Schulschwimmen: Immer mehr Hamburger Grundschüler können schwimmen
Das Ziel ist klar: Alle Hamburger Kinder sollen am Ende ihrer Grundschulzeit schwimmen können. Deshalb wurden vor drei Jahren die Schwimmzeiten in der Grundschule verdoppelt. Bis zum Schuljahr 2014/15 hatten alle Grundschulkinder nur ein halbes Jahr Schwimmunterricht, seither ein ganzes. Die Maßnahme zeigt Erfolg: Heute lernen deutlich mehr Grundschüler schwimmen als früher. Im Schuljahr 2017/18 erreichten rund 86 Prozent aller Viertklässler am Ende ihrer Grundschulzeit das Schwimmabzeichen Seepferdchen, rund 63 Prozent schafften das Schwimmabzeichen Bronze. Die neuen Ergebnisse sind umso bemerkenswerter, weil die Zahl der Grundschüler, die zu Beginn des Schwimmunterrichts nicht schwimmen können, in den letzten Jahren erheblich gestiegen ist.
Von den insgesamt 13.341 Schülerinnen und Schülern, die im Schuljahr 2017/18 den obligatorischen Schwimmunterricht beendet haben, konnte fast die Hälfte (6.127) zu Beginn des Schwimmunterrichts in der dritten Klasse überhaupt nicht schwimmen. Rund ein Viertel aller Drittklässler (3.421) hatte zu Beginn der ersten Schwimmphase immerhin schon das Seepferdchen. Eine aktuelle Auswertung zeigt, dass die Schwimmfähigkeit der Grundschulkinder auch vom Wohnort abhängt. So haben im Bezirk Nord 8,9 Prozent der Viertklässler auch am Ende ihrer Grundschulzeit kein Schwimmabzeichen, im Bezirk Mitte sind es mit 26,3 Prozent dreimal so viele. Im Bezirk Altona ist dagegen der Anteil der Schüler mit Jugendschwimmabzeichen Gold mit Abstand am höchsten (14,4 Prozent), in allen anderen Bezirken liegt deren Anteil im einstelligen Bereich.
Zum Hintergrund: 2006 wurde der schulische Schwimmunterricht an „Bäderland“ übertragen und es wurden erstmals Zielzahlen festgelegt. So sollen am Ende der Grundschulzeit 95 Prozent aller Schüler das Schwimmabzeichen Seepferdchen erreichen, 66,5 Prozent das Schwimmabzeichen Bronze. Während die Zielzahl beim Bronze-Abzeichen in Hamburg fast erreicht ist, gibt es beim Seepferdchen noch Verbesserungsbedarf. Im Bundesvergleich allerdings steht die Hansestadt bereits jetzt gut da: Laut einer repräsentativen forsa-Umfrage aus dem Jahr 2017 besitzen deutschlandweit 77 Prozent der Kinder am Ende der Grundschulzeit das „Seepferdchen“ (Hamburg: 86 Prozent), und lediglich 40 Prozent das Jugendschwimmabzeichen Bronze (Hamburg: 63 Prozent).
Bundeskongress des Ganztagsschulverbands: 400 Akteure aus 16 Bundesländern in Hamburg
Seit 45 Jahren „tourt“ der Ganztagsschulverband nun schon mit seinen Kongressen quer durch Deutschland. Die erste Tagung fand 1973 im hessischen Königsstein statt, in diesem Jahr ist Hamburg Gastgeber der dreitägigen Veranstaltung. „Ich freue mich, dass der Kongress diesmal bei uns tagt, auch wenn an unserer Schule seit Tagen Ausnahmezustand herrscht“, begrüße Gastgeber Björn Lengwenus, Leiter der Grund-und Stadtteilschule Alter Teichweg in Dulsberg, rund 400 Gäste aus allen Bundesländern. Mit seiner Bemerkung, alle 1.300 Schüler für die Tagung auf einen Wandertag geschickt zu haben, sorgte er für Heiterkeit im Publikum. Ernstere Töne schlug später Kurt Edler an, der zum diesjährigen Tagungsthema „Demokratie in der Ganztagsschule“ einen Vortrag hielt.
Der Ganztagsschulverband mit Sitz im hessischen Hofheim, der seit 1955 die Interessen von mittlerweile 16.500 ganztägig arbeitender Schulen in Deutschland vertritt, bietet mit seinen jährlichen Kongressen eine Plattform, sich bundesweit zu vernetzen, zu hospitieren und voneinander zu lernen. Neben einem umfangreichen Programm mit Vorträgen, Diskussionen im Open-Space-Format und Praxisbeispielen gibt es für die Teilnehmer die Möglichkeit, sich im Rahmen von Schulbesuchen ein Bild von Hamburgs Ganztagsschullandschaft zu machen. „Das erlaubt den Blick über den eigenen Tellerrand“, sagt Eva Reiter, Vorsitzende des Hamburger Ganztagsschulverbands. Passend zum diesjährigen Thema Demokratieerziehung wurden für die Schulbesuche vor allem Ganztagsschulen ausgewählt, für die Mitgestaltung und Mitbestimmung selbstverständlich ist.
Bildungssenator Ties Rabe betonte in seinem Grußwort die gesellschaftliche Bedeutung von Ganztagsschulen. „Ganztagsschulen sind aus vielen Gründen dringend notwendig“, so Rabe. Sie förderten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, setzten den Fliehkräften der Gesellschaft etwas entgegen, überwinden soziale Hürden und sorgten für Chancengleichheit. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern sei der flächendeckende Ausbau von Ganztagsschulen in Hamburg bereits abgeschlossen. Alle Hamburger Schulen haben Ganztagsangebote, und die Teilnehmerzahl liegt bei über 80 Prozent. Das zeige einerseits, dass ein großer Bedarf an Ganztagsangeboten besteht. Rabe: „Es zeigt aber auch die große Zufriedenheit von Kindern und Eltern mit dem Angebot.“ Wichtig sei nun, dass der Ganztag auch bundesweit in die Gänge komme.
Hamburg ist MINT-freundlich, MINT-exzellent und Teil des nationalen MINT-EC-Schulnetzwerks
In den vergangenen Wochen stand MINT – die vier Buchstaben stehen für die Schulfächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – gleich mehrfach im Mittelpunkt des Interesses: Zwölf Schulen aus Hamburg wurden für ihre Schwerpunktsetzung als „MINT-freundliche Schulen“ ausgezeichnet, weitere drei Stadtteilschulen erhielten das Exzellenz-Siegel „MINT-Schule Hamburg“ und last but not least fand im Friedrich-Ebert-Gymnasium die MINT-EC-Schulleitertagung statt, bei der 23 Schulen aus Deutschland und eine Schule aus den USA ganz offiziell in das nationale Excellence-Schulnetzwerk MINT-EC aufgenommen wurden.
Unter den prämierten MINT-freundlichen Schulen» sind zwei, die zum ersten Mal ausgezeichnet wurden, die Gymnasien Ohlstedt und Oldenfelde. Die übrigen zehn weiterführenden Schulen erhielten nach dreijähriger erfolgreicher MINT-Profilbildung erneut das Siegel. Die „MINT-freundlichen Schulen“ werden für Schülerinnen und Schüler, Eltern, Unternehmen sowie die Öffentlichkeit durch die Ehrung sichtbar und von der Wirtschaft nicht nur anerkannt, sondern auch besonders unterstützt. Darüber hinaus wurden zwei Schulen, das Gymnasium Corveystraße und das Heisenberg-Gymnasium, als „Digitale Schule“ geehrt. Diesen Schulen wurde es durch einen Leitfaden ermöglicht, eine Standortbestimmung sowie eine Selbsteinschätzung zum Thema Digitalisierung vorzunehmen und Anregungen umzusetzen.
Mit den frisch ausgezeichneten Stadtteilschulen in Lohbrügge und Wilhelmsburg sowie der Erich Kästner Schule in Farmsen-Berne wächst das Netzwerk „MINT-Schule Hamburg“ nun auf fünf. Seit 2014/2015 verleihen die Stiftungen NORDMETALL und Joachim Herz das gleichnamige Exzellenz-Siegel in enger Kooperation mit der Schulbehörde sowie der Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein e. V. (UV Nord). Am Siegel erkennen Schüler, Eltern und Unternehmen, welche Stadtteilschulen ein herausragendes Angebot in den sogenannten MINT-Fächern besitzen. Neben den aktuell prämierten Schulen wurden erstmals 2015 die Otto-Hahn-Schule in Jenfeld und die Gretel-Bergmann-Schule in Bergedorf für ihr überdurchschnittliches MINT-Engagement ausgezeichnet.
Um 24 Schulen gewachsen ist das nationale Excellence-Schulnetzwerk» für MINT-Spitzenförderung. Im Rahmen der MINT-EC-Schulleitertagung in Heimfeld wurden die Schulen offiziell in das nun 316 Schulen umfassende Netzwerk aufgenommen. Als MINT-EC-Schule stehen den Schulen die Weiterbildungs- und Förderangebote für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Schulleitungen, die MINT-EC gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft organisiert, offen. Darüber hinaus unterstützt MINT-EC die Vernetzung der Schulen untereinander sowie mit Unternehmen oder wissenschaftlichen Einrichtungen. Interessierte Schulen können sich einmal jährlich bewerben, Voraussetzung ist ein anspruchsvolles MINT-Profil. Hamburger MINT-EC-Schulen sind das Friedrich-Ebert-Gymnasium in Heimfeld, das Luisen-Gymnasium und das Hansa-Gymnasium in Bergedorf.
„Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit“: Wie Berufsschüler den Empfang im Rathaus erlebten
Wenn Samet Yurts Fußballtrainer in der Kabine spricht, hören alle Spieler zu. „Aber wenn einer etwas dazu sagen will, dann traut er sich das auch“, ist sich Samet sicher. Genau das ist für ihn Demokratie: „Ich kann offen meine Meinung vertreten. Das schätze ich sehr.“ Über den Wert der Demokratie sprachen Samet Yurt von der Beruflichen Schule Eidelstedt und über 300 weitere Schülerinnen und Schüler mit Elke Büdenbender, Ehefrau des Bundespräsidenten Frank-Walter-Steinmeier, sowie Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher. Anlass für den Rathausempfang war das 100-jährige Jubiläum der Novemberrevolution von 1918.
Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit, auch das seien wesentliche Werte einer demokratischen Gesellschaft, betonte Elke Büdenbender explizit und hob insbesondere die berufliche Bildung hervor: Das duale System verdiene Wertschätzung. Sie lobte die Möglichkeit eines durchlässigen Bildungssystems, das viele Wege eröffnet, um Schulabschlüsse zu erlangen. Eltern und Kinder täten gut daran, nicht in Stereotypen zu denken, sondern den Bildungsweg zu wählen, der zu den jungen Menschen am besten passt – sei es mittels einer dualen Ausbildung oder an der Universität.
Samet Yurt und seine Klassenkameraden haben sich für eine Ausbildung im Einzelhandel entschieden. Neben dem beruflichen Lernen haben auch politische Diskussionen Platz in ihrem Unterricht. „Ich finde in einer Demokratie gut, dass wir alle die gleichen Rechte haben. Und dass wir wählen können, wer unsere Meinung vertreten soll, beispielsweise als Klassensprecher“, sagt die angehende Verkäuferin Claudia Godzik. Religionsfreiheit , das ist besonders für den angehenden Einzelhandelskaufmann Jasmeet Singh Kapoor wichtig. Der junge Mann aus Afghanistan trägt einen Turban und ist praktizierender Sikh. Er ist glücklich, dass dies in einer Demokratie selbstverständlich ist. Mit Politik beschäftigt er sich, indem er sich informiert: über Tageszeitungen, aber auch über das Internet. „Wie Informationen einzuordnen sind und woher sie stammen, darüber sprechen wir oft in unserer Morgenrunde“, sagen die Lehrerinnen Annette Meißner und Janett Stahl. Dazu gehörten immer wieder auch Internet-Posts und Kommentare.
Am Ende der Veranstaltung forderte Bürgermeister Tschentscher die jungen Gäste eindringlich zur Auseinandersetzung mit Demokratie und Politik auf: „Es ist wichtig, dass jede Generation die Bedeutung von Demokratie für sich erkennt und aktiv für ein demokratisches Gemeinwesen eintritt.“
Nicht einschüchtern lassen! Jetzt mitmachen beim BERTINI-Preis!
Seit 21 Jahren zeichnet der BERTINI-Preis junge Menschen aus, die sich für ein solidarisches Zusammenleben in Hamburg engagieren. Sein Motto „Lasst Euch nicht einschüchtern“ geht auf Ralph Giordano zurück, dessen großer Roman „Die Bertinis“ auch Namensgeber für den Preis ist. Gesucht werden Projekte, die gegen die Ausgrenzung von Menschen in dieser Stadt eintreten. Der Preis fördert Vorhaben, die Erinnerungsarbeit leisten und die Spuren vergangener Unmenschlichkeit in der Gegenwart sichtbar machen. Er würdigt junge Menschen, die ungeachtet der persönlichen Folgen couragiert eingegriffen haben, um Unrecht, Ausgrenzung und Gewalt von Menschen gegen Menschen in Hamburg zu verhindern. Noch bis zum 23. November 2018können sich junge Menschen mit ihren Projekten bewerben oder für den Preis vorgeschlagen werden. Der mit Preisgeldern von insgesamt 10.000 Euro dotierte BERTINI-Preis wird jedes Jahr am 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, feierlich im Ernst-Deutsch Theater verliehen.
Hamburgs neue Schulleitungen und deren Stellvertreter
Monat für Monat werden an Hamburgs insgesamt 374 staatlichen Schulen neue Schulleitungen und stellvertretende Schulleitungen eingesetzt. In ihrer letzten Sitzung hat die Deputation folgenden Personalien zugestimmt, die in Kürze ihren Dienst antreten werden: Im Grundschulbereich wurde Nina Gottschlich als stellvertretende Schulleiterin an der Schule Speckenreye in Horn bestellt und Katharina Haase als stellvertretende Schulleiterin an der Fritz-Köhne-Schule in Rothenburgsort. Bei den Stadtteilschulen wird Dorottya Mitsalis (nach Verlängerung) stellvertretende Schulleiterin an der Max-Brauer-Schule in Altona. Vorläufig eingesetzt werden Oliver Lerch als Schulleiter an der Gyula Trebitsch Schule Tonndorf und Michael Jansen als stellvertretender Schulleiter an der Stadtteilschule Wilhelmsburg. Als stellvertretende Schulleitung am Heinrich-Heine-Gymnasium wird Kartin Dause eingesetzt.