Damit Schulen weiterhin sicher bleiben: KMK gibt Studie zu Infektionsrisiken an Schulen in Auftrag
Sind Schulen in der Pandemie sichere Orte? Reichen die getroffenen Maßnahmen wirklich aus, um den Präsenzunterricht gefahrlos weiterzuführen? Erste Zahlen und Daten aus Hamburg scheinen zu bestätigen, dass Schülerinnen und Schüler sich vier bis fünf Mal häufiger außerhalb der Schule infizieren als in der Schule. Um die Hamburger Auswertung der Infektionszahlen auf wissenschaftlich fundierte Beine zu stellen und um vor allem Aussagen über das gesamte Bundesgebiet machen zu können, hat die Kultusministerkonferenz (KMK) jetzt eine entsprechende Studie in Auftrag gegeben. Betraut wurden das renommierte Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig unter der Leitung von Professor Dr. Gérard Krause sowie die Kinderklinik der Uniklinik Köln mit ihrem Direktor Professor Dr. Jörg Dötsch. Beide Wissenschaftler hatten der KMK zuvor eine Studienkonzeption vorgelegt, auf deren Grundlage die Zusammenarbeit erfolgt.
Hamburgs Schulsenator Ties Rabe begrüßt den Schritt der KMK: „In Deutschland fehlen bislang Studien, die das Infektionsrisiko des Schulbetriebes näher untersuchen. Wohlmöglich wurden die Gefahren des Schulbetriebes in der Vergangenheit deutlich überschätzt. Das legen jedenfalls die von uns ermittelten Zahlen nahe. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse der Studie von Krause und Dötsch und erhoffe mir wertvolle Erkenntnisse für die Bekämpfung der Pandemie in und außerhalb der Schule. Denn nach unserer Einschätzung kann der Präsenzunterricht auf Dauer nur sicher bleiben, wenn wir auch das Umfeld von Schülerinnen und Schüler wesentlich ernsthafter in alle künftigen Überlegungen mit einbeziehen.“
In der beauftragten Studie geht es zunächst um die systematische Auswertung und Bewertung vorhandener Länderdaten zur Bewertung des Infektionsverlaufs an Schulen als Grundlage für entsprechende Maßnahmen. Teil der Konzeption ist auch eine Metastudie, die bereits veröffentlichte einschlägige Studien zum Infektionsgeschehen an Schulen (Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und allem weiteren Personal an Schulen) analysiert und bewertet. Zentraler Bestandteil der von den Wissenschaftlern vorgelegten Konzeption ist schließlich eine retrospektive Beobachtungsstudie unter Rückgriff auf Meldedaten der Gesundheitsämter zu Infektionsrisiken von Schülern und Personal in Schulen. Diese Untersuchung soll das Infektionsrisiko an Schulen genauer betrachten und konkrete Hinweise geben, welche Maßnahmen dazu beitragen können, das Risiko zu senken.
Freiwillig, hilfreich und kostenlos - Lernferien wird es auch im Frühjahr 2021 wieder geben
Die Hamburger Bürgerschaft hat am Mittwoch eine Fortsetzung des erfolgreichen Modells für die Frühjahrsferien 2021 beschlossen. Das Andauern der Pandemie sowie kurzfristige Quarantäneanordnungen für einzelne Klassen stellen Schülerinnen und Schüler genauso wie deren Eltern vor Herausforderungen. Das Angebot der Lernferien wird weiterhin kostenlos und freiwillig bleiben. Schülerinnen und Schüler, die von einem solchen Angebot profitieren könnten, werden gezielt von ihren Lehrkräften angesprochen und entscheiden gemeinsam mit ihren Sorgeberechtigten, ob Sie an den Lernferien teilnehmen.
So richtet sich das Angebot in besonderer Weise an Schülerinnen und Schüler mit Lernschwächen und Sprachförderbedarf von der Vorschulklasse bis zur Klassenstufe 9. Außerdem richten sich die Lernferien an Kinder, die während des Fernunterrichts in der Corona-Zeit kaum Zugänge zum digitalen Lernen oder wenig Unterstützung durch erwachsene Bezugspersonen haben. Grundsätzlich ist das Angebot aber für alle Schülerinnen und Schüler geöffnet.
Sowohl in den Sommer- als auch in den Herbstferien wurden an bis zu 336 der Hamburger Schulen Lernferien durchgeführt. In den Lernferien bekommen Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Lernrückstände aufzuarbeiten und in kleinen Gruppen drei Schulstunden täglich gemeinsam zu lernen. Es wird vorwiegend an sprachlichen und mathematischen Kompetenzen gearbeitet, aber auch für kreativ-kulturelle und sportliche Angebote ist gesorgt.
Sauber gerechnet und spruchreif getextet: Fünfter MINT-Tag zu Klimaschutzaspekten
MINT-Tag ist, wenn Fünftklässler an der Lessing-Schule in Harburg fliegende Rätsel lösen, Schwerpunktlage wie Flugverhalten analysieren und anschließend eigene Flugzeuge basteln. Wenn Jugendliche am Gymnasium Corveystraße in Lokstedt CO₂-Messgeräte mit Datenspeicher und Warnfunktion nachbauen, die ein Neuntklässler in einem Informatik Projekt selbst entwickelt hat. Oder wenn fünf Schüler und drei Schülerinnen des Technik-Clubs am Heinrich-Heine-Gymnasium in Poppenbüttel für die ganze Schule einen Formel1-Miniaturwettbewerb organisieren und dafür den Unterrichtsstoff des Tages freiwillig nachholen. MINT-Tag war am 26. November in ganz Hamburg und die Beispiele zeigen, dass es auch in Pandemiezeiten innovativ, handfest und kreativ zugeht, sobald MINT und damit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik landesweit auf die Bühne geholt werden.
Die meisten Angebote allerdings konnten am Fünften Hamburger MINT-Tag nur virtuell stattfinden. Das galt auch für die Abschlussveranstaltung: Klimawissenschaftler Dirk Notz kombinierte in seinem Impulsvortrag die von ihm in der Artis dokumentierten Meereisveränderungen mit einer ermutigenden Botschaft an junge Menschen. Schirmherr Schulsenator Ties Rabe lobte die Gewinnerklassen des landesweiten Mathematikwettbewerbs von seiner Senatskanzlei aus für saubere Rechenleistung und spruchreife Kreativität beim Klimaschutzslogan. Auch Professorin Marylyn Addo erklärte in einem UKE-Video, was Klimaschutz und Infektiologie verbindet. „Alles MINT für morgen“, bezog MINTforum Projektleiterin Hannah Jacobmeyer abschließend das Tagesmotto ein: „Es weist über die Pandemie hinaus und greift auf, was viele Kinder und Jugendliche anhaltend beschäftigt: eine lebenswerte Zukunft. Daher haben wir nicht einfach die Pausetaste gedrückt, sondern im Rahmen des Möglichen MINT auch 2020 eine Bühne gegeben.“
Der Hamburger Bildungsbericht 2020 ist erschienen und er zeigt, dass sich seit der letzten Veröffentlichung einige positive Trends fortgesetzt haben. Zu nennen ist vor allem der Ausbau der frühkindlichen und schulischen Betreuungs- und Ganztagsangebote. Positiv sind ebenfalls der Anstieg der Bildungsausgaben und die Zunahme höherer Bildungsabschlüsse. Zugleich lassen sich auch Herausforderungen erkennen: So scheinen soziale und ökonomische Problemlagen in einigen Stadtteilen Hamburgs verdichteter zu sein. Außerdem treten Jungen als Bildungsbenachteiligte in Erscheinung.
Der Bericht zeigt die Situation vor dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie Anfang des Jahres 2020. Die Folgen der zum Teil starken Einschränkungen auch im Bildungsbereich sowie der zuvor ungeahnten Herausforderungen des Jahres 2020 konnten hier natürlich noch nicht abgebildet werden. Insofern ist der Bericht zunächst ein wichtiger Bezugspunkt in der Frage, wie sich die Pandemie im Bildungssystem auswirkt. Tatsächliche Antworten zu geben, bleibt wohl dem nächsten Bildungsbericht vorbehalten, der voraussichtlich 2023 erscheinen wird.
Seit im Jahr 2009 der allererste Bericht veröffentlicht wurde, informieren die Hamburger Bildungsberichte in regelmäßigen Abständen – etwa alle zwei bis drei Jahre – über wesentliche Entwicklungen im Hamburger Bildungswesen. Dabei steht vor allem die schulische Bildung im Fokus. Aber auch die frühkindliche Bildung sowie der Übergang in die berufliche Bildung werden in den Blick genommen.
Druckexemplare des Berichts gehen an alle Schulleitungen. Für die Zusendung eines weiteren Exemplars können Sie sich an Frau Dr. Marnie Schlüter wenden.
AHA! AHA! – Lehrer Oliver Ehmsen komponierte eine musikalische Eselsbrücke für die Corona-Regeln
Ein, zwei Meter weg von mir, trotzdem bin ich doch bei Dir – komm wir machen uns gemeinsam Mut!, heißt es im AHA-Regel-Song» von Oliver Ehmsen. AHA steht für Abstand wahren, auf Hygiene achten und Alltagsmaske tragen – den drei Infektionsvorsorge-Maßnahmen. Der stellvertretenden Schulleiter der Schule Rahlstedter Höhe Ehmsen suchte nach einer Möglichkeit, die AHA-Regeln, die derzeit in aller Munde sind, kindgerecht zu transportieren. „Die AHA-Regeln gehören zum neuen Alltag, auch in der Schule. Plakate mit den Regeln sind im öffentlichen Raum überall zu sehen“, so Ehmsen, „Mir war es deswegen wichtig, den Kindern die Regeln zusätzlich über einen anderen Kanal nahezubringen. So entstand der Song!“.
Da A und H Töne der Stammtonreihe sind, ließ sich der Ausruf AHA! Für Musiklehrer Ehmsen leicht vertonen. Deswegen kommen A und H im Refrain AHA! AHA! Mit Abstand, Hygiene und Maske im Alltag im ständigen Wechsel hervorragend zur Geltung. Begleitet wird der Song mit bunten Kunststoffröhren, sogenannten Boomwhackers, die unterschiedliche Töne erzeugen und sehr leicht zu handhaben sind. Mit ausreichend Abstand, also mindestens 2,5 Metern zu den Mitmusizierenden, könne die Schülerinnen und Schüler so gemeinsam singen und spielen. Leider war es aufgrund der Abstandsregelung nicht möglich, den Song» gemeinsam aufzunehmen, also griff Oliver Ehmsen kurzerhand selbst zum Aufnahmegerät. Aber gemeinsam zu Musizieren macht eben doch am meisten Spaß und ist dank der AHA-Regeln auch jederzeit möglich!
Unsere Zahl der Woche ist die 28. Denn genauso viele Hamburger Schulen dürfen sich ab jetzt „Gesunde Schule 2019/2020“ nennen. Ein Gartenaktionstag, ein Schulacker, Kochkurse und Ernährungsprojekte oder die Beteiligung bei der Gestaltung des Schulgeländes sind nur einige der Aktivitäten und Projekte, für die elf Grundschulen und 17 weiterführende Schulen von der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAG) ausgezeichnet wurden. Herzlichen Glückwunsch allen Preisträgern.