Steigende Infektionszahlen: Fünfstufiges Sicherheitskonzept bietet hohen Schutz an Schulen
Über die Maskenpflicht an Schulen ist in den letzten Wochen bundesweit heftig debattiert worden. Einige Länder haben die Maskenpflicht abgeschafft, andere Länder sind schon wieder zurückgerudert. Angesichts rasant steigender Infektionszahlen sind Lockerungen im Schulalltag in Hamburg vorerst nicht zu erwarten. „Die Inzidenzen steigen bundesweit dramatisch. Das ist nicht die Zeit für Lockerungen. Die Maskenpflicht an Hamburgs Schulen bleibt deshalb erst einmal bestehen“, sagt Bildungssenator Ties Rabe. An der Präsenzpflicht wird, wie in allen anderen Bundesländern auch, festgehalten. Rabe: „Mit unserem umfassenden Sicherheitskonzept bieten wir Schülerinnen und Schülern sowie schulisch Beschäftigten den größtmöglichen Schutz vor einer Corona-Infektion. Kein anderer Lebensbereich – weder die Gastronomie noch der Einzelhandel noch die vielen wieder zugelassenen Sport- und Freizeitangebote – bietet einen solchen hohen Schutz.“
Für den Hamburger Schulbetrieb hat sich ein fünfstufiges Sicherheitskonzept bewährt, mit Test-, Masken- und Lüftungspflicht, Impfangeboten und mobilen Luftfilteranlagen. Alle Schulbeschäftigten haben sehr frühzeitig umfassende Impfangebote bekommen und in großem Umfang wahrgenommen. Eine Abfrage an Hamburgs Schulen Ende Oktober hat gezeigt, dass zum damaligen Zeitpunkt bereits 90 Prozent aller Lehrkräfte gegen das Coronavirus geimpft oder bereits genesen waren. Die Gefahr einer Übertragung von Corona durch Schulbeschäftige auf die Schülerinnen und Schüler ist damit erheblich verringert worden. Darüber hinaus gibt es seit dem 10. August Impfangebote für Schülerinnen und Schüler an den Berufsbildenden Schulen und seit dem 27. August auch für Schüler ab 12 Jahren an den allgemeinbildenden Schulen.
Zweimal in der Woche müssen außerdem alle Schüler mit einem Antigen-Schnelltest nachweisen, dass sie keine Corona-Viren übertragen. Die Tests sind kostenlos und werden in der Regel unter Anleitung der Lehrkräfte in der Schule durchgeführt. Geimpfte und Genesene sind getesteten Personen gleichgestellt. Wer sich im Schulgebäude aufhält, muss eine medizinische Maske tragen, denn die ansteckenden Virusvarianten bleiben eine Gefahr, gegen die die Masken einen guten Schutz bieten. Ausnahmen von der Maskenpflicht gibt es beim Essen in der Schulkantine, auf dem Schulhof, beim Sport, auf dem Außengelände der Schule und bei Klassenfahrten außerhalb von Gebäuden.
Um verbrauchte Luft und krankheitsübertragende Aerosole durch frische Luft zu ersetzen, sollen alle Unterrichtsräume alle 20 Minuten für fünf Minuten gelüftet werden öffnen. Das kurze Stoß- oder Querlüften ist laut Fachleuten viel effektiver als dauerhaft angekippte Fenster und hält außerdem die Wärme im Gebäude. Zusätzlich stattet die Schulbehörde alle Klassenräume mit mobilen Lüftungsgeräten aus. Die Geräte ähneln einem Kühlschrank, sind beweglich, wartungsarm und funktionieren wie eine Dunstabzugshaube in der Küche: Sie saugen Luft an und filtern sie mit besonderer Filterwatte. Dabei sind nur solche Geräte im Einsatz, die leiser sind als die modernsten und besonders leisen Geschirrspüler.
Von Augenoptikerin bis Zimmerer: Hamburger Handwerk feiert 714 neue Meisterinnen und Meister
Ende 2019, 2020 und 2021 haben insgesamt 714 Handwerkerinnen und Handwerker ihre Meisterprüfung bestanden. Nachdem der Festakt im vergangenen Jahr coronabedingt ausfallen musste, wurden kurzerhand alle Jungmeisterinnen und Jungmeister der letzten drei Jahre im Rahmen einer Feierstunde im Hamburger Michel beglückwünscht. Staatsrat Rainer Schulz, Handwerkskammerpräsident Hjalmar Stemmann und Hauptpastor Alexander Röder gratulierten 133 Jungmeisterinnen und 581 Jungmeistern im Alter von 21 bis 58 Jahren, die in 25 unterschiedlichen Berufen tätig sind, von der Augenoptikerin bis zum Zimmerer. Weitere zwei Handwerker erhielten Goldene Meisterbriefe zum fünfzigsten Meisterjubiläum.
Staatsrat Schulz: „Das Handwerk ist eine zentrale Säule der Hamburger Wirtschaft und hat weit zurückreichende Traditionen. Die Handwerksberufe haben sich immer weiterentwickelt und den jeweils aktuellen Anforderungen angepasst. Der Meisterbrief ist dabei das wesentliche Fundament für die berufliche Zukunft im Handwerk. Er wird in Deutschland und im Ausland hochgeachtet und ist ein Qualitätssiegel für handwerkliches Können und für die Ausbildung des Nachwuchses im Handwerk. Ich gratuliere im Namen des Hamburger Senats sehr herzlich den Absolventinnen und Absolventen der Meisterprüfung.“
Neuer Gründungspräsident der Beruflichen Hochschule Hamburg
Die Berufliche Hochschule Hamburg (BHH) hat mit Prof. Dr. Matthias Klumpp einen neuen Gründungspräsidenten. Der Wissenschaftler tritt in die Nachfolge des kommissarischen Gründungspräsidenten Prof. Dr. Dieter Euler an. Nach einer Ausbildung zum Speditionskaufmann studierte Klumpp Betriebs- und Volkswirtschaftslehre als auch Erziehungs- und Bildungswissenschaften. Er promovierte an der Universität Leipzig und wurde 2019 an der Universität Duisburg-Essen habilitiert. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe und über das mir entgegengebrachte Vertrauen“, so Klumpp. Sein Ziel sei es, die BHH in der Bildungs- und Hochschullandschaft fest zu etablieren.
„Gemeinsam mit dem gesamten Hochschulteam möchte ich junge Menschen vom Konzept der drei Lernorte überzeugen und Unternehmen für eine Kooperation begeistern“, so Klumpp weiter. „Denn die BHH gibt ihnen die Möglichkeit, hoch qualifizierte Nachwuchskräfte zu gewinnen, Talente zu fördern und sie langfristig zu halten.“ Staatsrat Rainer Schulz freute sich, mit dem Neuzugang einen „hoch qualifizierten und engagierten Gründungspräsidenten“ gefunden zu haben, der die studienintegrierende Ausbildung voranbringen werde. Gleichzeitig bedankte er sich bei Prof. Euler für dessen strategische Gestaltung der Übergangsphase und des erfolgreichen Studienstarts. Aktuell verzahnen bereits 100 junge Menschen ihr Studium an der BHH mit einer dualen Ausbildung.
Hintergrund: Der Lehrbetrieb an der BHH wurde zum Wintersemester 2021/22 aufgenommen. Die ersten 100 Schulabsolventen haben mit ihrem Hochschulstudium und der Ausbildung an drei Lernorten begonnen. An der BHH wird die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung gelebt. Die BHH-Studierenden sind zugleich Auszubildende und erhalten das Beste aus drei Welten: praktische Fertigkeiten im Ausbildungsunternehmen, Wissen über das jeweilige Berufsfeld in der Berufsschule und akademische Kompetenzen in der Hochschule. Das BHH-Studium ermöglicht zwei Abschlüsse in nur vier Jahren: Ausbildung und Bachelorabschluss.
Schulprojekt #wirsindhier: Mit Vielfalt Ängsten und Vorurteilen entgegenwirken
Mehr als 700 Schülerinnen und Schüler der Geschwister Scholl Stadtteilschule in Lurup haben sich in Workshops ausführlich mit Fragen von Vielfalt und Identität auseinandergesetzt. Angeleitet wurden sie von Teamleitenden des Projekts Mosaiq», einer Organisation, in dem sich Jugendliche zwischen 16 und 24 Jahren über rassistische und religionsfeindliche Erfahrungen austauschen können. Im Rahmen der Projektarbeit sind individuelle Porträts entstanden, aus denen eine riesige, 25 Quadratmeter große Fotocollage angefertigt wurde. Diese hängt jetzt in eindrucksvoller Größe im Neubau der Schule und zeigt viele fröhliche Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts und Hautfarbe. „Schlussendlich wurde fast die gesamte Schulfamilie abgelichtet“, berichtet Lehrerin Kerstin Engler, die mit ihrer Kollegin Susanna Stelljes die Idee zum Projekt hatte.
Die Fotocollage ist das Ergebnis des Schulprojektes #wirsindhier, das im August an der Geschwister Scholl Stadtteilschule durchgeführt wurde. Die Collage war Teil der Altonaer Vielfaltswoche, die Ende Oktober im Bezirk stattfand. Auf den Fotos sind der jüngste Fünftklässler ebenso zu sehen wie die älteste Kollegin, Mensa-Mitarbeitende ebenso wie Kolleginnen und Kollegen aus der Hausmeisterei, aus den Schulbüros, den Teams der Elternmentorinnen und Stadtteilakteuren. Auch ein paar weiße Flecken sind auf dem Banner zu erkennen, was hat es damit auf sich? Engler: „Die weißen Platzhalter stehen symbolisch für all diejenigen Mitglieder der Schulfamilie, die in der #wirsindhier-Woche verhindert waren, deren Medium nicht die Fotografie ist sowie für alle, die nicht mehr an unserer Schule sind, jedoch ihr Herz hiergelassen haben.“
Das sind die aktuellen Zahlen von infizierten Schülerinnen und Schülern sowie Schulbeschäftigten der letzten zehn Tage: Vom 2. bis 11. November wurden von den Schulen 677 Infektionen mit dem Corona-Virus gemeldet, davon 610 bei Schülerinnen und Schülern sowie 67 bei Schulbeschäftigten. Ob sich die Schulbeteiligten in der Freizeit, in ihrer Familie oder in der Schule infiziert haben, steht nicht fest. In den letzten zehn Tagen wurden 1.761 Schülerinnen und Schüler sowie 67 Schulbeschäftigte in vorsorgliche Quarantäne geschickt.
Bundesverdienstkreuz für Mitarbeiter des Beratungszentrums Berufliche Schulen
Malte Stüben, Mitarbeiter der Schulbehörde, wurde für seine ehrenamtliche Tätigkeit im Kriseninterventionsteam (KIT) das Bundesverdienstkreuz verliehen. Seit mehr als 20 Jahren kümmert Stüben sich in der psychosozialen Notfallversorgung um Menschen, die Unglücksfälle und Verluste erleben mussten. Auch bei der diesjährigen Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz war er im Einsatz. Unter seiner Leitung waren 17 KIT-Helferinnen und Helfer zehn Tage in Ahrweiler und standen den Betroffenen zur Seite. Das KIT des DRK Hamburg-Harburg arbeitet ehrenamtlich und unentgeltlich, rund um die Uhr an jedem Tag des Jahres und in ganz Hamburg.
Innensenator Andy Grote überreichte Stüben die Auszeichnung im Hamburger Rathaus. „Ich danke Herrn Stüben für seinen enormen zeitlichen und persönlichen Einsatz“, so Grote. Sein Engagement sei ein starkes Zeichen der Mitmenschlichkeit und Solidarität. Beruflich ist Malte Stüben als Sozialpädagoge im Beratungszentrum Berufliche Schulen (BZBS) tätig, welches zum Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) gehört. Das BZBS-Team berät bei psychologischen, pädagogischen oder sozialen Problemen rund um den Besuch einer berufsbildenden Schule und unterstützt Schüler dabei, den gewählten Bildungsgang erfolgreich gestalten zu können.
Aktuelles: Musizieren in der Elbphi – Wettbewerbsfest abgesagt - Follower gesucht!
► Bei „Schulen musizieren" können Hamburger Schülerinnen und Schüler zeigen, was sie musikalisch drauf haben. Ausgewählte Schulensembles (Schulklassen oder -kurse, -bands und -orchester) erhalten bei der Konzertreihe des Bundesverbands Musikunterricht (BMU») die Chance, am 2. April 2022 gemeinsam ein Konzertprogramm im Kleinen Saal der Elbphilharmonie zu gestalten. Jedes Ensemble wird 15 Minuten Spielzeit ausfüllen dürfen. Video-Bewerbungen (zum Beispiel ein Probenmitschnitt) sind noch bis zum 19. November über das Anmeldeformular auf der Homepage des BMU möglich. Ob es geklappt hat, erfahren die Ensembles bis 21. Dezember.
► Es ist eine Hamburgensie, auf die andere Bundesländer neidisch sind: das Wettbewerbsfest im Hamburger Rathaus. Normalerweise werden dort im Dezember über 2.000 Kinder und Jugendliche geehrt, die in Schülerwettbewerben» erfolgreich waren. Aufgrund der strengen Corona-Regeln muss das Fest nun auch für dieses Jahr abgesagt werden. Wettbewerbsreferent Thomas Bressau: „Das ist sehr schade – gerade angesichts der Tatsache, dass auch im Corona-Jahr viele Schülerinnen und Schüler an Wettbewerben teilgenommen haben. Wir werden den betreuenden Lehrkräften Anfang Dezember alle Urkunden und Sachpreise für die Wettbewerbssiegerinnen und –sieger zuschicken.“
► Infos zu Wettbewerben für Schülerinnen und Schüler gibt es auch täglich bei Instagram. Rund 800 Follower nutzen aktuell dieses Angebot. Bis zum Jahresende soll die Zahl der Abonnentinnen und Abonnenten auf 1.000 gesteigert werden. Wer folgen möchte, findet den Instagram-Account @wettbewerbehh unter www.instagram.com/wettbewerbehh.
Unsere Zahl der Woche ist die 400. So viele Schülerinnen und Schüler der Oberstufen, insbesondere aus MINT-Profilen, haben sich bislang für den Match Day Medizinische Forschung»am 25. November angemeldet. Am siebten Hamburger Match Day treffen renommierte UKE-Wissenschaftler auf den interessierten Medizin-Nachwuchs, präsentieren ihre Forschung in einem halbstündigen Vortrag und tauschen sich mit den Jugendlichen aus. Von 10 bis 15 Uhr kommt die Veranstaltung via YouTube-Stream ins Klassenzimmer oder Nachhause. Anmeldung ist noch bis zum 20. November möglich!