträger hätten Lebenswege von Zeitzeugen recherchiert und so deren Erinnerungen festgehalten. Scholz: „Dadurch haben sie den Blick auf Hamburg erweitert und ihn teilweise auch korrigiert.“

In den vergangenen Jahren wurden rund 1.800 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 24 Jahren ausgezeichnet. Benannt wurde der Preis nach dem Roman „Die Bertinis“, in dem der Hamburger Schriftsteller und Publizist Ralph Giordano das Schicksal seiner Familie während der NS-Zeit schildert. Daran anknüpfend will der BERTINI-Preis Projekte fördern, die sich gegen Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen einsetzen und Spuren vergangener Unmenschlichkeit sichtbar machen. Fünf Projekte wurden in diesem Jahr prämiert.

Die Preisträger: Zwei Schülerinnen vom Gymnasium Klosterschule und Gymnasium Süderelbe drehten einem Film über Walter Jungleib, eines der von den Nazis ermorderten Kinder vom Bullenhuser Damm; elf Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Bergedorf erinnerten in ihrem Projekt an das Schicksal russischer Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter in Bergedorf; 56 Jugendliche  vom Gymnasium Kaifu, der Grundschule Rothestraße, der Stadtteilschule Winterhude und der Nelson-Mandela-Schule warben in ihrem Musikvideo für ein gleichberechtigtes Miteinander; vier Schülerinnen und Schüler des Helmut-Schmidt-Gymnasiums überzeugten mit einer Gesprächsrunde für interreligiösen Austausch und 17 junge Menschen von der Klosterschule gewannen mit ihrem Theaterprojekt „Reichsausschusskinder“.     

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Bund und Länder fördern besonders talentierte Schüler – Hamburg ist bereits 2017 gestartet

Etwa zwei Prozent aller Schülerinnen und Schüler eines Jahrgangs gelten als hochbegabt, weitere bis zu 15 Prozent sind besonders leistungsstark. Grund genug, den Fokus auf diese talentierten Kinder und Jugendlichen zu richten. Mit einer bundesweiten Auftaktveranstaltung in Berlin ist am Dienstag die gemeinsame Initiative von Bund und Ländern „Leistung macht Schule“ gestartet. In den kommenden zehn Jahren sollen die schulischen Entwicklungsmöglichkeiten besonders leistungsstarker Schüler - unabhängig von Herkunft, Geschlecht und sozialem Status - im Regelunterricht gefördert werden. Die Bund-Länder-Initiative zur Begabungsförderung wurde maßgeblich von Hamburg auf den Weg gebracht. Hier ist das Aktionsprogramm unter dem Namen „Begabungspiloten“ bereits im letzten Jahr an den Start gegangen.

Bund und Länder stellen zu gleichen Teilen insgesamt 125 Millionen Euro bereit. In der ersten Phase  bis 2022 nehmen bundesweit 300 Schulen aus dem Primar- und Sekundarbereich teil, davon zwölf aus Hamburg. Die beteiligten Schulen verteilen sich gleichmäßig über die Schulformen und quer über das Hamburger Stadtgebiet: Dabei sind die sechs Grundschulen Lehmsahl-Mellingstedt, Am Sooren in Rahlstedt, In der alten Forst in Eißendorf, Am Kiefernberg in Heimfeld, Ratsmühlendamm in Fuhlsbüttel und die Gorch-Fock-Schule in Blankenese, die drei Stadtteilschulen Kirchwerder, Poppenbüttel und Blankenese sowie die drei Gymnasien Heinrich-Heine in Poppenbüttel, Meiendorf und Friedrich-Ebert-Gymnasium in Heimfeld. Die Schulen wurden nach einem intensiven Auswahlprozess aus 41 Bewerbern ausgewählt und sollen – quasi als Kompetenzzentren - weitere Schulen beraten und ihre Expertise weitergeben.

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Aktuelles: Zeugnis-Hotline – Katholische-Schulen-Hotline – Elternveranstaltung

• Gestern haben Hamburgs rund 240.000 Schülerinnen und Schüler ihre Halbjahreszeugnisse bekommen. Diese enthalten wichtige Hinweise auf die Entwicklung der schulischen Leistungen in der Einschätzung der Lehrkräfte. Für alle Kinder, Jugendlichen und Eltern, denen das Zeugnis Sorgen bereitet, haben die Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (ReBBZ») eine Hotline (4 28 99 20 02) eingerichtet. Schulpsychologen, Sozialpädagogen und Lehrkräfte helfen heute noch bis 16 Uhr dabei, Ursachen für schulische Schwierigkeiten zu finden. Ausschließlich für Schüler bieten die ReBBZ zusätzlich einen E-Mail-Beratungs-Service an: schueler-zeugnisdienst@bsb.hamburg.de

• Die Schulbehörde hat für Eltern, die ihre Kinder zum Schuljahr 2018/19 an einer von Schließung bedrohten katholischen Schule anmelden wollen, eine Hotline (42863-2024) eingerichtet. Nach den gerade veröffentlichten Plänen des Erzbistums sollen an acht katholischen Schulen keine Vorschulen, ersten und fünften Klassen eingerichtet werden. Alle betroffenen Eltern können sich mit ihren Fragen und Anliegen per E-Mail» sowie telefonisch an die Behörde wenden. Über die zentralen Anlaufstellen wird sichergestellt, dass für jedes Anliegen und jede Fragestellung eine Lösung bzw. eine Antwort gefunden wird.

• Eine gute Kommunikation trägt zu einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule bei. Deshalb lädt das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) regelmäßig Elternvertreter, Elternräte und interessierte Eltern zum Informationsaustausch ein. Auf der nächsten Veranstaltung am Mittwoch, 21. Februar, 19 bis 21.30 Uhr stehen diese Fragen im Mittelpunkt: Wer gibt wem wie  welche Informationen weiter und trägt damit zu einer Verständigung und Beteiligung aller zur Schule gehörenden Personen bei? Anmeldung bis zum 18. Februar bei Andrea Kötter-Westphalen, Telefon 428842-674 oder per E-Mail»

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Hamburgs neue Schulleitungen und deren Stellvertreter

Monat für Monat werden an Hamburgs insgesamt 374 staatlichen Schulen neue Schulleitungen und stellvertretende Schulleitungen eingestellt. Der Newsletter berichtet regelmäßig über die aktuellen Personalien. Neue Schulleitungen an Grundschulen: Imke Feddersen (Schimmelmannstraße), Klaus Lemitz (Fridtjof-Nansen-Schule) und Martina Reider (Marie-Beschütz-Schule); neue stellvertretende Leitungen: Sylvia Hoyer (Aueschule Finkenwerder), Janina Mallok (Fährstraße), Susanne Muntendorf-Warnke (Rönnkamp), Tanja Nägele-Buchholtz (Osterbrook), Ursula Priebe-Wessel (Franzosenkoppel), Sandra Schonheid (Rönneburg) und Arndt Thies Thies (Am Johannisland). Vorläufig als Schulleitung eingesetzt wurden Marco Horst Fritzler (Schule Sander Straße), Sabine Halbach (Adolph-Schönfelder-Schule) und Svenja Scheerer-Otto (Sterntalerstraße); als stellvertretende Leitungen Stephanie Alexander-Seidel (Stockflethweg), Lucia Claßen (Alsterdorfer Straße) und Tobias Rudnik (Goosacker).

An Stadtteilschulen: Tim Hagener (Schulleiter, Max-Brauer-Schule) und Martin Winzek (stellvertretender Schulleiter, Lessing Stadtteilschule). Vorläufig als Schulleitung eingesetzt wurden Christine Andrea Kühne (Stadtteilschule Niendorf), Andre Lammers (Stadtteilschule Kirchwerder), als Stellvertreter Volker von Garrel (Kurt-Tucholsky-Schule), Patricia Rittich (Stadtteilschule Ehestorfer Weg), Johann Müller (Ida Ehre Schule) und Thorsten Scheffer (Stadtteilschule Niendorf).    

An Gymnasien: Zur neuen Schulleitung bestellt wurden Sabine Hansen (Alexander-von-Humboldt-Gymnasium) und Frank Scherler (Goethe-Gymnasium), zur stellvertretenden Leitung Bernd Hoinke (Johannes-Brahms-Gymnasium) und Christoph Wolfgang Posselt (Friedrich-Ebert-Gymnasium). Vorläufig als Schulleitung eingesetzt wurden Joachim Hagner (Gymnasium Blankenese), Stefan Prigge (Christianeum) und Dominik Scheuten (Gymnasium Bondenwald), als stellvertretender Leiter Christiane Canstein (Wilhelm-Gymnasium) und Filippa Hallier (Gymnasium Lohbrügge). Für die Sonderschulen wurde Dorit Brandt zur neuen stellvertretenden Leiterin der Schule Weidemoor bestellt. Herzlich willkommen!

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