Kostenlose Ferienbetreuung zeigt Erfolg: Anmeldezahlen haben sich verdoppelt!
Seit einem Jahr können Kinder aus einkommensschwachen Familien die Ferienbetreuung an Schulen kostenlos in Anspruch nehmen. Im Rahmen der Haushaltsberatungen im Dezember 2016 hatte die Hamburgische Bürgerschaft eine gebührenfreie Ferienbetreuung für Familien, die Leistungen nach dem Bildungs- und Teilhabegesetz beziehen, beschlossen. Bis dahin mussten alle für das Freizeitangebot voll bezahlen - mit dem Ergebnis, dass viele Kinder die langen Sommerferien zuhause verbringen mussten, weil ihre Eltern sich die Ferienbetreuung nicht leisten konnten. Aktuelle Zahlen zeigen jetzt, dass die Änderung erfolgreich war: Seit Einführung der kostenlosen Ferienbetreuung haben sich bereits 7.354 Kinder aus Hartz-IV-Familien für das Angebot angemeldet - das ist eine Steigerung um 91 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der flächendeckende Ausbau der Ganztagsschulen in Hamburg hat im Schuljahr 2016/17 zu einem neuen Anmelderekord geführt: 81,8 Prozent aller Schülerinnen und Schüler nehmen die Ganztagsangebote in Anspruch. Gut angenommen werden auch die Betreuungsangebote in den sogenannten Randzeiten, also vor und nach dem Unterricht, und eben in den Ferien. Im September 2016 hatten 44,7 Prozent aller Schülerinnen und Schüler eine Ferienbetreuung gebucht. Betrachtet man allerdings nur die Anmeldezahlen der Kinder aus Hartz-IV-Familien, ergibt sich ein anderes Bild: Nur 25,7 Prozent dieser Kinder waren vor einem Jahr für das Ferienangebot angemeldet. Die aktuelle Auswertung zeigt, dass sich die Anmeldezahlen nach der Gebührenbefreiung nahezu verdoppelt haben.
Forschungen zeigen, dass Kinder ihre unterschiedlichen Kompetenzen besonders gut ausbauen können, wenn sie auch in den Ferien Bildungsanregungen bekommen und Erlebnisse sportlicher oder kultureller Art außerhalb ihrer gewohnten Umgebung haben. Kinder, die den ganzen Sommer ohne externe Eindrücke zuhause bleiben, haben es dagegen schwerer. Viele Angebote der Ferienbetreuung an Schulen bieten Kindern die Möglichkeit, Lernrückstände aufzuholen, Kompetenzen weiterzuentwickeln und Lücken zu schließen.
Smarte, neue Welt in der Schule: Pilotprojekt „Smart Classroom“ gestartet
Man stelle sich vor, der Müll würde genau dann abgeholt, wenn die Tonne voll ist und nicht früher oder später. Oder Ampeln würden so "smart" schalten, dass der Verkehr immer optimal rollt. Für eine präzise Müllabfuhr oder bessere Verkehrsleitung würden Sensoren in Mülltonne und Ampel Daten sammeln und zurückmelden. Noch ist das Zukunftsmusik. Um die Ingenieure von Morgen schon heute auf die Herausforderungen der "Smart City" vorzubereiten, startet die Bildungsbehörde jetzt gemeinsam mit den IT-Unternehmen Dataport, Capgemini und Microsoft das Projekt "Smart Classroom". Sieben Pilotschulen erhalten einen sogenannten Nucleus-Koffer - ein Ausrüstungsset für naturwissenschaftliche Experimente mit digitalen Daten, das Schülerinnen und Schülern erste Schritte in Richtung schöne, neue und vor allem "smarte" Welt ermöglicht.
Der Koffer enthält neben einem Minicomputer und einer IP-Kamera Sensoren für das Erfassen von Temperatur, Bewegung, Licht und Strom. Die so erfassten Daten werden per Minicomputer in die von Dataport bereitgestellte Cloud hochgeladen, wo sie über ein von Capgemini und Microsoft entwickeltes Portal ausgewertet werden können. Außerdem im Koffer: Unterrichtseinheiten für Versuche, etwa zu den Auswirkungen von Dämmstoffen im Hausbau oder zu den Einflussfaktoren von Pflanzenwachstum. Vergangene Woche hatte Bildungssenator Ties Rabe den ersten Koffer an das Gymnasium Lerchenfeld übergeben und die dazugehörige Lernplattform freigegeben. "Die Zukunft liegt in orts- und zeitunabhängigem Lernen mit digitalen Bildungsmedien, so stellen wir uns das Lernen im digitalen Zeitalter vor", sagt Rabe.
Mit dem Projekt setzt die Schulbehörde die Strategie der Digitalen Stadt Hamburg um, indem sie Grundlagen für eine Vernetzung des Lernens zwischen Schulen und den urbanen Daten der Stadt legt. Die sieben Pilotschulen Gymnasium Lerchenfeld (Uhlenhorst), Gymnasium Altona, Gymnasium Ohmoor (Niendorf), Gymnasium Osterbek (Bramfeld), Stadtteilschule Maretstraße (Harburg), Ilse-Löwenstein-Schule (Barmbek-Süd) und Stadtteilschule Oldenfelde, die jetzt mit dem Smart Classroom Koffer starten, werden in diesem Schuljahr damit lernen und gemeinsam mit den Entwicklern weitere Einsatzmöglichkeiten erarbeiten. Und wer weiß - vielleicht gehören schon bald überquellende Mülltonnen der Vergangenheit an und man kommt auch zu Stoßzeiten bequem und schnell durch die Stadt. Die Grundlagen dafür sind gelegt.
Preisverleihung „Ausgezeichnet!“: Vier Lehrerteams für innovative Projekte ausgezeichnet
Jedes Jahr sind Hamburgs Schülerinnen und Schüler aufgerufen, für den Wettbewerb "Unseren Schulen" ihre besten Lehrkräfte zu empfehlen. Gesucht werden Lehrerinnen und Lehrer, die mit frischen Ideen zur Verbesserung des Lehrens und Lernens in der Hansestadt beitragen. Die überzeugendsten zehn Pädagogen werden von der Claussen-Simon-Stiftung eingeladen, einen Projektvorschlag einzureichen. Da die Qualität und Kreativität der Vorschläge in diesem Jahr besonders hoch war, wurden diesmal ausnahmsweise vier statt drei Gewinnerprojekte ausgezeichnet. Die Projekte werden mit jährlich 130.000 Euro gefördert.
Gewonnen haben Dr. Eva-Maria Richter und Ecevit Karakus vom Gymnasium Corveystraße in Lokstedt mit ihrem Projekt zur Kommunikation und Verschlüsselung "Pst. Geheim?!", in dem sie die Wissenschaft der digitalen Kommunikation erforschten. Das Projekt wird mit 33.000 Euro unterstützt. Mit der gleichen Summe wird das Projekt "Medi-Pro Aktiv 72" der Geschwister-Scholl-Stadtteilschule in Osdorf unter Leitung von Petra Rother und Susanne Knierim gefördert, das Oberstufenschülern die praktische Medienarbeit nahebringt. Gewonnen hat außerdem Tim Doliesen vom Gymnasium Ohlstedt mit dem Projekt "MakerLab" (34.000 Euro), das gemeinsames praktisches Forschen und Tüfteln für Schüler unterschiedlicher Klassenstufen ermöglicht. Im Projekt "Selbständiges Forschen durch Peer to Peer Teaching" von Anne Pellan am Marion Dönhoff Gymnasium in Blankenese (30.000 Euro) können Schüler der Mittelstufe naturwissenschaftlich experimentieren.
Die Claussen-Simon-Stiftung fördert seit 1982 Wissenschaft, Forschung, Bildung, Kunst und Kultur in Hamburg im Namen des ehemaligen Beiersdorf-Vorstands Georg W. Claussen und Ebba Simon, einer Großnichte des Beiersdorf-Eigentümers Oskar Troplowitz. Neben dem Förderprogramm "Unseren Schulen" gibt es noch das Pendant "Unseren Hochschulen" im Hochschulbereich, das mit jährlich 270.000 Euro gefördert wird.
Handelskammer: Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg ist Hamburgs beste Ganztagsschule
Innerhalb von nur einer Woche hat die Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg (ATW) gleich zwei bedeutende Preise gewonnen: Erst den Hamburger Bildungspreis 2017, dann die Auszeichnung „Beste Ganztagsschule 2017“, überreicht von der Handelskammer Hamburg. Rund 1.100 Schülerinnen und Schüler – 230 davon Nachwuchsleistungssportler - besuchen die Dulsberger Schule, die eine von bundesweit 43 Eliteschulen des Sports ist. Die aktuelle Auszeichnung verdankt die ATW ihrem umfangreichen Kursangebot, zu dem neben zahlreichen sportlichen und musischen Angeboten auch eine Fahrradwerkstatt, eine Schulküche und zwei Schülerfirmen gehören. Schulleiter Bernd Lengwenus, der nach eigenen Angaben zurzeit auf „Wolke 7“ schwebt, will das Preisgeld von 5.000 Euro für den weiteren Ausbau des Ganztagsangebots nutzen. „Zum einen wird das Spielehaus auf dem Grundschulhof mit neuen Fahrzeugen und Spielgeräten ausgestattet, und zum anderen werden wir unsere ‚Filmfabrik Dulsberg‘ mit hochwertigem Equipment bereichern“, so der Schulleiter.
Mit dem Preis „Beste Ganztagsschule“ wurden zum fünften Mal besonders gelungene Konzepte für eine verbindliche Ganztagesbetreuung ausgezeichnet. Den zweiten und dritten Platz belegten die Schule an der Burgweide in Wilhelmsburg und die Grundschule Kerschensteinerstraße in Harburg. Außerdem wurde zum 18. Mal der mit 2.500 Euro dotierte Schul-Oscar der Hamburger Wirtschaft vergeben, mit dem Projekte und Methoden ausgezeichnet werden, die Wirtschaftswissen schülergerecht vermitteln. Gewinner ist in diesem Jahr das Lise-Meitner-Gymnasium in Osdorf, deren Schüler im Rahmen des Projekts „MINT-Sound“ einen multielektronischen Synthesizer gebaut haben. Bei dem Projekt standen nicht nur die technischen Aspekte beim Löten elektronischer Musikinstrumente im Vordergrund, sondern auch wirtschaftliche und soziale Kompetenzen. Der zweite Preis ging an das Schülercafé „Kleiner Heinrich“ des Heinrich-Heine-Gymnasiums in Poppenbüttel. Herzlichen Glückwunsch!
Aktuelles: Deutscher Lesepreis 2017 – SchulsprecherInnenvollversammlung – Neuer Lesestoff
• Die Grundschule Kirchdorf gehört zu den Gewinnern des Deutschen Lesepreises 2017. Seit 2013 vergeben die Stiftung Lesen und die Commerzbank-Stiftung die mit insgesamt 19.500 Euro dotierte Auszeichnung für innovatives, individuelles, kommunales und schulisches Engagement in der Leseförderung. Die Grundschule Kirchdorf hat mit der Einrichtung einer täglichen Lesezeit den zweiten Platz in der Kategorie "Herausragende Leseförderung an Schulen" belegt. Dafür steht eine umfangreiche Lektüreauswahl zur Verfügung sowie vielfältige Angebote, um die Lesemotivation der Schüler zu steigern: regelmäßige Vorlesegespräche, eine durchgängig geöffnete Bücherei, die Wilhelmsburger Lesewoche, Lesewettbewerbe, Kooperationen mit der Bücherhalle und der örtlichen Buchhandlung, Bücherflohmärkte und mehr.
• Auf Einladung der SchülerInnenkammer Hamburg trafen sich vergangene Woche rund 145 Schulsprecherinnen und -sprecher aus über 72 Schulen im Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) zur landesweiten Schulsprechervollsammlung. Unter den Gästen war auch Bildungssenator Ties Rabe, der mit den Jugendlichen über Digitalisierung, Inklusion, Infrastruktur und Schülerrechte diskutierte. Erklärtes Ziel der SchülerInnenkammer ist es, mit Schulsprechern und Behördenvertretern gemeinsam Schule zu gestalten und zu verbessern. In vier Arbeitsgruppen wurden Fragen und Forderungen erarbeitet, die dem Senator anschließend direkt vorgetragen wurden und ihm außerdem in schriftlicher Form in den nächsten Tagen zugehen werden.
• Für Eltern von zukünftigen Erstklässlern ist am Nikolaustag, 6. Dezember, die aktualisierte Broschüre "Hamburgs Grundschulen - Zum Schulanfang im Schuljahr 2018/19" erschienen. Das knapp 90-seitige Heft informiert über die Angebote aller staatlichen Hamburger Grundschulen, die beigelegte Karte zeigt alle Standorte auf einen Blick. Die Broschüre liegt ab sofort in den Grundschulen aus und steht online als Download» zur Verfügung.
"Hamburg macht Schule", Hamburgs Zeitschrift für Lehrkräfte und Elternräte, stellt in ihrer aktuellen Ausgabe das Thema Basiskompetenzen in den Mittelpunkt. Schülerinnen und Schüler erwerben Basiskompetenzen durch Verstehen und aktives Handeln. Sie bieten eine Grundlage für den altersgemäß zunehmend komplexeren Aufbau von Wissen und Können. Die Beiträge des aktuellen Hefts enthalten ein breites Spektrum von Basiskompetenzen. Weitere Themen sind unter anderem: Demokratie will gelernt sein, Radikalisierung von Jugendlichen und ein Interview mit dem Wettbewerbs-Referenten der Schulbehörde. Die "HmS" wird ab dem kommenden Montag in den Schulen verteilt und steht im Internet als Download» zur Verfügung.