Kulturelle Bildung: Mehr als 1.000 Angebote an Hamburgs Schulen – Kunst-AGs am beliebtesten
Ob beim Malen oder Musizieren, beim Tanzen oder Theaterspielen – kulturelle Bildung bietet Kindern und Jugendlichen vielfältige Möglichkeiten, selbst künstlerisch und kreativ tätig zu sein. Das macht nicht nur Spaß, sondern stärkt auch das Selbstbewusstsein und weitet den Blick für andere Perspektiven. Hamburgs Stadtteilschulen und Gymnasien haben ein breitgefächertes Angebot an kulturellen Aktivitäten. Laut einer aktuellen Umfrage unter allen 119 weiterführenden Schulen bestanden innerhalb des Ganztagsangebots 79 Theater-AGs, 63 Literaturzirkel und 229 Kunstkreise. Im Schuljahr 2018/19 gab es allein im musikalischen Bereich 62 Orchester, 62 Big Bands und 101 Chöre. Hinzu kommen weitere kulturelle Angebote, etwa aus den Bereichen Foto, Film oder Tanz sowie interdisziplinäre Angebote.
An Hamburgs weiterführenden Schulen stand im Schuljahr 2018/19 eindeutig die bildende Kunst an vorderster Stelle der Beliebtheitsskala. Innerhalb des Ganztagsangebots gab es an den Gymnasien und Stadtteilschulen insgesamt 229 Kunst-AGs. Auf Platz 2 standen in beiden Schulformen die interdisziplinären Angebote (185), die fächerübergreifend verschiedene Bereiche miteinander verbinden, beispielsweise Bühnenbilder für ein Theaterstück malen (Theater-Kunst-AG). Auf dem dritten Platz standen bei den Gymnasien die Chöre (53 Angebote), bei den Stadtteilschulen die Tanz-AGs (71 Angebote). Chorsingen ist übrigens auch bei Stadtteilschülern beliebt, wie die 48 Angebote an Stadtteilschulen zeigen. Hoch im Kurs standen bei beiden Schulformen die Theater-AGs (Stadtteilschulen: 48, Gymnasien: 31) sowie Orchester (Stadtteilschulen: 25, Gymnasien: 37) und Big Bands (Stadtteilschulen: 25, Gymnasien: 37). Innerhalb des Ganztagsangebots bestanden im Schuljahr 2018/19 insgesamt mehr als 1.000 Aktivitäten, weitere komplett freiwillige Aktivitäten an Schulen noch nicht einberechnet.
Kampagne für Pflegeberufe gestartet - Jugendliche erleben, wie sich das Leben mit 80 anfühlt
Mit dem Rollator schafft es Julia gerade noch bis zum nächsten Stuhl, den Pflegeschülerin Nazia ihr direkt vor ihre Nase gestellt hat. Zum Glück, denn Julias Augen sind heute auch nicht die besten. Sie fühlt sich, als wäre sie 80 Jahre alt - dabei ist sie doch erst 13. Schuld daran ist der Alterssimulationsanzug inklusive Grauer-Star-Brille - beides Utensilien, die der Schülerin zeigen, wie sich Alter anfühlt. Julia ist eine von rund 400 Jugendlichen bei der Berufsorientierungsveranstaltung Talent Campus am Universitätsklinikum Eppendorf. Am vergangenen Dienstag konnten sich die jungen Besucher über Berufe in der Pflege informieren und diese in Workshops ausprobieren. Die Veranstaltung war gleichzeitig Auftakt der hamburgweiten Imagekampagne „Das ist Pflege!".
Gemeinsam mit Kliniken und Verbänden haben die Gesundheits- und die Schulbehörde die Kampagne initiiert. Anlässlich der Reform der Pflegeberufe wollen sie für die neuen Ausbildungsmöglichkeiten werben: Ab 2020 werden die drei bisher getrennten Ausbildungen Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu einem einheitlichen Berufsbild zusammengeführt. Der neue Name: Generalistische Pflegeausbildung. „Die Menschen in unserer Kampagne stehen glaubwürdig für die Werte und Herausforderungen der Pflegekräfte in Hamburg – sei es in Ausbildung oder mitten im Berufsleben, sei es in der Ambulanz, auf der Kinderkrebsstation oder im Altersheim“, erklärt Bildungssenator Ties Rabe: „Sie sind die Vorbilder, deren Geschichten hoffentlich viele zu einer attraktiven, sinnstiftenden und zukunftssicheren Ausbildung in der Pflege motivieren werden.“
Ole und Merit sind zwei der insgesamt acht Protagonisten der Kampagne. Sie sind in ganz Hamburg auf Plakaten und über den Kampagnenfilm im Vorprogramm der Kinos zu sehen. In einem weiteren Video zeigen Jugendliche, wie ihr Arbeitsleben in der Klinik aussieht. „Mal glücklich, mal traurig“ – so lautet ein Textteil der Kampagne, die authentisch den Alltag in der Pflege illustrieren soll. Weitere Informationen und den ersten Film gibt es auf der Homepage» sowie in den sozialen Medien.
„Gute-Kita-Gesetz“: Kostenlose Ganztagsbetreuung für Hamburgs Vorschulkinder
Seit dem 1. August müssen Eltern, die staatliche Transferleistungen wie Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe bekommen, für die Betreuung ihrer Kinder bis zum Schuleintritt keine Gebühren mehr zahlen. Dies betrifft Familien, die Leistungen nach dem SGB II, dem SGB XII oder dem Asylbewerberleistungsgesetz beziehen oder die einen Kinderzuschlag oder Wohngeld erhalten. Die Gebührenbefreiung gilt damit auch für alle Eltern von Vorschulkindern, die nach dem Hamburger Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) leistungsberechtigt sind. Für sie ist die Nachmittagsbetreuung in der Schule wie auch die Ferien-, Früh- und Spätbetreuung künftig kostenlos. Zusätzlich können Familien mit sehr geringem Einkommen beantragen, die Gebühren zu reduzieren oder zu erlassen.
In den nächsten Tagen werden die Schulen alle betroffenen Familien über das neue Angebot informieren. Eltern, die für das laufende Schuljahr bereits eine Betreuungsleistung für ihr Vorschulkind gebucht haben, müssen nichts bezahlen und bekommen einen neuen Gebührenbescheid über Null Euro. Wer sich aufgrund der neuen Gebührenbefreiung jetzt entschließt, sein Vorschulkind nachträglich für die Ganztagsbetreuung anzumelden, wird gebeten, vorab mit dem Träger zu klären, ob das Kind sofort in die Betreuung aufgenommen werden kann oder ob eine Änderungsfrist einzuhalten ist. Übrigens: Hamburg bietet BuT-leistungsberechtigten Familien im Rahmen der Ganztagsbetreuung bereits seit zwei Jahren eine kostenlose Ferienbetreuung an.
„Frag den Rabe" – Heute: Wie halten Sie es mit Social Media, Herr Senator?
Mit der Rubrik „Frag den Rabe“ wollen wir Schülern, Eltern, Lehrkräften, Mitarbeitern der Schulbehörde und allen anderen Bildungsinteressierten die Möglichkeit geben, Fragen rund um das Thema Schule und Bildung direkt an den Schulsenator zu richten. Im aktuellen Filmbeitrag antwortet Ties Rabe auf die Frage: Wie halten Sie es mit Social Media, Herr Senator? Anlass ist, dass der Instagram-Kanal der Schulbehörde in Kürze seinen 1.000. Follower feiern wird. Aktuell sind es 999.
Gemüseacker-Projekt im Ganztag: Lehrerinnen zum Sommerfest des Bundespräsidenten eingeladen
„Das war der beste Tag meines Lebens!“ Strahlend erzählt Oskar, wie ein riesiger Lastwagen aufs Schulgelände gefahren ist, vollbeladen mit frischer Erde für den Schulgarten. „Kein Garten, das ist unser Acker“, korrigiert der Fünftklässler. Der „Acker“, ein etwa zehn Mal zehn Meter großes, dicht bepflanztes Stück Natur mitten auf dem Schulhof der Stadtteilschule Helmuth Hübener, ist das Vorzeigeprojekt der Ganztagsklasse – und der ganze Stolz der Schülerinnen und Schüler. Bis der Acker endlich fertig war, mussten die verantwortlichen Klassenlehrerinnen, Renya Brockmann und Swenja Scheel, allerdings jede Menge Arbeit und Zeit in ihr Herzensprojekt investieren. Dafür gab es jetzt unverhoffte Anerkennung von „ganz oben“: Zum Dank für ihr Engagement wurden die beiden Frauen zum Bürgerfest des Bundespräsidenten nach Berlin eingeladen. Gemeinsam mit rund 4.000 Gästen feierten die Hamburgerinnen im Schloss Bellevue.
Aktuelles: Zu Fuß zur Schule-Tag – neue Broschüre Schülerwettbewerbe – Tag der Musik am ASG
• Am heutigen Freitag findet an zahlreichen Hamburger Schulen der „Zu Fuß zur Schule-Tag“ statt, der Höhepunkt der bundesweiten Aktion „Zu Fuß zur Schule“. Rund 20.000 Hamburger Grundschüler an 77 Schulen folgen in diesem Jahr dem Appell, drei Wochen lang zu Fuß oder auf zwei Rädern in ihre Schule zu kommen (anstatt im Auto ihrer Eltern). Dabei sollen die Kinder lernen, sich möglichst früh sicher und selbstständig im Straßenverkehr zu bewegen. Seit dem 9. September, dem Start der Aktion, werden jeden Morgen bis zu den Herbstferien „Schulweg-Pässe“ abgestempelt. Für alle Kinder, die drei Wochen lang durchhalten, gibt es am Ende eine kleine Belohnung.
• Ob Mathe-Olympiade, Klimaschule, Jugend forscht oder BERTINI-Preis – Schülerwettbewerbe haben an Hamburgs Schulen einen hohen Stellenwert. Knapp 80 Wettbewerbe aus ganz unterschiedlichen Bereichen motivieren Schülerinnen und Schüler jedes Jahr aufs Neue zu Höchstleistungen. Einen guten Überblick über diese Vielfalt bietet die frisch erschienene Broschüre „Wettbewerbe 2019/2020“, die auf 100 Seiten umfassend über alle Angebote informiert. Neu ist die Rubrik der „Wettbewerbe für die ganze Schule“, in der nun zum Beispiel der Deutsche Schulpreis vorgestellt wird. Die Broschüre ist erhältlich als Printexemplar (thomas.bressau@bsb.hamburg.de) oder als Download» im Internet.
• Bei strahlendem Sonnenschein feierte das Albert-Schweitzer-Gymnasium in Ohlsdorf am vergangenen Dienstag seinen „Tag der Musik“. Nach dem großen Open-Air-Konzert, bei dem alle rund 500 Schülerinnen und Schüler der Musikklassen mitmachten, nahm die gesamte Schülerschaft an einem der beiden großen Konzerte (Elbtonal und LaLeLu) oder einem der parallel stattfindenden 36 Workshops teil. Als später vom Musikprofil 12 auf dem Schulhof Partymusik aufgelegt wurde, mündete der Tag in einem großen gemeinsamen Fest von Schülern und Lehrern. Krönender Abschluss des musikalischen Tages war der Lieder- und Kammermusikabend mit erfolgreichen ehemaligen Schülern des Gymnasiums.