IT-Ausstattung an Schulen: Hamburg doppelt so gut ausgestattet wie der Bundesdurchschnitt

Unterricht mit digitalen Medien ist für Hamburgs Schülerinnen und Schüler mittlerweile ganz selbstverständlich – und zwar in jedem Schulfach. Das ist längst nicht überall so: In der Hansestadt stehen an den staatlichen Schulen rund doppelt so viele Computer zur Verfügung wie im Bundesdurchschnitt. Eine interne Abfrage der Schulbehörde hat ergeben, dass an Hamburgs staatlichen Grundschulen, Sonderschulen, Stadtteilschulen und Gymnasien mit etwa 30.000 Computern gearbeitet werden kann. Rein rechnerisch teilen sich demnach 5,4 Schüler ein Gerät. Zum Vergleich: Deutschlandweit müssen sich durchschnittlich 11,5 Schüler ein Gerät teilen.

Eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung digitaler Medien im Unterricht ist eine schnelle Internetanbindung. Bereits jetzt sind alle staatlichen Hamburger Schulen an das Glasfasernetz der Stadt angebunden, jeder Kassenraum besitzt einen Netzwerkanschluss. Seit 2014 hat die Schulbehörde außerdem die Zahl der WLAN-Access-Points an den Schulen um knapp 70 Prozent von 1.062 (2014) auf 1.759 (2018) gesteigert. Bei 35 Schulen ist der Ausbau des kabellosen Netzes bereits abgeschlossen. Ziel ist es, WLAN in jedem Klassenzimmer zu ermöglichen.

Auch im Unterricht wird die digitale Technik ausgebaut: Ab kommenden Montag können alle Hamburger Stadtteilschulen und Gymnasien erstmals den Mathematikunterricht digital gestalten. Dazu hat die Schulbehörde nach einer Ausschreibung erstmals mit zwei Anbietern Generallizenzverträge abgeschlossen, die es allen Lehrkräften ermöglichen, die web-basierten Lernprogramme „Bettermarks“ und „kapiert.de“ im Mathematikunterricht kostenlos einzusetzen. Auf beide Programme können Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte auch per Smartphone-App zugreifen. Die Mathematik-Lernangebote richten sich zunächst an die Klassen 5 bis 10.

Unterstützung für den Ausbau digitaler Technik an den Schulen gibt es auch aus Berlin: Der von Bund und Ländern vereinbarte „Digitalpakt Schule“ soll allen Bundesländern ab 2019 noch einmal deutlich Rückenwind geben. Fünf Jahre lang will der Bund pro Jahr eine Milliarde Euro den Ländern zur Verfügung stellen. Hamburg erwartet aus dem Programm jährlich rund 25 Millionen Euro, insgesamt nach fünf Jahren rund 125 Millionen Euro.

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Bertelsmann-Studie zum Stand der Inklusion:
Hamburg liegt im oberen Drittel

Eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung ist der Frage nachgegangen, inwieweit sich Deutschland dem Ziel der UN-Konvention, Kinder mit Behinderungen nicht vom Unterricht an den allgemeinen Schulen auszuschließen, inzwischen genähert hat. Ausgewertet wurden dazu Daten aus den einzelnen Bundesländern der Schuljahre 2008/09 und 2016/17. Das Ergebnis: Deutschlandweit besuchen immer weniger Schülerinnen und Schüler die Sonderschulen, die so genannte Exklusionsquote geht zurück. Bei der länderspezifischen Betrachtung zeigt sich, dass Hamburg ordentlich vorangekommen ist.

In Hamburg ist der Anteil der Schüler an Sonderschulen stärker zurückgegangen als im Bundesdurchschnitt. Allerdings liegt Hamburg hier keineswegs an der Spitze: In Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Bremen und Thüringen ist der Anteil noch deutlicher gesunken als in Hamburg. Die Inklusion ist allerdings nicht überall auf dem Vormarsch, in drei Bundesländern ist der Anteil von Schülern an Sonderschulen sogar noch angestiegen. Insgesamt werden in Hamburg noch 3,1 Prozent aller Schüler an Sonderschulen unterrichtet. Bessere Prozentsätze haben Bremen (1,2 Prozent), Schleswig-Holstein (2,1 Prozent) und Berlin (2,8 Prozent).

Schulsenator Ties Rabe: „Diese Zahlen zeigen, dass Hamburg ordentlich vorangekommen ist. Sie zeigen aber auch, dass Hamburg im Bereich der Inklusion keineswegs eine Sonderrolle oder einen Spitzenplatz hat. Inklusion ist in vielen Bundesländern zur Normalität geworden.“

Die Chance auf Inklusion hängt allerdings nicht nur vom Wohnort ab, sondern auch vom Förderbedarf. Die Studie macht deutlich, dass es nur im Bereich Lernen einen bundesweiten Rückgang der Exklusion gebe. Kinder mit dem Förderschwerpunkt Sprache besuchen hingegen in elf Bundesländern häufiger eine Regelschule als früher. Für Schüler mit den Förderschwerpunkten geistige oder körperliche Entwicklung habe sich zwischen 2008 und 2017 überall wenig verändert, bei Schülern mit sozial-emotionalen Handicaps gebe es heute sogar mehr Exklusion.

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Stadtteilschule Richard-Linde-Weg feiert Richtfest

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler wächst und wächst. Im neuen Schuljahr besuchen 199.200 Kinder und Jugendliche Hamburgs staatliche allgemeinbildende Schulen – ein neuer Rekord. Die Stadt reagiert auf die wachsenden Schülerzahlen und investiert kräftig in den Schulbau. Von 2018 bis 2020 fließen rund eine Milliarde Euro in neue Schulgebäude, mehr als doppelt so viel wie früher. Rund 24 Millionen Euro davon investiert die Stadt zurzeit in die Erweiterung der Stadtteilschule Richard-Linde-Weg in Lohbrügge. Am gestrigen Donnerstag wurde Richtfest gefeiert.

Der Schulstandort wird in den nächsten Jahren komplett überplant und bekommt zusätzlich drei neue Gebäude. Das vorhandene Verwaltungsgebäude und die alten Pavillons wurden abgerissen, während die Sporthallen und die Aula erhalten bleiben. Auf 5.000 Quadratmetern entstehen zwei dreigeschossige Neubauten für Klassen- und Fachklassenräume sowie ein zweigeschossiges Haus für den Verwaltungstrakt, den Eingangsbereich und die Oberstufenklassen. Bei dem Bau wird besonderes Augenmerk auf eine offene und transparente Architektur gelegt, sodass sich die Neubauten dem parkähnlichen Charakter des Schulgeländes anpassen. Die Fertigstellung der Gebäude ist für April 2021 geplant.

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There‘s No Business Like School Business:
Hamburg sucht die Unternehmensgründer von morgen

An  zehn Hamburger Schulen passiert in diesem Schuljahr etwas ganz Besonderes: Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I und II üben Unternehmensgründung. Das gerade gestartete Pilotprojekt „Initiative Entrepreneurship-Education Hamburg“ unter der Schirmherrschaft des Ersten Bürgermeisters Peter Tschentscher nimmt die Teilnehmenden mit in die aufregende Welt der Start-ups. Ziel des Projekts: Schüler für innovative Ideen begeistern den Weg von der Idee bis zur Unternehmensgründung in einem spannenden eigenen Projekt durchspielen. So wird aus dem vermeintlich trockenen Thema Wirtschaft interessanter Unterricht mit hohem Spaßfaktor.

Begleitet werden die Schülergruppen von über 60 Lehrkräften, die extra für dieses Projekt selbst in die Rolle ihrer Schützlinge geschlüpft sind und in einer dreitägigen Ausbildung eine eigene Geschäftsidee entwickelt haben. Nun begleiten sie die Lerngruppen vom kreativen Gedanken bis zum fertigen Businessplan. Unterstützt werden die teilnehmenden Schulen außerdem von über 30 Hamburger Start-up- Unternehmen – für die Schüler ein spannender Einblick in die Arbeit junger lokaler Firmen und eine gute Netzwerkmöglichkeit. Die Initiative ist ein Gemeinschaftsprojekt der Schulbehörde und der Wirtschaftsbehörde mit Unterstützung von Network für Teaching Entrepreneurship Deutschland e.V. und der Hamburg Invest Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH.

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Schule im Porträt:
Die Ida Ehre Schule kämpft mit Vielfalt gegen Rassismus

Mehr als 1.300 Schülerinnen und Schüler, 40 Sprachen und fünf Weltreligionen: Die Ida Ehre Schule in der Bogenstraße ist eine „Schule für alle“, so steht es im Leitbild. Die heutige Stadtteilschule mit gymnasialer Oberstufe blickt auf eine langjährige Tradition als Gesamtschule zurück. Heterogenität war hier schon immer ein wichtiges Thema. Jede Form von Diskriminierung wird kritisch aufgegriffen – und zum Gegenstand von schulischem Engagement gemacht. 

Die Eimsbütteler Schule setzt auf Demokratieerziehung, trägt das Label „Schule ohne Rassismus“, hat ein eigenes Schulmuseum, ein vielfältiges Ganztagsangebot und gilt als Pionier in der Berufs- und Studienorientierung. Ganz schön viel auf einmal. Doch das Konzept geht auf: „Unsere Anmeldezahlen für das neue Schuljahr sind so gut wie noch nie“, sagt Schulleiter Kevin Amberg. Seit einem Jahr steht der 37-Jährige an der Spitze des 160-köpfigen Kollegiums, von dem er sagt: „Ich habe noch nie ein fachlich und didaktisch so gut aufgestelltes Kollegium erlebt.“ Die Lehrkräfte und Pädagogen brächten eine große Vielfalt in die Schule. „Das wissen auch die Eltern zu schätzen“, so Amberg.

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