Anmeldewochen für die 1. und 5. Klassen: Am besten drei Wunschschulen angeben!
Zurzeit stehen Hamburgs Eltern vor der Entscheidung, auf welche der insgesamt 203 Grundschulen ihr Kind nach den Sommerferien gehen soll. Die Anmelderunde für die 1. Klassen läuft noch bis zum 25. Januar. Eine Woche später startet die Anmelderunde für die weiterführenden Schulen. Zur Auswahl stehen 58 Stadtteilschulen, 61 Gymnasien, vier sechsjährige Grundschulen, 13 spezielle Sonderschulen und 13 Regionale Bildungs- und Beratungszentren. Während der Anmeldewoche für die künftigen Fünftklässler vom 4. bis 8. Februar können drei konkrete Wunschschulen angegeben werden. Die Schulbehörde rät, diese Möglichkeit unbedingt zu nutzen und damit die Chance auf einen Platz an der Wunschschule zu erhöhen.
In Hamburg gilt die freie Schulwahl. Das heißt: Eltern können sich unabhängig vom Wohnort für drei Wunschschulen entscheiden. Erst wenn an der gewünschten Schule mehr Anmeldungen eingehen als Plätze vorhanden sind, werden die Schulplätze nach den gesetzlichen Vorgaben wie zum Beispiel Geschwisterkinder und Schulweglänge vergeben. Insgesamt bestehen gute Chancen, einen Platz an der gewünschten Schule zu bekommen: Im Vorjahr wurden mehr als 95 Prozent der Erstwünsche erfüllt. Voraussetzung dafür ist allerdings die rechtzeitige Anmeldung – jedes Jahr versäumen mehrere Hundert Eltern diesen Termin und verschlechtern damit ihre Chancen auf den Wunschschulplatz. Die Bescheide über die Schulplatzzuweisung werden voraussichtlich im April verschickt.
Hamburger Schulsystem im Fokus: Bürgerschaftsdebatte zum Thema „Schulfrieden“
Der vor neun Jahren vereinbarte „Schulfrieden“ steht zurzeit im Blickpunkt der Öffentlichkeit. CDU, GAL und SPD hatten sich 2010 darauf geeinigt, die Schulstruktur aus Grundschule, Gymnasium und Stadtteilschule für mindestens zehn Jahre unangetastet zu lassen. In der aktuellen Bürgerschaftssitzung am vergangenen Mittwoch debattierten Hamburgs Abgeordnete über eine mögliche Rückkehr zum Abitur nach neun Jahren an Gymnasien - und die möglichen Konsequenzen. Bildungssenator Ties Rabe hat dazu eine klare Meinung: „Es gibt in Hamburg gleich viele G8-Gymnasien und G9-Stadtteilschulen, diese Auswahl bietet kein anderes Bundesland. Der Erfolg: Erstmals seit Jahrzehnten haben sich Hamburgs Schüler im bundesweiten Vergleich deutlich verbessert.“
Rabe weiter: „Wenn jetzt auch Gymnasien G9 anbieten, besteht die große Gefahr, dass die Stadtteilschulen Schüler verlieren und ausbluten, an den Gymnasien noch mehr leistungsschwächere Kinder angemeldet und scheitern werden und Hamburg in einen neuen Schulkampf hineinschlittert. Und das alles wegen 12 Minuten weniger Unterricht pro Schultag. Das nützt keinem Schüler. Es sind allein einige Wahlstrategen, die aus taktischen Gründen die Gymnasien zu einer tiefgreifenden Veränderung mit unkalkulierbaren Auswirkungen für das gesamte Schulsystem zwingen wollen. Die betroffenen Schüler, Eltern und Lehrkräfte der Gymnasien haben vor fünf Jahren mit überwältigender Mehrheit gegen eine Veränderung gestimmt, der Schulleiterverband der Gymnasien hat sich erst kürzlich erneut gegen eine solche Veränderung ausgesprochen. Ich finde, wir sollten auf die Betroffenen hören und nicht auf Umfragen.“
Erfolgreiche Bilanz: Sechs Jahre Jugendberufsagentur in Hamburg
Schule vorbei – und was jetzt? Viele Jugendliche, die nach der 10. Klasse die Schule verlassen, finden direkt im Anschluss keinen Ausbildungsplatz. Aus diesem Grund hat der Senat 2012 die ersten Jugendberufsagenturen (JBA) ins Leben gerufen, die inzwischen in allen Hamburger Bezirken vertreten sind. Nach dem Motto „Kein Abschluss ohne Anschluss“ unterstützen die JBA-Mitarbeiter Jugendliche und junge Erwachsene bei der Suche nach einer Ausbildung oder einem Studium. Mit Erfolg: Immer mehr Jugendlichen gelingt der direkte Übergang von der Schule in den Beruf. „Die Evaluation unserer Arbeit zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Bildungssenator Ties Rabe.
Der Erfolg zeigt sich eindrucksvoll in Zahlen: Im Jahr 2011 war bei fast 1.200 Schulabgängern unklar, wo diese nach der Schule verblieben sind: Sie hatten weder einen Ausbildungsplatz noch einen Berufsschulplatz noch eine Anschlussperspektive. Danach besserte sich die Situation entschieden: Seit mehreren Jahren gibt es durchschnittlich pro Jahr gerade noch 20 Jugendliche mit ungeklärtem Verbleib. Alle anderen haben einen Ausbildungsplatz oder werden von staatlichen Institutionen begleitet. Der direkte Übergang von der Schule in eine Ausbildung hat sich von 25,2 Prozent im Jahr 2012 auf 39,4 Prozent in 2017 verbessert. Rabe: „Dennoch wollen wir unsere Maßnahmen stetig weiterentwickeln. Junge Menschen in besonders schwierigen Lebenslagen sollen noch besser erreicht werden. Die Teams der Berufs- und Studienorientierung müssen sich noch stärker miteinander vernetzen.“
Die Jugendberufsagenturen beraten und informieren alle jungen Menschen unter 25 Jahren in Fragen rund um die Themen Ausbildung, Berufswahl und Studium. Ziel ist es, alle Jugendlichen nach der Schule zu erfassen und zu begleiten, ausnahmslos. Die Vorteile der JBA liegen auf der Hand: Die Ansprechpartner - Berufsberater der Arbeitsagentur, des Jobcenters, des HIBB und der Bezirksämter - befinden sich alle unter einem Dach. Durch diese Kooperation kann sichergestellt werden, dass alle Jugendlichen in Hamburg eine Chance auf berufliche Ausbildung und Beschäftigung erhalten. Hamburg ist damit bundesweit Vorreiter der Jugendberufsagenturen.
Vertragsunterzeichnung im Rathaus: Französische Sprachzertifikate sind jetzt in Hamburg kostenlos
Am heutigen Freitag wird im eleganten Phönixsaal des Hamburger Rathauses die deutsch-französische Freundschaft einmal mehr unter Beweis gestellt: Die französische Botschaft, das Centre d’Études Pédagogiques (CIEP) und das Institut français haben gemeinsam mit der Hamburger Schulbehörde und dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI) ein deutsch-französisches Pilotprojekt verabredet, das bereits im laufenden Schuljahr 2018/19 umgesetzt wird. Beim sogenannten „DELF scolaire B1-option“-Projekt haben Hamburgs Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, im Rahmen des regulären Französischunterrichts ein international anerkanntes Sprachzertifikat für Französisch zu erwerben – und zwar kostenlos. Ein entsprechender Vertrag wird heute von den beteiligten Partnern aus Frankreich und Deutschland unterzeichnet.
Wer eine Fremdsprache beherrscht, muss das normalerweise in Form eines Sprachdiploms oder eines Sprachzertifikats nachweisen, denn viele Arbeitgeber und Hochschulen begnügen sich nicht mit der Fremdsprachenexpertise aus acht oder neun Jahren Gymnasium. Die DELF-Zertifikate werden vom französischen Bildungsministerium ausgestellt, sind unbegrenzt gültig und belegen der Lernstufe entsprechende, umfassende Kenntnisse in den Bereichen Hörverstehen, Leseverstehen, Schreiben und Sprechen. Bereits seit dem laufenden Schuljahr müssen Hamburgs Schüler dafür keine Gebühren mehr bezahlen.
Grundsätzlich könnten von der Maßnahme die mehr als 4.000 Schülerinnen und Schüler aller Hamburger Gymnasien und Stadtteilschulen profitieren, die in Jahrgang 10 oder 11 im Fach Französisch unterrichtet werden. In der Pilotphase werden sich ungefähr 20 weiterführende Schulen an dem Projekt beteiligen, 17 haben sich bereits angemeldet. Durch das Pilotvorhaben erhofft sich die Schulbehörde, dass sich die Anzahl der Schüler, die sowohl die schriftliche Überprüfung im Fach Französisch als auch die DELF-Prüfung B1 ablegen, deutlich erhöht und die Attraktivität des Faches für die Oberstufe wächst. Auch mit dem Instituto Cervantes in Hamburg laufen derzeit Gespräche, um ein vergleichbares Angebot für das Fach Spanisch (DELE) anzubieten.
Ganztag an der Gyula Trebitsch Schule Tonndorf: Über ihren Nachmittag entscheiden die Schüler selbst
Die Gyula Trebitsch Schule Tonndorf gehört mit rund 1.500 Schülerinnen und Schülern nicht nur zu den größten Schulen der Stadt, sondern auch zu den beliebtesten. 2017 war die Stadtteilschule mit gymnasialem Zweig die anmeldestärkste Schule Hamburgs, im vergangenen Jahr die am dritthäufigsten angewählte Schule. „Viele Eltern wählen unsere Schule, obwohl sie gar nicht in unmittelbarer Nähe wohnen“, sagt Oliver Lerch, der am 1. Februar seinen Dienst als neuer Schulleiter antreten wird. Von seinem Vorgänger Freerk Heinrich will er vieles übernehmen und weiterentwickeln, einiges aber auch einfach so belassen, wie es ist. Zum Beispiel die Gestaltung des Ganztags in Kooperation mit dem Arbeiter Samariter Bund (ASB).
Die Zusammenarbeit zwischen der Tonndorfer Stadtteilschule und dem Hamburger Landesverband des ASB begann vor vielen Jahren mit einem gemeinsamen Projekt. Dabei organisierte das örtliche Jugend- und Stadtteilzentrum des ASB an der Schule verschiedene Aktivitäten wie eine Aktive Pause, eine Mädchengruppe und gelegentliche Schülerdiscos. Später wurde die Zusammenarbeit intensiviert. „Seit dem Schuljahr 2013/14 gestaltet der ASB als Schulkooperationspartner das Ganztagsangebot an der Gyula Trebitsch Schule Tonndorf“, sagt Tatjana Thiering. Die Sozialpädagogin ist seit knapp fünf Jahren für den Arbeiter Samariter Bund als Leitung des Ganztags an der Gyula Trebitsch Schule Tonndorf tätig. Darüber hinaus betreut sie als Fachberatung die drei weiteren Schulkooperationen des ASB an den Grundschulen Iserbrook, Redderbarg und Eichtalpark.